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WWW MIM Nr. 1SS I Verlas« C.M. GSrt«or, Mae, Sachsen Drahtanschrift: vo»,ft,und «uesachsrn ««d Schwarzenberger Sägeblatt Sonnabend/Sonntag, S./6. JuN 1941 grrnrnl! HauvtarschLstistrll« «»» Lammel-Nr. r»«l Geschastostellen VIHnIH <Amt Au«) tX», Schreiber, »1» und Sch»»rzerber, N!« Iahrg. 94 Heran an die, Die gesamte Ostfront in zi Versprengte Sowlettrnppen siiblie Der Dnjepr erreicht. DRV. Au» dem Whrerhauptquartier, 5. JuN. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Oste« verlaufe« unsere Operativ»«« planmLtz tg. Südlich der Pripjet-Sümpfe wurde« a« mehrere« Stelle« versprengte Teile des Feinde» hinter unserer Front durch Reserven -«m Kampfe gestellt und vernichtet. Mehrere Tausend Gefangene fiele« dabei in unsere Hand. Unsere ungarische« Berbündeten habe« gester« Kolo- mea «d Sta«islaw genomme«. Boa den bei Minsk eingeschlofsenea Sowjetverbänden find am 4. Inli — wie schon dnrch Sondermeldung bekannt- gegeben — 20 000 Man« Übergelanfen, nachdem fie ihre Kommissare erschossen hatten. Ostwärts Minsk ist der Dnjepr erreicht. Im Baltenland wird die Berfolgnng des geschla» genen Feinde» fortgesetzt. Die au« Finnland vorgehend«« deutsche« ««d finnischen Verbände machte« trotz schwierigster Ge ländeverhältnisse und bei stellenweise zähem Widerstand wei tere Fortschritte. Kampf-, Zerstörer- und Iagdsliegerverbänd« zersprengten feindliche Truppenansammlungen am Oberlauf der Düna «nd in der westlichen Ukraine, vernichteten zahl reiche Panzer- »nd Lastkraftwagen, bombardierten mit guter Wirkung feindliche Artilleriestellung«« und z«rstört«n wichtige Bahnanlagen weit im Rücke« der Sowjettruppen. In Luft- kämpfe« erlitt die feindliche Fliegertruppe weitere schwere Verluste. Im Kampf gegen Großbritannien bombar- vierten stark« «erbände »er Luftwaffe in de» lasst«, Rächt da« Rüstunaszentrum Birmingham, de« Kriegshafe» Ply- month sowie andere Häfen a» der SSdostküste England«. Große Brandfelder «nd Explosionen ließe« de« Erfolg dieser Angriffe erkenne». Anf einem Flugplatz an der Westküste England» belegte« Kampfflugzeuge Halle« «nd Unterkünfte wirksam mit Bombe« schweren Kaliber». Im Bristolkanal wurde ein Frachter von 5 000 BRT. versenkt. Fernkampfbatterien der Kriegsmarine beschossen einen feindlichen Seleitzug im «anal. Angriffsversuche britischer Flugzeuge führte« am gestri gen Tage a« der Kanalküste abermals zu einer Niederlage für den Feind. Zn Luftkämpfen wurden nenn Zagdflug. zeuge, durch Flakartillerie drei Kampf, und ein Jagdflugzeug abgeschossen. Zwei eigene Flug- zeuge werden vermißt. Durch Bombenwürfe britischer Flugzeuge auf die Stadt Br «st wurde ei» Denkmal der kanadischen Truppe« aus dem Weltkrieg zerstört. Militärischen Schade« richtete dieser An- griff nicht an. Einzelne britische Kampfflugzeuge warfen in der letzte« Nacht eine geringe Zahl von Sprengbomben in West, deutschland. Die Schäden sind unerheblich. Nachtjäger und Flakartillerie schossen sünf der angreifenden Kampfflug zeuge ab. Hauptmann Streib errang in der Nacht zum 4. Juli seine« 15. Nachtjagdsieg. In den Kämpfen im Osten zeichneten sich Oberst Buck und Oberstleutnant Thumm, Kommandeure von Infanterie- regimentern, sowie die Oberleutnante Pelikan in einer Sturmgeschützabtellung, Heine in einer Radfahrkompanie und Tanke in einem Infanterieregiment durch besondere Tapferkeit au». * * * Ab-ammen -es Zwischengelandes. DNB. Berlin, 4. Juli. Die gesamte Ostfront ist in zügiger Vorwärtsbewegung, wenn die Sowjetarmee an der ganzen Front auch weiter zähe Kämpfe liefert. Hinter den vorgehenden Truppen vollziehen sich nach wie vor wichtige Anfräumungsarbeiten durch Ab- kämmen des Geländes und Reinigen von versprengten Trup pe« und einzelnen Ueberbleibseln der Sowjetverbände. Di« deutsch« Luftwaffe hat ihre «ampftätigkeit «««mehr nach den ersten Bernichtungsschlägen gegen Sowjetfliegerformationen «nd ihre Bodenorganisationen hauptsächlich der Unterstützung der deutschen Erdoperasionen zugewandt. Neben dem Eingreifen in ««mittelbare Kampfe erfolgt vor allem die Zerstör«ng der rückwärtigen Ver bindungen de« Feinde», insbesondere de« Eisenbahn