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ALM NWW I Sahr«. »7^ Rr. 2SS Mittwoch, de« 4. vktober 1V44 j Lag^ßlCtt «erlasr«.». »>«««,,«»», Sachsen 2SVVV0 Pole« die Ausständisl verwandelte. rückende Zusammenbruch der Aufstandsbewegung in Warschau. Zm September wurden 1307 angloamerikanische und 1280 sowjetische Flugzeuge vernichtet. Bulgarische Truppe« «uter Sowjetkommando. Der bulgarische Kriegsminister von Moskaus Gnaden, Stainoff, erklärte, daß die bulgarischen Truppen dem Kom- mando des Sowjetgenerals Tolbuchin unterstellt worden sind. Ferner wurde auf Befehl Moskaus ein Gesetz erlassen, wo- nach alle Minister, die seit 1941 im Amt waren, sowie sämt liche Abgeordnete der Sobranje und alle übrigen „Verdäch tigen des zivilen und militärischen Sektors* verfolgt und Japanische Streitkräfte landeten überraschend an der Küste von Fukien, um den chinesischen Stützpunkt Foochow zu beseitigen. Am Grabe des Ausstandes versuchen seine Anstifter, sich von der Schuld loszusagen, indem sie sich noch einmal der gegenseitigen Unterstützung und engster Zusammenarbeit ver. sichern. So veröffentlichen die „Nswyork Times" einen Leit- artikel mit der Ueberschrift „Polen und Sowjetrußland", in dem es heißt, man dürfe nichts tun, das polnische Problem zu einem Hindernis in der Zusammenarbeit zwischen der Sowjet- union und den westlichen Alliierten weä>en lassen. „Es ist unbedingt erforderlich", so schließt der Artikel, ,Haß wir alle Anstrengungen machen, um Sowjetrußland zu überzeugen, daß seine Sicherheit von der aufrichtigen Zusammenarbeit mit den großen und kleinen demokratischen Nationen abhängt." Diese Stellungnahme ist gerade in dem Zeitpunkt, wo die Polen erneut ihr Vertrauen mit einem hohen Preis bezahlen müssen, bemerkenswert. Sie beweist erneut, daß die Anglo amerikaner Europa den Bolschewisten völlig überantwortet haben, und daß sie, was auch immer die Sowjets planen und tun, in jedem Fall ihre Zustimmung dazu geben werden. bestraft werden sollen. Die Sowjetagenten und die Angehö- rigen des berüchtigten NKWD, werden ganze Arbeit leisten, und Bulgarien wird nun. wie alle Länder, die sich dem Bol- schewismus ausliefern, seinen Irrwahn mit furchtbaren Opfern an Menschen bezahlen müssen. — Die Sowjets haben eine Abordnung angloamerikanischer Offiziere zum Verlassen des Landes aufgefordert, um ungestört die Bolschewisierung Bulgariens durchführen zu können. Auf der Pressekonferenz im Weißen Haus wurde Hull jetzt gefragt, ob die USA. nicht in Moskau protestieren wollten. Hull erwiderte, die Ange legenheit sei entschieden überschätzt worden. Es fehle einigen Persönlichkeiten in Amerika das richtige Verständnis für ge wisse Lagen, die sich in Bulgarien ergeben hätten. Das blutige Zwischenspiel von Warschau ist beendet. Al« in den frühen Morgenstunden des 2. Oktobers die Aufftändi- schen des letzten, in oer inneren Stadt gelegenen Widerstands- nestes Uebergabeverhandlunaen anboten, trat die erbetene Waffenruhe ein. Im Laufe des Tages unterzeichneten die Führer der Aufständischen die Kapitulation, die sämtlich« in Warschau kämpfenden Gruppen aller politischen Schattierungen umfaßt. Bereits im Laufe des 2. Oktobers wurden die ersten notwendigen Maßnahmen durchgeführt. Etwa 80 000 fast ver hungerte, bis dahin von den Ausständischen gewaltsam zurück behaltene Zivilisten wurden evakuiert. Auch der sogen. Innen kessel wurde von rund 24 000 Personen verlassen, unter denen sich auch noch zahlreiche waffenfähige Männer befanden. Ms ersten Beweis Verbänden. Stärkere sowjetische Kräfte find st» Weiß- kirchen an der serbisch-rumänischen Grenze eingedrunge«. Westlich Arad, beiSroßwardei« und beiderseitig Torenbnrg «mrden bolschewistisch« Angriffe abgewiesen. An der Maro» dauern die örtliche« Kämpf« an. 2« d«« Ostbesklde « lag der Schwerpunkt der feindliche« Angriffe weiter im Raum südlich Dukla. Die Bolschewisten ko««te« nur wenig Boden gewinne«, erlitte« aber hohe blntige Ver- luste. Die Anfstandsbeweaung i« Warschau ist zusammea- gebroche«. Nach wochemaage« Kämpfe«, die zur fast völlige« Zerstörung der Stadt führte«, habe» die Reste der Aufständi schen, von allen Seite» »erlaffe«, den Widerstand eingestellt und kapituliert. Von