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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Artsöeöörde und den Gememderat zu Mretnig. eokal-Mrejgrr kür sie Srts»aNen Sretnig, ÄrsßrödrrSsrk. Isaurwalse, srankentkal uns tlmgegens. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonuementsvreis, Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie Bestellungen au emschl. des allwöchentlich beigegebenen„Jllustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, den Allgem. Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten jeoerzei der freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark ausschl. Bestellgeld, gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen u. Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags i/zlt Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1/zll Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 11. Sonnabend, den 5. Februar 1916. 26. Jahrgang lsurze Nachrichten. König Friedrich August traf in Begleitung des Kriegsministers v. Wilsdorf Mittwoch mittag in Warschau ein. In Albanien gewannen die österreichisch-unga rischen Vortruppen ohne Kampf das Südufer des Mati-Flusses. Vor der Brückenschanze nordwestlich von Uscieszko wurden die Russen durch Mincnangriffe zum Verlassen ihrer vordersten Gräben gezwungen. Im Sugana-Tale wurden westlich von Roncegno mehrere Angriffe eines italienischen Bataillons abgeschlagen. Am Hange des Col di Lana wurde eine itali enische Sappenstellung im Handgemenge ge nommen und gesprengt. Die Schiffsnot in England ist so gestiegen, daß einzelne Industriezweige infolge Mangels an Rohstoffen vorübergehend zum Stillstand kommen. In Irland wurden seit Kriegsbeginn insgesamt 86 277 Rekruten angcworben; im englischen Heere und in der Flotte stehen 145869 Iren. In der französischen Kammer wurde der Kriegs minister Gallieni wiederholt von der Linken unterbrochen und verließ deshalb die Redner tribüne. Der rumänische Ministerpräsident erklärte dem italienischen Gesandten, die Politik Rumäni ens sei neutral und werde neutral bleiben. Die Zusammenkunft des Reichsschatzsekretärs Dr. Helfferich mit den österreichisch-ungarischen Staatsmännern ergab eine erfreuliche Ueber einstimmung. Unsere Flieger schossen ein englisches und ein französisches Kampfflugzeug in der Gegend von Peronne ab; drei der Insassen sind tot. Nordwestlich von Hulluch besetzten wir zwei vor unserer Front von den Engländern gesprengte Trichter. Der Einzug der bulgarischen Truppen in Durazzo ist binnen kurzem zu erwarten; bulgarische Heeresteile stehen auch bereits vor Walona. Der Abschluß eines Abkommens Griechenlands mtt den Mittelmächten wird von einem un- ^garischen Blatte gemeldet. Der als deutscher Hilfskreuzer benützte Dampfer „Appam" hat außerdem noch zwei andere Schiffe versenkt. England und Frankreich haben nach Blättermcl- dungen den Vorschlag Wilsons zur Regelung des Unterseebootkrieges endgültig abgelehnt. Bei dem Zeppelin-Fluge nach Saloniki wurde nach Meldungen italienischer Blätter auch das französische Hauptquartier beschädigt. Durazzo wurde am 25. Januar, am 27. Januar und am 1. Februar von österreichisch- ungarischen Seeflugzeugcn mit Erfolg bom bardiert. Walona wurde am 2. Februar von 3 öster reichisch-ungarischen Secflugzeugen erfolgreich beschossen. Die in Albanien vordringenden österreichisch ungarischen Streitkräfte haben mit ihren Vvrtruppen die Gegend östlich von Kcuja gewonnen. Am Tolmeiner Brückenkopf erweiterten oie öster