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Dresdner Murnal Nr. 124 1907 Imtlichcr Teil für Blinde und Schwachsinnige zu Chemnitz hat der unter ¬ öffentlichen Kenntnis und empfiehlt den Obrigkeiten und Ge- Alemm hier vertreten. IIL 1LS7 (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile) Nichtamtlicher Teil k 54» L. k. Die König!. Kreishauptmannschaft hat dem stadtbezirks ärztlichen Assistenten Herrn Sanitätsrat vr. Thiersch hier auf die Zeit vom 18. Juni bis mit 18. Juli dieses Jahres Urlaub erteilt. Der Genannte wird von Herrn vr. weck. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Staatsanwalt bei dem Landgerichte Freiberg Justizrat Vr. Emil Robert Meier auf sein Ansuchen in den Ruhe stand zu versetzen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, für die Zeit vom 1. Juni an den Amtsrichter vr. Karl August Ludwig Hubert Isensee in Freiberg zum Land richter bei dem Landgerichte daselbst und den Landrichter Georg Friedrich Richter in Freiberg zum Amtsrichter bei dem Amtsgerichte daselbst zu ernennen, auch zu genehmigen, daß der Amtsrichter Hermann Richard Benndorf in Döbeln an das Amtsgericht Leipzig versetzt werde. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Obersekretär Heim bürg er bei der Amtshauptmannschaft Leipzig bei seinem Übertritte in den Ruhestand den Titel und Rang als Kanzleirat zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Kirchner an der evangelisch-lutherischen Stadtkirche in Radeberg Karl Friedrich Alwin Emil Opitz die Friedrich August-Medaille in Bronze zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Schriftsetzer Friedrich Max Gruhl in Colditz die Er laubnis zu erteilen, die ihm unter dem 4. September 1902 für Errettung eines Knaben vom Tode des Ertrinkens ver liehene silberne Lebensrettungsmedaille am weißen Bande zu tragen. Se. Majestät der König haben dem Segel-, Zelt-, Markisen- und Planenfabrikanten Paul Friedrich Karl Theodor Binnewald in Dresden das Prädikat „Hoflieferant Seiner Majestät de- Königs" Allergnädigst zu verleihen geruht. Se. Majestät der König haben dem Fleischermeister Richard Nierth in Bautzen das Prädikat „Hoflieferant Seiner Majestät des Königs" Allergnädigst zu verleihen geruht. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die Hofopern- und Kammersängerin Erika Oschwald-Wedekind die ihr von Er. Majestät dem König von Dänemark verliehene Goldene Medaille „Ingenio et ^rti" annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Hoflakai in der Hofhaltung Ihrer Majestät der Königin-Witwe Hermann Robert Richter die ihm von Sr. Hoheit dem Fürsten von Hohenzollern verliehene, dem Fürstl. Hohenzollernschen Hausorden affiliierte silberne Verdienstmedaille annehme und trage. Zu Deckung des Bedarfs für die römisch-katholischen Kirchen der Erblande ist für das laufende Jahr eine Parochialanlage nach Maßgabe der Verordnung vom 4. April 1879, die Aufbringung des Bedarfs für die katholischen Kirchen und Schulen der Erblande mit Ausnahme der katho lischen Kirche und Schule zu Schirgiswalde betreffend (Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1879 Seite 160) in Höhe von: 2 t Pfennigen von jeder Mark des Normaleinkommen steuersatzes für Anlagenpflichtige, welche innerhalb einer Entfernung von 7,5 Kilometer und von 12 Pfennigen von jeder Mark des Normaleinkommen steuersatzes für Anlagenpflichtige, welche weiter als 7,5 Kilometer vom Kirchorte oder einem erbländischen Orte, an welchem regelmäßig mehrere Male im Jahre Gottesdienst gehalten wird, wohnen oder ansässig find, zu erheben. Die Anlogenkataster werden durch die Rechnungsexpedition des unterzeichneten Ministeriums den Steuerbehörden zuge- fertigt werden. Die Anlagenbeträge sind von den verpflichteten Parochianen in Gemäßheit der Verordnung vom 22. Dezember 1906 (Ges.