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WabenauerAnzei, 31. JOMU SWIiMtW, dm 28. Mz 1818 Drahtanschrift: Anzeiger mündelsichere Kapitalsanlage „«,1-,---»«-. Das ganze deutsche Volk mit feiner ArSeits, und Wirtschaftskraft bürgt für ihre Sicherheit. Bekanntmachung. Ein Kinderheim wird voraussichtlich am 15. April in unserer Stadt eröffnet. Die Anmeldung der Kinder zur Aufnahme hat am Dienstag, den 2. April (3. Feiertag) bis mittags ^/,l Uhr im Pfarramt zu er folgen und zwar mündlich oder schriftlich unter genauer Angabe von Namen, Alter und Wohnung der Kinder. R a b e n a u, am 27. März 1918. Das eo.-luth. Pfarramt. Sturm, Pfarrer. Lokales und MMches. Rabenau, 27. März 1918. * Am Sonntag Palmarum wurden in unserer Kirche durch .Herrn Pfarrer Sturm 68 Kinder konfir miert, und zwar 30 Knaben und 38 Mädchen. * Zur Verhütung sonst unvermeidlicher Störungen und Stockungen des gesamten Feldpostverkehrs ist im Einvernehmen mit der Heeresverwaltung die Annahme nichtamtlicher F e l d p o st b r i e f e über 50 G r. (Päckchen) an die Truppenangehörigen der Westarmeen von sofort bis auf weiteres eingestellt worden. Hiernach unzulässige Sendungen werden den Absendern zurückgegeben werden. * Am 26. März I9i8 ist eine Bekanntmachung in Kraft getreten, durch welche die Beschlagnahme, Enteig nung und Meldepflicht von Einrichtungsgegenständen aus Kupfer, Kupferlegierungen, Nickel, Nickellegierungen, Aluminium und Zinn verfügt wird. Die Beschlagnahme und Enteignung erstreckt sich auf bewegliche und ein gebaute Gegenstände mannigfachster Art in Häusern, Wohn- und Geschäftsräumen, an Beförderungsmitteln und dergl. Des weiteren werden durch die Bekanntmachung die Beschaffung von Ersatzftücken für gewisse unentbehr liche Gegenstände und der Ausbau solcher Gegenstände, die vom Besitzer selbst nicht zur Ablieferung freigemacht werden können, geregelt. Endlich werden die Übernahme preise für die enteigneten Gegenstände festgesetzt und die bisherigen Preisbestimmungen auf Grund früherer Metall mobilmachungs-Bekanntmachen vereinfacht und zusammen- gefaßt. Der Wortlaut der Bekanntmachung ist bei den Polizeibehörden einzusehen. * Der rollende Rubel, die Bestechung, hat in keinem der uns feindlichen Länder, selbst in Rußland nicht, so unheilvolle Folgen gezeitigt, wie in Rumänien. Dort haben einige wenige Kriegshetzer, die jeden Gewissens gegen ihr Land bar und jeder Verantwortung gegen ihre Pflichten als Staatsmänner und Politiker ledig waren, durch das Gold der Entente verführt, ihr Land ohne zwingende Notwendigkeit in den furchtbaren Welt krieg hineingehetzt. Das Schicksal Rumäniens, das dank der überlegenen Führung unserer Feldherrn und der Tapferkeit unserer Truppen dem Schwert Hindenburgs erlegen ist, ist ein Beispiel dafür, welchem Geschicke ein Land entgegengeht, dessen Führer keine Verantwortung gegenüber sich und seinem Volke besitzen. Rumänien ist das Gegenbild zu Deutschland, das einer Welt von Feinden gewachsen war, weil sich die Führer und die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung stets der Größe der Verantwortung bewußt waren, die in diesem Existenz kampf auf ihnen lastet. Auch jetzt bei der 8. Kriegs anleihe gilt es wieder, sich dieser großen Verantwortung bewußt zu sein. Hainsberg. Von Seiten hochherziger Gemeinde glieder wurde dem Gemeinderate eine Schenkung über reicht, vor. welcher minderbemittelten Eltern diesjähriger Konfirmanden der ansehnliche Betrag von 50, meist bis 80 Mark gemährt wurde. In Anbetracht der derzeitigen Verhältnisse hat diese Maßnahme allseitig große Freude und Dankbarkeit erweckt. Dresden. In der Hauptverhandlung des Schwur gerichts ain Montag