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Di« ^Mtitzttttz-Zeittlng' «scheint wöchentlich drei- mal: Dienstag, Donners- Laa und Sonnabend und wkd an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Meis viert eljShrlich 1M. » Pfg-, zweimonatlich V4 Psa., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummem LV Pfg. — Alle Postan- Malten, Postboten, sowie Misere Austräger nehmen Bestellungen an. Msmih-Mmig Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate, welche bet da» bedeutenden Auslage de» Blattes »ine sehr wittl- same Verbreitung finderr, werden mit 12 Ph., solch» aus unserer Amtshaupr- mannschaft mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und kompil ierte Inserate mit ent» sprechendem Aufschlag. — Eingesandt, im redams- nellen Teile, die Spalt«»» zelle 20 Pfg Amtsblatt für die Königliche Umtsbauptmannschüft. das Königliche Amtsgericht und den Siadtrat zu Dippoldiswalde - —- Verantwortlicher Redakteur Paul JehM Druck und Vertag mm Carl Irhnr in Dippoldiswalde KN achtfattigs» „JUnstrierirn Nntertz«!L«ngsL!Mf . Mit land» und hauswirtschaftlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme ein« Inserats an bestimmter Stelle und bestimmten Lagen wird keine Garantie übernommen. Nr. 123. Dienstag, den 23. Oktober 1906. 72. Jahrgang. ' - -- - —— -»7.^7 1 1— 1- Sm— s—HHI— -S-—— Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgericht» <2. 490/06. Königlich« Amtsgericht. V. Reg. 305/05. 101 donnernden Salutschüssen der Reichshauptstadt ver kündeten, daß im Marmorpalais bei Potsdam ein Prinz geboren, dem preußischen Kömgstum ein Thronfolger er standen sei. Über drei Monate sind seitdem vergangen; der erste Enkel unserer Kaiserin, auf dem so viele Hoff nungen, so viele treue, ehrliche Segenswünsche ruhen, hat angefangen, sich zu entwickeln, die Sorge um die zarte Wöchnerin ist beruhigter Freude gewichen, und das stille Eltern- und Großclternglück wird auch vom ganzen deutschen Volke mitempfunden als etwas menschlich Schönes und Rührendes. Am 29. August wurde der kleine Prinz auf den Namen Wilhelm getauft. Möge er im Sonnenschein der Elternliebe, in seliger Kindheit Kraft gewinnen für den schweren Beruf eines Herrschers, zu dem er, mensch licher Voraussicht nach, dereinst ausersehen ist. Mit gerechtfertigtem Stolze blickt heute das deutsche Volk auf seine Kaiserin, die in jo wunderbar harmonischer Weise das Wesen der deutschen Frau mit der hoheitsvollen Güte der Herrscherin zu einen weiß. Wer die hohe Frau an der Seite des erlauchten Gatten, im Kreise ihrer blühenden Söhne, düs rosige Töchterchen an der Hand, erblickt, der fühlt sich von diesem Bilde unendlich ange zogen, und wer ihr segensreiches Wirken und Schaffen als Monarchin und Landesmutter kennt und beobachtet hat, der muß am heutigen Tage aus vollstem Herzen mit in den Ruf einstimmen, der tausendfältig durch alle deutschen Gaue braust und der überall ein lebhaftes Echo findet, — in den Jubelrus: Hoch lebe unsere Kaiserin! Donnerstag, den 25. Oktober 1906, mittags 12 Uhr, sollen in Reinhardtsgrimma nachstehende gepfändete Gegenstände, als: 1 vroeavsodrLoll, L lisod, modroro koston Loo, Volo, Vorbau ckswatto iwck Urmo, Nlaotor, LoUottoiunvdvo, kuttorkalk, Vlolunastpulvor n. v.» m. öffentlich gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Erbgerichtsgasthof daselbst. Dippoldiswalde, am 22. Oktober 1906. (2. 509/06. Der Gerichtsvollzieher d« Königl. Amtsgerichts. Folgende im Grundbuche auf den Namen der Emilie Olga verehel. Lsapolck geb. Lehmann eingetragenen Grundstücke sollen am 7. Voromdvr 1906, vormittags 9 vbr, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden: 1. Blatt 3 Ulbvrnäork, nach dem Flurbuche 15 Hektar 9,5 Ar groß, auf 32 790 Mark geschätzt, bestehend aus Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, Garten, Feld, Wiese, Wald und Hutung; 2. Blatt 590 VIppolcktswLläo, nach dem Flurbuche 1 Hektar groß, auf 1080 M. geschätzt, bestehend aus Feld. