Volltext Seite (XML)
. .--Bg V V V V Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend »iiiiiiiiiiiiiii>ii«iiiiiiiiiL»iiiina Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Dien«» 2 tag, Donnerstag und Sonnabend. 2 2 Der Bezugr-Prei« wird mit Beginn 2 jeden Monat» bekannt gegeben. 2 Im Fall- höherer Gewalt (Krieg od. sonst. " 2 irgendwelcher Störungen de» Beiriede» der 2 2 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung«« 2 - Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än- 2 »» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der - 2 Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise». - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. MttPMiW- MNzeWM Diese Zeitung veröffentlicht die DL-?' amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte', »Mode und Heim' und „Der Kobold'. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. 2 Anzeigen werden an den ErscheinungLiaaen 2 2 bi« spLteÜenv uormittaa 1Ü Uhr in »t» « Geschäftsstelle erbeten. " Die Festsetzung des Anzeigen-Brets»« ! 2 wird bei etntreiender Änderung ein« Nummer 2 vorher bekanntgegebrn. 2 Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, was» 2 2 der Bnzcigen.Betrag durch Klage etngezog«, 2 « werden muß oder wenn der Auftraggeber in W KonLur» gerät. Gemeinde-Giro-Konto Nr. 136. Freitag, den 2^ Oktober ^Y24 23. Jahrgang Nummer ^5 Orrtttches «Kd Gächstschs4. Gttend»»f«D?ril!a, den 2z Oktober — Vorboten der Winters? In den letzten Tagen wurden über verschiedenen Orten von Sachsen Schneegäns« beobachtet; ste flogen vom Norden nach dem wärmeren Lüden zu. Ihr Erscheinen bringt der Volksglaube mit zeitigem Winter in Zusammenhang. — Viehzählung. Auf Grund bundesrätlicher Ver ordnungen ist am 1. Dezember 1924 eine Viehzählung vor- iunehmen. Die Zählung hat sich aus die Zahl der vieh- besitzenden Haushaltungen, Pferde, Rinder, Schase, Schweine, Ziegen und Federvieh zu erstrecken. Außerdem ist die Zahl der in der Zeit vom 1. Dezember 1923 bis 30. November 1924 vorgenommenen nichtbefchaupslichtigen HauSschlacht- ungen zu ermitteln. Für den Freistaat Sachsen wird hierzu folgende« bestimmt. Die Aufnahme erfolgt mittels Orts- listen. In den Städten Dresden, Leipzig und Chemnitz sind außer den OrtSlisten noch Zählkarten zu verwenden. Die Ausführung der Viehzählung liegt den Gemeindebe hörden für ihren Gemeindebezirk einschlreßlich der im Orte befindlichen selbstständigen Gutsbezirke ob. — Befreit den Kleinhandel von der Zwangsjacke I Noch immer ist gerade der Kleinhandel mit zahlreichen Ver ordnungen und Gesetzen, die fast alle aus der Inflations zeit stammen, belastet, und von einer Aufhebung auf Grund der veränderten Verhältnissen iß bisher noch nichts bekannt geworden. Der Einzelhandelsamschuß de« Deutschen Industrie- und Handelslager beschäftigte sich kürzlich ein gehend mit diesen Dingen. Er verlangte sofortige gänzliche Aushebung der für den Einzelhandel noch immer drückenden ZwangSvorschriften, insbesondere der Verordnung über Not- Uandsversorgung, äußere Kennzeichnung von Waren, der Verordnung über Handelsbeschränkungen, über Marktverkehr und Versteigerungen, der Verordnung über den Verkehr mit Vieh und Fletsch sowie der Verordnung zur Sicherstellung des Warenumlauf». Vor allem aber wünschte man sofortige Beseitigung der Pretstreiberet Verordnung und der Ver ordnung über Preisprüfungsstellen. Schließlich lehnt« der Ausschuß jede Kleinhandelssteuer al« Grundlage eines Um- satzsteuerWemS unbedingt ab und schloß sich somit den Ausführungen in der Denkschrift der Retchsregterung gegen di« Kletnhandelssteuern