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^für Pulsnitz, Lönizsbrück, Radeberg, Radebarg, Moritzburg und Umgegend. Blatt Amts und des StadtraLhes des Königl. Amtsgerichts Druck und Verlag von E. L. Förster's Erden in Pulsnitz. 12. Juni 1895 Mittwoch Pulsnitz, am 10. Juni 1895. Nicht ! aber! it so scheu als Mine hem > die uns. inen irten Dich den rran c ich sicht, rtete v ei lend arin > in bin! chen, chzu leicht mrf! h sie rgs? wie n in )ame e ich > ihr irme nnen Der Stadtrath. Schubert, Brgrmstr. Infevate sind bis Dienstag und Freitag Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- Erscheint: Uütwoch und Sonnabend. puszeile loder deren Raum) 10 Pfennige. Keschäftsstellen: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, Carl Daberkow,Groß röhrsdorf. Annoncen-Bureaus von Haasen stein L Vogler, Jnvalidendank. Rudolph Mosse und G. L. Daube L Comp. zu Wulsnih Als Beiblätter: l- Jllustrirtes Sonntagsblatt (wöchentlich); > 2- Handwirthschaftliche Beilage (monatlich). Abonnements - Preis Vierteljahrs. 1 M. 25 Pf. Wunsch unentgeltliche Zu sendung. Auf Folium 50 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts, die Firma Fried. Attg. Schöne in Grotzröhrs-vrf betreffend, ist heute Folgendes verlautbart worden: 1 ., Herr Friedrich August Schöne ist nicht mehr Inhaber der Firma, 2 ., Herr Friedrich Julius Schöne in Grotzröhrsdvrf ist Inhaber der Firma. Pulsnitz, am 7. Juni 1895. Königliches Amtsgericht. . Weise. Bekanntmachung, den unbefugten Flaschenbier-Handel betreffend. Es ist zur Kenntniß des unterzeichneten Stadtraths gekommen, daß Seiten einzelner hiesiger Gewerbtreibenden Flaschenbierhandel betrieben wird, ohne daß derselbe in Gemäß heit der Bestimmung in Z 14 der Gewerbeordnung als stehender Gewerbebetrieb angemeldet ist, noch nach den im hiesigen Biersteuerregulativ vom 5. Juni 1886 enthaltenen Bestim mungen versteuert wird. Diesen Bierhändlern wird hiermit aufgegeben, die nach tz 14 des Gewerbegesetzes erforderliche Anmeldung sofort und spätestens biUUM 3 Tagen zu bewirken, sowie Wch den in Z 4 und 5 des hiesigen Biersteuerregulativs enthaltenen Bestimmungen nachzukommen, widrigenfalls sie ihre Bestrafung in Gemäßheit Z 148, unter 2 der Gewerbeordnung fowie § 7 des hiesigen Biersteuerregulativs zu gewärtigen haben, und zwar vorbehältlich des nach § 6 des Biersteuerregulativs stattfindenden Nachzahlungsverfahrens. Die für Flaschenbier zu erlegende Steuer beträgt für je 2 Flaschen 1 Pfennig. MsbennudvinffB«« Nahvgsug. - ins inen par war r sie i an Md- mit- für die Fremden angewiesen werden sollen, haben wird! Uebrigens wird aus Djedda von verschiedenen Seiten übereinstimmend gemeldet, daß dort die Lage keineswegs einladend sei, vielmehr eine erregte Stimmung herrsche. Welche Erwägungen nun die Pforte bewogen haben mögen, vor allem in der armenischen Angelegenheit den Vorstellungen der drei Mächte ein so kühles „Nein" ent gegenzusetzen, das bleibt allerdings zunächst unerfindlich, wenn es nicht der Entschluß der türkischen Regierung ist, sich unter keinen Umständen in ihre armenische Häuslichkeit von fremder Seite Hineinreden zu lassen. Aber um so mehr eröffnet die seltsame Haltung der leitenden Kreise von Stambul die Aussicht auf neue Verwickelungen und und Wirren im Orient in direkter Anknüpfung an die armenischen Vorgänge. Schon lange blickt Rußland be gehrlich auf gewisse Theile von Türkisch-Armenien, kauni könnte es da Verwunderung erregen, wenn die russische Diplomatie die Verweigerung der zum Schutze der arme nischen Christen vorgeschlagenen Maßnahmen seitens der Berather des Sultans zum willkommenen Anlasse nähme, ihre Spekulationen auf Erzerum Bitlis u. s. w. in die Praxis umzusetzen, dann würde auf einmal das orien- talische Gesammtproblem sich erneut von einer hochge- fährlichen Seite zeigen. Fürs erste haben indessen die ar menischen Vorgänge in Verbindung mit der infolge der Blutthat von Djedda geschaffene Lage eine imposante Flottendemonstraiion der Engländer zur Folge gehabt, wie sich in dem Erscheinen eines nicht weniger als 17 Schiffe starken englischen Geschwaders an der syrischen Küste kundgiebt. 