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Weißeritz-Zeitung : 28.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192612283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19261228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19261228
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-28
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 28.12.1926
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Weitzeritz Zeitung Tageszeitung mL Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u.U Bezugspreis: F»r ekreu Monat r Reichsmark «ft Zutrcrgen, «Lnz«ln, Äammern 1S R«ichs pfenMg«. Oemelich« - Verbands - Mr»k»>ft* Nummer s Fernsprecher: AM vtppoMs- »M« «r. » Vvstscheckont» Dre««i U»«. Aelleste Zeitung Le» Lezir», Tiefe» Blatt enlhSU -le amtlichen Dekannimachunre» »er AmishaÜPlmaunfchaftz Les Amlsgerichls m»L Le» SlaLlrals »u Dippoldiswalde keeeeseeeee»««»»»»»,eeeeeeee,>>»»ee>ee»»i»»Ge Anzei-enprej«! W« « WMmeter Ar«U« Petttzeft« w Machepf«uch^. Mngefan-E «ch Relrlanreit DE MÄchDpsennlAe, - - Derantworklich« AeLakleur: SeNr Ievne. — Dm» und Verlag: Earl NeLrw in Dippoldiswalde. 92. ^adrgang Dienstag, am 28. Dezember 1926 Nr. 301 Oertlichcs und Sächsisches Dippoldiswalde, lieber Nacht ist die Temperatur über den Gefrierpunkt gestiegen, dazu regnet es zeitweise. Weg und Steg werden dadurch mit Glatteis bedeckt, so daß das Fortkommen wieder beschwerlicher geworden ist. Dippoldiswalde. Tagesordnung für die 22. Stadtverordneten sitzung Mittwoch, den 29. Dezember 1928, abends 8 Uhr. Oeffent- liche Sitzung: Mitteilungen. — Meiterbetrieb der Kraftwagenlinie Dippoldiswalde—Oelsa. — Ortsgesetzentwurf über den Schutz der Baudenkmäler. — Teilbebauungsplan für das zwischen Rabe- nauer- und Talsperrenstraße gelegene Gelände. — Erwägungen wegen Errichtung einer Haushaltungsschule In Verbindung mit der Handels- und Gewerbeschule. — Tätigkeitsbericht aufs verflossene Jahr. — Nichtöffentliche Sitzung. — Unter die Weltenbummler wollte der achtjährige Heinz Bahndorf von hier gehen. Nach einer „häuslichen Auseinander setzung", die für Ihn anscheinend mit leichtem Niederschlag ver bunden war, trat er gestern die Reise in die weite Welt an. In Dresden, soweit war er doch schon gewandert, wurde er aufge griffen und dem Fürsorgeamt zugeführt. Heute wurde er dort von den besorgten Eltern wieder abgeholt. Tie zwölf heiligen Nächte, die Nächte zwischen Weihnacht und dem Feste der heiligen drei Könige, spielen im Volksglauben von jeher eine besonders große Rolle. Was man während dieser Zeit träumt, soll bestimmt eintreffen. Nichtsdestoweniger sind diese Nächte aber auch namentlich deshalb gefürchtet, weil angeblich allerhand gespenstisches Volk am Werke ist. Zu Zeiten, da der Volksglaube noch weit mehr als heute zur Richtschnur genommen wurde, hütete man sich sorgfältig davor, während dieser zwölf Tage das Spinnrad in Tätigkeit zu setzen oder das Fuhrwerk in Betrieb zu nehmen. Von den jungen Mädchen aber wurden diese Tage sehr lebhaft in Anspruch ge nommen, um Fragen an das Schicksal zu stellen, na mentlich darüber, wann sich der Freiersmann nahe, um sie heimzuführen. Sehr darauf geachtet wurde auch, daß man in diesen zwölf Tagen kein Wasser vergoß, da man