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Schönburger Tageblatt Mittwoch, den 8. Joli 1931 Der Hoover-Plan tritt sofort en- einigten Staaten von Amerika. eiZ Dieses Beispiel zeigt eine für Waldenburg, 7. Juli 1931. ten che ert ;en 8828,9 37 081,4 kg )- len aß oer >en 35 cd: el- ne: IN-- üz. ed. >.35: Mit- >erg lit- m- :kt- lnd des ZN- m- em md arf an- ut- >en in- kte isn tsche üts- kon> Til- dem Großbritannien Frankreich Italien Belgien Rumänien Jugoslawien Griechenland Insgesamt: n Millionen RM: Re« Not- der nan. unk-- men ).0O: iten. 2inv l.10: unk- Dieses Memorandum sagt, daß die aus der Grundlage des Uoungplans von Deutschland zu leistenden Zahlungen bis zu einem gewissen Anteil für die Deckung der Netto- Außenzahlungen Verwendung finden sollen. „Außenzahlun- gen" ist in diesem Falle nur ein anderes Wort für inter alliierte Schulden, das deshalb gewählt werden mußte, weil Amerika es strikt ablehnt, das Problem der interalliierten Schulden mit dem der Reparationen zu verknüpfen. Die Amerikaner haben deshalb auch ängstlich vermieden, aus der Konferenz das Wort interalliierte Schulden überhaupt in den Mund zu nehmen. In diesem gleichzeitigen Memo randum ist nun gewissermaßen ein Schulden-Elearing der interalliierten Gläubiger derart vorgenommen worden daß man die Salden des überaus komplizierten Systems gegen seitiger Verpflichtungen ausrechnete. Es wurde also fest- gestellt, was die einzelnen beteiligten Mächte per Saldo für die interalliierten Schulden aufzubringen haben, wobei es selbstverständlich ist, daß diese Berechnungen nicht ganz ob jektiv durchgeführt werden, sondern daß die einzelnen Mächte sich bemühten, taktisch so zu verfahren, daß sie hin sichtlich des Empfanges von Reparationszahlungen möglichst günstig gestellt wurden. Augletch weil verbreitet in ven Ortschaften der StandeSamtSbezirke Altwaldenburg, Braunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba» dAederhairr, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Öberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim? America uno Ärotzvritannien aus der Grundlage eines Zins satzes beschlossen worden, der praktisch bedeutet, daß Groß britannien seit dieser Regelung 104,4 seiner ursprüng lichen Kredite zurückzahlt. Andere Abkommen mit anderer Regierungen haben günstigere Ergebnisse gezeitigt, du praktisch auf einen weitgehenden Schuldennachlaß heraus kommen, der im Falle Italiens bis zu 63,6 N geht. Die interalliierten Fundierungsabkommen mit den Ver- Auzeige» bi» vorn». 9 Uhr am Ausgabetag erbeten Ausgabe nachmittag« '/,3 Uhr in der > stelle in Waldenburg Sa., Altenburg Erfüllungsort Waldenburg. Filiale» Otto Förster; in Callenberg bei Lerrn Friede» chäfts- jir. ». Len» Die Berliner Hochschulen veranstalteten gestern eine verfaffungsfeier. Im Bremer Frethaseugebiet entstand gestern Abend kin Grotzfeuer.. Der Kyffhäuserbund tagte gestern in Königsberg. Neber dem Erzgebirge entlud sich gestern Nachmittag ein schweres Unwetter. Aus dem Flugplätze in Hirsou in Frankreich raste ein Flugzeug tu die Zuschauermeuge und tötete 5 Personen. In Spanien streiken die Telesovarbeiter. Stalin hat eine Rede gehalten, die eine Absage vom NommuniSmvs nnd den Uebergang zum Staatskapitaliss mns bedeutet. Hoover lehnt den Pariser Vorschlag ab. Die beiden Weltftieger Post und Gatty sind in Washington eivgetroffcn. Etue Springflut hat tu Südkalisoruieu «nermetzltcheu Schade« augerichtet. Nr. 156 -iS Menge bedeutsamer Dinge in ihr, die zum Schaden des deutschen Volkes werden können, "je nach Kenntnis oder Unkenntnis dieser Einzelheiten des kom plizierten Planes lstik. tter- end^ i. — trat :icht. 1.00: sich- Zas- zum änd- äe- un nt, 5, en. hte ist. ms Die Aeutzeruug des Reichskanzlers, daß die Erleich terungen des Hooverplaues nur zur Deckung von Eiu- uahme-AnSsülleu nnd zur Rettung der deutschen Wirt- A schast verwandt werden, hat überall große vesriedtguug auSgelött. 