der übrigen Ostfront werden nur die Abwehr feind licher Angriffe nordöstlich Warschau und erfolgreiche Angriffs unternehm«« ««serer Grenadiere östlich Mita« gemeldet. Aus der Insel Dagö landete«, durch Tiefflieger unter- stützt, starke feindliche Kräfte und stehe« im Südteil der I«sel mit unserer Besatzung im Kampf. Angloamerikauifche Bomberverbände führte« Terror- ««griffe gegen Orte in West- und Mitteldeutschland. Vor allem wurde« die Wohngebiete vo« Kassel «nd Hamm getroffen. I« der vergangene« Nacht warfen britische Flugzeuge Bombe« aus Braunschweig. Heber dem Reichsgebiet u«d dem Westkampfraum wurde« SO feindliche Flugzeuge aLgeschoffe«. Im Monat September wurde« durch Jäger u«d Flak artillerie der Luftwaffe 1307 angloamerikanische Flugzeuge, darunter 591 viermotorige Bomber vernichtet. I« dieser Zähl sind nicht eingeschlossen weit über 1000 im holländische« Kampf raum abgeschossene Lastensegler. Truppen de« Heeres «ad der Waffen-^ schossen in der gleichen Zelt 140 feindlich« Flugzeuge und Lastensegler ab. An der Ostfront verloren die Sowjets 1280 Flugzeuge. Der Gndkampf um Calais. Der mehrwöchige Ansturm des über unbeschränkte Mate rialmassen verfügenden Gegners hat die Festungsanlagen von Calais in Ruinen verwandelt. Der Ansturm ging von Westen her über die Stadt hinweg, nachdem Massen von Bom bern und Geschützen die Verteidigungslinien eingeebnet und die Deckungen der schweren Batterien zertrümmert hatten. Als der Feind schon die Höhen rings um die Werke besetzt hatte, beschossen die Batterien „Lindemann", „Todt", „Olden burg" und „Großer Kurfürst" mit ihren Ferngeschützen süd- englische Städte. Am Freitag hatten sich die Ferngeschütze verschossen. Ueber vier Jahre lang haben sie von Cap Gris Nez und Calais aus die Städte Dover, Folkestone, Deal und andere Orte immer wieder unter Feuer genommen. „Höllen feuerecke" nannten die Briten diesen KUstenabschnitt. Allein in Dover wurden, wie der Feind zugibt, von 11000 Häusern 10 000 vernichtet oder schwer beschädigt. Noch wesentlicher als diese Zerstörung der feindlichen Häfen waren die Verluste der Briten an Schiffsraum dunh die Beschießung von Geleit zügen. Die Verteidiger der jetzt von der feindlichen Ueber- macht erdrückten Werke haben ebenso wie die Männer von St. Malo und Brest durch ihren Kampf dazu beigetragen, dem Feind wichtige Häfen vorzuenthalten. Sie haben ferner als vorgeschobene Bastionen mitgeholfen, den feindlichen An- sturm gegen die deutsche Westgrenze aufzufangen. Die Ueber- wachung der Straße von Calais liegt jetzt in den Händen der Besatzung von Dünkirchen. Gegen sie wird sich wahrscheinlich der nächste Ansturm des Feindes richten. Bewährter Chef einer Kampffährevflottille. Der Führer verlieh das Ritterkreuz Oblt. z. S. Gert-Diet- rich Schneider, Chef einer Kampffährenflottille, der sich wäh- rend der Invasion in zahlreichen Unternehmen gegen die Ost flanke der feindlichen Landungsflotte durch vorbildlich« Tapfer keit und Draufgängertum auszeichnete und entscheidenden An teil an den Erfolgen der Seekriegführung in diesem Teil des Kanals hatte. Schneider ist 1921 in Stettin geboren. Ferner wurden mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet Major Adolf Eilers, Komm, einer rhein.-westf. Regimentsgruppe; Hptm. Fritz Schöck, Kompaniechef in einer Panz.-Abt.; Oblt. d. R. Heinrich Pasold, Kompaniechef in einem württ.-bad. Ge- birgsjäger-Rgt.; Lt. d. R. Josef Wittrock, Kompanief. in einem rhein.-westf. Gren.-Rqt.; Uffz. Franz Pohl, Geschützf. in einem norddeutschen Gren.-Rgt.; Oblt. Magg und Ofw. Rein, Flug- zeugführer in Kampfgeschwadern. — Den Heldentod starb nach 117 Lustsiegen der Ritterkreuzträger Iakob Norz, Lt. in einem Jagdgeschwader. Ergänzend dazu wird gemeldet: Bei den Kämpfen im Raum südlich Thatea u-S alins hat sich Leutnant Danowski, Kompanieführer in einem Panzergrenadierregiment, als Stoßtruppführer besonder« aus- geMhMt^ " '— " Bei den Kämpfen westlich Chateau-Salins hat sich die 559. Volks-Grenadier division hervorragend be- währt. Im Nordabschnitt der Ostfront hat sich der Obergefreite Lawrenz in der 5. Kompanie eines Jägerregiments durch besonderen Schneid hervorgetan. Nach der Kapitulation der Warschauer