dies als gleichbedeutend mit Tränen und Herzeleid ansah. — Montag vormittag starb in Dresden infolge eines Schlaganfalles der Geh. Kommerzienrat Generalkonsul Gustav v. Klemperer im 75. Lebensjahre. Der Verstorbene gehörte von 1891 bis 1913 dem Vorstande der Dresdner Bank an und be kleidete danach das Amt eines stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates. Der Verstorbene gehörte auch zahlreichen der Dresdner Bank nahestehenden Instituten sowie industriellen und Handelsunternehmen an. Er war u. a. Präsident der sächsischen Bodenkreditanstalt, der Aktiengesellschaft Gehe Sc Co., derDeutsch- Oesterreichischen Bergwerksgesellschast, der Baumwollspinnerei Zwickau sowie der Zwickauer Kammgarnspinnerei. Der Dresdner Börse gehörte Geheimrat v .Klemperer noch jetzt als Ehrenmit glied an. Schmiedeberg. Am 1. Wechnachtsseiertag vorm. 9 Ahr wurde im Beisein von Bürgermeister Barthel die erste vereinigte Bezirks-Kaninchen- und Produkten-Ausstellung In hies. Schul- turnhalle durch Bczirksvorsteher O. Lohse—Dippoldiswalde er öffnet. 3n seiner Eröffnungsansprache wies die er auf den Zweck und Nutzen der Kaninchenzucht, vor allem au die Pelzverwen dung und -Veredelung hin. Zu Mittag fand sodann auf Kosten der Vereinsmitglieder im Gasthause „zur Post" eine Speisung von 25 Sozialrentnern statt. Daran schloß sich mit diesen ein Rundgang durch die Ausstellung an. Deren Vielseitigkeit fand staunenswerte Bewunderung. Die verschiedenen Gattungen (ins gesamt 279 Nummern) wiesen auf: Belgische Riesen, Französische Silber, blaue und weihe Wiener, Meißner Widder, Japaner, Angora, Havanna, Marburger Feh, Alaska, Chinchilla, braun und gelb Silber, Schwarz- und Blau-Loh, Holländer, Hermelin. Eine Sonder-Abteilung von Produkten zeigte die vielseitige Ver wendung prächtiger Kaninchenfelle. Von den besonders ausge stellten Ehrenpreisen sind zu nennen: eine große silberne Me- vaille des Landesverbandes der Kaninchenzüchter, zwei Stück wert volle Glashütter Uhren, einen Becher aus Altenberger Feinzinn. Der StaatS-Ehrenpreis wurde auf sächsisches Hermelin vergeben. Der Ausstellungsbesuch während beider Feiertage war sehr rege. Reinhardtsgrimma. Der Verein junger Landwirte Rein hardtsgrimma u. II. hielt am Sonntag, 26. Dez. (2. Weihnachts feiertaq) sein diesjähriges Weihnachtsvergnügen ab, das in einem Festball bestand. Als Sondcrdarbietung war ein Reigen (Farbcn- reizen des Junglandbundes) vorgesehen, welcher von 32 Mit gliedsdamen aufgesührt wurde. Ein reicher Besuch von Mit gliedern, deren E tern und Angehörigen, Landbundmitgliedcrn und Gästen war ein Zeugnis der Liebe zum Verein. Sofort kam auch der Frosinn zu voller Entfaltung, bis gegen '/-11 ühr der von allen mit großer Spannung erwartete Reigen mit voller Orchester begleitung seinen Anfang nahm. Dem Reigen, der gedarbt ist als Gleichnis des Menschenlebens zu einem Jahr Natur, eröffnete ein junges, frisches Bauernmädel mit einem Gedichtsvortraa: „Unser Schild". Der Reigen selbst war In 4 Abteilungen gegliedert: Sich suchen, sich finden, sich haben und sich erinnern. Obwohl die ein zelnen Teile des Reigens mehr oder weniger an etwas Zaghaftig keit der Aussührenden litten und die Tücke des Objektes einen harmlosen Streich