Volltext Seite (XML)
vienstav. ZV Sick l«s MH« Aden- »r<ch<«,chrV. «-«Ncht», »re«>« Uernlprrcher-Linomelnummkr: »dit( Nnr I»r Nachtg«iprl»e; «,.»oott «chrtsileltun, ». H,up«ge>ck,»sl»stev,-. »re-de»». l, «ar(cnstr»d« »»/«» Gegründet 1S5S »*»*,«»«»» »»« 1«. »n «. Sn» I»« »n n^u» ,»elln<«a« -»»«»», »M v-n« ».n «n Pvstbe»u-»pr«l1 für Nona« Juli ».10 «l. einfchl. »» Pf» Uost,eb<U» (oh»» V»ß»»Ii«llu»s»,etühr). Nn,elnumme« »0 Pfg. ««»rtgenprege: Die «»zeige» Werder »och »oldmarl berechnet: die ein- Ipaliig« ro mm breit« Z«u« »» Vfg., für aubwtri» «u Pf«. 8<nnllienan,eige» und Siellengefilch, ohne Rabaii i» Pf», auherholb »5 Psg., dt« »o mm breite biellamezeiie roo Hsg., «uherhalb »LU HI» vlsertengebühr 50 Psg. «ulwtrttgr «ulträge gegen Loraubbez-Hlung Drnck ». »«»«,: Liepich t «etchmdt, Dm«dr». PoWcheil-Dto. tage Dre«dk» Hochdruck nur mit deuti.Quellenangabe (Drebon. Rachr.) »uläfitg. Unverlangt« Schriftstück« «erde« nicht ousbewahrt Grubenerplofton m Nieöerschlesien 24 Bedeute getötet 12 Verletzte oeborgen Waldenburg fSchles.f» SO. Null. Aus -er Friedens» -ossnnngsgrnbe i« Nieder-Hermsdors ereignete fich gester» abend 7 Uhr eiue schwere Schlagwetterexplosion, durch die r» Bergleute getötet und 12 schwer verletzt wurde«. Sämtliche Berunglückten sind geborgeu. Berghauptmann Fischerund Oderbergrat Weber vom Oberbergamt Bres lau trafen «och «achts i« Rieder-Hermvborf ein. um gemein, sam mit de« Bergrevierbeamte« die Grube z« befahren. Die Ursache der Explosion steht «och nicht fest. Die von der Ex plosion betrosfene« Baue sind befahrbar, doch ist ihr Betrieb vorläufig eingestellt. Im übrigen ist der Betrieb der Grube nicht gestört. Die schwere Schlagwetterexplosion ereignete sich auf den Schwesternschächten im Bereiche der achten Sohle. Die zwölf Mann, die lebend zutage gebracht und in das Knappschasts- lazarett befördert wurden, sind mit einer einzigen Ausnahme samtltchschwerverletzt. Die Bergungsarbeiten waren nm 8 Uhr nachts beendet. Die Schwesternschächte gehören zum Betriebe der N t e d e r s ch l e s i s ch« n Bergbauaktien- aesellschaft. Bo» den Schwerverletzte«, di« in bn» KnvppschastSlazarett eingeliefert «nrden» erlag hent« vormtttag ei» Hener «Kd Obcrwaldenburg feinen schwere» Verletzungen. Das gesamte niederschlesische Steinkohlenrevier steht im Zeichen tiefster Trauer. Vom Förderturm der Schwestern schachte der Frtedenshoffnungsgrube weht eine schwarze Trauerfahne. Ueberall stehen Gruppen zusammen, die sich über das furchtbare Unglück unterhalten. Wie jetzt fest steht, sind von den 24 Toten lg verheiratet und S unverheiratet. 28 Kinder trauern nm ihren Bater. Biele hundert Bergmannsfrauen und deren Angehörigen hatten sich vor der Unglücksstelle angesammelt. Herz zerreißende Verzweiflungsszenen spielen sich ab. Das gesamte Ncttungspersonal war alarmiert, um am Unsallsort etnzu- gretfcn. Die weitaus größte Zahl -er Toten ist durch den explostvartigen Ausbruch des Brandwetters bi» zur Un kenntlichkett verstümmelt. Von den 28 Toten sind drei Schlepper, zwei Leerhauer und die übrigen Berghauer. Das „Neue Tageblatt* in Waldenburg erinnert aus Anlaß -cs schweren Unglücks an frühere Katastrophen, von denen die Schwesternschächte früher heimgesucht worden sind. Am!». Dezember 1805 kamen durch eine Schlagwetterexplosion in dieser Grube 81 Bergleute zu Tode. Am 10. Dezember I80l cbcnsalls durch eine Schlagwetterexplosion 14 Bergleute. DaS letzte größere Unglück ereignete sich in der Grube am 28. Mat 1820, wo infolge BrandgaSvergtftung fünf Bergleute den Tod