Untergrundbewe gung erhebt der Sender Moskau noch einmal schwere Dor- würfe und Angriffe gegen die Aufständischen. Er schmäht )ie Führer, daß sie es vorgezogen haben, die Waffen zu strecken tatt sich durchzuschlagen. Sie hätten das Unternehmen genau o beendet wie sie es angefangen hätten, nämlich ohne Der- tändigung mit dem Kommando der Sowjetpolen und der Sowjetarmee, und nur egoistische Interessen verfolgt. Damit versetzt Moskau den Aufständischen, die ihren Glauben an sowjetische Hilfe und angloamerikanische Versprechen mit Strömen von Blut bezahlt haben, noch nachträglich den Fuß- tritt. Die Zeitung des polnischen Exilkomitees in London schiebt dem Vorsitzenden des polnischen Sowjetkomitees Mo- rawski und General Zimierski die Verantwortung für den von der Untergrundbewegung am 29. Juli ausgegebenen Aufruf zu, der die Einwohner von Warschau zu den Waffen rief. Zimierski, so heißt es weiter, habe den ihm unterstehenden volnischen Fliegern nicht befohlen, über Warschau zu fliegen, die Deutschen zu bekämpfen und Nachschub abzuwerfen. Er. habe vielmehr den Befehl erteilt, zur Hilfe nach Warschau rückende Abteilungen zu entwaffnen und festzünehmen. zahlreiche waffenfähige Männer befanden. für ihre vollständige Unterwerfung beseitigten ... ..... .'chen die Barrikaden an der Technischen Hoch schule, um dann mit der Entfernung der übrigen Sperren zu beginnen. Die Entwaffnung der Aufständischen wickelt sich vertragsgemäß ab., Damit ist der gesamte, von den Sowjet- unter falschen Vorspiegelungen und von den Briten durch leere Versprechungen hervorgerufen« Ausstand zusammengebrochen, der nach schwedischer Berechnung ungefähr einer Viertelmillion Polen das Leben kostete und die Stadt in ein Trümmerfeld Feindliche Landungen auf Dagö. vor OK Wvon DNB. Au« dem Führerhauptquartier, 3. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die harte« Kämpfe a« de« bisherige« Brennpunkten der Westfront halte« «ater verstärkte« Elasatz der beiderseitige« Luftwaffe a«. Die a« eiazelne« Stelle« über de« Ant- werpe«-T«r»ho«t-Kanal vorgedrungene« kanadi schen Verbände habe« gege« zähe« eigene« Widerstand Gelände gewonnen. Unsere Truppe» verbesserte» -wische« Nieder- rhei» ««d Waal ihre am Vortage erreichte« Stell««gea und behauptete« sie gege« starke englische Gegenangriffe. Feind- liche Panzerkräfte drückten weiter gegen «ufere Front stidlich Ge« nep, konnte« aber ««r zwei geringfügige Einbrüche er- zielen. Zwischen Maeseyck «nd Aachen «ahm die Kamps- tätigkeit zu. Durch Gefangene festgestellte Verschiebung von amerikanischen Divisionen nach Norden kann als Anzeichen für einen bevorstehenden Angriff des Feindes in Nordholland und im Raum Aachen gewertet werden. Bei zahlreiche« ört lichen Angriffe« »nd vergeblichen Aufklärungsvorstößen des Gegners wurde eine Anzahl amerikanischer Panzer im Nah kampf vernichtet. Eigene Angriffe entsetzten westlich Lhatean-Salin« eine vorübergehend eingeschloffene deutsche Kampfgruppe «nd gewannen mehrere Ortschaften zurück. Im Parroy-Wald wurde der erneut angreifende Feind abgewiesen «nd dann im Gegenstoß geworfen. Versuche «ordamerikanischer Regimenter, in unsere Höhen- stellungen beiderseits der oberen Mortagne und östlich deroberenMosel einzudringen, führten nur zu geringen örtlichen Erfolgen. Um einzelne Orte wird noch gekämpft. Nach stärksten Luftangriffen de» Feinde» ginge» auch die letzten Stutzpunkte in Calais in erbittertem Kampf ver loren. Dünkirchen und «nsere Stützpunkte am Atlantik melden die erfolgreiche Abwehr feindlicher Angriffe. Im etruskischen Apennin hat die 5. amerika nische Armee ihre Angriffe vo» neuem ausgenommen. Unsere zäh kämpfenden Grenadiere schlugen sie nordwestlich gsl »r on- zuola zurück «nd fingen weiter östlich eingebrochenea Feind in der Tiefe des Hauptkampffeldes a«f. An der Adria wur den englische Angriffe abgewiesen. Südwestlich Temeschburg «nd im Donauabschniti beiderseits des Eisernen Tores stehen «nsere Trnppe« in heftigen Kämpfen mit angreifenden sowjetisch-rumänischen Kampffähren der Kriegsmarine vernichteten vor der nordnor- wegischen Küste eine Anzahl sowjetischer Bomber. — PK^ Zeichnung Fritz Friedel, Sch. Kampfraum Mittelitalie«. Scherl-Bilderdienst-M