53. Jahrgang. ger as- kg- -tz). lax M- ist- au. nd Hoover lehnt pariser Vorschlag ab. Washington durch neue Verzögerung beunruhigt. Paris, 7. Juli Der Präsident der Vereinigten Staaten hat die sran- zösischen Vorschläge hinsichtlich der Sachlieferungen glatt ibgelehnt. Die Washingtoner Regierung hat nichts gegen »en französischen Standpunkt einzuwenden, die Sachlief», mngen im Interesse der französischen Privatwirtschaft auf- rechtzuerhalten, vertritt aber die Ausfassung, daß die De- lräge für diese Sachlieferungen in Höhe von etwa 25 Milli- »nen Dollar Deutschland ebenfalls in Form eines Kredits wieder zur Verfügung gestellt werden mühten. Mellon hat neue Instruktionen erhalten, die bereits Gegenstand eine» französischen Ministerrats sind. Diese Richtlinien bedeuten tatsächlich direkte Gegen vorschläge. Amerika bestehe darauf, daß ein Sachverstän digenausschuß die Einzelheiten, besonders in bezug aus die Frage der Sachlieserungen prüfen und einen Ausgleich im Sinne des ursprünglichen Hoover - Vorschlages schaffen müsse. Die Pariser Ausgabe der „Chicago Tribune" meint, daß aller Wahrscheinlichkeit nach zwei Tagungen voraus zusehen seien: 1. eine Sachverständigenkonferenz, die sich nur mit den rein technisch - finanziellen Einzelheiten zu befassen haben werde und 2. eine Konferenz der Poungmächte, in der man sich grundsätzlich über die verschiedenen durch den hooverplan aufgeworfenen Fragen verstän digen müfse. Für den ersten Teil genüge eine aus den Delegierten der interessierten Staaten zusammengesetzte Kommission, wäh rend die zweite Tagung viel größere Ausmaße annehmen dürfte. Im Gegensatz dazu wird von anderer Seite immer noch betont, daß eine Mächte - Konferenz nicht nötig sei, da man sich auf diplomatischem Wege ebenso gut über die fi nanziellen Fragen einigen könne. Es geht nur noch um die Sachleistungen. Informationen aus zuverlässigen Quellen bestätigen, daß es sich in diesem Stadium der Verhandlungen Frank reichs mit Amerika nur noch um die Fraae der Sachliefe- Lerman» Richter; in Langenchursdorf bei Lerrn Lerman» Esche; in Wolkenburg bei Lerrn Linns Friedemann; in Penig bei Firma Wilhelm Dahlers in Ziegelheim bei Frl. Schmidt, PostageuN«. Im Faste höherer Gewalt, Krieg. Streik, vuSsperruna. Mascht»«- brach, Störungen im Betrieb der Druckerei oder unserer Äef««^ hat der Bezieher keinen Anspruch auf Erhalt der Zeitung »ba» Nückzahluuo deS Bezugspreises. Für Richtigkeit der durch -«W» Sprecher aufgegebenen Anzeige» übernehmen wir keine Venpütz», In einem Augenblick, in dem das Interesse für die in der Ueberschrist angedeuteten Fragen in Deutschland einer Höhepunkt erreicht, veröffentlicht der Arbeitsausschuß Deut scher Verbände einen Vortrag von Dr. Koenning, der schon früher bemerkenswerte Arbeiten über diesen Fragenkomplex veröffentlicht hat. Der Vortrag behandelt in erster Linie die Frage: Was aescbiebt mit dem von Deutschland aezahl- Erschsint »erktägktch Nachmittags. Bezugspreis Monatlich in» voraus IM RTÄ. Kei ins Laus. Nr. 10 Vd-Pfg„ Sonntags-Nr. 3V R.