reichisch-ungarischen Truppen durch Sappen angriff ihre Stellung westlich von Santa Lucia. In Ostgalizien und an der wolhynischen Front wurde beiderseirs rege Fliegertätigkeit ent faltet. Die Fliegerangriffe auf Saloniki wiederholen sich nach Mailänder Blättermeldungen jetzt täglich. Bier französische Dampfer der Maritime-Linie I jm Marseille sind seit dem 26. Januar über fällig. Der russische Ministerpräsident Stürmer er- klärte, seine Politik werde von dem Bestreben geleitet sein, den Krieg zu einem guten Ende zu bringen. In Rußland wurde eine große Anzahl von Tolstoianern verhaftet wegen Verbreitung eines Aufrufs gegen den Krieg mit Deutsch land. In Portugal wurde die Verfassung suspendiert; bei den Unruhen handelt es sich um poli tische Kundgebungen der zum Heeresdienst Einberufenen. Aus den französischen Gefangenen lagern kommt ein Nachhall der vergangenen Weihnachts zeit: Der Dank unserer Landsleute für die Weih nachtsgabe des Roten Kreuzes. Jedem von ihnen wollten die deutschen Vereine vom Roten Kreuz und die ihnen angeschlossenen Hilfen für deutsche Kriegsgefangene eine Festesfreude bereiten, damit sich keiner in seinem harten Lose vom Vaterland vergessen wähnte. Aus allen Gauen Deutsch lands kamen reichliche Spenden, so daß der Ge danke, rund 100060 Pakete nach Frankreich zu schicken, in vollem Umfange verwirklicht werden konnte. Die Beschaffung der Gaben und deren Versand wurde aus wirtschaftlichen Gründen dem Berner Hilfskomitee „Pro Captivis" übertragen, das sich mit einem Aufgebot von 350 Hellern und Helferinnen ans Werk machte und die Rie senaufgabe auch rechtzeitig bewältigte. Unsern Freunden in der Schweiz gebührt also in erster Linie Dank für das Gelingen. Jedes Paket enthielt Dauerwurst, Schokolade, Lebkuchen, Bon bons (in Blechdosen, die für die Gefangenen dauernd brauchbar sind), Notizkalender mit Blei stift, zwei Weihnachtskerzen, Zigarren, Schweizer „Stumpen" und Zigaretten. Ein Tannenzweig und ein Kärtchen mit einem Weihnachtsgruß des deutschen Roten Kreuzes gaben dem Gan zen ein festliches Aussehen. Die Sendungen wurden bereits in Bern nach Lagern und Regionen verladen, so daß die Verteilung in Frankreich ohne jeden Zeitverlust vor sich gehen konnte. Ein Abgesandter des Schweizer Komitees beglei tete die Waggons bis Bellegarde, wo ihm von dem Commissaire militaire des französischen Ge neralstabs die Versicherung gegeben wurde, daß für den Weiterversand infolge besonderer An weisung von Paris alles vorbereitet sei (da die französische Regierung dadurch eine entsprechende Behandlung der vielen, nach Deutschland gesand ten Weihnachtspakete zu erreichen hoffte.) Die Mehrzahl unserer m Frankreich gefangenen Lands leute wird also ihr Paket zum Fest erhalten haben. Zu bedauern ist, daß über die noro afrikanischen Lager besonders unsichere und wider sprechende Nachrichten vorlagen, so daß trotz der hingebendsten Arbeit des Schweizer Komitees ge rade dorthin die Weihnachtssendungen verspätet gelangt sein werden. Doch ist den dortigen Ge fangenen zu Weihnachten von den Lagerkomman danten wenigstens mitgeteilt worden, daß für jeden von ihnen ein Weihnachtspaket unterwegs sei. — Nunmehr treffen bereits die verschiedenen Empfangsbestätigungen ein: von den Regions kommandanten, den deutschen Vertrauensmännern in den einzelnen Lagern und vor allen Dingen von den Gefangenen selbst. Letztere sind natür lich die erfreulichsten, denn die meisten der Leute fügen den vorgedruckten Karten Worte herzlichen