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WeiheritzZeilung Tageszeitung unü Mzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg U.A. ^^^^0004444444444444444444444444444444^444-44444444444444^4 ! cktoznaant'pjL- Dierieltährllch LJMKohneZu- ; tragni. — Einzelne Nummern ! 20 Ps. — Fernsprecher: Ami Dippoldiswalde Nr. 3. . ! Gemeindeverlxmds-Girokonto Nr. 3. — Postscheck konto: Dresden 12548. 444444444444444444444440444444444444444444444444444444444444444 Netteste Zett«»g -es Deztrks Dieses Bla« eaWi« -le amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschast,-es Amtsgertchts ««- -es sta-trats zu Dlppol-ismal-e NNZ-itUMNr-isü* Die sechsgespaltene Pelitzeile AWMWMse. cmderhalb der Amtg- harwimannschast 75 Pf«^ im amtlichen Teil (nm von Behörden) die Zeile 200 Pf«.— Eingesandt und Reklamen 200 Pfg. Verantwortlicher Vedakleur: Varel Iehne. — Druck und Verlag: Larl Iehue in Dippoldiswalde. Sonnabend den 8. Januar 1921 87. Jahrgang M. ö Arbeiterrenteuempfanger. Monta«, den 10 Januar 192 l, vormittag» von 9—12 Uhr «elangt di« einmalige Beihilfe an bedürsliae «rbellerrentenewpsänger, di« i« De,emb«r vorigen Jahr« einen entsprechenden Antrag etngeretcht haben, in d«jhirslgen Lt»ck1K»«>» zur Anezahlung. Dippoldiomaid«, am 6. Januar 1921. v« Vartüiksnwr>»wt ä« 81üätr»tü »a Mp»olSl»uf»IS». Inspektor Scholze. Unter MUteilungin «ab der Kamerad Vorsteher bekannt, bah zn der Abhaltung van Monatso«- sammlnngen zurückgekehrt «erde« soll, di« man durch Var träg« »sw. recht »nterhattrnd gestalten will. Kenntnis nahm man von einem Schriftwechsel mit dem Stadtrate, OerUiche» und Sächsisches.^ Dippoldiswalde. In althergebrachter Weise hielt am Hohneujahrstage der Mtliläroerrin Dippoldiswalde seine erste diesjährige Hauptversammlung ab. Line grob« Zahl von Mitgliedern hatte an den langen Tafeln Im Schüssen- haussaal« Platz genommen; die An Wesenheit,!l>t« wie» 43 Mann auf, als >/s6 Uhr Kam.. Vorstand Treupel dis Ver sammlung eröffnete. Er freute sich über Len guten Besuch und die dadurch bekundet« reg« AntApahmr an den Vereins- Vorgängen und wünschte allen ein glückliche» Nwjahr, ins besondere dem Mtlitäroerein selbst. Habe « denn noch Zweck, «inen „Miiitälverein" unter den heutigen Verhältnissen zu psiegrn und ihm anzugehöien? Nun, Manneszucht, Pfl'cht- treue und Kameradschaft, die Lckpseil« unserer Mtlitäroeretnr, brauche unser deutsches vsteriaad j-tzt mehr denn je. So wollten sich die alten Kameraden in den Vereinen zusammen- schließen und dem ganzen Volks »eigen, was alte, wahre Pflichttreue ist, und wenn dann recht viele, jetzt roch Fern stehende herangebracht worden seien, dann hätten auch die Mtlttäroerein« beigetragen zum Aufbau des Vaterlandes. Aber nicht nur zur Pflege von Manneszucht und Pflichttreue habe man sich zusammengeschlossen, durch stille Taten wolle der Mtlitäroerein bedrängten Kameraden Helsen und bei tragen, dass alle, die fein« Sinne» sind und in Not geraten, unterstützt werden, damit die jetzig« böse Zrit auch von ihnen leichter überdauert werden könne. Setze sich jeder «in, da» Interesse am Verein zu heben, e» wird «leichtert werden tm Kameradrnkreise. Der Kam.