vollständig an. — Warum die Zigarren teuer find? Ueber die Preise der Zigarren gibt die Abrechnung über die abgesetzten Tabaksteuerzetchen für die Monate April bis Juni 1924 lehrreiche Winke. Vor allem geht daraus hervor, daß die Raucher die mittlere Preislage bevorzugen. Ls wurden Nämlich im ganzen 1212 Millionen Steuerzeichen verkauft, wovon rund aus die Zigarre zu 10 Pfennig und rund V» auf die Zigarren zu 15 Pfennig entfallen. Rund nahmen die Zigarren zu 10 Pfennig und 20 Pfennig und auch die zu 8 Pfennig ein. Der Gestehungspreis bedingt natürlich nicht immer gerade die abgerundeten Preise zu 10 15 und 20 Pfennig; diese find vielmehr meist ausgerundet. In vielen Fällen bezahlt demnach bet diesen Preisen der Raucher zu viel. Langebrück. Nachdem Kantor Sickert, der 16 Jahre lang au hiesiger Kirche amtiert hat, sein Amt nieder- gelegt hat, wurde Oberlehrer Kantor t. R. Julius Richter, hier (zuletzt in Hallbach), als neuer Kantor an hiesiger Kirche tingewiesen. Dresden. In letzter Zeit find hier und auch in anderen Gegenden falsche Renlenbankscheine zu 50 Mark in Verkehr gebracht worden. Sie weichen von den echten Scheinen erheblich ab und sind deshalb bei einiger Auf merksamkeit leicht zu erkennen. Der grüne Stoffauflauf au dem rechten Teil der Vorderseite der echten Scheine, in dem die Fasern eingebettet liegen, ist bet dm Falschstücken durch Aufträgen einer schmutzig-grauen Tones nachgeahmt, indem die Fasern durch farbige Striche angedeutet find. Hin und wieder find auch einige Fasern ausgcklebt. Das Wasserzeichen (Krruz- und Ringmuster), das sich bet den echten Scheinen deutlich über den ganzen Schein erstreckt, iß bei den Falsch stücken durch einen settartigen, bald schwächeren, bald stärkeren Aufdruck auf die nichtbedruckteu Teile des Scheines oorge- täuscht. Außerdem erscheint das Unlergrundmuster der Vorder- und Rückseite und die Wertzahl 50 in der Mitte und auf dem Rande der Vorderseite undeutlich und ver schwommen. Außer den 50-Mark-Rentenbanlscheinen tauchen auch Nachbildungen zu 10 RM. auf. Ste sind auf Papier Mit bogenförmigen oder mascheudrahtsörmigen Wasserzeichen gedruckt, während di« echten Schrine als Wasserzeichen das Kreuz- und Ringmuster haben. Für die erfolgreiche Mit wirkung bei der Ermittlung und Festnahme der Fälscher von Rmtenbankscheinen zahlt die Deutsche Rentenbank eine hnung bis zu 1000 RMk. — Im Vorortsverkehr zwischen Pirna und Dresden Ummt'« seit Jahren nicht. Seit dem Zusammenstoß am Freitag auf dem Bahnhof Pirna vergeht kaum rin Tag ohne Zugzerreißungen, Betriebsstörungen, empfindliche Zugver- pälungen usw. So kann es auf die Dauer nicht bleiben. Das Publikum verlangt größte Sicherheit auf dieser viel- »efahrenen Strecke. Welche Gefahr die gegenwärtigen Ver- hältniffe haben, beleuchtet erneut ein Vorgang am Sonn- abend abend gegen 6 Uhr. Beim Halten des Zuger 516 auf Haltepunkt Großsedlitz riß an einem kleinen alten Wagen 4. Klaffe die Zugstange. Die Reisenden mußten umsteigen und der erste Teil der Zuges fuhr nach Heidenau. Später wurde der stehengebltcbene Teil mit einer vom Bahnhof Pirna herbeigerufenen Lokomotive nach Heidenau nachge- choben. Mit «/« Stunden Verspätung konnte dann der Zug endlich weiterfahren. — Entgegen den durch die sozialdemokratische Presse verbreiteten Mitteilungen, daß das Landesverratsverfahren gegen den ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Zeigner vor läufig eingestellt worden sei, wird von zuständiger Stelle mitgeteilt, daß di« Meldung«! jeder Grundlage entbehren. Dar Verfahren nimmt vielmehr seinen geregelten Fort gang. Neustadt. Ein hiesiger