spielte, ist Fleiß und Liebe zur Sache nicht zu verkennen gewesen. Dafür brachten aber die beiden letzten Schlußgruppcn eine besonders gute Gesamlwirknng hervor. Ein ganz besonders schönes Bild zeigte die letzte Gruppe, wo zu allem noch die Göttin der Landwirtschaft, Ceres, dargestellt wurde, wie sie segnend die Hand über den Kreislauf des Jahres hält. Lang- anhaltender Beifall belohnte die Damen für ihre Leistungen und war den Veranstaltern Beweis genug, daß sie das geboten haben, was erwartet wurde. Mit Tanz beim frohen Klange der Musik vergnügte man sich aufs beste, bis gegen 2 Uhr und ging dann stolz aus seinen Verein wieder nach Hause. Geising. Leider ereigneten sich am 2. Weihnachtsfeiertage zwei Unfälle beim Wintersport. Auf der sogenannten Wache hinter der Gerberei von Robert Höhnel stürzte ein Dresdner Herr beim Schneeschuhlauf und zog sich einen Wadenbruch zu. Auf der Geilingberg-Sprungschanze »am der außer Konkurrenz mit- springenoe Michael Becker aus Zinnwald beim Sprung zu Fall und verstauchte sich das eine Bein. Geising. Am 2. WeihnachtSfeiertage fand auf der Gelsing bergschanze das Eröffnungsspringen um den Pokal des Winter sporlvereins Geising statt. Die Nennungen zu dieser ersten dies jährigen sportlichen Veranstaltung der Ski-Abteilung desWVG. im Ostkreise (SVS.) waren überaus zahlreich. 42 Springer traten in den Wettbewerb und zwar 11 1. Klasfe, 20 2. Kiasfe, 2 Alters- ! Klasse! und 9 Jungmannen, so daß fast die ganze Gilde des Osk4 j Kreises !m SVS. vertreten war, darunter die bekannten Kapazi täten. Besonders stark war die Beteiligung der Dresdner Ver eine — Alpien Skiklub, Skizunft und Akademischer Sportverein, während aus dem Gebirgskreise die Springer aus Geising, Alten berg und Hirschsprung vertreten waren. Als Kampfrichter waren die Herren Joh. Stark—Dresden, Franz Kliemt jun. und Dr. Kramer—Lauenstein tätig. Die Schanze selbst war tief ver schneit und in denkbar bestem Zustande, so daß Springer und die zahlreich erschienenen Zuschauer voll und ganz auf ihre Rechnung kamen. Es wurden Sprünge bis zu 32 Meter getätigt. Die nachfolgenden gingen nach der abends im Bahnhotel erfolgten Verkeilung als Gieger hervor: den Pokal erhielt Richard Liebert, Wintersporkverein Geising. Nachfolgend die Siegerliste: Klassei: 1. Richard Lieberk mit Note 18,736, 2. Rudi Henker mit Note 17,763, 3. Markin Liebert mit Note 17,152; Klasse 2: 1. Richard Rauch mit Note 16,485, 2. Walter Hofmann mit Note 15,800, sämtliche vom Wintersportverein Geising, 3. Neumann mit Note 14,846, Skizunft Dresden, 4. Alfred Klausnitzer mit Note 14,610, Ski- und Nodelklub Altenberg; Altenklalle: 1. Dr. Beckendorf mit Note 12,810, Akademische Sektion Dresden; Jungmannen: 1. Fritz Schmidt mit Note 14,361, Ski- und Rodelklub Altenberg. Den weitesten Sprung von 32 Metern erzielte Rudi Henker, Wintersportverein Geising. Oelsa. Wie alljährlich veranstaltete der Turnverein „Frisch auf" am 1. Weihnachtsfeiertage eine Abendunterhaltung und zwar zum ersten Male In seiner neuerbauten Turnhalle. So war eS kein Wunder, daß das schön geheizte und geräumige Haus ausverkauft war und es sich lohnt, «ine Wiederholung stattfinden zu lasten. Das Programm wurde mit dem Weihnachtsstück: Tannen-Zweige in