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HchcnsttiEriiWlcr Anzeiger Tageblatt für ^»ßenst-in-ßrnMSak, Gö-rk«ngwih, H-rsdorf, Lermsdorf, Aernsdorf, Wüstmbmnd, Ursprung, Mittelbach, Langenberg, Falken, Meinsdorf, Grumbach, Tirschheim -c. Wtitberbreitcles Jnftrlisns-Okgon für amEchr und Privat-Rnzeigen. ... rlbottnement Frei ins Haus Bei Abholung 42 Pfg. 35 Pfg. monatlich monatlich vierteljährlich 1. M. 25 Pfg. die einzelne Nummer 5 Durch die Post bezogen 1.25 Mk. excl. Bestellgeld. Mittwoch, den 30. September 1903 Nr. 227 Fernsprecher Nr. 151. Jnsertionsgebnhren: die sechsgespaltene Corpuszeile oder deren Raum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg. Reklamen 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Annahme der Inserate für die folgende Nummer bis Vorm. 10 Uhr. Größere Anzeigen abends vorher erbeten. Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Aus träger, sowie alle Postanstalten. Für Abonnenten wird der Sonntags-Nummer eine illustrierte Sonn tagsbeilage gratis beigegeben. G-sch-DMe: Bahnstr. S. 80. JghMNg TageSgeschichte. Deutsche« Reich. — Die Königin-Witwe von Italien besuchte am Montag das kurhessische Jägerbataillon Nr. 11 in Marburg, dessen Chef sie ist. — In der Sache ZeugniSzmangSverfahren wider den Berichterstatter der „Vorwärts" Rehbein wird der Angabe des „Vorwärts" widersprochen, daß der von Rehbein eingereichte Brief der Militärbe hörde nicht sowohl Veranlassung gegeben habe, die in diesem zur Sprache gebrachten Dienst- und Pflichtwidrigkeiten de» Kompagniechess zu unter- suchen, als vielmehr den Briesschreiber zu ermitteln, um an ihm ein Exempel deshalb zu statuieren, weil er sich beschwerdeführend an ein sozialdemokratisches Blatt gewandt habe. Erst als das untersuchung- führende Gericht alle sonstigen Beweismittel er schöpft hatte, erachtete er, um kein Mittel unver sucht zu lasten, der Wahrheit auf den Grund zu kommen, für geboten, den Schreiber der Briese« zu ermitteln und auch diesen, falls er nicht zur frag lichen Kompagnie gehöre und nicht schon vernommen sein sollte, über seine Wissenschaft al» Zeuge zu vernehmen. Allein zu diesem Zwecke sei das ZeugnirzwangSversahren gegen Rehbein, der den Namen des Briesschreibcrs zu nennen sich weigerte, ungeordnet worden. Das negative Ergebnis der Beweisaufnahme und die hartnäckige Weigerung de« Rehbein, den Schreiber des eingereichlen Briese- namhaft zu machen, haben schließlich dem zuständigen Gericht-Herrn Veranlassung gegeben, da« Unler- suchungtversahren gegen den Kompagniechef einzu stellen. Diese Einstellung muß den Abbruch des Zeugniszwang-versahreu- zur Folge haben. — Zu der Angelegenheit de« im sozialdemo kratischen Berliner „Vorwärts" veröffentlichten „Kaiserschloßbitdes" geht dem Schwab. Merk, folgende Erklärung de« Verleger» der Architekto nischen Rundschau in Stuttgart zu: Die Nummer der Architekt. Rdsch., welche diese« Projekt enhalten wird, ist noch nicht erschienen, sondern wird erst im Laufe der nächsten Woche au-gegeben. Das Pro jekt kann somit nur auf unrechtmäßige Weise an den Vorwärts gelangt sein und ich behalte mir vor, gerichtlich gegen diesen Mißbrauch meine- Eigen tums vorzugehen. — Der Omnibutverkehc in Berlin ist, wie von der Direktion der OmntbnSgesellschaft mitgeteill wird, heute, am Montag morgen, fast in vollem Umfange wieder ausgenommen worden; von 371 Wagen fahren 