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1LLL Riesaer Tageblatt 91. Jahr«. Dienstag, S. Mai 1938, abends I-192 Postschtckkont« Dresden lLL0 Etrokaff« «al, «» « Drahtanschrift» Tag,blatt Rias« Fernruf 1237 Postfach N»> " - , 4-a» abends V.« Ubr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. »ezugspreis, bet Vorauszahlung, für «inen Monat ir Mark, ohne Zustellgebühr, Vobaebü§r lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte (6 aufeinanderfolgende Nr.) Sü Pfg., Einzelnummer IS Pfa. Anzeige« für NM. s.14 einschl. PoW daS Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wirb nicht übernommen. Grundpreis tür U L mm b«U- mm.Z^ » gespaltene mm.Zetle im Texttetl 28 Rpf. lGrundschrtft: Petit S mm h°ch, ^tfferg-b^r 27 Rp ., tabellarischer ««»eiaen.Bestelluna ober fernmündlicher Abänderung eingesandter «nzetgentezte ober Probeabzüge schließt der Verlag die Jnanspruch- s-atz Bet fernm ch z Preisliste Nr 4 Bei Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung Hsd-r-»->rl-b,!l»,i>n,-n «Iw -ntb,»d,n d,n B«rl», von -in«,-n,-n-n Ä-»,IlI»lun«n «-,<»SI»«-»-: RI-I-, «»-»-ft,.»- i». r»ud Anzeiger MedlM m»L An-eiger). uub des Hauptzollamtes Metten vor dem triumphalen Einzug des Führers in vom > a ». » «. A i- U >« n > » > » I ü» » » r » » la« «« er, en en .2» in« König und Duce werden den Führer begrüßen Anschließend Feftzng zum Ouirinal Tie Ankuust des Führers in Rom wird für AIM Uhr erwartet. Der König und Kaiser sowie der Duce «erden Adolf Hitler am Bahnhof zusammen mit den Mitglieder« der italienisch«» Regier«»«, de« Vertreter» der höchsten Behörden, des Staates, der Partei »»d der Stadtverwaltung empsangen. Mi« dem König >»d Kaiser wird der Führer dann die Ehrenkompanie abschreiten »ad »eie« Viktor Emanuel IN die Gala kutsche »«steige«, die den Feftzng zum Quirl »al austihrt. In oen nächsten Hoskutschen werden die Minister des Reiches »nd der italie nischen Regierung folgen. An der lkeftinS-Pyramide wird der Gouverneur von Rom, Fürst Colo»»a, de« Führer den Gruft der Stadt entbieten. Rebe« ihm werde« seine engsten Mitarbeiter und IS Mitglieder des Ltadtrates von Rom, sowie — in den historischen Trachten der .Getreuen des Capitol- — tt Ltadtdiener mit den Banner« der ein» zel««n Stadtviertel A«sftellu«g »ehmen. v Rom in Feststimmung l Der Aufmarsch zu den Empfangsfeierlichkeiten hat begönne« I fl Rom. lieber Nacht hat daS Ewige Rom feinen Fest schmuck vollendet. Bis in die späte Nacht zogen die Scharen ' der auswärtigen Besucher durch die in gleißendes Schein- werferlicht getauchten Feststraßen. Es gibt nun auch in den entlegenen Vierteln der großen Stadt kein Haus ohne Fahne und kein Fenster ohne die Bilder des Führers, de» Kaisers und Königs und deS Duce. Schon in den frühen Morgenstunden erwachte Nom zu festlichem Leben. Strah lender Sonnenschein liegt über der Stadt und lachend stell ten die Italiener fest: »tempo di Hitler- — »Hitlerwetter-. Der Tag der Ankunft des Führers ist sa znm Feiertag erklärt worden. Die Geschäfte, die Schulen und alle öffentlichen Betriebe sind geschlossen. In dichten Gruppen ziehen die Menschen in bas Stadtinnere. Zunächst glaubt man, überall Deutschen zu begegnen. Aber es sind Römer und Römerinnen, die das Hakenkreuz aus kleinen seidenen Fähnchen auf den Rockaufschlägen tragen. Aus den am Stadtrand liegenden Bezirken marschieren die faschistischen Kampsverbände in die Innenstadt. In endlosen Kolonnen kommen die Karabinieri in ihrer farbenprächtigen Paradeuniform: man sieht Avantguar- disten, die „Söhne der Wölfin", die Balilla und Gruppen junger Italienerinnen. Alle tragen Festtracht und alle schmückte das Abzeichen der Erinnerung. Die freudige Stimmung steigt non Stunde zu Stunde. Es ist unver kennbar südländisches Temperament, das die Massen be seelt , Vie