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen die Grund stücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus den Grundstücken sind, soweit sie zur Zeit der Ein wägung des am 12. Juni 1906 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aushebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungs erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Dippoldiswalde, den 18. Oktober 1906. * 2a. i v/06. Königlich« Amtsgericht. Leistungsfähigkeit der Industrie sucht nach immer neuen Absatzgebieten, welche wiederum durch vorzüglich? Schiff fahrtslinien leichter als sonst für die Industrie- und Handelsprodukte erschlossen werden. So prägt sich zumal der Seehandel in einer gesteigerten Leistungsfähigkeit der Handelsflotten aus. Nach dem jüngst in neuer Auflage erschienenen Lloydregister, das eine Statistik aller Schiffe mit mehr als 100 Tonnen enthält, betrug die Handels flotte der Welt im Jahre 1906 30094 Schiffe mit 37554017 Tonnen. Davon entfallen 31744904 Tonnen im Jahre 1906 auf Dampfer (1905 39963 392 und 1904 28632684 Tonnen), 5800113 Tonnen auf Segler (6037 501 bez. 6156505). Der Rückgang der Segelschiff, fahrt und der Aufschwung der Dampfschiffahrt, die in den Handelsmarinen fast aller beteiligten Länder heroortreten, finden in diesen Ziffern bereden Ausdruck. Von den einzelnen Ländern hat England die bei weitem größte Handelsflotte. Es verfügte im Jahre 1906 zusammen mit seinen Kolonien über I14I1 Schiffe mit einer Tonnen zahl von 17 611096, sodaß beinahe die Hälfte der ganzen. Tonnage der Welt unter britischer Flagge fährt. Im Jahre 1905 umfaßte die englische Handelsflotte 11365 Schiffe mit 17009720 Tonnen und im Jahre 1904 I I 250 Schiffe mit 16580845 Tonnen. Davon entfallen 16166748 (15 409538 bez. 14 866527) Tonnen aus Dampfer und 1444 348 auf Segler. Die zweitgrößte Handelsflotte ist die der Vereinigten Staaten von Nord amerika, wenn die Schiffe auf den großen Seen der Union mitgerechnet werden. Im Jahre 1906 besaß die Union 2988 Ozeanschiffe mit 2 627 042 Tonnen und 479 Schiffe auf den Seen mit 1519050 Tonnen. Die deutsche Handelsflotte bestand im Jahre 1906 aus 2027 Schiffen (1905 1996, 1904 1935) mit 3810353 (3564798 bez. 3369807) Tonnen. Davon waren 3375743 (3093702 bez. 2891869) Tonnen Dampfer und 434 610 (471096 bez. 477938) Tonnen Segler. Die nächstgrößte Tonnage weist die norwegische Handelsflotte mit 1837 879 Tonnen bei 2190 Schiffen auf. Sodann folgen Frank reich mit 1741 195 Tonnen bei 1508 Schiffen und Italien mit 1204 428 Tonnen bei 1181 Schiffen. Die stärkste verhältnismäßige Zunahme zeigt Japan, das im Jahre 1906 über 1000093 Tonnen bei 702 Schiffen verfügte, während seine Handelsflotte im Jahre 1905 aus 697 Schissen mit 873552 Tonnen und 1904 nur aus 598 Schiffen mit 671417 Tonnen bestand. Die Handelsflotten der wichtigsten Kulturstaaten. Das riesige Wachstum des Welthandels und Welt verkehrs geht Hand in Hand mit der Vermehrung der Handelsflotten, und es gibt keinen Faktor und keine Er- scheinung im modernen wirtschaftlichen Leben, die an Größe und Bedeutung mit dem kolossalen Wachstum der Handelsslotten der wichtigsten Kulturstaaten verglichen werden kann. Auf dem Gebiete des Weltverkehrs leisten eben gegenwärtig die Handelsflotten durch einen glücklichen Aufschwung der Technik und der Industrie ganz Erstaun liches. Ls ist eben ein außerordentlich günstiges Zu sammenwirken aller Faktoren vorhanden, die den Welt handel und die Handelsflotten ungemein fördern. Die moderne Technik scheut vor keinem Hinderniste zurück und die damit im innigen Zusammenhänge stehende gesteigerte Aufgehoben ist der auf Dienstag, den 23. Oktober d. I., mittags 12 Uhr, in Espigs Restaurant in Ulberndorf angesetzte Versteigerungstermin. Dippoldiswalde, den 22. Oktober 1906. Holzversteigerung Wendischcarsdorser Revier. Gasthof zu Hirschbach Montag, den 29. Oktober 1906, vorm. 10 Uhr: I I h. u. 637 w. Stämme, 421 w. Klützer, 343 w. Derhstangen, 90 w. Reisstangen, 1 rm w. Nutzknüppel, 1,5 rm h. u. 28 rm w. Brennschelte, 3,5 rm h. u. 56,5 rm w. Brenn knüppel, 1 rm h. u. 0,5 rm w. Zacken, 0,5 rm h. u. 31 rm w. Äste; Abt. 1—23 (Hirschbachheide u. Wilischberg; Gasthof „zur Heidemühle" in Wendischcarsdorf Dienstag, den 