Einwohner, Besitzer eines gutgehenden Großhandels, lernte in einem fernen Badeorte eine „Majsrstochter" kennen die er endlich als seine Gattin heimfühit. Als Trauzeuge diente auch ein Verwandter der jungen Frau. Bei der Ankunft im neuen Heim nahm die Frau sofort die Zügel in ihre Hand und ließ sich sämtliche Schlüffe! ausltefern. Ihren Mann bearbeitete sie mit allen Mitteln weiblicher Kunst, ihn zum Verkauf seines Geschäftes und seiner sonstigen Habe zu bringen, um mit dem Kapital im Ausland eine neue Existenz zu gründen. Der Gatte war einverstanden, und nur der augenblicklichen Geldknapp heit ist es zu verdanken, daß der Verkauf bisher nicht ge schah. Di« junge Frau wollte nur einen Verkauf gegen „bar". Dagegen wanderte aber fast der gesamte wertvolle Haushalt in Fremde Hände, wofür die junge Frau ein hübsches rundes Sümmchen einsteckte. Nur den Familien schmuck behielt die Frau für sich zurück. Nun war aber ein Vetter des neubackenen Ehemann« Mißtrauisch und begann auf seine Hand, durch einen Detektiv der Frau nachforscheu zu lassen. Und siehe da — die Majoretochter entpuppte sich al« eine Kutscherstochter und ganz gefährliche Hoch stablerin die noch dazu bereits verheiratet ist. Ihr wirklicher Mann war jener oben erwähnte Trauzeuge. Es war dem Hochstablrrpaac nur um das Geld de« neuen Gatten zu tun. Zu diesem Zwecke wollten ste auswandern. Und im Auslande hätte der betrogene Mann neben seinem Vermögen vielleicht noch sein Leben «ingcbüßt- Er ist also einer der wenigen, denen die Geldknappheit (sonst wäre sein Geschäft längst verkauft) einen Nutzen brachte. Die holde Frau fitzt aber hinter schwedischen Gardinen und wird — selbst wenn der zweite Gatte Aufsehen vermeiden will — mindestens wegen Doppelehe bestraft. Bautzen. Sturmglocken verkündeten Montag nacht gegen 11 Uhr ein gewaltiges Feuer in der Stadt. Aus bisher noch unaufgeklärte Weise war in dem auf der Töpfer- straße 29 gelegenen großen Anwesen des Viehhändlers Johann Tschepitz auf dem Heuboden des Stallgebäudes Feuer ausgrbrochen, das in den dort lagernden Mengen Heu und Stroh rasch um sich griff. Als man es bemerkte, schlugen die Flammen bereits zum Dache heraus. Sie griffen auf die daneben gelegene Tischlerei des Tischlermeisters Hilbig über, wo ste in großen Vorräten an Holz, Spänen, Farben und Oeleu reichlich Nahrung fanden zumal sich im gleichen Gebäude eine Wazenlaöiererei befindet. In kurzer Zett stand auch dieses Gebäude in Hellen Flammen. Gerettet konn'e nur wenig werden. Das gesamte Holzlager und andere große Vorräte wurden vernichtet. Inzwischen hatte das Element ein drittes Gebäude, da« massive Wohnhaus ergäffen, in dem sich das Möbelmagazin befindet. Die Flammen hatten bereits die hier lagernden fertigen Möbelstücke ergriffen, doch konnte von diesen nach mancherlei gerettet werden. Die Feuerwehr hatte schwere Arbeit, da die Waflerbeschaffung schwierig war. Der herrschende West wind trieb Flammengarben und Funkrnregen über das ganze Straßenoiertel hinweg und die übrigen Gebäude waren stärk gefährdet. Die Gefahr ist besonders groß, al« das Töpferviertel ein alter Stadteil mit alten verbauten Häusern, Schuppen und Scheunen iß. Al« Glück muß es bezeichnet werden, daß kein Ostwind herrschte, denn im Nachbargrundstück lagerten etwa 3000 Liter Benzin, so daß leicht da« ganze Viertel hätte in Flammen aufgehen können. Die Erregung der dortigen Bewohnerschaft war daher er klärlicherweise groß. Der Schaden, der sich noch nicht übersehen läßt, ist bedeutend und nur zum Teil durch Versicherung gedeckt. Es ist bereits da« zweite Mal, daß Hilbig durch