einem Aufzuge von Hermann Marcellus er öffnet. Neben der trefflich gewählten Ausstattung der Bühne und Garderobe konnte man über die innere Wärme und Be geisterung der Theaterspieler seine wahre Freude haben. Der Inhalt des Stückes ist: Walter Bößler, der Sohn eines Hand werksmeisters, hat sich durch die Vermählung mit Franziska mit seinen Eltern entzweit. Junggeselle Max Horn erzählt seinem halsstarrigen Freunde, dem alten Rößler, einen Fall, wie durch die Unvorsichtigkeit eines Vaters Sohn und Schwiegertochter in den Tod getrieben wurden. Dies wirkt auf den Alten ein. Am heiligen Abend, Mutter hat das Bild ihres Jungen mit Tannen zweigen geschmückt, kommt es zur Aussöhnung zwischen Eltern und Kindern. Die Gestalt des Gesellen RöhlerS würzte das Stück mit Humor. Darauf führten 12 Turnerinnen einen neuzeitigen Reigentanz mit Klavierbegleitung auf, der sich an Grazie und Rhythmik mit großstädtischen Leistungen messen konnte und un serem unermüdlichen Frauenturnwart alle Ehre brachte. Hoffent lich gelingt es dem Turnverein bald, ein neues Musikinstrument als sein Eigentum begrüßen zu können. Ein größeres Volksstück in drei Aufzügen: Lamprechts Lore von Siegfried Philippi füllte den dritten Teil des Abends aus. Der Besitzer einer Großmöbel- tischlerei, Theodor Lamprecht, hatte sich zum zweiten Male ver heiratet. Seine Kinder Karl und Elli leben mit der stolzen und schnippischen Stiefmutter auf Kriegsfuß. Nur Leonore ist ihr Liebling und wird mit Erich, dem Sohne des Bankiers Schletlen- dorf trotz der Jugendliebe zu Fred Nordheim verkuppelt. Lore ist der Abgott des alten biederen Lamprecht. Gar bald werden die Inhaber der Bank, Schlettendors und Pagenstecher, durch den tüchtigen und umsichtigen Karl Lamprecht als Schwindler entlarvt, Indem sie die Güte seines Vaters ausnützen wollten. Auch die Kühle Ehe zwischen Erich Schlettendors und Lore geht In die Brüche; denn diese verschwindet mit 30000 M. und seine Frau wird bei einem Selbstmordversuch durch Ingenieur Walker Im- Hoss, dem Liebhaber von Elli Lamprecht, gerettet. So sindet eine friedliche Lösung des Ganzen dadurch statt, daß Nordheim Lore und Imhoff Elli als Gattin heimführt und die überspannte Agathe sich vom alten Lamprecht scheiden läßt, der ja bei seiner lieben Schwiegertochter Dora am besten aufgehoben ist. Große Heiterkeit erweckte der naive Lehrjunge Emil. Die Haupt- und Neben rollen lagen bei allen Darstellern in den besten Händen. Der große anerkennende Beifall der zahlreichen Besucher belohnte den Fleiß, die Mühe und die Aufopferung der Spieler am schönsten und besten. Nach der Theater-Aufführung schloß sich ein frohes Tänzchen an. Pixna. Der Rat Hal dem von den Stadtverordneten ge faßten Beschlusse hinsichtlich der Herabsetzung des Vergnügungs- steuersahes von 25 auf 20 Prozent, sowie der Besteuerung der Maskenbälle und Kostümfeste nicht zugestimmt. Hinsichtlich des Zuschlags zur Grund- und Gewerbesteuer für dieses Jahr blieb der Rat In Rücksicht auf die ernste Finanzlage der Gemeinde auf seinem Beschlusse, der einen Zuschlag von 125 Proz. Vorsicht, be stehen. Kamenz. Max Hausdorf in LückcrSdors hatte Anfang voriger Woche einen kleinen Radunfall erlitten, bei dem er sich eine ge ringfügige Verletzung