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ErzgebDolkssreund. Tageblatt Mr Schneeberg und Umgegend. v»S»fr«md Schnee»«». Fernsxrechrrr Schneeber, ,0. Ach»«,««»«» t-- Amtsblatt för die KSuigl. rmd Müschm Lthördm dl Aar, Grünhain, Hartenstein, Johann georgenstadt, Lößnitz, Uenstädtel, Achaeeberg, ZchwarMberg bW. WUdmstlo. Nr.SSS. L« ,,«r»«dk-Uch< «schMrt Ul,Nch «U »»mH«« »« »V «» »««,>«. und «d-mlElt m-mlülch « »f,. SM-ete: >« «mt»rl-ttlx,kl »« a^Pettt»ell«^«,., d«K. str Ui Pf,., t» -oälichm L«U d« «rum der S». Lnchu»»«« « «,"«» ««.«MdI« L»qm,trU« « «,. Eonnabevd, de« 5. D^ember 1S03. «ost-ZeiNl—glt», 2W7. Schneeberg. Nenftüdtel. Kleinhandel mit Branntwein betr. Wir setz«, während e» sonst allmthalk« bet dir gemeinschaftlich« Bekonntmachung »om 20. Dezember 1900 Nr. 29V de» Erzgebtrglschen Lolkssreund» vo« Johr 1900 bleibt W der« Z ff. 1 m>d Abi. 2 di, Verkaufszeit für Kleine ndel mit Bräunt» ein sür Branntwein- klemhandlungen und Schankwirtschast« sür letztere bei Berkaus üt« die Gttaße dergestalt sch, daß in d« Stadtbezirken Schneeberg und Renstädtel «ach ^/,7 Uhr abend- Brannt wein in» Kleinhandel nicht verlaust werd« darf. Di, Ueb«schr«tu»g dtiser Verkaufszeit ist, soweit nicht gerichtlich, Bestrafung eiaz«. tmtm hat, nach d« gedacht« Lekamtmachuag mit Geldstrafe bi» zu 150 ^tz oder Haststrase bi» 14 Lag« strafbar. Schnnberg und Nmfiädttl, am 22. November 1903. S Lie SiabtrSier vn von Wrydt, Bürgermeister. v» Richter, Bürger meist«. ^»U»O»u»u»Tsu»N4uw Wir mach« bekannt, datz wir da« Schlitt«« und Ruschrla ans der Gymnasial straße weg« der dadurch hnvorgmef«« Unzutrstglichkeit« nicht m«br Nachlass«, vielmehr ausdrücklich verbiet«. Gemäß 8tz 22, 27 der Stratzmorduung pHt auf Ueberketung di«se» Verbots Geldstrafe bis p» 60 Mk. ooer Haftstraf, bis zu 14 Tagen sowie Wegnahme der Schlitt«. Di, Schutzmamlschast ist zur schars« Koutroll« auch in d« Abend» und Rachtpundm «mgmvtts« Schuteberg, d« 2. Dez«»b« 1903. Der S t a d t r a t. vu von woydt. Stadtverordnetenwahl in Johanngeorgenstadt. Bei der am 1. Dezember 1903 stattgefunden« Ergänzung»»»-! find ». al» ansässige Stadtverordnete: H«r Porzrllmmaler Redolf Troll, „ Handschuhmacher Herm rau Schlegel, „ Oekonom Albrecht Seifert, „ Lischlermetfi« Oswald Grimmer, — letzterer auf die Wahlper'od« bi» And, 1904 — ß». als «uemsäsfi-r Stadtverordnete: Herr Hmdschuhmacher Ernst Leister, , MoxGündrl, «. als ansSsfige Ersatzmstuner: H«r Kaufmann Viktor Sattler, „ Hotelier Eduard Schäfer wieder- bezieh«Mch ««gewählt Word«. Johanngeorgenstadt, am 2. Deznnb« 1903. Der Bürgermeister. Müller. Ldw Stratze«fperr«»g. Die Psarrstraße, aus di, Stteck« von d« Mehnert- bis zur Grbel«b«gerstcaße, wird weg« Einlegung von Schlmßmmschlüffm von heut, ab bis auf weiter« für dm Durchgang»« fahrv«kehr gesperrt. Aue, am 3. Dezemb« 1903. Der -tat der Stadt. Schubert, Stadtr. End«S. Zur ReichstagSeröffunng. Die gestrige E.