360. Im ganzen streiken zur Zeit 532 Angestellte der Allgemeinen Berliner Omnibus- Aktiengesellschaft. Mehr al« 1000 üngestellle de« allen Personal- sind zur Zeit im Dienst; von den Schaffnern, die jetzt fahren, bestehen aus altem Personal, von den Kutschern mußte die Hälfte au« neuen Mannschaften aufgebracht werden. — Der „Köln. Ztg." zufolge wird die Erricht ung eines Kohlenverkausskontor«, welche« sämtliche am Kohlenhandel beteiligten großen Kohlenhand lungen und Reedereien umfasten soll, im Anschluß an die Erneuerung des Kohlensyndikalr geplant. In der am 11. Oktober stattfindenden Zechenbesitzer. Versammlung werde auch der Vcrtrag«entwurf für diese« Kontor mit den beteiligten Reedereien be raten werden. — Die Verhandlungen gegen acht Nädelisührer de« Laurahütter Wahlkrawallr begann am Montag in Beulhen in Oberschlesien. Die Anklage lautet au» Sachbeschädigung und Aufruhr. Es sind 50 Zeugen geladen. — Wie in Rheydt, so haben Krankenkassen und Aerzte sich auch in München geeinigt. Die Kassen bewilligten die Honorarforderungen und führen am 1. Januar die freie Aerztewahl ein. — In Hamburg wurden die Verhandlungen de« fortschrittlichen Frauenvereins über den Kampf gegen die Prostitution nach dem Berl. Tgbl. poli zeilich verboten. Sie mußten deshalb am Montag in Altona stattfinde». — Der bayerische Landtag tritt am heutigen Dienstag wieder zusammen. Die Regierung legt ihm zugleich mit dem Staalshaushall«voranschlag zwei Gesetzentwürfe betreffend Erhöhung der Erb schaftssteuer und der staatlichen Gebühren vor, weil es nicht gelungen ist, den Staatshaushalt zu balan zieren. Des ist nicht erfreulich und wird jedensall« heflige Kämpfe verursachen. Der Wahlgesetzentwurf soll bald an den Landtag kommen. Rußland. — Eine höchst seltsame Meldung kommt aus Peler«burg. Danach ist der Chef der russischen Staatspolizei, Wirkl. Staatsrat Subalow, plötzlich seine« Postens enthoben und sofort nach dem Gouvernement Tambow verbannt worden. E« heißt, Subatow habe die ihm zur Verfügung stehen den großen Summen für Detektivzwecke dazu benutzt, eine Anzahl jener Krawalle zu provozieren und einzuleiten, von denen in letzter Zeit wieder viel fach die Rede war. Die Triebfeder zu diesem ge meinen Verhalten scheinen finanzielle Machenschaften unsauberster Art gewesen zu sein. Orient. — Ueber die Vorgeschichte der türkisch-bulga rischen Verständigung wird folgende« bekannt: Nach lürkischen Angaben hat die bulgarische Re gierung den Anstoß zur Anbahnung der Verständig ung gegeben; sie fragte bei der Pforte an, ob nach Beendigung der makedonischen Bewegung die Re formen ernstlich durchgeführt und die daraus be züglichen Entschließungen der bulgarischen Regierung Beach'ung finden würden. Die Pforte antwortete in bejahendem Sinne uns wird zu weiteren münd lichen Vereinbarungen Hilmi Pascha eine Kommis sion bcigeben, in die bulgarische Makedonier be rufen werden. Sodann wurde vereinbart, bag die bulgarischen Kirchen und Schulen wieder eröffnet, die bulgarischen Emigranten in ihre Heimat zurück- b-fördert, die zerstörten Dörfer wieder aufgebaut, die Verhaftungen eingestellt und die Verhafteten entlassen und Maßnahmen zur Vermeidung von Au-schreitungen der Truppen und Baschlbozuk« ge troffen werden sollen. Dagegen versprach die bul garische Regierung, ihr möglichstes zu tun, damit die makedonische Bewegung eingestellt werde. Bulgarien