-Vorsteher gedachte dann der 9 im vergangenen Jahr« verstorbenen Kameraden, zu deren Andenken sich die Anwesenden von den Plätzen «hoben. Anter Mitteilungen gab er bekannt, daß von Herrn Amts- Hauptmann Ldler v. d. Planitz und von den Angehörigen d« im Kriege gefallenen Lehr« Maultzsch je 100 M. gestiftet worden seien, die den Unterstützung,lassen zugewirsrn wurden, tzierauf trug Ehrenmitglied Jäckel den vom Schriftführer, «amrrad Börn« vnsatzten Jahresbericht vor. Er gedacht« der Heimkehr der kriegsgefangene« Kameraden, der Ab stimmung in den E«nzg»bietrn, dann auch der bedeutenden Mitgliederzunahm« de» Verein», ging weiter rin aus di« vneir »Veranstaltungen, von denen da» Eommersest ouch «inen recht guten pekuniären Erfolg hatte, der dem Verein Übermächten Stiftungen und sonstigen Vorgänge. Der folgende, vorläusige Kassenbericht zeigte ein recht günstige» VUd. Wenn avch noch Rechnungen au»st»hrn, so ist M Deckung doch auch nsch ein beträchtlich« Kassrnbestand und die noch einzuhedende Steuer aus» letztvrrgangen« Vierteljahr vorhanden. Ueber di« Sttstungskassen, deren Zinsen zu Unterstützungen verwendet wurden, deren Slammvermögen lm allgemeinen di« .alten geblieben sind, berichtete Kvm«ad Inspektor a. D. Braune. Herr Braun« nahm anschließend ««Irgenhrit zu betonen, wie «freut dl« Unterstützten jedeemak grwrlen srtrn und bat um reichliche Gaben bei rin« Teller- sammlung. Dies« «gab dann auch den ansehnl chrn Betrag von 138.30 M. Auch in diesem Jahre konnte der vrrrin wieder Mitglied« an,zeichnen, die dem Verein 25 Jahr« angehören. Es sind die» die Kameraden: Karl August Walter, Karl Wilhelm Belg«, Herman« Kaden und Olt» Fickert, iömtlich von Dippolditwald,, Paul Leberecht Ranft, Stadtgut Reusalza Sprembrrg, Karl August Finsterbusch— Radebeul und Johann Karl W»ls—Rochlitz. Anwesenden 4 «rstgrranntrn übttttichte Kamerad Dorsleher Treupel mit herzlichen Begrüßung». und BrglüSwünschungeworten da» für rsjihrtg« treue Mitgliedschaft gestiftete Ehrenzeichen mit dem Wunsche, datz all« noch ncht lange dem Verein angehören möchten und schloß mit einem Hoch auf di« Ausgezeichneten. In deren Namen dankte Kamerad Herm. Kaden. Zu Rechnung,Prüfern wurden einstimmig gewählt dio Kam. Gendarmerie-Inspektor Scholze und Kausmann Paal Eckardt. E» folgten dann die Wahlen zum Gesamt- Vorstände. Zar Erledigung d« Arbeiten bestimmte man einen Wahlau» schuß, au» den Kam. Karl tzeinrtch, Otto Feller, -ellmath Eidner und Karl Heymann. Da» Wahl» Ergebnis war folgende», von den 5 Au,scheidenden, von denen Kam. Ander» auf da» bestimmteste eine Wiederwahl «^lehnte, wurden di« Kameraden Sladtrat Schwind und 3»U«tnn,hm« t. R Wagner wtedergewählt. Re« in den dAtand wurden berusen die Kameraden Kausmann Martin «chmid», Schlossermitst« Franz Weidner and vedarmeri» Krtegerehrung betreffend, wonach der Verein gern Lereit ist, Mittel zur Verfügung zu steilen. Da« Ehrenbuch, in dem alle gefallenen Kameraden in Bild und Wort verewigt sind, soll zu einer der nächsten Monats Versammlungen auf gelegt werden; auch will man bei den Angehörigen der noch vermißten Kameraden weitere Nachrichten einziehen und ihnen, falls an eine Rückkehr nicht zu denken ist, «inen Kranz in der Kirche in der Reihe der anderen, widmen. Ein Antrag de» Vorstandes, daß ab 1. Januar d. I. Ein tritt,geld wieder erhoben werden soll, eine Erhebung war während und nach dem Kriege zurückgesteltt worden, wird angenommen. Endlich erstattete Kamerad Bezirks-Vorsteher Kellner noch einen auifShrlichen Bericht von der Zittauer Bundertagung. vor Schluß der Versammlung dankte Kam. Superintendent Michael dem Vorsitzenden sür seine tüchtige Geschäst»sührung. Möchten alle dem Vorstande und dem Verein di« alte Trrue halten und damit Nalionalbewußtsein pflegen. — Im Anschluß an dl« Jahresversammlung fand ein gemütliche» Beisammensein in frohem Kameradinfriise mit lieben Ane «hörigen statt. Dir Tanzpausen wurden aus- gefüllt durch Vorträge de» Sängerchor«, der