netze». Da da« Sowjeteisenbahnnetz ohnehin recht dünn ist, sind jetzt bereit» groß« Verkehrsstauungen die Folge. Damit wird dem Gegner sowohl die Möglichkeit eine» geordneten Rückzug«» al» auch die Heranführung von Reserven erschwert. Di« S«samtlag« zeichnet sich jetzt wie folgt abr Di« Offenfivpläne der Sowjet» gegen Mitteleuropa sind unwirksam gemacht und aurgeschaltet. Die Trnpp»«., Waffe», «nd Flvgzeugbestände der Sowjets sind dnrch die bisherigen Vernichtungskämpfe in derartiger Form geschwächt, daß die Verlust« nicht mehr aufgeholt w«rd«n Die gesamt« bisherig« Sowjetfront ist auf der ganze« LinietmRückzug. Die deutsch«» und verbündeten Trnp. StaNn-LMie". ltger Borwartsbewegung. der Pripjet - Sümpfe vernichtet. pe« stoß«« scharf «ach «nd näher« sich jetzt der sogenannten „Stalin-Linie". Die „Stalin»Linie" ist eine gedachte Verteidigungs zone Ler Sowjets, die sich vom Schwarzen Meer hinter der alten sowjetrussischen Grenze zunächst ostwärts des Dnjestr ent- langzieht, um dann, nach Norde» abbiegend, über Schitomir den Dnieprabschnitt zu erreiche». Sie setzt sich hinter dem Oberlauf de» Dnjepr fort über die Landbrücke Witebsk bis Pleskan (Pskow) und verläuft dann ostwärts de» Peipussee und der Narwa bis -um Finnischen Meerbusen. Da die Sowjet» hier seit Jahren Vorbereitungen zur Ver teidigung getroffen haben sollen, ist zu erwarten, daß die Sowjetarmee alles aufbieten wird, um diese Linie z« halten. . * Sie erschaffe« ihre politische« Kommissare. DNB. Aus dem Führerhauptquartler, 4. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: RaAiem sie ihre politischen Kommissare er. ch»sse» hatten, sind heute 20 000 der bei Minsk noch eingeschloffene« Teile der Sowjetarmee übergelaufen. Tiere in Menschengestalt. Go hauste da» bolschewistische Mordgesindel in der Ukraine. Aus Lemberg wird gemeldet: Beim Einmarsch der deutschen Truppen wurden grauenhaft« Verbrechen aufgedeckt, denen Tausende von Ukrainern zum Opfer gefallen sind. Bereits im Laufe der ersten Kriegswoche fanden grausame Marterungen und Erschlagungen von Ukrainern, Männern wie Frauen, durch GPU.-Kommissare statt. In der Nacht zum Sonntag wurden aus den drei Gefängnissen der Stadt die Verbrecher freigelassen, während Ukrainer und Ukrainerinnen auf den Straßen ergriffen, ja selbst aus den Wohnungen herausgeholt und ohne jeglichen Grund ins Gefängnis ae- worfen wurden. Dort fanden dann durch die bolschewistischen Untermenschen grauenhafte Folterungen und Morde statt, die im Einzelnen nicht geschildert werden können. Auch aus anderen Stabten, aus denen die Bolschewisten vor der beut- schen Wehrmacht flüchteten, werden solche Schandtaten ge- meldet. So sind z. B. in Sambor 500 Angehörige des ukrainischen Volkstums den viehischen Grausamkeiten zum Opfer gefallen. Aus den Kellern der Foltergebäud« drang noch nach Tagen der Gestank von den bereits in Verwesung übergeganaenen Leichen, die dort in mehreren Schichten über- einander lagen. Die Tiere in Menschengestalt vergriffen sich selbst an schwangeren Frauen. Sie haben die Leiber ausge schnitten und die Embryos an die Wand genagelt. In der Folterkammer im Hof der GPU.-Zentrale in Lemberg lag eine dicke Mutkruste auf dem Boden. Noch jetzt deuten Blutspuren an den Wänden, die bis zur Deck« hinausreicken, auf die grausamen Folterungen hin, die hier vor dem Einmarsch der deutschen Truppen verübt worden sind. Krakau, 3. Juli. Der Leiter der Regierung des General- ouvernements. Staatssekretär Dr. Buehler, wurde zum Stellvertreter des Seneralgouverneur« ernannt. Verfolgung. Dem gestrigen OKW.