forderte ferner eine türkisch-bulgarische Kommission und verlangte, daß die bulgarische Re gierung aus die Wahl der bulgarischen Mitglieder der Kommission Einfluß nehmen dürfe. Die Er füllung dieser Forderung wurde seilen« der Türkei abgelehnt. Schließlich wurde jedoch dem Exarchen ein solcher Einfluß zugestanden; doch hat der Exarch bisher davon keinen Gebrauch gemacht. Die Pforte wählte die Mitglieder der makedonischen Beirats daher selbst und überraschte Bulgarien so mit der Einsetzung einer Kommission, in der alle make donischen Nationalitäten vertreten sind. Die bulgarische Regierung hat gegen die Zusammensetz, ung dieses Beirat« bereit« Vorstellungen erhoben und verlangt, daß mindestens zwei Bulgaren in denselben berufen werden. Auch die Griechen sind unzufrieden, daß nur ein Grieche in die Kommission berufen werde, während die Rumänen von der Be rufung eine« Kutzowallachen sehr befriedigt sind, da hierdurch zum ersten Male die kutzowallachische Nationalität von der Pforte anerkannt wird. Nach Konsularmeldungen au« Saloniki, Monastir und Ue-kub verlautet dort, daß die Mitglieder der Kommission al« eine Art Gehilfen des Generalin spekteurs fungieren sollen. 13. Hauptversammlung des Sächsischell Lehrervereius. Plauen i. V., 27. September. Heute, Sonn tag, begaitn hier die 13. Generalversammlung des Sächsischen Lehrervereins. Bereits mit den Früh zügen trasen von nah und fern Teilnehmer ein. Die Liste verzeichnete 1434 Namen. Tue Stadt trägt reichen Festschmuck. Vormittags halb 11 wurde in der 3. Bürgerschule am Anger die Lehr mittel-Ausstellung eröffnet. Sie gliedert sich in vier Abteilungen: 1. Neue empfehlenswerte Lehr mittel, 2. Heimatkunde, 3. Kunstpflege und 4. Fort bildungsschule. Der Eröffnung der Ausstellung wohnte u. a. der Vorsitzende des Ehrenausschusses, Herr Oberbürgermeister Dr. Schmid, bei. Der Vorsitzende des Ausstellungs-Ausschusses, Herr Lehrer Bittrich-Plauen, dankte allen, die zum Ge lingen des Werkes beigetragen. Der Vorsitzende des Haupt-Ausschusses, Herr' Lehrer Stenzel, gab bekannt, daß der Lehrerverein in Plauen die Herren Seminar-Oberlehrer Professor Weise und Lehrer Bittrich in Anerkennung ihrer Verdienste zu Ehren mitgliedern ernannt habe. Beiden Herren wurden geschmackvoll ausgeführte Urkunden überreicht. Vormittags um 11 Uhr begann im Saale der „Erholung" der 4. Sächsische Fortbildungsschultag. Herr Direktor Heymann-Leipzig, als Vorsitzender, wies in seinen Äegrüßungsworten darauf hin, daß es das erste Mal sei, daß der Sächsische Fort bildungsschulverein als Glied des Sächsischen Lehrer vereins tage. Die weitverzweigte Organisation des letzteren habe dem Verein mehrfach wertvolle Dienste geleistet. Um die Arbeitstüchtigkeit und -freudigkeit der untersten Schichten zu fördern, müßten die Fortbildungsschullehrer mit allen an der Ausbildung des jungen Nachwuchses interessier ten Körperschaften in innigste Verbindung treten. Herr Stadtrat Landrock begrüßte die Versammlung im Namen der städtischen Behörden. Den Gruß des Ortsausschusses brachte Herr Lehrer Stenzel zum Ausdruck. Herr Direktor Pache-Leipzig, der seit einem Menschenalter in der ersten Reihe der Fortbildungsschulmänner steht, hielt unter großem Beifall einen Vortrag „Richtlinien für die weitere Entwicklung des sächsischen Fortbildungsschulwesens". Sachsen müsse alles tun, um sich im Schulwesen, auch auf dem Gebiete