- u. VerdgS.-Bl. vom Jahre 1907 S. 4) zur einen Hälfte königlich Sächstschcv Staatsanzeige*. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und MittelbehSrden -l> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. Freitag, den 31. Mai Königliche Kreishauptmannschaft Leipzig, am 25. Mai 1907. 4457 zeichneten Königlichen Kreishauptmannschaft gegenüber ihren Dank für die ihr von Bezirksverbänden, Stadt-, Kirchen- und Landgemeinden des hiesigen Regierungsbezirks im verflossenen Jahre zugegangenen Beiträge zum Unterstützungsfonds für entlassene Blinde ausgesprochen. Die Königliche Kreishauptman..schaft bringt dies zur meinden des Regierungsbezirks auch ferner die Förderung des LiebeSwerkes an den vaterländischen Blinden. 445« Bautzen, am 30. Mai 1907. 434 1 Die Königliche KreiShauptmauuschaft. Deutsches Reich. vom Kaiserhose. Berlin, 30 Niai. TaS Kaiserpaar unternahm heute morgen vom Neuen Palais aus einen Ausritt. Später hörte Se. Majestät der Kaiser Vorträge des Kriegsministers, del Chefs des Militärkabinetts und del Chef» des Marinekabinetts. Zur Frühstückstafel waren geladen Prof. Schaper, btaats- minister v. Möller, Graf v. Platen-Hallermund und General direktor Bode Aute nachmittag treffen Fürst und Fürstin Fürstenberg im Neuen Palais ein, heute abend im Berliner Schloß Prinz Georg von Bayern am 15. Oktober unerinnert an die OrtS-Steuereinnahmen abzuführen. Dresden, den 2S. Mai 1907. 4454 Ministerium tzeS Kultus »ub öffentliche» Unterrichts. BezugSprei»: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 20, sowie durch die Poft im Deutschen Reiche » Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint: Werktags nachmittag«. — Fernsprecher Nr. 1295. ZeituugSschu». In den „Sozialistischen Monatsheften" veröffentlicht Eduard Bernstein über dre Stellung der Sozialdemokratie zum Vaterlande eine Betrachtung, au» der folgende Lu»laffungen hervorgehoben werden mögen: „Line der ersten Pflichte« gegen ei» Gemeinwesen ist da» Ei» stehen für seine Unabhängigkeit und Unverletzlichkeit Soll sie nicht auf bloß äußerlichem Zwang« beruhe», so bedarf sie al» Gegen- leiflung bestimmter Rechte, von denen da» elementarste da» allgemeine gleich« Wahlrrcht ist So di«» nicht b«st«ht, wird sich in d«r modernen Gesellschaft kein wahre» Ratioualgefühl i» Volk«, n»d i»S- Mitteiluuge« a«S der öffentliche» Verwaltung. — Es sind in der letzten Zeit mehrfach Mitteilungen über die am 12. Juni stattfindende Reichs-Beruf»- und Be- trieb»zählung, die nichtsächsischen Zeitungen, namentlich amt lichen, entnommen waren, in der sächsischen Presse abgedruckt worden. So erwünscht es ist, daß die Bevölkerung auf die Bedeutung des bevorstehenden großen Zählungswerks aufmerk sam gemacht wird, fo ist es doch zur Vermeidung irriger Auf fassungen notwendig, bei der Aufnahme solcher Mitteilungen nichtsächsischen Ursprungs auf die