-Pfg- ,.T.,Me 1S N.-Pfg. außerhalb des Äyirke« Ä R.-Pfg^ Zgrsp. Mellamezeile 45 R.-Pfg- Liuweis« auf Anzei- O« «md Eingesandte 1Ü R.-Pfg^ Nachweise- Und Offertengebühr 2V R.-Pfg^ Rabatt nach RurA Schwieriger Sa- (Tabellen) mit Aufschlag. Frage: Was geschieht mit dem von Deutschland gezahl- Gelde, welchen Zwecken wird es zugeführt, wo bleibt es letzten Endes, wer ist der endgültige Empfänger? Diese Fragen können nur aus Grund einer genauen Kenntnis der Uoungplans und des sogenannten gleichzeitigen Memoran dums, d. h. jenes Sondermemorandums beantwortet wer den, das neben dem Pariser Sachverständigenbericht herlies und mit Ausnahme der Amerikaner und der Japaner von allen Sachverständigen unterzeichnet wurde. Für das deutsche Volk ist es nun außerordentlich wich tig, daß die deutsche Politik bei den Reparationsverhand- iungen die Anlehnung unserer Zahlungen an die Netto- ^ußenzahlungen der interalliierten Schuldnermächte aus werten kann. Mit anderen Worten: Wir müssen uns zu- "üchst einmal selbst mit dem ganzen Problem der inter- alliierten Schulden beschäftigen und müssen unsererseits be rechnen, was auf Grund der interalliierten Fundierungs abkommen für Netto-Außenzahlungen endgültig heraus- kommen, wenn man eine ganz objektive Methode benutzt. Die folgende Tabelle zeigt das Ergebnis der interalliierten Fundierungsabkommen mit den Vereinigten Staaten von Amerika. Interessant ist die Spalte II, aus der hervorgeht welche Wirkung die Fundierungsabkommen für die Größe vo» der Schuldenverpflichtungen haben. So ist beispielsweise igel: das Abkommen zwischen den Vereinigten Staaten , von in Kraft rungen handelt. Präsident Hoover wünscht, daß der Werl der Sachlieferungen Deutschland in der Form einer Anleihe oder auf anderem Wege ersetzt wird. Trotz der noch vor handenen Meinungsverschiedenheiten hält man es aber für unwahrscheinlich, daß die französische Regierung den Hoo- oerplan an diesem Einzelproblem scheitern läßt. Gewisse offiziöse Aeußerungen deuten darauf hin, daß ein Kompro miß gesucht wird. Was die angeblich von Frankreich gefor derten Zinsgarantien anbelangt, so entsprechen die in der französischen Presse verbreiteten Meldungen nicht den Tat sachen. Konkrete Forderungen irgendwelcher Art sind bis zur Stunde nicht gestellt worden. Man hat aber französi- scherseits tatsächlich in allgemeiner Form die Befürchtung zum Ausdruck gebracht, daß Deutschland die von ihm ge wünschten Erleichterungen zu anderen als wirtschaftlichen Zwecken benutzen könnte (I). In dieser Beziehung, so wird erklärt, habe die Erklä rung Brünings durchaus befriedigt. Eine Konferenz der Uoungmächte stehe aber wahrscheinlich bevor, jedoch nicht in Paris, sondern in London, da Snow den nicht reisefähig sei. Brünings Erklärung gegenüber Sackest. Die Aeußerungen des Reichskanzlers gegenüber dem amerikanischen Botschafter Sackett vor einigen Tagen in Ergänzung der Rundfunkrede Brünings lauten wie folgt: „Im Hinblick auf die in einigen Kreisen aufgetauchte« Besorgnisse, die im deutschen Haushalt durch den Erlaß der Reparationszahlungen frei werdenden Summen könnlen für eine Vermehrung der Rüstungen Verwendung finden, stelle ich fest, daß eine Erhöhung der Aufwendungen für Heer und Flotte während des Aeierjahres weder je beab sichtigt war, noch stattfinden wird. Die gesamten Erleichte rungen, die der hooverplan Deutschland bringen wird, wer den zur Deckung der zu erwartenden Einnahmeausfälle, zur