Abreiie des Führers nach Italien Jubelnde Menfchenmassen an den Abschiedsanspracke )f Berlin, 2. Mai. Der Führer und Reichskanzler ist mit seiner Begleitung am Montag nachmittag »m 4 Uhr 44 im Londrrzug vom Anhalter Bahnhof zu seinem angetündigtcn Staatsbesuch nach Italien abgereis». Er folgt damit bekanntlich einer Einladung Seiner Majestät des Königs von Italien »»d Kaiser» »an Aethtopie« »,d de» italienische« RegierungSchesS «nd Dnce Benito Mns- folini, dessen vorjährigen Besuch in Deutschland der Führer erwidert. Die Berliner Bevölkerung, dir sich zu Zehntausenden an der festlich geschmückten AufahrtSstrrcke vom Wilhelm- platz über die Wilhelm- und Anhalt-Straße znm Anhalter Bahnhof einaefnndrn hatte, gab dem Führer ein jubelndes Abschicdsgeleit. Auf dem Bahnhof selbst erwartete Gene- ralseldmarschall Göring mit Mitglieder« der ReichSregie- rnng, den Gauleiter« und Rertretern des Berliner Fasclo den Führer, um ihni als Sprecher des ganzen deutschen Volkes die besten Wünsche der Nation mit aus den Weg zu geben. Schon Stunden vor der Abfahrt de» Führer» von der Reichskanzlei drängten sich Tausende aus den Straßen zum Bahnhof, die einen großartigen Schmuck erhalten hatten. Girlanden zogen sich von Haus zu Hau». Die neben leuch- tenden Hakenkreuzbannern flatternden arün-weift-roteu Fahnen Italiens wiesen aus den historischen Anlaß der festlichen Ausschmückung hin. die sich am und im Anhalter Bahnhof zu einem künstlerisch gestalteten, überaus präch- tigen Bilde steigerte. Auf dem ASkanischen Platz kündete ein große» Spruchband: .Hitler» Kamps ist der Kamps »« de« wirklichen Friede« der Welt!* Um 1» Uhr batten sich hinter dem inzwischen auf der Anfahrtsstrecke gebildeten Spalier der Parteiformatione» — DA., ff, NSKK., Marine-SA. und Werkschare« — Zehntausende aufgestellt, die mehrere Glieder tief bi« Bürgersteige säumten. Alle Fenster waren dicht mit Schau- lustigen besetzt, die wie Trauben an den Häuserfronten hingen. Besonders stark war der Andrang auf dem Wil- belmplatz und auf dem ASkanischen Platz vor dem Anhalter Bahnhof. Auf dem Wilhelmplatz riefen Sprechchöre nach dem Führer. Inzwischen war die Erwartung der Masten auf« höchste gestiegen, als lü Minuten nach ist Ubr der Führer die Reichskanzlei verließ. Der Jubel und die Begeisterung der Berliner machte sich in brausenden Hetlrufen Luft, die sich auf der ganzen Fahrt bis zum Bahnhof wie eine Welle sortsetzten. Der Führer dankte, in seinem Auto stehend, nach allen Setten für die stürmischen Huldigungen. Vor dem Bahnhof begrüßte Generalfeldmarschall Göring den Führer, der hierauf die in der Möckernstrafte angetretenen Ehrenkompanien der Wehrmacht unter den Klängen des Präsentiermarsches abschritt. Während das Deutschlandlied erklang, geleitete Generalfeldmarschall Göring den Führer in den Bahnhof, wo ihn die den Führer begleitenden Per sönlichkeiten und die zu seinem Abschied versammelten hohen Vertreter von Staat und Partei bereit» erwarteten. Festliches Gewand weist auch die Halle de« Anhalter Bahnhofes aus. Alles Störende ist hinter Blattgrün, Frühlingsblumen und Fahnen, Hakenkreuzbannern und den Trikoloren von Italien verdeckt. Die Stirnseite der Halle schmückt ein riesiges Hoheitszeichen, das von einem Hakenkreuzbanner und der Fahne Italien» umrahmt ist. Von drei großen, weiß anSgeschlagenen Pylonen leuchten die eichenlaubumkränzten Hoheitszeichen der Partei und das Liktorenbündel hervor. Auch der Bahnsteig, auf dem dt« «vei Soudersüg« nvGv D«K»f MllwMoiö «mb Straßen rum Anhalter Bahnhof Hermann Görings mit den Fahnen von Deutschland und Italien festlich ge schmückt. Ein überaus buntes Bild bietet sich in der Bobuboss vorhalle. Schon nm 1t> llbr war säst das gesamte Führer korpS von Deutschland hier versammelt. Jubelnd begrüß« wurden der Gauleiter von