30. Oktober 1906, vorm. 10 Uhr: 15 h. u. 749 w. Stämme, 4 h. u. 846 w. Klötzer, 215 w. Derbstangen, 6 rm w Nutzknüppel, 2^ rm h. u. 16 rm w. Brennscheite, 7,5 rm h. u. 52 rm w. Brennknüppel, 2 rm h. u. 35,5 rm w. Äste; Abt. 25—70 (Dippoldiswaldaer Heide). Kgl. Forstrevierverwaltung Wendischcarsdorf und Kgl. Forstrentamt Tharandt. Zum Geburtslage unserer Kaiserin. Der 22. Oktober, der Geburtstag unserer Kaiserin, ver einigt wieder alle treuen Anhänger des Hohenzollernhauses in dem Gefühle, daß an diesem Tage der Parteien Haß und Mißgunst schweigen und der Blick auf die erhabene Frau und Mutter, welche den deutschen Kaiserthron ziert, versöhnend wirken muß. In allen Schichten unserer Be völkerung wird dieser Tag mit ausrichtigem Frohgesühl begangen; hat doch die edle Frau auf dem Throne es verstanden, sich die Liebe und Verehrung des deutschen Volkes in hohem Maße zu erwerben, und die zahllosen Glückwünsche, die ihr heute von nah und fern zusliegen, kommen aus ehrlichem, treuem Herzen. Das letzte Lebensjahr der Kaiserin ist reich an wich tigen Begebenheiten gewesen. Am 27. Februar durfte sie mit dem erlauchten Gemahl, im Silberschmuck sünfund- zwanzigjährigen Eheglücks, an den Gottesaltar treten. Fünfundzwanzig Jahre lang ist Ihre Majestät Zeugin und Mitträgerin der Sorgen und der rastlosen Arbeit unseres Kaisers gewesen, fünfundzwanzig Jahre hat sie ihn begleitet über grüne Auen und auf steinigen Pfaden, durch Stille und Sturm, durch Regen und Sonnenschein. Dabei hat sich stets jenes tiefe und reine Streben nach der Erfüllung der Aufgaben gezeigt, welche der Frau, und vor allem der deutschen Frau auf den umfassenden Gebieten der Erziehung und Wohltätigkeit gesetzt sind. An jenem Freudentage trat auch der schlanke, hochge wachsene zweite Sohn unserer Kaiserin, Prinz Eitel Fried rich, an dessen Krankenlager die hohe Frau vor gar nicht langer Zeit bange Nächte durchwacht hatte, ebenfalls mit einer Fürstin aus altem deutschem Herrscherhaus«, mit der an Anmut und Tugend reichen Tochter des Großherzogs von Oldenburg, der Herzogin Sophie Charlotte in das eheliche Leben ein; da warf der lichte Myrtenschmuck des jungen Paares seinen frühlingsgrünen Schein beglückend, erinnerungsmächtig zugleich und zukunftoerheißend auf das Elternpaar, das nun ein Vierteljahrhundert in Glück und Sorge, in Trauer, Freude und Glanz selbander den Weg gegangen war, den das junge Paar, treueinlk die Hände ineinander legend, nun antreten wollte! Weich ein herr licher Tag für unsere Kaiserin und das ganze Hohen- zollrrnhaus! Welch ein hoher, seltener Festtag für das gesamte deutsche Volk! Und wieder kam ein Freudentag für unsere Kaiserin, als am 4. Juli die Geschütze im Lustgarten in Berlin in Holzversteigerung. Nassauer Staatsforstrevier. Gasthof zu Bienenmühle. 30. Oktober 1906, vorm. 9 Uhr: 593 w. Stämme, 9 h. u. 22751 w. Klötzer, 110 w. Derb- u. 750 w. Reisslängen, 90 rm w. ungefp. Nutz scheite, 64 rm w. Schleifknüppel Nachm. 2 Ahr: 210 rm w. Brennscheite, 1 rm h. u. 370 rm w. Brennknüppel, 9 rm h. u. 162 rm w. Zacken, 8 rm h. u. 275 rm w. Äste. Kahlschlag Abt. 51. Durchforstungs- u. Linzeihölzer Abt. 6, 9, II, 19, 22, 28, 30, 31, 32, 35—37, 39-43, 45, 47 -56, 61, 62, 68, 69, 81, 89, 92. Kes. l. Kgl. Forftrevierverwaltung Nafsauzu Bienenmühle, Kgl. Forstreniamt Frauenstein, am 19. Oktober 1906. Die Herren Bürgermeister und Gemeindeoorstände werden hiermit aufgefordert, etwa noch in ihren Händen befindliche Empfangsbescheinigungen über Familienunter stützungen der zu Friedensübungen einberufenen Mannschaften umgehend anher ein zureichen, da über die in diesem Jahre gezahlten Beträge Berechnung aufgestellt und behufs Zurückerstattung an die Königliche Kreishauptmannschast cinberichtet werden soll. L95 a Königliche Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, am 15. Oktober 1906. Freitag und Sonnabend, den 26. und 27. Oktober 1906, werden die Geschäftsräume des unterzeichneten Amtsgerichts gereinigt; es können deshalb an diesen beiden Tagen nur wirklich dringliche Geschäfte erledigt werden. Dippoldiswalde, am 8. Oktober 1906.