unter Lehrer Heilmann» tüchtiger Leitung verschiedene ansprechende Lieder darbot, durch ein« kurze Begrüßungsansprache de« Vorsteher» und Sologesänge von Frl. Wild und Frl. Ruhsam. Auch während der Kasseetasel wurde noch »ttschiedene« dargrboien, darunter eine Reihe heiter« Knüttelverse, die viel Beifall fanden. — Weihnacht im Verein feierte am Hohneujahrstage der Turnverein „Jahn". Im Llchtrrglanz prangende Wilh- nachtsbäume grüßten die zahlreich Erschienenen und Zwerge bewachten mit Argusaugrn dl« relchbekegle Gabenlastl. Herz lichen Willkomm entbot der «sie Vorsitzende Arthur Schmidt. Angenehme Unterbrechung erfuhr der Tanz durch ein hübsche» flott und sicher gespielte, Thealusltck: „Unter deck, Weihnacht»- bäume" »nd dmch einen Solovmtrag. Freiübungen d« Jungmann«, und Barrentnrnen d« Mitglieder unter Leitung de, zweiten Turnwartr» Lchletzel gaben da» Signum de» „Turner. Weihnachten". Verteilung der Gewinne and Kaffer- tasrl, gewürzt durch ein gleichsall» flolt gespielte» humorvoll,» Gesamtsplel hielt die „Nimmermüden" noch lang« beisammen. — Am nächsten Montag den 10. ds. Mts. werden die kirchlichen Vereine (Jünglings-, Jungfrauen- und Groß- Mütterchenvrrrin) ihren Weihnacht,famtiirnabrnd abend, 8 Uhr im Schützrnhau« halten mit mannigfachen Darbietungen und «in« Theatrraussührvng (Weihnachten in der Pechrrhütte). Allr Freundr der kirchlichen Sache sind dazu herzlich ringe- laden. — Wir bereit« sür andere Städte und Gemeinden de» Bezirks hat da» Wohlfahrtsamt der Amtrhauptmannschaft in Gemeinschaft mit der Gemeindeverwaltung Schmiedeberg beschlossen, daselbst »in« Mütt«briatung»jtunde rlnzmichten. In regelmäßigen Zwischenräumen sollen viraiungsslunden abgrhaltrn werden, in welchen nicht nur Mütter und Zieh mütter mit Säuglingen und Kleinkindern bi» zum schulpflich tigen Ali«, sondern auch «ndrnde Mütter unentgeltlich be raten werden. Herr Sanität,rat Or. Germar hat sich in «ntgegerkommrnd« weise bereit «klärt, di« ärztlich« Leitung dieser Müttriberatvngrs'ell« zu übernehmen, und sollen di« Beretungtstunden bi» auf writerr» jeden 4. Mittwoch im Monat nachmittag von 3—4 Uhr in d«r Schul« abgrhalten werden. Jeder Mutter und Ziehmutter wird durch diese Einrichtung Gelegenheit gegeben, sich rechtzeitig in allen Dingen Belehrung und Rat zu holen und kann nicht ein dringlich genug auf ein« vi«Isrittge Benutzung dieser Br- ratung,st«le hingewiesen werden. An stillend« Mütter, so wie sür schwächlich« Kinder werden, soweit nötig, überdie» Rahruno»mlttelzuwelsungen erfolgen. — Die neuen Brandvrrslcherungrbetträg« in Sachsen. Für 1921 werden bet der Abteilung für Gebäudeversicherung der Lande,-Vrandottsicherung,anstatt 7 Pf. für di« Einheit al» Versicherung,betträg«, demnach am April-Lnmin d. I. zunächtt 3 Pf. für di, Einheit, bei d« Abteilung für Mobi liar-(Maschinen jvnjicherung 3'k Pf. »«slchnung»b«tträgi und >/r Pf. verwaltungskostenzuschlag für die Einheit, zu sammen also 4 Pf., demnach am April- und Oitobrr-Trrmtn d. I. j, 2 Pf. für die Lin hell, «hoben. Fern« wird für die Maschinenoersicheroagen mit Schätzung ein Zahlung»- beitrag von 60 Pf. für 1000 M. von der Versicherung»- summe «hoben. Dies« Zuschlag gilt al» Beitrag,«Höhung für die bei der Maschinrnoerjicherung mtt Schätzung Kast Gesetze» eingeschlossene Versicherung gegen durch Aufruhr v«. ursachte Brand- und Erplosionsschäden. Die Vrandversiche- rung»kammer kann jedoch durch Vereinbarung mit dem Brr- sichrrunginehmer die Haftung der Anstalt für Brand- und Erplosionsschäden, di« durch Aufruhr verursacht w«rdrn, aus- schließen, wobei