des Fortbildungsschulwesens, nicht überholen zu lassen. Es sei ein ungesunder Dualismus, daß es in Sachsen neben gut dotierten gewerblichen Fachschulen mit reicher Stundenzahl so viele mit ungenügenden Mitteln ausgestattete Fortbildungsschulen mit nur zwei bis vier Stunden gebe. Man müsse durch Regierung und Landtag eine Aenderung zu erreichen suchen. Nicht bloß dem Ministerium des Innern, auch dem Kultus ministerium müßten reiche Mittel zur Förderung der Fortbildungsschulen zur Verfügung gestellt werden. Die Fortbildungsschule dürfe nicht bloß die in der Volksschule erworbene allgemeine Bil dung wiederholen, sondern den Beruf des Schülers in den Mittelpunkt des Unterrichts stellen. In dieser gründlichen Berufsbildung lägen viele ethische Momente. Sie übe großen Einfluß auf die Ge- müls- und Charakterbildung. 80 Prozent der Heran wachsenden männlichen Jugend genüge jetzt keine höhere Ausbildung, als sie die geringdolierte all gemeine Fortbildungsschule mit ihrer geringen Stundenzahl biete. Zur Erweiterung des Blickes der Gewerbetreibenden, und um die Schüler auch zu befähigen, eine leitende Stelle im Gewerbe ein zunehmen, müsse man für größere Bezirke Fach schulen mit gehobenen Zielen errichten. Herr Ober lehrer Otto Götze-Dresden behandelte die Frage: „Was ist zu tun, um den Fortbildungsschulzeug nissen mehr Beachtung als bisher zu verschaffen?" lieber Punkt 3 der Tagesordnung: „Die Pensions berechtigung des Einkommens aus dem öffentlichen Fortbildungsschuldienste" referierte Herr Direktor Rasche aus Dresden-Cotta. Um 12 Uhr fand im oberen Saale des „Schützenhofes" unter Vorsitz des Herrn Schuldirektors ein. Böhm-Leipzig-Plagwitz die Hauptversammlung der Allgemeinen Brand- versicherungs-Gesellschast sächsischer Lehrer statt. Die Rechnungsablage über die Jahre 1897 bis 1902 wurde genehmigt. Aus dem Vermögen der Gesellschaft überwies man 2000 Mk. der Dittes- Stiftung des Sächsischen Lehrervereins. Zur Revision des Grundgeseßes der Gesellschaft wählte man eine 11gliedrige Kommission. Sie hat spätestens 1903 der mit der Vertreter-Versammlung des Sächsi schen Lehrervereins zusammenkommenden Generalver sammlung Bericht zu erstatten. — Nachmittags ^/,4 Uhr gab der Lehrergesangverein Plauens in der prächtig geschmückten neuen großen Turnhalle am Anger vor einer dichtgedrängten, andächtigen Zuhörerschaft ein mit rauschendem Beifall aufgenommenes Fest konzert. Der Komponist Zuschneid wohnte dem Konzerte bei und wurde durch Ueberreichung eines Kranzes geehrt. Halb 7 Uhr wurde in der „Er holung" die Vertreter-Versammlung abgehalten. Aus dem Jahresbericht ergab sich u. a., daß 17 Bezirksvereine Familienbeiräte errichtet haben oder zu errichten gedenken. 6 Bezirksvereine wollen einen Ehreurat schaffen bezw. haben dies in einein Falle bereits getan. Es mehren sich die Gemeinden, die Lehrern beim Besuche von für die Volksschule wichtigen Kongressen und Ausstellungen Reisegeld auswerfen. Warm empfohlen wurde die vom Leip ziger Lehrerverein herausgegebene „Ludwig Richter- Gabe" (mit interessantem Text von Avenarius). Die Vertreter-Versammlung votierte dem Leipziger Lehrerverein den Dank für dies Unternehmen. Die Hauptkasfe des Sächsischen Lehrervereins verein nahmte im letzten Vereinsjahr 24 877 Mark und verausgabte 24460 Mk., sodaß am 24. September ein Kassenbestand von 417 Mark vorhanden war. Vermögen war an diesem