Dankes hinzu, und nicht wenige danken in ge lungenen Reimen. Vielfach findet sich auch die Versicherung, daß das deutsche Rote-Kreuz-Paket ihre einzige Weihnachtsfreude oder gar das erste Paket überhaupt gewesen sei, das ihnen zuteil wurde. Aus diesem Dank werden die mannig faltigen Organisationen, die eine Erleichterung des Loses unserer gefangenen Landsleute anstre ben, Freudigkeit zu neuer Arbeit schöpfen, und alle diejenigen, die durch ihre Opferwilligkcit zum Gelingen des Liebeswerkes beigetragen haben, werden in dem Bewußtsein einer wirklich guten Tat den schönsten Lohn finden. (W.T.B.) VertMe; «na 5äMa>e^_ Bretnig. Bei der kiesigen Sparkasse wur den im Januar 1916 in 345 Posten 26 480 Mk. 27 Pfg. eingezahlt und in 137 Posten 15155 Mk. 70 Pfg. zurückgezahlt, 12 neue Bücher ausgestellt und 12 Bücher kassiert. — Warenbriefsendungen nach dem Ausland. Um die Versendung von Waren, deren Ausfuhr verboten ist, in Briefsendungen zu verhüten, ist angeordnet worden, daß von jetzt ab alle Briefsendungen nach dem Ausland, in denen Waren enthalten sind (also auch alle Warenproben), auf der Aufschriftscite die genaue Angabe des Inhalts und die Adresse des Ab senders tragen müssen. Sendungen, die diesen Anforderungen nicht entsprechen, werden den Absendern zurückgegeben oder, falls jdies nicht möglich ist, nach den Vorschriften für unbestell bare Postsendungen behandelt. Waren, deren Ausfuhr verboten ist, können in Briefsendungen nach dem Auslande nur versandt werden, wenn den Absendern vom Reichskanzler (Reichsamt des Innern) eine besondere Ausfuhrbewilligung erteilt worden ist, die auf eine bestimmte Stück zahl von Briefsendungen unter Angabe des Höchstgewichts der einzelnen Sendung lautet. Solche Briefsendungen müssen unter Vorlegung dec Ausfuhrbewilligung bei den Postanstalten eingeliefert werden, die in der Bewilligung die abgesandte Stückzahl vermerken. Im Falle der gleichzeitigen Einlieferung aller zugelassenen Sendungen oder bei Einlieferung der Restsen dung wird die Ausfuhrbewilligung von der Postanstalt zurückbehalten. Großröhrsdorf. (Sparkasse.) Im Januar 1916 erfolgten 1006 Einlagen im Betrage von 83 588 Mk. 74 Pfg. und 369 Rückzahlungen im Betrage von 109 971 Mk. 32 Pfg., darunter 32 Posten mit 86 056 Mk. 18 Pfg. zur Verwendung auf 3. Kriegsanleihe. 35 Bücher wurden neu ausgestellt, 22 Bücher sind erloschen. Der Gesamtumsatz betrug 567 551 Mk. 22 Pfg. Hauswalde. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat Januar in 162 Posten 21004 Mk. 31 Pfg. eingezahlt, dagegen er folgten 69 Rückzahlungen mit 13 539 Mk. 91 Pfg. Es wurden 22 neue Bücher ausgestellt und 1 Buch abgetan. Palsnitz. Die Maul- und Klauenseuche unter dem Viehbestände des Rittergutes Puls nitz ist erloschen. Die für biesen Seuchenfall erlassenen Vorschriften werden hiermit aufge hoben. — Benützung des Balkanzuges für Zivilpersonen. Bei der Handelskammer Zittau liegen die Bedingungen für die Aus stellung von Passagierscheinen zur Benützung des Balkanzuges für Zivilpersonen aus und können m wer üblichen Geschäftszeit eingesehen werden. Auswärts wohnenden Interessenten können Abschriften dieser Bedingungen auf Wunsch zugestellt werden. Zittau. Oberbürgermeister Dr. Külz er hielt zu seinen bisherigen Kriegsauszeichnungen die Krone zum Ritterkreuz 1. Klasse des Al brechtsordens mit Schwertern. Zittau. 