Berlin. Reichsminister Dr. Goebbels, und Reichsaußenminister von Ribbentrop der in der neuen Diplomateunnisorm aus dem Bahnhof erscheint. Kurz darauf werden auch dein Stellvertreter des Führer», ReichSminister Heß. Ovationen zuteil. Man sieht ferner-neben den den Führer begleitenden Persönlichkeiten fast die gesamte Reichsregierung, die Minister v. Neurath Rust, Kerrl, Darro, Dbnciorge. Frick Dorpmüller. Funk und Gürtner, fern»r KorpSiüßrer Hühnlein, Korpssübrer Christiansen, Generaladmiral Dr. b. c. Raeder mit meh reren Admiralen, und Generaloberst von Rundstcdt mit einer Reibe von Generälen, Gauleiter Stürtz, Gauleiter stellvertreter Mörlitzcr, zahlreiche Staatssekretäre und viele Führer au» der Partei und ihren Formationen. Außerdem waren anwesend die gesamte italienische Botschaft unter Führung de» Geschäftsträger» Botschaftsrat Gras Magi strat! und der Berliner Fascio sowie die Militär und LuftattachöS Italiens. VieltaufendftimmigeS Heil erfüllte die weite Bahnhofs halle, als am tk,2N Uhr der Führer in Begleit»»« von Generalfeldmarschall Göring die Halle betrat. Der Insel «ab die Segenswünsche, die daS Volk dem Führer mit ans di« Reise nach Rom gaben, schlugen ihm auch entgegen, al» «-«eralseldmarschall »»ring da» Wort zu kurzen AbschiedSworten nah««. .Mei« Führer' I« diese« Angenblick darf ich Ihne« die Abschieds« grüß« de» ganze» deutsche» Volke» übermittel». St« fahre» jetzt al» Staatsoberhaupt, alS n»ser Führer, z» einer befreundeten Ratio», n« de« Besuch za erwidern, de» der Duce in> Herbst dem deutschen Volk «»d Ihne« abgeftattet bat. Unser« aufrichtigsten and heißeste» Wünsch« begleite» Sie. Wir wissen, daft auch dtefer Besnch daz« beitrage» wird, di« Festigkeit der Achs« Berlin Rom aas» neue «»ter Beweis zu stelle«, und wir wisse«, daft dies« Zusammenkunft wieder für de« Friede» beider Völker »nd de« Friede» der Welt »»»größ ter Bedeutung sei« wird. Die beide« gröftten Männer diese» Jahrhunderts treffen sich, und diesem Treffen gelten heute, mein Führer, die herzlichsten Wüufche Ihre» Volke». Gott segne Sie bi» zu Ihrer Rückkehr* Während sich darauf der Führer mit seiner Begleitung nach dem vorderen Teil de» Zuge» begab, riefen die Ber liner in Sprechchürcn. .Glückliche Reise* und .Gruft a« den Duce*. Etwa 1ü Minuten unterhielt sich der Führer vor der Abfahrt mit Generalfeldmarschall Göring, dem Stellvertreter de» Führer», Dr. Goebbels und dem ita- lientschen Geschäftsträger Botschaftsrat Magistrat» auf dem Bahnsteig. Um 16,44 Uhr, wie planmäßig vorgesehen, setzte sich bann der Zug in Bewegung. Der Führer grüßte noch ein mal zu seinen Mitarbeitern zum Bahnsteig hin. Ihre Hetlrufe und die der Bevölkerung jenseits dsr Bahnsteig« begleiteten den Führer noch eine Weile au» dem Bahnhof hinan». Der Stellvertreter de» Führer» und di« Mitreisenden Minister nahmen darauf im zweiten Gonberzuge Platz und verließen, ebenfalls jubelnd begrüßt, 11 Minuten später wurde». So grüß« ich Euch i» stolzer Erwartung der komme«, den Tage: ES leb« Mussolini! Heil Hitler! Wir «rütze« Euch, Faschisten! Von Rudolf Heß, Stellvertreter de» Führer» der NSDAP NSK. Tie von Mussolini gegründete führende faschistische Zeitschrift .Gerarchia" bringt anläßlich de» FührerbesucheS ein großes Sonderheft heraus, dem wir den folgenden Beitrag de» Stellvertreter» de» Führers entnehmen: Wie i« vergangenen Jhare da» italienische Volk i» stolzer Begeisterung den Besuch seine» Dnce in Deutschland Wie im vergangene» Jahr« da» italienische Volk i» leidenschaftlicher Anteilnahme de» Besuch seiueS Führer» i» Eurem Imperium, faschistische Italiener, miterlebe«. Zwei große Kutturnationeu werden wiederum Tag« gemeinsamer Freude, gemeinsame» Glückes und Trium phes in de« erhabene» Bewnfttseiu seierlich begehen, daß edle Gedanken — in den beste» SSpsen