Tage 16 350 Mk. vor handen. Bei der Kasse der Dittes-Stiftung stellen sich Einnahme bezw. Ausgabe und Kassenbestand aus 10 143 bezw. 10 052 und 91 Mark. Zu 14 Spenden wurden 905 Mk. verwendet. Die Kasse für Haftpflichtschutz vereinnahmte bezw. verausgabte 5477 bezw. 5462 Mark. 183 Mark wurden an Unterstützungen gewährt. Vermögen sind 10 536 Mark da. Der Haftpflichtschutzkasse bewilligte man für das laufende Rechnungsjahr 1000 Mark, der Dittes-Stiftung 1000 Mk., dem Militärdienstfonds 1000 Mark und der Comenius-Stiftung 500 Mk. und außerdem eine besondere Beihilfe von 1000 Mark für die Errichtung eines neuen Bibliothek gebäudes, zu dem die Stadt Leipzig das Bauland unentgeltlich überlassen. Später erhält die Stiftung zu dem gleichen Zwecke noch 2000 Mk. Dafür wird die Bedingung gestellt, daß ein Vorstands mitglied des Sächsischen Lehrervereins Sitz und Stimme im Direktorium der Comenius-Stiftung erhält. Der Kommission für Schaffung von Ferienkursen an der Universität Leipzig wurden 300 Mark bewilligt. Einem bedrängten Amtsge- uossen sprach man 500 Mk. zu. Mit der Kassen prüfung wurde der Bezirksverein Radeberg betraut. Der Dittes-Stiftung konnte man weitere etwa 370 Mark zuweisen. Die Regierung gedenkt, Zeichen kurse für Fortbildungsschullehrer zu veranstalten. Dieselben werden etwa acht Tage dauern und jeden falls in Chemnitz stattfinden. Es sind Staatsbei hilfen in Aussicht genommen. Der Sächsische Lehrerverein zählt jetzt 11083 Mitglieder, das sind 652 mehr als im Vorjahre. Die Beschlüsse des Sächsischen Fortbildungsschulvereins, die Fort- bildungsschulzeugmsse betr., wurden mit Ausnahme des Punktes: „Eintragung in die Stammrolle" gut geheißen und dem Vorstande des Sächsischen Lehrer vereins zur weiteren Behandlung überwiesen. In der ersten Hauptversammlung am Montag sprachen Herr Seminaroberlehrer Dr. K. Seyfert-Annaberg über „Die pädagogische Idee" und Herr Lehrer E. Schuster-Plauen über die Mädchen-Fortbildungs schulen. Oertliches und Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 29. September. *— Die Ruhezeit in offenen Verkaufs stellen betr. Zufolge vielfacher Anfragen teilen wir mit, daß an folgenden Sonnabenden: am 3., 10., 17. und 24. Oktober, am 7., 14., 21. und 28. November, am 5., 12. und 19. Dezember d. I. die Verkaufsstellen für den geschäftlichen Verkehr bis spätestens 10 Uhr abends geöffnet sein dürfen *— Zu einer Ludwig Richter - Feier aus Anlaß der 100. Wiederkehr von dessen Geburtstag hatte gestern Abend der Altstädter Gewerbeverein seine Mitglieder im Rachaussaale eingeladen. Nach Erledigung einiger Eingänge ergriff Herr Schul direktor Dietze das Wort und entwarf in markigen Zügen ein getreues Bild von dem Leben und Schaffen dieses genialen Meisters in der Bilder kunst. Er schilderte Ludwig Richter, dessen Ge burtsort die Hauptstadt unseres Vaterlandes war, als einen volkstümlichen, beliebten Künstler, als den Hausfreund des deutschen Volkes und besprach weiter den realen und idealen Wert seiner Bilder. Hiervon konnten sich auch die Erschienenen durch ausliegende Zeichnungen von Richters Hand über zeugen. Im Namen der Anwesenden erstattete Herr Vorsteher Dähne dem Redner den wärmsten Dank für den geistreichen Vortrag, der manchen erst Ludwig Richter näher kennen lernen ließ. — Auch in der gestrigen Versammlung des Neustädter Gewerbevereins gedachte der Vorsitzende desselben,