fanden. Beitet- -es Retchsprafi-enten Berlin, 80. Juli. Der Herr Reichspräsident hat an das Obcrbergamt Breslau folgendes Telegramm gerichtet: „Ties erschüttert durch die Nachricht von dem schweren Schlag, wctterunglück auf der Friedenshoffnungsgrube im Waiden bnrgcr Revier, bitte ich Sie, den Hinterbliebenen der ge töteten Bergleute den Ausdruck meiner herzlichsten Anteil nahme zu übermitteln und den Verletzten . meine besten Wunsche für ihre baldige Wtederhersttzllung auszusprechen, ge-. v. Htndenburg, Reichspräsident* mit S»r Nmn» im SrWgeblet von Renn« Vergebliche Löschversnch«, fünf Tote Bukarest, 80. Juli. Zur Löschung der seit zwei Monaten unverminderter Gewalt brennenden Sonde im Pe troleumgebiet von Mo re nt waren bisher die ver schiedensten Versuche vergeblich gemacht worben. Vor allem versuchte man durch Stollengr abung und Ableitung der unterirdischen Gase die Macht deS Feuers zu brechen. Gestern, als die Stollen so wett vorgetrieben waren» daß man mit der Ableitung der Gase beginnen konnte, stürzten die Erdmassen nach einer unter gewaltiger Detonation er folgenden Gasexplosion ein. Fünf der im Stollen be findlichen Arbeiter wurden verschüttet und mehrere schwer verletzt. Ein Vorarbeiter erlitt einen Nerven zusammenbruch. In Morent war nach der Explosion eine Panik auögebrochen, die bis zum Morgengrauen dauerte. Sämtliche Löschvcrsuche werden vorläufig eingestellt. Meuterei Ausgewiesener in Amerika Renyvrk, 88. Juli. 17« Ausgcwiesene, die zwecks Ab, schnbeS ans Eil iS Island untergebracht werden sollte«, menterte« aus der Fähre zwischen Jersey Stadt und ElliS Island. Die Deutsche Dora Peters schlug ein Fenster des Fährbootes ein und versuchte, dem Einwandcruugsiuspek- tor den Dienstrevolver zu entreißen. Sie verletzte mehrere Beamte, die sie sesthalte« wollten. Eine Bürgerin versuchte Selbstmord mit einer Schere zu verübe«. Ein Italiener war schon vorher in Jersey Stadt aus dem Fenster deS AnseuthaltSraumcs gesprungen und geflüchtet. Zahlreiche Beamte nahmen jedoch die Verfolgung auf und konnte« ibu einholen «nd überwältigen. Viele andere meu terte«. Die Meuterer find in Einzelhaft genommen. Unter de» Abgeschobeue« befanden fich 4ü Schwerverbrecher. 40« Stunden in -er Luft »er I a ck s o « St. Louis. 8«. Juli. Die «nd OBrieu waren mit heute «acht 11,17 Uhr 488 Stunden in der Lust. Die Motoren lasten jetzt anscheinend nach. Dauerrckordsliege .. dem Flugzeug „St. Louis Rodln* DaS Tränengas gefahrlos Untersuchung deS Fundes ln Berlin-WilmerSdors lDrahimcldung unserer Berliner Dchrtftlettung) Berlin, 80. Juli. Die gestrigen ReizgaSfunde in Berlin- Wilmersdorf hat die zuständigen Behörden zu eingehenden Er mittlungen über den Umfang und die Art der dort ver grabenen Tränengasbestände veranlaßt. Die Fundstelle ist jetzt gesperrt morden. Eine Lokalbesichtiaung findet zur Stunde statt. Die zuständigen Stellen erklären erneut, daß die gefundenen Reizgasflaschen keinerlei Gefahr dar- stellen und keine GesundhettSschädinungen zu befürchten sind, da es sich nicht um gefährliches Gift handelt. Der frühere Inhaber dieses nach dem Kriegsende aufgelösten Betriebes betonte gleichfalls die Harmlosigkeit der dort vergrabenen Be stände und erklärte, daß auf dem sehr auSgedehnnten, damals noch völlig unbebauten Gelände während des Krieges seine Fabrik chemisch-technischer Präparate bestanden habe, in. der ». a. auch die sogenannten Reizkörper hexgestcllt wurden, die kincii gewissen Reiz auf die Augen auSübten und hinter der Front zum AuSprobieren der Gasmasken benutzt