15000 Kilogramm erbeutete Baumwollgarne werden demnächst von der Kriegs rohstoffabteilung in Berlin an die sächsischen Hausweber verteilt werden. Wie in der letzten Sitzung der Zittauer Handelskammer mitgeteilt wurde, werden die Garne an die Weber durch die Firma Carl Reichelt in Neugersdorf, den Spar- und Vorschußverein in Pulsnitz und die Firma Alfred Schneider in Chemnitz überwieten. Auch die Hausweber sollen jetzt mit Heeres lieferungen beschäftigt werden. Aus den Garnen dürfen nur Bettlaken, Hemdenstoffe, Handtücher' Strohsäcke, Militärdecken, Barchent und Bettzeug angefertigt werden. Zittau. Ein schwerer Einbrecher ist der Grenadier Karl Schödensack vom 3. Grenadier- Regiment (Königsberg). Schödensack, der aus Bautzen stammt, hat bei einer hiesigen Händle rin, bei der er zu Besuch weilte, einen Schrank erbrochen und 1500 Mark geraubt. Der Ein brecher hat sich dann einen Zivilanzug gekauft und ist geflüchtet. Seine Uniform und Waffen hat er zurückgelassen. Schödensack ist bereits zweimal von seinem Regiment desertiert. Blasewitz. Für die Soldatenheime der deutschen Ostarmee hatte der Jünglingsverein als Ergebnis einer Bücherwoche 150 Stück ge bundene gute Bücher zur Verfügung gestellt. Darauf ist jetzt an den Vorsitzenden, Pastor Leuschner, aus dem Soldatenheim in Stryl (Galizien) der Dank in folgenden launigen Zei len eingegangen: „Wir sprengen die Kiste, ei potz Blitz, — Das sind doch Bücher von Blase witz ! — Der erste Gruß aus dem Sachsen lande — Von der Bücherwoche am Elbestcande. — Das Heer in Belgrad sollte sie kriegen, - Zum Glück blieb Herr Fischer in Budapest lie gen. — In seiner Not schickt er den Schatz nach Stryl, — Unsere Hochachtung, Herr Pastor, für die Sammelmüh!" Pirna. Durch Erplodiecen einer mit soge nanntem Kunstöl gefüllten Lampe erlitt das 14 Jahre alte Schulmädchen Marie Schade so schwere Brandwunden, daß dasselbe nach weni gen Stunden verschied. Eranzahl. Einen neuen Erwerbszweig haben die Aktionäre der Eczgebirzischen Tüll fabrik eingeführt, und zwar eine Papierbindfaden- Fabrikation; es werden schon viöle Arbeiter in diesem Fach beschäftigt. Die Fabrik ist noch mit Aufstellen von mehr Maschinen beschäftigt. Meerane. (Gestohlenes Srraßentor.) Das Tor, das schon seit Jahren den Eingang von dec Crotenlaiderstcaße nach dem Schützenplaß sperrte und meist geschlossen gehalten wurde und deshalb den Anwohnern schon lange em Dorn im Auge war, wurde in der Nacht zum Sonn abend auszehängt und gestohlen. Oelsnitz,i. V. Die Säckenäherei, die dec Gemeinnützige Verein Voztlänoische Heim arbeit im Oelsnitzer Bezirke auöführen läßt, nimmt eine recht erfreuliche Entwicklung. Von Ende.November 1915 bis Ende Januar 1916 sind an Nählohn bereits 103 000 Mk. ausge zahlt worden. Mit Arbeit werden nur bedürf tige Heimarbeiterinnen bedacht. Falkenstein. (Feuerlöschdienst.) Nach einem Ratsbeschlusse sollen alle männlichen Ein wohner vom 21. bis 40. Lebensjahre bis auf weiteres zum Feuerlöschdienst verpflichtet werden. Adorf. (Notleidende Brauereien.) Wie vor einiger Zeit in Oelsnitz die Schanzsche Bier brauerei, so geriet neuerdings die hiesige Brauerei von Ferdinand Scheerbaum m Konkurs. Gebote wurden bei der Zwangsversteigerung überhaupt nicht abgegeben. Beide Betriebe stehen jetzt völlig still. Preis Für Stroh, Kartoffeln und Butter gelten die gesetzlichen Höchstpreise. Stroh unter 30 Ztr. 45—48 M'ä Marktpreise zu Kamenz am 3. Februar 1916. Preis, f 50 Kilo Korn Weizen Gerste Hafer 11 13 20 ,18 75 75 ! -7.! s ßr Heu Stroh 1200 Pfd. Landbutter Handelsbutter 7 4 3 50 40 80 Heidekorn I— — — Kartoffeln I 4 — 3 s50 Eier Stück 19 Pfg.