der beiden Reiche erdacht und durch sie zur einigenden Weltanschauung in jeder dieser schöpferische» Volksgemeinschaf ten gestaltet — der Ursprung find, für die Freund schaft der beide« Völker, für Italiener und Deutsche und sür die Freundschaft der beiden Männer, die sie führen: Benito Mnfsolini und « d o l s H i t l e r. Mit besondere« Stolz können diese beiden Große» de» Geschichte ihrer Länder ans di« Bewegungen znrückschane», die sie in die Geschichte SnropaS and in die Geschichte der Welt eingesügt haben, ans den Faschismus «nd ans den Nationalsozialismus. Und beide Männer, die erste» Arbeiter und die ersten «ämpser ihrer Völker, werden in persönliche« Stolz ans die Entwicklung znrückblicken, welche die Fa schistische »nd di« Nationalsozialistische Par, «ei, als ihre ursprünglichsten Sampsorganisationen sür die Entfesselung der besten nationalen »nd soziale« Kräste in ihren Miltonenvölkern genommen haben. Mittels ihrer Parteien haben Benito Mnfiolini und Adolf Hitler ihre Völker vom Marxismus befreit und vor dem Bolschewismus gerettet. Mittel» ihrer haben sie die politisch« Freiheit «,» dia soziale Gerechtigkeit für ihre Völker erkämpf« »nd erhal, ten. Mittel» ihrer haben sie besonders den schöpferische, Geist der Besten ihrer Länder belebt und die Ehre der Arbeit aller schassenden Mensche« der großen Imperien gesichert. Mittel» ihrer haben sie de» beide» alten Völkern Europas den Geist jugendlicher Krast gegeben «nd sie zu stolzen Nationen in großen Reichen wer, den lassen. WaS ist selbstverständlicher, al» baß in Italien wie in Deutschland besonder» di« ersten Mitkämpser de» Duc« und des Führers, daß die alte« Parteigenossen, die Alt« Gard« des Faschismus nnd des Rational» sozialiSmn» dies« Matentag, der Freund» schäft der beide« Bewegungen der Völker, denen sie bie nen und der Führer, bene« sie gehorchen, al» Tag« der Genugtuung und alSTage der Bestätigung eine» große« kämpferischen Lebenswege» empsinden. Faschisten! Wir, Gefolg»«Snner Adolf Hitler», nut Ihr» GesolgSmänuer Veuit» Mussolini», wir könne» ge meinsam stolz daraus sein, t« di« Geschichte mit einzngehen al» Männer, die in Zeiten, welch« für die Entwicklung de» Lebens «nserer Völker entscheidend waren, sich auf bi« Beste» verschwöre« haben, die n»S in den Tage» der Rot da» Schicksal gab »nd die zu de» Größte« gehöre», die a»f Italien» ,»d Deutschland» Erde geboren Jubelnder Empfang auf dem Bahnhof der RelrhSmesfeftadt )s Leipzig. Zum erste» k»rze» Anseuthalt auf der Fahrt nach Rom hielt der Sonderzng de» Führers im H-uiptbahnhof der ReichSmesseftadt, dem größten Bahnhos Europa». Zahllose Leipziger Volksgenossen hatten sich nach der Funkübertragung der Abfahrt ausgerechnet, daß der Führer wahrscheinlich über Leipzig kommen würde, lind waren zum Hauptbahnhof geeilt, um dem Führer noch ein- mal ihre Liebe und Dankbarkeit zu bekunden und ihm glückliche Fahrt zu wünschen. Der Bahnsteig, auf dem der Sonderzug einlaufen sollte, war zwar nur an seinem Beginn freigcgebcn. Hinter der Absperrkette aber und auf den Nebcnbaßnstcigcn drängte sich eine nnttbersebbare Menschenmasse. Kurz vor lS Uhr wurde die Lokomotive des SonderzugeS sichtbar. Noch bevor der Zug in die weite Halle einlief, setzte ein Jubelstnrm der Begeisterung «in. Im Nn waren die Absperrketten durchbrochen nnd der Bahnsteig war dicht gefüllt mit frohen und jubelnden Menschen. Ein wogendes Meer vo» Händen reckte sich dem Führer entgegen, und et» Orkan oe» Jubel» umbrandete den Mann, der das Schicksal Deutschland« ist. Am offenen Fenster de» zweiten Wagen zeigte sich der Führ« immer wieder m»b »rückte di« sich ihm entgegen» k««»b«« Hättbe. Nach knapp viertelstündigem Aufenthalt setzt« fich der Zug unter sich immer erneuernden Begeisie- rrümSstürme« langsam in Bewegung zur Wettersahrt nach