'zu geben, als in die ganze i Vorfälle von Djedda und Weise beläs Vertreters gegen diaI der MüdeM damit keine Kopfschmerzen hervorgerufen werden. 5. Weile nicht länger als 10 bis 15 Minuten im Bade. 6 Trockne nach dem Verlassen des Bades zuerst die Gliedmaßen, dann den Rumpf, zuletzt den Kopf, und ziehe dich schnell an. Versäume nicht, nach dem Bad eine kleine erwärmende Promenade zu machen. Wer diese Regeln genau befolgt, wird vom Baden stets einen großen Segen für seine Ge sundheit und nie Nachtheile verspüren. — In den nächsten Tagen werden in Sachsen etwa 27,000 Zähler zusammentreten, welche die Verwaltung eines Ehrenamtes freiwillig übernommen haben, um das Austheilen und Abholen von etwa 1'/a Million Zähl papieren zu besorgen. Es handelt sich hierbei um die Wiederholung der im Jahre 1882 zuerst im Deutschen Reiche unternommenen Berufs- und Gewerbezählung. Ge setzgebung und Verwaltung haben es schon längst als ein Bedürfniß empfunden, über die voraussichtlich bedeu tenden Wandlungen, welche seit 13 Jahren in der Boden benutzung, in Gewerbe und Handel, in der Verwendung mechanischer Hilfskräfte bei der Industrie und bei der Landwirthschaft stattgefunden haben, ein klares Bild zu erlangen. Mehr noch als die in 5jährigen Zwischen räumen wiederkehrenden Volkszählungen, über deren Noth wendigkeit in keinem modernen Kulturstaate noch ein Zweifel erhoben wird, soll diese Berufs- und Gewerbe zählung dazu dienen, die Kenntniß eines gewissen Zeitab schnittes in unserer qesammten Entwickelung zu sördern und Mittel an die Hand geben, die Beurtheilung der socialen Zustände zu erleichtern. Es steht zu erwarten, daß die Haushaltungsvorstände, die Gewerbetreibenden aller Art, die Fabrikbesitzer und deren Vertreter, sowie die Landwirthe die Wichtigkeit und Tragweite der beab sichtigten Erhebung sich vor Augen halten werden, und es ist zu hoffen, daß überhaupt jeder nach seinem Theile dessen eingedenk sei, daß er eine öffentliche Pflicht im Interesse von Gemeinde und Staat, sowie vom deutschen Volke erfülle. — Der Deutsche Werkmeisterverband (Sitz Düsseldorf) hatte in den letzten Wochen drei bedeutsame Ereignisse zu verzeichnen. Zunächst hielt er zu Ostern seine 9. Delegier tenversammlung zu Halle ab, welche den Ausbau der Sterbe kasse ganz besonders sörderte, neben der bessern Hülfe für Waisen auch die Vorarbeiten einer bald ins Leben tretenden verbesserten Jnvalidenversorgung anbahnte und die jährlichen Witmenunterstützungen erhöhte. Sodann erreichte der Ver band im Mai 1895 die Mitgliederzahl 27000 und überschritt dieselbe mittlerweile bedeutend, weil der monatliche Zugang von neuen Mitgliedern über 100 beträgt. Die Zahl der Bezirksvereine ist auf 560 gestiegen. Zum dritten erreichte das Vermögen des Verbandes die respektable Summe von 1000 000 Mark in deutschen Werthpapieren, welche mündel sicher angelegt sind. Rechnet man dazu, daß die Leistungen des Werkmeisterverbandes an seine Mitglieder, sowie an deren Hinterbliebene innerhalb der 11 Jahre seines Bestehens fast 2 Millionen Mark betragen, so ergiebt sich die mit reiner Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Beiträge für diesen Theil werden gegen Vergütung dankend angenommen. Pulsnitz. Am 10. Juni d. I. ist aus Antrag des Herrn Baumeister Johne hier dem Zimmermann Wilhelm August Walther in Meißnisch - Pulsnitz das von Sr. Maj. dem König gestiftete Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit nebst Verleihungsurkunde in feierlicher