Art, wie die Zählung in Sachsen ausgeführt werden wird, Rücksicht zu nehmen. So haben in Sachsen z B. die Gewerbtreibenden zwar im all gemeinen besondere „Gewerbekatten" oder „Gewerbebogen" aus zufüllen' im Unterschied von Preußen und anderen Bundes staaten sind hiervon aber die Betriebe, in denen nur eine Person tätig ist, unter gewissen Voraussetzungen befreit Um eine zu treffende Berichterstattung über die Beruf» und Betriebszählung herbeizuführen, ist das Königl. Statistische LandeSamt bereit, auf diese sich beziehende Anfragen von Zeitungsredaktionen um gehend zu beantworten. - Da» Königl. Statistische Lande»amt hat zum Gebrauche bei der Ausführung der Beruf»- und Betriebszählung am 12. Juni 1907 im Königreich Sachsen ein 28 Seiten um fassende» Schriftchen herau»gegeb«n, da» über alle einschlagenden Fragen unterrichtet denn auch in Deutschland die Sozialdemokratie al» Pattei der Ar beiter dem Reiche gegenüber eure ganz andere Stellung einnehmen, al» die» tatsächlich und ohne Einspruch der Fall ist At« im Jahre 1874 Iuliu» Motteler in eine Red« zum Militäretat die Worte ein- fließen ließ: »Wir sind nicht Gegner deS Reiche« als eine« nationalen und staatlich gegliederten Ganzen, sondern Gegner de« Reiche-, inso fern e« bestimmte Einrichtungen repräsentiert, die un« bedrücken", da konnte er noch wegen dieser, doch nur erst bedingten Anerkennung des Reiches in einem Organ der Eisenacher Fraktion der Sozial demokratie, dem »Dresdner BolkSboten", scharf angegriffen und im offiziellen Organ der Pattei, dem .Volksstaat", in ähnlicher Weise entschuldigt werden, wie heule einige Patteiblätter NoSke entschuldigt haben, indem sie von einem bloßen rednerischen Vergreifen sprachen Die Art, wie der ,Bolk«ftaat" Motteler gegen .Mißdeutung" seiner Rede in Schutz nahm, lief faktisch aus Mißbilligung jenes Satzes hinaus. Heute dagegen ist die Sozialdemokratie, und zwar ein mütig, die entschiedenste Reichspartei, die Deutschland kennt. Keine andere Pattei ist so sehr darauf bedacht, dem Reiche immer neue gesetzgeberische Aufgaben zu übertragen und seine Kompetenzen zu erweitern, wie die Sozialdemokratie Verglichen mit ihr ist die seinerzeit energischste Vertreterin des ReichSgedankeuS, die nationalliberale Pattei, partikular«stisch Und wenn die Sozial ¬ demokratie als Oppositionspartei auch nach wie vor der Regierung das Gesamtbudget verweigert, so geht sie doch in bezug aus Be willigung von Budgetposten heute außerordentlich viel weiter, al- in jenen Tage». Wie eS dahin gekommen ist? Nun. diese Ent wickelung liefett ein interefsartte-Beispiel für den Satz Ignaz Auer-: So etwa- sagt man nicht, so etwa- beschließt man nicht, so etwas tut man. Ls ist nicht beschlossen worden, eS ist nicht proklamiert worden, eS hat sich unter dem Gewicht der Tatsachen al-Konsequenz deS allgemeinen Wahlrechts im Laufe der Zett Schritt für Schritt von selbst gemacht Und weil die Sozialdemokratie immer stärkere Anforderungen an das Reich stellt, weil sie mithilft, seine Gesetz gebung anSzubaueu, seine Leistungen zu steigern, seine Beamten schast zu vermehren, ist eS auch nur folgerichtig, wenn ihre Ver treter erkläre», im Notfälle für die Verteidigung der Unabhängig keit und Unverletzlichkeit de» Reiche» gegen fremd« Gewalt einstehen zu wollen " Hierzu bemerkt die „Konserv Korresp ": Bernstem stellt