dann d« Zuschlag von SO Pf. für 1009 M. in Wegfall kommt. — Ehemalige 26 er Jäger. Di« Bereinigung«» ehemalig« 24 er Jäger in Freiberg und Dre»den planen di« Errichtung «in«, Grdenkstrine» zu Ehren ihrer im Weltkriege Gefallenen in ihr« alten Garnisonstadt Freiberg. Mit der Enthüllung de» Denkmal» ist ein« Zusamm«nkunf», «tn „26rr Jäger-Tag", vorgesehen. Au»kunst erteitt Kaufman« Turt Dietzel, Dippol diswalde, Altenberger Straße. Dresden. Die erste Sitzung de» Landtage» nach den Weihnachtsferien nahm «inen so tumultuösen Verlauf, wie er im Sächsischen Landtage bisher noch nicht zu ver zeichnen gewesen ist. Schon bet der Eröffnung»ansprache de» Präsidenten kam «» zu scharfen Zusammenstößen zwischen diesem und den Kommunisten, sodaß der Präsident den Kommunisten sagen mußte, daß zu den Pflichten eine« Ab geordneten nicht nur parlamentarische Kenntni», sondern auch Anstand gehöre. Die Kommunisten verlangten, datz ihr Antrag auf Verdoppelung der Erwerbslosenuntnstützung und Zahlung einer L«u«ungrbrthilse sofort auf di» Tages ordnung gesetzt würde, ein verlangen, dem nach d« Geschäfts ordnung nicht entsprochen werden konnte. Da« führte dazu, daß im Btthanolllngssaale sowohl wie auf den überfüllten Tribünen sich außerordentlich erregte Szenen abspielten. Ala der Antrag der Kommunisten gegen die Stimmen dn Un abhängigen und Kommunisten abgelehnt wurde, spielten sich so skandalöse Vorgänge ab, daß der Präsident die Sitzung unterbrechen und die Abgeordneten aus fordern mußte, in den Sitzungssaal der früheren Ersten Kammer zu gehen, n» dort unter Ausschluß de» Trtbünrrpubltkum» die Sitzung weiterzusühren. Währenddessen vtttt'ßen dir Kommunisten mit der Begründung den Sitzung»saal, datz sie nunmehr an den wetteren Beratungen kein Interesse mehr hätten, »nd begaben sich zu den auf Lem Lhralerplatz aufmarschiertrn Demonstranten. In der Zwtschrnzrit vnhandelte di« Drpw tatton der 8iu»itilr!,r mt^ Üeunulu Nr 1» r 1 tileiiln Sir «frier lrn t i ler 1er ilvnrrn! ck r terieie x «ordneten ausgestellten Forderungen und »erlangt»« darüber hinaus eine Amnestie all« wegen Diebslahl» bestrafter Erwerbsloser und Aushtbung der Kontrollbestlmmunge« bei Auszahlung der Erwerbrlosengeld«. Nach etwa «inständig« Pause wurden dann die Landtag, Verhandlung»» aieder fortgesetzt. Die Kammer überwies den Gesetzentwurf zur Abänderung der Schlachtvlrhvrrsicherung dem Rechlsau,schütz, beschästtgte sich dann mit dn Notlage der Arbeitnrenkn- »mpfänger, mit Besoldungsfragen d«r sächsischen Beamten und mit der Gewährung von Staatsmitteln an die Landes kirche. — Im Zusammenhang mit den Beratungen tm Land tag», in denen rin kommunistischer Antrag auf Erhöhung der Erw«b,lol«nun1ers1Ltzung durchgedrückt werd»» sollte, hatte« dir Kommunisten die Erwerbslosen von Vroß-Dresdr» zu einer Demonstration vor dem Landtog»g»bäude aufgernfsn. Da» Landtag,gebäude se bst war durch ein starke» Aufgebot der städtischen und der Sicherheitspolizei gesperrt. Die Er werbslosen zogen in langem Zug» am Landtagsgebäude vor» üb« auf d»n Th»atrrplatz, wo dir kommunistisch«! Landtage- Abgeordnetrn üb« dir vorgängr im Landtage Bericht er statteten und die Massen aussmdrrte», am nächsten Dirn,tag wird« erneut zu drmonstrirrrn, um dadurch den Brratnngm üb« den Antrag auf Erhöhung der Erwerb,losrnuntnstülpmg von der Stiaß« au» den nötigen Nachdr: ck zu grben. Ernst- bafte Zusammenstöße sind im Zusammenhang mit dtisrn Demonstration«» nicht vorgekommen. Pirno. Beim hiesigen Wohnungsamt warr« Ind« Dezember 1920 noch 497^W»hnungsuchrndr «irgetragr«.