-Bericht zufolge schreitet die Ver folgung der Sowjetarmeen auf der ganzen Front unaufhaltsam vorwärts. Die Deutschen drängen also den Gegner nach Durch flößung seiner Aufmarschltnien und Umzingelung großer Heeresteile überall zurück. Es handelt sich um eine trotz jäher Verteidigung der Sowjetarmeen „zügige" Vorwärts- >ewegung, die so schnell vor sich geht, daß den deutschen Divisionen der nachfolgenden Wellen die Aufgabe überlassen bleibt, die ungeheuren Gebiete, die in wenigen Tagen be wältigt wurden, durchzukämmen, d. h. sie von den vor allem in Wäldern und Sümpfen sowie größeren Ortschaften sich noch wehrenden russischen Truppen zu säubern, die naturgemäß eine nicht zu unterschätzende Gefahr für den Nachschub der deutschen und verbündeten Truppen sind. Die durch die Motorisierung gegen früher völlig veränderte Taktik zeigt sich hier wieder wie im Westfeldzuge und im kleineren Maßstabe in Serbien und Griechenland. Schnelle Truppen stoßen in den im Rückmarsch befindlichen Feind oder in seine auf marschierenden Reserven hinein, schneiden durch Umkreisung einzelne Teile aus ihm heraus, zerstören auf diese Weise die Verbindungen und lösen so seine Fronten auf, noch ehe sie sich zu „setzen" beginnen. Die Luftwaffe, die nach Erringung der Herrschaft über den ganzen weiten Ostraum den Erdtruppen nunmehr zur Verfügung steht, greift an Brennpunkten des Kampfes ein, bringt die zurückgehenden Kolonnen in Unord- nung, zerstört Brücken und Straßen und zerschlägt etwaige neue Fronten schon im Entstehen. Es ist dieselbe Hölle, wie sie aus den früheren Feldzügen dieses Krieges bekannt ist. Auch die Marschälle Timoschenko und Woroschilow haben kein Mittel gegen die deutsche Kampfesweise gefunden. Es kann verraten werden, daß es tatsächlich nichts gibt, was hier helfen könnte, denn es ist der Geist des deutschen Soldaten und seiner Führung, der das unmöglich Erscheinende möglich und das deutsche Heer unbesiegbar macht. ! .Man vermutet, Saß di« Sowjetmarschälle versuchen wer- den, die durcheinanbergeratenen Verbände ihres Heeres, soweit sie überhaupt noch vorhanden sind, hinter der sog. Stalin- linie neu zu ordnen. Ob dieses Vorhaben gelingt, ist eine andere Frage. Was dem anerkannten Können des Generals Weygand im Sommer 1940 nicht gelang, nämlich hinter der nach ihm benannten Linie das französische Heer zu sammeln und dann zum Siege zu führen — die Marschälle des Herrn Stalin dürften in dieser Hinsicht erst recht versagen. Im übrigen sind, wie die heute gemeldeten Vorgänge bei Minsk beweisen, im russischen Heere bereits Anzeichen für einen Ver- fall vorhanden, der außerhalb des militärischen Gebietes liegt. Auch hier übt die zügige Verfolgung ihre Wirkung aus. E. V. Glänzende Waffentaten. Wie aus Berlin berichtet wird, vernichtete bei den Kämpfen vor Dubno eine Infanteriedivision im Angriff gegen starke bolschewistische Panzerkräfte in zwei Tagen 98 Panzerkampfwagen, darunter eine Anzahl schwerster 52-Tonnen-Panzer. Eine andere Division hat im selben Raum 58 bolschewistische Panzer in Brand geschossen und zerstört. Diese hervorragende Waffenleistung ist umso höher einzu- schätzen, als den beiden Divisionen keine eigene Panzerunter stützung zur Verfügung stand. — Bei den heißen Kämpfen um Riga hat sich eine Vorausabteilung unter der Führung von Oberst Lasch hervorragende Verdienste erworben. Durch ihren schneidigen Vorstoß ermöglichte sie die schnelle Einnahme der mit starken jowjetischen Kräften besetzten Stadt. Australischer Zerstörer verloren. Der australische Marineminister Hughes hat den Verlust des Zerstörers „Waterhen" bekanntgegeben. Dieser Zer störer von 1100 Tonnen sei während der Krieasoperationen im Mittelmeer versenkt worden. Menschenverluste seien nicht zu beklagen. In Lissabon trafen 15 Schiffbrüchige des im Atlantik torpedierten norwegischen Dampfers „Ranealla" (5590 BRT.) ein, der in englischen Diensten fuhr. Britischer Panzervorstoß i« Rordafrika abgewiesen. Der italienische Wehrmachtsbericht von gestern meldete u. a.: In Nordafrika wurde ein Vorstoß englischer Panzer durch unser Feuer abgewiesen. Unsere Luftverbände haben die Befestigungsanlagen von Tobruk und ein Eisenbahn zentrum östlich von Marsa Matruk bombardiert. In Ost afrika hat eine unserer Kolonnen südlich von Tore (Galla und Sidamo) dem Feind beträchtliche Verluste zugesügt. Englische Flugzeuge haben bei einem Einflug im Abschnitt von Gondar ein Lazarett getroffen. Ein Flugzeug wurde -um Abstur gebracht. B«rN«, 5. Juli. Heute mittag fand der Austausch der Ratifikationsurkunden zum deutsch-türkischen Freundschaft», vertrag statt. Oslo, 4. Juli. Hier trafen 45 Mädel des BDM.-Werke« „Glaube und Schönheit" ein, die an einem deutsch-norwegt» schen Mädellager in Lellehammer teilnehmen.