und Dienstag wurden der Haus besitzer Richard May und seine Geliebte, die Aufwärterin Martha Seibt, wegen gemeinschaftlichen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluste der bürgerlichen Ehren rechte verurteilt. Die beiden Genannten haben die Ehe frau des Ersteren zwischen Schandau und Königstein er mordet und in die Elbe geworfen, wo sie am nächsten Morgen gefunden wurde. Leipzig. Das Schwurgericht verurteilte den Bau unternehmer Heinrich Kemsat aus Uszpallen wegen Wil derns und der vorsätzlichen Tötung des Försters Albert Jahn vom Rittergute Breitenfeld zu 12 Jahre 3 Wochen Zuchthaus und 6 Jahren Ehrenrechtsverlust. Bretnig. Welche Preise heutzutage für ländliche Grundstücke angelegt werden, konnte man bei der kürz lichen Versteigerung eines im benachbarten Hauswalde gelegenen Grundstücks ersehen. Für das Anwesen, be stehend aus einem alten Hause und einer alten Scheune, mit nicht ganz 6 Scheffel Feld und Wiese, wurden ohne allem Inventar über 20 000 Mark bezahlt. Plauen. Vom Schwurgericht Plauen wurde der Weber Gustav Wick aus Eichigt i. V. wegen Meineids zu einem Jahre und drei Monaten Zuchthaus verurteilt. Er hatte nach einem Zerwürfnis mit seiner Ehefrau den Offenbaruugseid geleistet, obwohl er uoch 4000 Mark auf der Sparkasse stehen hatte. Ml« sm HmM, Seismims, Sch, SbeWUdms, Mm, LMM O Amtsblatt für den Stadtrat zu Nadenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,20 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg., für auswärtige Inserenten 20 Pfg., Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Amtlicher Teil. Donnerstag, den 28. März 1918, abends 6 Nyr Sitzung des StaStgemeinderates. Die Tagesordnung hängt im Flur des Rathauses (I Treppe) aus. Rabenau, am 27. März 1918. Der Bürgermeister. Verpflegung und Bekleidungsstücken. An der flandrischen Front, östlich von Reims, vor Verdun und in Lothringen dauerten Artilleriekämpse an Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neuss. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 26. März i918. Westlicher Kriegsschauplatz Im Weitergauge der großen Schlacht in Frankreich haben unsere Truppen gestern neue Erfolge errungen. Ans Flandern und aus Italien herangeführte englische Divisionen und Franzosen warfen sich ihnen in verzwei felten Angriffen entgegen. Sie wurden geschlagen! Die Armeen der Generale v. Below (Otto) und von der Marwitz haben in heißem wechselvollem Kampf Er- villers endgültig behauptet und im Vordringen auf Achiet le Grand die Dörfer Bihucourt, Biefvillers und Grevillers genommen. Sie eroberten Irles und Miraumont und haben dort die Ancre überschritten. Van Albert aus griffen neu herangeführte englische Kräfte in breiter Front heftig an. In erbittertem Ringen wurde der Feind zu- rückgeworfen; wir haben die Straße Bapaume—Albert bei Courcelette und Pozieres überschritten. Südlich von Peronne hat General o. Hofacker den Übergang über die Somme erzwungen und die in der Sommeschlacht 1916 heißumstrittene Höhe von Maiso nette, sowie die Dörfer Bisches und Varleur erstürmt. Starke feindliche Gegenangriffe verbluteten vor unseren Linien. Die Armee des Generals v. Hutier hat in harten Kämpfen den Feind bei Marchelepot und Hattencourt über die Bahn Peronne -Roye zurückgeworfen. Fran zosen und Engländern wurde das zäh verteidigte Etalen entrissen, von Noyon heraugeführte französische Divisionen wurden bei Freniches und Bethaucourt geschlagen. Bussy wurde genommen. Wir stehen auf den Höhen nördlich von Noyon. An den errungenen Erfolgen haben unsere Nachrichtenlruppen hervorragenden Anteil. Insunermüd- licher Arbeit ermöglichten sie das Zusammenwirken der nebeneinander fechtenden