würden. Es handelt sich dabet um kleine dünne GlaSampullen von etwa 5 Zentimeter Größe, die mit einer Lösung von einigen Gramm gefüllt und alsdann über einer Gasflamme znsammengeschmolzen wurden. Bei diesen Zusgmmeni- schmclznngcn sei es unvermeidbar gewesen, daß einige dieser kleinen, dünnen Gläschen auf dem Transport unbrauch bar wurden und diese Gläschen seien damals ans dem freien Gelände durch Eingraben vernichtet worden. Bei den aller meisten Ampullen dürfte übrigens die Gasflüssigkeit längst ei» getrocknet sein. Nach der Ansicht des frühereren Be sitzers handelt eS sich nm etliche tansend dieser Ampullen, keinesfalls aber um die genannte Zahl von 108080 Stück. Dauerftuy mit Schwerölmotoren Lest« SesehnW »et Snake« lD r a h t m e l d « n g unser«» Berliner Schriftleltung) Berlin, 30. Juli. Im Lause der vergangenen Woche ist die Junkersgroßmaschine Typ W 41 mit dem Junkers schwer ö l s l u g m o t o r mehrfach über Dessau geflogen worden, und zwar insgesamt in 18 Betriebsstunden, hiervon acht in ununterbrochenem Fluge. Ein Vertreter der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt wohnte den Probeslügen bet. Die Pausen zwischen den Flügen wurden benutzt, um Abände rungen am R o h r l e t t u n g s s y st e m anzubringen, während am Motor selbst keine Verbcsserungsnotwendigkeiten ein- getreten waren. Die Ergebnisse sind deshalb besonders be merkenswert, da hinsichtlich der Letstungsbemessnngen bei den Schwerölmotoren so weit gegangen worden ist, daß er mit den gegenwärtig vorhandenen großen Benzinmotortypen ohne weiteres Schritt hält. Bei den Flügen ergab sich auch die Richtigkeit der bereits vor Monaten gemachten Feststel lungen über den Betriebsstofsverbrauch. Es hat sich nämlich ergebe», ctriebskosten sehr viel geringer sind als mit den bis jetzt üblichen Vergasermotoren. Val Weltfliigprsammm »er Fräs zrppelin" Nenyork, 80. Juli. DaS hier ausgegebene „Zeppelin*- Weltflugprogramm steht eine Fahrt des „Graf Zeppelin* von insgesamt 42 000 Kilometer vor. Das Luftschiff wird am 7.August in Lakehurst aufsteigen und über LoS An geles nach Tokio fahren, von wo es am 26. August die Rückfahrt nach Lakehurst «»treten werde. Es werde am 20. August wieder In Lakehurst eintrefsen. * Friedrichshasen, 80. Juli. Nach dem erfolgreichen Abschluß der Probefahrten des Luftschiffes „Graf Zeppelin* ist man zur Zelt anf der FriedrlchShasener Werft eifrig beschäftigt, das Luftschiff für die in wenigen Tagen vorgesehene Fahrt nach Amerika aufzurüstcn. Da die Maschinenanlage währen der am Sonnabend und Sonntag dnrchgesührten Fahrten nach neuerlichen Erklärungen der Werstleitung den an sie gestellten Anforderungen durchaus genügt hat, trug man sich im Luftschissbau gestern sogar mit der Absicht, die neue Ozean- sahrt unter Umständen bereits in der Nacht zum Mitt woch anzustreben. Da aber, wie schon berichtet, noch nicht alle Fahrgäste in Friedrichshafen eingetrofsen sind, wurde in einer Besprechung Dr. Eckeners mit seinen Offizieren beschlosten, die Fahrt erst zum ursprünglich vorgesehenen Zeitpunkt, also in der Nacht zum Donnerstag, zu beginnen. Wie für die an die Ozeanüberauerung sich anschließende Weltreise sind nun auch alle Passagierplätze der Amcrikafahrt belegt. Sünder» Mann suchen nach Sr. Bembe Rheinsberg, 30. Juli. Heute früh um 7 Uhr hat Kriminal- kommissar Busdorf in Gemeinschaft mit den Landjäger» aus der Umgegend die Suche nach dem vermißten Land- gerichtsdtrektor Bombe erneut ausgenommen. Das Such kommando hat eine wesentliche Verschärfung dadurch er