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^Prei» Dienstag, den LS. ORober D«m Frankfurter Journal sckreibt man auS Braunschweig vom 18. October: „Unser»» Ländchen geht es wie den beste»« Frauen, vo» denen man ain wenigsten spricht. Unser Herzog ist ein conkitulioneller Landesherr, der nicht» thut, um den Wünschen seine» Volk» entgegenzutreten; daher wir mit der Gegenwart un zufrieden zu sein keine Veranlassung haben. Desto mehr macht un» die Zukunft Sorge. Der allgemeinen Meinung nach soll Braunschweig nach dem AuSsterbcn de» hiesigen Stamme» der Welsen an Hannover fallen, dem nächsten männlichen Zweig« der Welsen; allein diese Aussicht sagt hier wenig Zu, und es fehlt nicht an RcchtSauSsührungen, welche nachweisen, daß jene Linie zur Succesfion nichr fähig ist. Dazu beruft man sich ans die nicht ebenbürtig« Eh« d« Stammmutter jene» »elfischen Zweig», wie in folgendem Werke.dargelhan ist: „Eieonore d'Oldrense, di« Stammmutter de» königlich hannoverschen, englischen und preu ßisch eit Hanse». Vo» I. F. Neigedaur" (Braunschweig 185S). Nun gibt e» Leute, welche behaupten, daß Preußen »ädere An sprüche aus dies« Erbfolge habe, vielleicht weil sie es i« Interest« der Einheit Deutschland» wünsche». Allein abgesehen, daß kiese Aißheksth, da drei Ahnen von fürstlichem Geblüt fehle», dasselbe Mu , - W, Nägy-Jakob, die schwierigsten Stücke mjt unglaublicher Weiche Wd Wach VVM Gesang der Lerchen und Nachtigallen täuschend nachrliahmen. Reiche Leute werden hqher künftig Russin in ihr« Parks und Ge büsche Kecken und trillern lassen. * In Linz Has sich am 14. jychber ein EommiS miste!» eine» Pistolenschüsse» entleiht. Am 12. Oktober erhielt die Ncdactlost des Abenbboten durch die Behörde ein vom lS- September datirte» Schreiben des Selbstmörders zugesteüt; dasselbe lautete wörtlich: „Ew. Wohlgeboren! Ersuche Sle hiermit, beifolgende Zettelt iw Ihrem geschätzten Blatte als Inserat einzuschalten, zu welchem Zwecke ich 2 Fl. Oester. Währung beilege, und empfehle mW Ihnen hochachtungsvoll. A. Schneider." Das Inserat lautet: „Ich erlaube mir hiermit, allen Meinen Freunden und Bekanntest auzuzeigen, daß ich mich nach reiflicher, jahrelanger Ueberlegnng durch einen Schuß entleibt habe, und bitte, mjch nicht gar zu strenge zu beurtheilen und manchmal an mich zu denken. Linz, 20. Sep tember 1861. August Schneider." * Aus der Provinz Posen schreibt man dem Preuß. VolkSbk.: „In einer Kreisstadt unserer Provinz sst vor einiger Zeit ein ori gineller Rechtsstreit pasfirt. Ein unter Vormundschaft stehender Lehrling, Sohn eines Bürgers, sollte Geselle werden und den Vormund ihn dazu standesgemäß eguibiren. Als die» »ach srineml besten Wissen geschehen war, putschte dem jungen Menschen eist Winkeladvokat auf, daß zur standesgemäße» Eguibirung auch eist Schnupftuch gehöre. Da der Bormund sich weigerte, dasselbe qgg zulckaffen, kam die Sacke vor Gericht, weiche» zur Entscheidung da» Gutachten dreier Bürger der Kreisstadt al- Sachverständige zu Rache zog. Diese drei Bürger, uvter denen sich einer befindet, der Einkommensteuer bezahlt, erklärten, ei» Sebunpstuck gehöre nicht zur stunde-gcniäßen Equipirnn» eine- Bürgers, fie selbst hätten sich ihr Lede» sang eines solche» nicht dehisnU Damit tpar die Suche zum Nachtdett he» lnsuristie» kugrbeudeu Gesell«» entschied,u, de« ab« de, Vormund später grokmüthign»^-^ HM«snHchuuchWH gewäbrie. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiborg, sowie der König!. GerichtSLmter und der Stadträche zu Freibergs Sayda und Brand. r8U1. u d'ko «'-äklmel' N»ii4 --—- Hinderniß für Preuße» wie für Hannover bildet, so steht dem TLlgeSllLskMMte. erster» doch entgegen, daß die preußischen Erbanspruche auf «iWh Frau , der Mutter ppi» Friedrich Ist. beruhen, während Hannover Der Weser-Muna wird ulm Hs« Bedeutung der KröniM vo-t <d«, männlichen Li«i« stammt, E» ist daher in neuester Zeit-, und namentlich der dabei gehaltenen Bedey von einem „zur demo- dwlomatisch nachgewiesen (?) worden, dgß der König von MrteMxs, krgttscht» Partei gehörenden" Korrespondenten ay- Berlin geschrieben: berg der zunächst berechtigte epenfnell« Nachfolger ist." , l:v „Auswärts ha) man, wie namentlich ein Artikel her Times zu erkennen gjbt, an he» vpm König gehaltenen Reden Anstoß ge nommen, und allerdings muß map die hiesigen Verhältnisse kennen, "Nin jenen Reden nur da» zu finden, was wirklich gesagt werden sollte. Wenn der König sagt, daß die Kammern seine Rathgeber seien, auf die er immer hören wolle, so glaubt hier niemand, daß er damit die Kammern zu blos bcrathenben (im Gegensatz zu be schließenden) herahzudrücken bezwecke. Das System der inner» Politik des König» ist ja in ganz Deutschland, zur Genüge, bee. kannt; er meint, und die» hat er auch mit jenen beanstandeten Worten ausdrücken wollen, daß ihm die tzejsung zukomme, doch so, daß er nicht» ohne das Einverständniß der Kammern thun Freißeraer AMiM KH, und -eskM-e Seilt 1 - — . > 1x«rSkE«tt» Tageblatt. ArschU»» t—McheMWß« »Mr. gvser«««»«- M" M Ssächucktag« l Ubr sür die ntM- «EchchW» « aog«u»mm«r. Atüerlka. Deo Weser-Zeitung schreibt man auS Netiorlean- vom 2». September. „Die ConfiSeNtion nördlichen Eigenthum» soll mit der größten Streng« dntchgeführs werden. In Neuorlean» schätzt man dasselbe auf 14^1 S Mill. Doll., größteutheii» Grunds eigenthum. Die dem Staatsanwalt erthbisten Jnstruetjonen gehen sehr ins Detail und erscheinen oft ungerecht und unbarmherzig. Selbst Ementhum von Bürgern eur'bpSischeb StUaten, weit» dieselben im Norden ein Domieif'haben oder dort Handel Treiben^ Serfällt des EonfiScation.- Eommiffar« zur Empfangnahme de, eonfiSeirten Sachen sind bereit- ernannt und dfirften in wenigen Tagen an di« Arbeit gehe«. Man rechtfertigt diese Maßregeln als einen Act> der macht gegen hie Time» die Bemerkung, daß mit jenem, Auhdruch de- Königs den Sammern nicht im Entferntesten etwa» von ihre» ' s Vv ' örh» - c ch» - . EiaentbuM^Ä>e?i — Zu der Studentendeputation bei dem Fackelzug« in Königs- fängniß eidliche Angabe davon machen." berg sagte der König unter Anderm : „Meine Herren! Sie waren ' —— —----- gestern Zeugen von der äußersten Grenze irdischen Glanze« und VttVk^HkckS menschlicher Größe an einem Orte, wo ich mit meinen Aeltern die * Schäferflöte au» Hollnnderbol tiefste Mmüthigung erlitten hab^ Seien Sie ger versichert daß ^ne Klappen «N ein Russe, Mgy-Jakob wir,nch und mein verstorbener Brüher, un« stet» m Demuth be- mit unalaubllcker Mei wuht waren, dass wir abhängig find von Gott und von ihm unsere Macht hahen. Darum halte ich fest: Vie Macht kommt von Gott!" — Her Posener Zeitung zufolge sagte der König hei seinem Aufenthalt in Bromberg zu deich ihn begrüßenden katholischen Geist- licheu, EhrtukanopikuS Gramse aus Fordon, ungefähr Folgende»: „Ich habe mit Mißfallen veryommen, daß viele Ihrer AmtSbrüdem in meiner Provinzvon der Kanzel herab Zwietracht und Haß unter hie beiden Nationen zu säen suchen. Ich gebe Ihnen zu bedenken, daß Sie ebenfalls Beamte meines StagtS find und daß eS Ihre Pflicht ist, sich dem Gesetz in jeder Beziehung zu fügen. Vergessen Sie die freundliche Mahnung nicht, die sch an Sie richte, denn von keinem Beamten in meinem Staate werde ich dergleichen Handlungen dulden!"