Verbände und gaben der Füh rung die Sicherheit, die Schlacht in. die gewollten Bahnen zu lenken. Eisenbahntruppen, die erst den gewaltigen Aufmarsch vor Beginn des Kampfes reibungslos vollführten und jetzt den Verkehr hinter der Front bewältigen, arbeiten rastlos au dec Wiederherstellung der Front. Seit Be ginn der Schlacht wurden 93 feindliche Flugzeuge und 6 Fesselballone abgeschofsen. Die Beute an Geschützen ist auf 963 gestiegen. Mehr als 100 Panzerwagen liegen in den eroberten Stellungen. An der übrigen Westfront dauerten Artilleriekämpfe an, die sich an der lothringischen Front zu größerer Stärke steigerten. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Berlin, 26. März, abends. (Amtlich.) Ein neuer Abschnitt in der gewaltigen Schlacht. Zu beiden Seiten der Somme ist der Feind auf breiter Front im Rück zug. In der Verfolgung haben wir unsere alten Stel lungen vor der Sommeschlacht von 1916 nach Westen bereits an vielen Punkten überschritten. Wir stehen vor Albert. Lihons, Roye und Noyon sind genommen. von den Kriegsschauplätzen. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 25. März 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Kronprinz Rupprecht von Bayern hat mit den Armeen der Generale Otto v. Below und v. d. Marwitz in dem gewaltigen Ringen bei Bapaume den Feind aufs neue geschlagen. Während die Korps der Generale v. d. Borne, v. Lindequist und Kuehne die starken Stellungen des Gegners nordöstlich von Bapaume in erbitterten Kämpfen durchbrachen, warfen von Osten und Südosten her die Truppen der Generale Gruenert und Staabs den Feind über Ptrcs und Sailly zurück. Der zähe, durch französische Kräfte verstärkte feindliche Widerstand wurde in heftigen Kämpfen gebrochen. Neu herangeführte Divisionen und zahlreiche Panzerwagen warfen sich längs den von Bapaume auf Cambrai und Peronne führenden Straßen unseren vorwärtsdringenden Truppen entgegen. Sie konnten die Entscheidung nicht zugunsten des Feindes herbeiführen. Am Abend fluteten sie geschlagen in west licher Richtung zurück. Im nächtlichen Kampfe fiel Bapaume in die Hände der Sieger. Heiße Kämpfe entspannen sich um Combles und die westlich vorgelagerten Höhen. Der Feind wurde geworfen. Englische Kavallerie-Angriffe brachen zusammen. Wir stehen nördlich der Somme mitten in dem Schlachtfelde der Sommeschlacht. Der deutsche Kronprinz hat mit der Armee des Ge nerals v. Hutier den Übergang über die Somme unter halb von Ham erzwungen. Seine siegreichen Truppen haben in erbitterten Kämpfen die Höhen westlich der Somme erstiegen. Heftige Gegenangriffe englischer In fanterie und Kavallerie brachen blutig zusammen. Die Stadt Nesle wurde am Abend erstürmt. Zwischen Somme und Oise haben die über den Crozat- Kanal vorgedrungeneu Truppen noch spät am Abend des 23. März stark ausgebauten und zäh verteidigten Stel lungen nuf dein Westufer des Kanals erstürmt. In heißem Ringen wurden Engländer, Franzosen und Amerikaner durch das unwegsame Waldgelände über La Neuville und Villequier-Aumont zurückgeworfen. Gestern ging der An griff ivciter. Französische zum Gegenstoß angesetzte In- santerie- und Kavalleriedivisionen wurden blutig zurück- gcschlagen. In rastloser Verfolgung stießen die Generale v. Goutard und v. Gayl dem weichenden Feinde nach. Guiscard und Chauny wurden am Abend erobert. Die blutigen feindlichen Verluste sind ungemein schwer. Die gewaltige Beute, die seit dem 21. in unsere Hand sieh m -ONRIcht zu übersehen. Festgestellt sind mehr als 4vOOO ^Is"si8ene, weit über 600 Ge schütze, Tausende von Maschinengewehren und ungeheure Bestände an Munition und Gerät, große Vorräte an NüREk 38. Fernsprecher: Amt Deuben 2120