Feuersnot vor den Ruin gestellt ist. Noffen. Einen gefährlichen Sturz vom Rade erlitt Mittwoch vormittag in der Nähe des Rathauses Bürger meister Kunze aus Kleinvotgtrberg. Er hatte senkrecht der Lenkstange seines Fahrrades einen Spazierstock befestigt, welcher sich offenbar während der Fahrt gelockert hatte und in die Speichen des Vorderrades geriet. Dadurch kam K. zum Stürzen und schlug mit dem Kopfe auf das Pflaster auf. Hinzukommends Paffanten hoben den Besinnungslosen auf und brachten ihn in ein benachbarte« Hau«. Der A zt stellte neben Verletzungen am Kopfe unter anderen eine Ge hirnerschütterung fest. Mittels Kraftwagen wurde hierauf der Verunglückte nach seiner Behausung in Kleinvotgtrberg übergeführt. Herold. Am Sonntag abend wurde die hier in Untermiete wohnende Arbeiterin Schreiter in der neunten Stunde durch ein Kind auf die Straße gerufen. Dort er wartete sie eine Frau Mai aus Venusberg. E« kam zu einen kurzen Wortwechsel, in dessen Verlauf die Mai plötzlich ein Rasiermesser hervorzog und der Schreiter die Kehle zu durchschneiden suchte. Glücklicherweise war das Rädchen noch rechtzeitig zurückgesprungen, doch erlitt es trotzdem noch so schwere Verletzungen au Brust und Hals, daß es sich so fort in ärztliche Behandlung begeben mußte. Die Mai wurde in Hast genommen. Al» Motiv zur Tat nimmt man Eifersucht an. Lauter. Der Grünwarenhändler Franz Gierl hatte am Sonntag mit seiner Frau und einer bekannten Familie einen Ausflug mit dem Geschirr unternommen. Auf dem Heimwege scheute das Pferd. Eine mitfahrende Frau erlitt durch einen Sturz einen schweren Bluterguß. Dar Ehepaar Gierl sowie ein mitfühlender Mann wurden au» dem Wagen geschleudert. Frau Gierl erlitt einen Schädelbruch, der ihren Tod zur Folge hatte. Gierl selbst trug schwere Arm- und Beinverlrtzungen davon. Rodewisch. In der letzten Sitzung der Stadtver ordneten waren auf Antrag der bürgerlichen Stadtverordneten vier uniformierte Schutzleute im Saale erschienen. Die bürgerlichen Stadtverordneten beantragten und b« schloffen, einen Tribünenbesucher, der an der letzthin stattgefundenen Prügelei beteiligt war, auf die dauer der laufenden Wahl periode und einen kommunistischen Stadtverordneten, der einen Kollegen mit der Aktentasche geschlagen hatte, für die nächsten drei Sitzungen auszuschließen. Darauf verließen die sechs kommunistischen und dir zwei sozialdemokratischen Stadtverordneten den Saal. Ste wollen die Auflösung des Kollegiums beantragen. Die Tagesordnung wurde von den Bürgerlichen allein erlediot. Eingesandt. Es ist erreicht! Die Sparkaffen werten jetzt die ein gezahlten Beträge auf, d. h. sie wollen es. Nun kann auch Schlemihl au« der Unterwelt wieder heraufsteigen, besser wäre e« aber, wenn er auch gleich die nötigen Goldfüchse zum aufwerten mttbrächte. Sollen denn vielleicht die Steuer- zahler dir Gelder aufbringen? Al« einverleibte S-euerzahler haben wir kein Bedürfnis jetzt beim Bezahlen mttzuhelfen, denn beim Verdienen brauchte uns ja auch Niemand. Schon dazumal durften die jetzt Einverleibten durch höhere Zinsen an dem Unternehmen der Sparkasse als zahlende Mitarbeiter betätigen und heute — schauts genau so au«. Also lieber Schlemihl komm herauf aus der Unterwelt und bring das nötige Geld mit, denn die Einverleibten haben auch «in ge wisses Interesse daran, daß sie nicht noch einmal den „Tranigen" machen. E nst. Mrchennachrlchte». Donnerstag, den 23. Oktober 1924. Abends 6 Uhr Konfirmandenßundr für Knaben in der Kirche. Vz 8 Uhr Helferinnenvorbereitung. 8 Uhr Bibelstunde in der Kirche. Lichtbildervortrag au« der heiligen Geschichte.