Weise Seiten des Herrn Bürgermeister Schubert ausgehändigl worden. Pulsnitz. Bei hiesiger Sparkasse wurden im Monate Mai 1895 279 Einzahlungen im Betrage von 29 215 31 geleistet, dagegen erfolgten 176 Rück zahlungen im Betrage von 25 021 77 — Bei der beginnenden Badesaison ist es immer wie der gut, sich die wichtigsten Baderegeln einmal wieder ein zuprägen. Merke daher: 1. Gehe langsam zur Bade anstalt, damit keine Erregung der Herzthätigkeit durch zu schnelles Gehen oder Laufen hervorgerufen wird. 2 Bist Tu erhitzt oder erregt, so beruhige Dich erst vorher und kühle Dich ab, ehe Du Dich auskleidest. 3. Ist die Herzthätigkeit regelrecht, so kleide Dich schnell aus und begieb Dich ohne Zögern schnell ins Wasser. 4. Tauche gleich den ganzen Körper mit dem Kopf unter das Wasser, Die armenische Frage. Die gemeinsame Action Englands, Rußlands und Frankreichs bei der Pforte behufs endlicher Bewerkstelligung zeitgemäßer Reformen für Armenien droht infolge der abweisenden Haltung der türkischen Regierung zu einer ernsteren Zuspitzung der armenischen Frage zu führen. Nach neueren Meldungen aus Constantinopel lautet die Antwort der Pforte auf die Reformschläge der drei Mächte wenig entgegenkommend. Namentlich verweigert sie die Ernennung eines Obercommissars für Armenien und die Einsetzung einer internationalen Controlle, was doch gerade die Kernpunkte des armenischen Reformprojektes sind. Es erklärt sich daher sehr wohl, daß die ablehnende Erwiderung der türkischen Regierung auf die Colleklivor- vorstellung obiger Mächte von den betheiligteu Botschaftern in Constantinopel als sehr wenig befriedigend erachtet wird, die ganze Affaire kann unter solchen Umständen leicht eine nachdrücklichere Pression des allerneusten Drei- bundes auf die Türkei veranlassen. Denn wenn sich England, Frankreich und Rußland eine so schnöde Ab fertigung ihrer armenischen Wünsche durch die türkische Diplomatie einfach gefallen ließen und nicht weiter hierauf reagirten, so würde dies von übelster Einwirkung auf das Ansehen nicht nur dieser Mächte, sondern überhaupt auch des europäischen Namens im gejammten Orient sein und der Fanatismus der alttürkischen Partei und aller ihr verwandten Elemente würde Plötzlich zu einem bedenklichen Sonnabend, den 15. Juni dieses Jahres, Vormittags von 9—12 Uhr findet in Königsvrück Amtstag statt. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 7. Juni 1895. vou Erdmanns-orsf. Als nger achte sicht. Höhepunkte emporschwellen. Die drei genannten GroHaaten haben jedoch um so weniger Anlaß sich mit dllMabweijenden Bescheid des Stambuler Cabtncts zufriei ..... Angelegenheit mit die bekar , .... Musch Hineinspielen. In der armenischen Stadt Musch sind die daselbst weilenden Delegirten Frankreichs, Ruß lands und lIMgnds durch türkische Polizisten in frechster ^Vörden, in Djedda aber haben die dortigen »ei Mächte die Wuth fanatischer Moblins Rchen „Chiaur" an ihrem Leibe erfahren, . Razzak ist sogar dem Bedmnen- AtteMtzum Opfer gefallen. Man hört aber bis jetzt "vch nichts davon, daß türkischerseits die Untersuchung in Aden sensationellen Ereignissen mit wirklichem Eifer ge- wurde. Speziell in dem blutigen Drama von Djedda scheint die Pforte das alte Verschleppungssystem zu betreiben, denn noch immer verlautet nichts Zuverlässiges darüber, ob die Urheber des Mordanfalles auf die euro päischen Consuln auch wirklich verhaftet worden sind, wenigstens sind die ursprünglich deshalb verhafteten Jn- ' dividuen bereits wieder in Freiheit gesetzt worden. Da kann man sich ungefähr denken, welchen Erfolg die bei der Pforte infolge der Zwischenfälle von Musch und Djedda eingereichte neue gemeinsame englisch - französisch russische Note, wonach die türkischen Civil- und Miltär- behörden aller Provinzen zu wirksamen Schutzmaßregeln