sich da in einen bewußten Gegensatz zu den erst kürzlich wieder ausführlich erörterten Theorien der offiziellen Sozial demokratie, wie sie Marr und Engels vertreten haben und wie sie mit aller Schärfe Kautsky vertritt Nach der Bernstein schen Darstellung wäre die sozialdemokratische Verweigerung de» GesamtbudgetS deS Reiche- nichts al» eine leere Komödie Danach müßte ferner die Sozialdemokratie die Absicht, die heutige Ordnung umzustürzen, aufgegeben haben, und dafür von dem Bestreben beseelt sein, die verfassungsmäßige Ord nung im Reiche zu stützen An eine solche Möglichkeit aber kann auch Bernstem nicht glauben Wenn man nicht an nehmen soll, daß der Zweck seiner neuesten Ausführungen eine Verhöhnung der Marxistischen Sozialdemokratie ist, so wird man kaum ergründen können, was der Verfasser mit seiner Anpreisung der Sozialdemokrane als Reichspartei habe erzielen wollen Fahrt von Mitglieder« des Bundesrats und Reichstags. (K Z.) Kiel, 30 Mai. Die Montag abend in Kiel ein treffenden Mitglieder deS Bundesrat» und de» Reichstag» bleiben Dienstag in Kiel und besichtigen hier die Dock- und Helling, anlagen, die Schiffsausrüstung und die Werkstätten der Reich», werft, die Kasernenbauten und den Torpedoboot»hafen an der Wiker Bucht. Alsdann fahren sie nach Sonderburg, wo mehrere Attillerieschulschiffe und Torpedoboote vereinigt fein werden Die Herren nehmen den am 1. April d I. in Betrieb genommenen Artilleriestützpunkt in Augenschein und gehen dann nach Mürwik bei Flensburg, wo namentlich die geplanten neuen Anlagen für die Marineschule, die Stationierung de» Schulschiff» „König Wilhelm" und die Unterbringung der SchiffSjungendioision besehen werden von der Studienreise des SrohherzagS da« MeSlendvrg-Schwerin «ach Kamerun. Schwerin, 30. Mai S« Königl Hoheit der Groß Herzog von Mecklenburg-Schwerin und der in Höchstdeffen Begleitung reisende Erbgroßherzog von Mecklenburg-Strelitz und mit dem Dampfer „Eleonore Woermann" gestern in Victoria (Kamerun) gelandet Der Großherzog hat Sich von Bo» Königliche» Hofe. Dresden, 31. Mai. Se. Majestät der König ist heute vormittag 10 Uhr 10 Min. ab Hauptbahnhof in Begleitung Ihrer Königl. Hoheiten der Prinzen-Söhne zur Truppen parade nach Leipzig gereist Im Allerhöchsten und Höchsten Gefolge befinden sich: Ihre Exzellenzen Oberhofmarschall Frhr. v. dem Bussche-Streithorst, Lberstallmeister v Haugk und Generaladjutant Generalleutnant v. Altrock, die Flügeladjutanten Oberst v. Wilucki und Major v. Arnim, Militärgouverneur Major Baron O'Byrn und Leutnant v. Globig-Weißenbach. Dresden, 31. Mai. Als Vertreter Sr. Majestät de» König» wohnt der heutigen Feier zur Erinnerung an die 600jährige Wiederkehr de» Tage» der Schlacht von Lucka der Königl Gesandte bei den thüringischen Höfen Frhr. v Reitzen. stein bei am 15. Juli, zur anderen Hälfte Die Direktion der Königlichen Landeserziehungsanstalt I besonder« der feine» wichtigsten Teil auSmacheoden Arbeiterklasse ent- < . .. .. wickeln oder erhalten können Ohne daS allgemeine Wahlrecht würde Ankündigungen: Die Zeile kl. Schrift der «mal gefpalt. AnkündigunaSfeite 25 Pf., die Zeile größerer Schrift od. deren Raum auf S mal gesp. Lertseite im amtl. Teile «OPf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 75 Pf. PreiSermäßigg. auf GeschäftSanzeigen. — Schluß der Annahme norm. 11 Uhr. -