an der Hand zuzog, der er keine Beachtung § schenkte. Nach einigen Tagen trat eine ernste Verschlimmerung ein, so daß sich seine Unterbringung im Krankenhaus nölig machte, j Dort ist er an Wundstarrkrampf gestorben. Der erst 28 Jahre alle Mank hinterläßt die Gattin und zwei Kinderchen. Zittau. Damit den Kindern auch der Acrmsten eine Meih- nachtSsreude zuteil wird, gibt das hiesige Wohlfahrtsamt für jedes ' Kind bedürftiger Kinderreicher oder aus öffentlichen Mitteln unter stützter Familien zwei Gutscheine im Werte von je 1 Mark aus. Die Scheine berechtigen zum Einkauf von Wäsche, Kleidungs stücken oder Lebensmitteln und werden von den in Frage kom- menden Zittauer Geschäften an Stelle von Bargeld angenommen. Sie werden vom Wohlfahrtsamt bis zum 31. Januar 1927 ein gelöst. Geringswalde. Hier besteht die alte schöne Sitte, daß außer den verschiedensten anderen Wohltätigkeiksveranstaltungen auch eine städtische Weihnachtsfeier für die bedürftigen Einwohner ab- gehalten wird. In diesem Jahre waren es 63 Ehepaare, 162 allein stehende Personen und über 100 Kinder, die alle reich beschenkt wurden. Die Erwachsenen wurden gleichzeitig mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Der Saal des „Goldenen AnkerS" reichte Kaurn aus, die vielen Anwesenden und die Gabentische zu fassen. Hohenstein-Ernstthal. Der Weiterbau unseres Stadtbades konnte bekanntlich dieses Jahr wegen Mangel an Mitteln nicht erledigt werden. Im kommenden Frühjahr soll aus dem Wege der produktiven Erwerbslosenfürsorge weitergebaut werden. Man steht mit dem Ministerium bereits in Unterhandlung und hofft auf einen Zuschuß von 10 000 M. und auf ein StaatSdarlehen von 40 OM M. Die Vorarbeiten haben bereits gegen 75 OM M. er fordert. Chemnitz. Am Freitag abend gerieten in einem Haufe Zwickauer Straße zwei dort in Untermiete wohnhafte Artisten aus nichtiger Ursache miteinander in Streit, in dellen Verlauf der eine seinen Gegner mit einem Messer in den Rücken stach und lebensgefährlich verletzte. Der Verwundet« wurde nach dem Krankenhaus gebracht, der Täter festgenommen. Chemnitz. In der Nacht zum 2. Feiertag wurde auf der Mittweidaer Straß« ein 20 Jahre altes Dienstmädchen von einem 21 jährigen Bauschlosser, weil es seine Begleitung ablehnte, der art geschlagen, daß es besinnungslos auf der Straße llesien blieb. Das Mädchen wurde ins Krankenhaus geschafft. Der rohe Mensch wurde verhaftet. BSrnichen. Vergangene Woche war dem hiesigen Revier förster seltenes Jagdglück beschieden. Ein stattlicher Hirsch mit einem prächtigen Geweih, die Spannweite betrug 74 Zentimeter, wurde seine Beute. Für die hiesige Gegend bedeutet das ein seltenes Jagdglück. Zwickau. Ein Obdachloser warf sechs Fensterscheiben des Jntendanturzimmers im Stadktheater ein. Bei seiner Festnahme erklärte der Mann, daß er die Fenster eingeworfen habe, um von der Straße weazukommen. Zwickau. Zehn Angestellte der Zwickauer Zeitung, die über 25 Jahre bei der Firma beschäftigt waren, davon einer über 50 Zähre, sind von der Handelskammer Plauen mit dem tragbaren Ehrenzeichen ausgezeichnet worden. Zwickau. Die Stadt Zwickau hat eine Anzahl Notwohnungen errichten lassen. Sämtliche Bauten sind zweigeschossig, massiv aus Normalzlegeln als 32 