fahren, daß heute aus Veranlassung des Kommandeurs des 5. Infanterieregiments Neuruppin, Major v. Stülpnagel, etwa 6» Retchswehrsoldaten zur Verfügung gestellt worden sind, üfe unter Führung eines Oberleutnants auf Rädern sich an den Sucharbeiten beteiligt haben. Auch die Land jäger und Forstbeamten aus der nahen und weiteren Um gebung sind in erhöhtem Maße mit herangezogen worben, so baß heute etwa über 100 Kräfte zur Verfügung stehen, die tn einer geschloffenen Kette nochmals planmäßig das umfang reiche Waldrevier zwischen Zechliner Hütte und Kolonie AdamSwalde, die sogenannte „flache Heide" durchstreiften. Anhatten-e Kunversnot m China iSergeblw« «amvs «gen «anai-Mimr London» 80. Juli. Die Leiter der chinesischen internatto nalen Hungersnot-HtlfSkommisston berichten nach Peking«! Meldungen, daß durch die getroffenen Maßnahmen seit dem Frühjahr das Hungersnotgebiet beträchtlich verringert wer- den konnte, daß aber noch immer 85 Millionen Menschen unter der Hungersnot leiden. In Zentralkansu im nordwestlichen China hat es seit vier Jahren nicht geregnet. DaS Weizenanbaugcbiet gleicht einer Wüste. In einer Stadt ist die BevölkernnaSzahl von S808V , ans 8088 herabgesnnke«. Nach Mitteilung der Kommission hat in diesem Gebiete der Kannibalismus sehr erhebliches Ausmaß erreicht. Ein rtedensrichter suchte diejenigen zu bestrafen, die sich tn dieser tnficht vergangen hatten, aber ohne Erfolg. Der Typhu » it unter den Mitgltedern der HtlfSkommisston zahlreiche >pfer gefordert. Von 20 infizierten Personen find nur 11 mit beim Leben bavongckommen. Einfall von Weißrussen tn Sibirien? London. 80. Jnlt. Di« „Times* berichtet aus Schanghai: Ans Nanking wirb gemeldet, daß die Nqtionalregierung die Verteidigung der Man-schtztet gegen «inen möglichen Angriff verstärkt habtz. Anscheinend znperlässtgen Nachrichten zufolge habe eine Bande von etwa 800 Kekßruffen einen Ein. fall nach Sibirien in Richtung Tschita gemacht. Die mandschurischen Behörden befürchteten eine Verschärfung der Lage mit Rußland. . - . ... . . .. Der „Daily Telegraph* berichtet aus Peking: Der chinesische Gesandte in Finnland ist beauftragt worden, ein« Methode zu finden, um eine Vereinbarung mit Ruß land wegen der chinesischen Ostbahn zu erzielen. Er ist mit einem Stab von Sachverständigen in Peking eingetrofsen, wo er mit dem Verkehrsminister beriet und endgültige An weisungen bezüglich der Politik Nankings erhielt. Der Ge sandte fährt sofort nach Mukden ab, wo er eine Zusammen, kunft mit General Tschang Hfiau Liang haben wird. E» wird erwartet, daß erfolgreiche Bemühungen unternommen werben, um eine Konferenz zwischen dem Gesandten und einem russischen Delegierten in Charbin oder Moskau zu- wcge zu bringen. Durch die örtlichen Verbände der Kuomingtang werben nach Schanghai» Meldungen Kundgebungen gegen die Sowjets vorbereitet. Der Arbeiterschaft ist ein Feiertag und auch die volle Bezahlung der Löhne zugesagt worden, um große Mnffenversammlungen abhalten -u können. Nachdem der Berliner chinesische Gesandte bereit» et« Dementi ergehen ließ, ist jetzt auch die Telegraphenagentur der Sowjetunion ermächtigt, von Nanking aus verbreitete Meldungen über angeblich tn Berlin stattftnbende erhandlungen zwischen'diplomatischen Vertretern der Sowjetunion und China als jeder. Grundlage entbehrend zu dementieren. Seitens des chinesischen Gesandten tn Berlin Chang Tso Ptng seien zwar tatsächlich Versuche gemacht worden, mit dem Botschafter Krestinskt -usammcrt- -utreffen, dieser sei jedoch einer Begegnung ausgewichen.