Konsolidierung der finanziellen Verhältnisse und zur Rettung der deutschen Wirtschaft restlos benötigt und ver wandt werden." Der außenpolitische Mitarbeiter des „Matin", Sauer wein, hat im Zusammenhang mit diesen Aeußerungen Brü nings — es handelt sich, wie hervorgehoben werden muh, nicht um eine Note — Mitteilungen gemacht, die auf poli- fische Forderungen Frankreichs hinauslaufen. Von zustän diger Stelle in Berlin wird hierzu erklärt, daß die Aeuhe» rungen Brünings gegenüber dem amerikanischen Botschafter: selbstverständlich nicht nur für Amerika, sondern auch für. alle übrigen Länder Geltung haben. Aus diesem Grunde sei es völlig unverständlich, wenn die Franzosen eine entsprechende Versicherung auch für sich wünschten. Für Deutschland kämen in Uebereinstimmung mit Washing ton natürlich keine politischen Forderungen in Frage. Deutschland unter finanziellem Druck Frankreichs. Ganz entgegengesetzt den Erwartungen, die man auch augenscheinlich innerhalb der Kreise der Reichsbank hegte, sind die Devisenanforderungen wieder außerordentlich ge wachsen, man schätzt sie auf über 80 Millionen Reichsmark. In deutschen Bankkreisen setzt sich immer mehr die Ueberzeugung durch, daß die fortgesetzten Kreditkündigun gen und -Zurückziehungen nichts mehr mit Vertrauen oder Mißtrauen gegenüber Deutschland zu tun haben, sondern daß es sich hier um einen auf direktem und indirektem Wege ausgeübten Druck aus politischen Motiven handelt, um die finanzielle Lage Deutschlands so zuzuspitzen, daß es gezwungen ist, Frankreich alle polifischen Zugeständ nisse zu machen, die es verlangt. * Ein neuer Vorschlag in Paris Hoover soll seine Zustimmung geben. Nach der Ablehnung des französischen Vorschlages In der Frage der Sachlieferungen durch den amerikanischen- Präsidenten Hoover hatten Schatzsekretär Mellon und Bot schafter Edge in Paris neue Besprechungen mit dem fran- zösischen Handelsminister Flandin. Im Anschluß daran fand ein Ministerrat statt, worauf die französisch-amerikanische« Verhandlungen wieder ausgenommen wurden. Wie Ha- vas mitteilt, Habens die Franzosen „eine neue Formel ins Auge gefaßt", die sofort Hoover zur Kenntnis gebracht werden ioll. . „ der interessanten und für Deutschland eminent wichtigen Tatsachengruppen, die man kennen muß, um der Reparationspolitik der großen Mächte mit Verständnis zu folgen und um eine eindeutige, den Interessen Deutschlands entsprechende Haltung einnehmen zu können. Es muh dabei bedacht werden, daß selbst Po litiker, die über dieses Thema öffentlich reden, häufig die Materie nur ungenau beherrschen, und doch gibt es eine Nutzen oder unö Waldenburger Anzeiger Gieses Blatt eathillt die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgericht- «nd des Stadtrats z» Waldenburg. Ferner veröffentlichen zahlreiche andere staatliche, städtische «. Gemeinde-Behörden ihre Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachsen. WU,N«» be» LLchgsche» «b dr» Deutschen Zettung«oerleger-Derein« lL. D.) — Derlagbort Waldenburg Sachse». >. Sernsprechee Nr » PotUchNeUoch Ne. ». tuet Letp,«a »r. Verrtu»lx»k l» wildenbura. Stodtolrokvett» kSoldenburg SS ma bet pünktlich« Zehl»»», bei »n>ono«u>rii« «echnnu-lbetrL^ W je»« Barwerte aller Durchschnittlich, Zahlungen zu Nachlaß Zinssätze der 3N zu 3 H Fundierungs ¬ in Mill. Dollar abkommen l 4922,7 -s- 4,4 A 3,3 N 2734,3 — 35,4 A 1,6 N 782,3 — 63,6 H 0,4 H 302,2 — 37,5 H 1,8 N " 48,4 -s- 3,2 H 3,3 30,3 — 54,2 N 1,0 H 8,7 — 55,5 -S —