Zentimeter starkes Holzziegelmauerwerk hergestellt, verputzt, weiß getüncht und farbig abgesetzt worden. Die Erd-, Maurer- und Zimmerarbeiten sowie Gas-, Wasser- und elektrischen Lichtanlagen, jedoch ohne Bauplatz, betragen 180 OM Myrk. Die schlüsselfertige Herstellung einer Zweizimmerwohnung erforderte 2812,50 RM. Vertreter zahlreicher Gemeinden, auch aus Chemnitz, haben diese Notwohnungsbauten besichtigt und er klärt, daß die Herstellungskosten gleich großer Wohnwagen nichf unter 3500 M. möglich gewesen sei. Olbersdorf, O.-L. Bürgermeister Ufer, der seit 1924 an der Spitze unserer Gemeinde steht und dessen Amtszeit noch bis Ende 1929 läuft, wurde auf 10 Jahre wieder gewählt. Die Wieder wahl erfolgte einstimmig. Plauen i. V. Eine Messerstecherei bildete die Fortsetzung eines Wortwechsels, der in einer Gastwirtschaft zwischen mehreren Gästen entstanden war, und der sich auf der Straße fortsetzle. Einer der Beteiligten zog sein Messer und stieß eS einem 59- jährigen Handelsmann mit solcher Wucht in den Unterleib, daß eine größere Wunde entstand und zum Teil die Därme verletzt wurden. Der Zustand des Verletzten ist bedenklich. Plauen i. V. In einer mechanischen Schererei geriet ein 20 Jahre alter Arbeiter mit der rechten Hand in eine Fadenschneide maschine, wobei ihm vier Finger bis an den Handrücken abge lrennt und außerdem das erste Glied vom Daumen abgerissen wurde. Das dritte DaweSiahr. Berlin, 27. 12. Zwischen der deutschen Regierung und dem Generalagenten für Reparationszahlungen sind, wie der General agent in seinem Bericht an die Reparationskommission mitteilt, Vereinbarungen über die Verteilung -er dritten Jahresrate ge troffen worden, die einen für die deutsch! Wirtschaft erträglichen Lieferungs- und Zahlungsmodus sichern. Fast 2,5 Millionen Ausländer in Frankreich. Paris, 27. 12. Nach der letzten Volkszählung beläuft sich die Gesamtbevölkcrung Frankreich- auf 40 743 000 Seelen; davon sind 2 498 000 Ausländer. Die Volkszählung vom März 1921 hatte eine Bevölkerung von 39 209 000 Seelen ergeben. Von der Be völkerungszunahme von 1,5 Millionen entfällt kaum eine halb« Million auf die französische Bevölkerung und mehr als eine Million auf die Ausländer. Zu dem angeblich bevorstehenden Rücktritt Drummonds. Gens, 27. 12. Zu den Berichten eines Berliner Blattes über einen bevorstehenden Rücktritt deS Generalsekretärs des Völker bundes Sir Eric Drummond wird mitgctellt, daß von diesbezüg lichen Absichten Drummonds nichts bekannt sei. Gerückte über seinen Rücktritt entstünden jedes Jahr, ohne daß sie sich bisher verwirklicht hätten. Die Gerüchte dieses Jahres wären wahr scheinlich entstanden, weil die höheren VölkerbundSbeamlen auf sieben Jahre angcstellt wurden und der Völkerbund dieses Jahr sieben Jahre besteht. Für Drummond trifft dies jedoch nicht zu, da er keinen befristeten Vertrag hat. Neuer polnischer Terrorakt gegen Deutsche. Kattowitz, 27. 12. Am heutigen Abend wurde gegen die Wohnung einer deutschen Familie in Gieschewalü, die gerade ein Wcihnachtslicd lang, eine Bombe geschleudert. Die Explosion war so stark, daß sämtliche Scheiben zertrümmert und die Innen einrichtung der Wohnung demoliert wurde.
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