öffaung de» deutsch« Reichstag» ging infolge der Abwesenheit de» Kais«» oh«, da» sonst üblich, Zeremoniell vor sich und gab der Astier ein« prmtklosen, Wasach« Charakter. Die Diploms tenlogm warm vo« Taigen V«tte!ern der Diplo- matmzunft bescht, d« Throuseffel war verhüllt. Nachdem di, SröffvungSgottMdimst, brmdtgt warm, fand« sich di, Abgeord- «Mm i« d,r B'ld«galnie nach und «ach ein. Der früher, Reichs tagspräfidmt Gras Balttstrem «schien in klein« Uniform als Wirk!. Geh. Rat mit de« Direktor beim Reichstage Geh. Regierungsrat Knack zuerst im Saale und zog fich dann wird« «ach der Bildergalerie zurück. Um 12»/. Uhr begaben fich dir Abgeorduetm nach dem Weißen Saal. Der Zivilrock stellte die wmtge« Uniformen in dm Schatten. Gegen 12»/, Uhr trat d« Relchkanzler in dm Saal ei«, ihm folgten di« ander« Mit glied« du» Bundesrat« und sollten fich links vom Throa, «ach d« einzeln« Bundesstaat« geordnet, auf. Graf Bülow stand d«t Thron am nächst«, »«neigte fich vor d« Corona, di, sich im Zirkel gegmüb« dem Throu ausgestellt hatte, und v«laS mit feierlich« Stimme die Thronrede d«m Hauptinhalt wir uns«« Lesern bereits in gchrig« Numm« durch Privat-Tele gramm urttgeteilt hab«. Di« Thronrede ist i« ganz« in einem ziemlich nüchternen Time gehalt«. Gir reiht eigentlich rmr die dem murn Reichs tag zug«achtm AusgaV« rein geschäftsmäßig aneinander, «nge- «,h« bnührt t« warmuvpfundene Dank de« Kaisers für di, ihm währmd sein« Erkrankung im ganzen Volk bekundete Teil nahme. Ebmso wird die Ankündigung der keoorfiehendm vor lag, eines Gesetzentwurfs üb« di, Entschädigung für «in« un- schnldig «litte«, Untersuchungshaft ein freudiges Echo find«. U««wart,t kommt allenfalls die Anlündigung, daß d« Reichs- tag sch« in dies« «sl« Session mit itner Vorl'ge besaßt w«d« wird, welch, als Vorläuser d« viele» ört«t,n Reichsfinanz- rrsor» gelt« soll. Die Novell« zum Militärpenfionsgesetz hm, wi, man fieht, d« Bundeirat noch nicht passt,rt, ebenso trr Entwurf keveffmd di« kaufmännischin Gchi,dSg«tcht«. Di» Abficht, drr Börs, durch et«, H«absetz«ng d« vörsmsteuer zu Hülfe zu komm«, befindet fich «och in den Vorstadien eiret V«suchrS. Ain, programmatische Wmdung findet fich nur in de« die sozialpolitische Gesetzgekung behänd,lndm Abschnitt. «Unbeirrt durch politische Strömung«", heißt es da, ,pnd dl, «nbündetm Regierung« fest mttchloff«, wie büh« durch aus- g,dehnte sozial, Fürsorge ihre Pachten gegmüb« dm besitzlosen und «iuterbrmiueltm Lolksklassm zu «füll«." Das bedmtet «ine Absag, au dichuigm Politik«, welch, mit Ruckficht ans di, muefl« Vorgäng, M sozialisttschm Lag« rin« A«a ter Re- prrsstou das Wort red«. In Koloaialkrits« wird die Nach richt, daß da» Vahnprojikt Dar e» Salam - Mrogoro de» Reichstage wird« vorgrttgt v«d« soll, ftmdige Gmugtmmg Hervorruf«. I« übrig« liegt di« Bedmtmtg d« Thromede wohl «ehr in de«, was fi« weis, v«sch«etgt, als in dem, was fi> ankün digt. All, Welt war gespannt daraus, welch, Worte die Reichs- ngienwg für dm gegenwärtig« Stand d« ^ageletttten Han- dÄ»vnttag»o«handlung» find« würd«. Di« ThronrKe b^ gnkgt sich, einsach di« Tatsach« sestzustellen, daß aus Grund d«s im Vorjahre anfgeskllm «mm Zolltarife» mit mehreren Staat« d«S europäisch« Kontiumw Uuwrhondlung« we- g« Rmgchaltuag d« bestehmd« Handels- und Tarifs«- ttäg« eingKettet Word« find. Da» ist all«. Diese flüchtige Behandlung der uns« Volk h«rvorrag«d int«efft«mden Auge- legenheit ist wohl geeignet, denwted«holl g«ußert« Zweifel» an ein« günstig« B«la«s di«s« Vnhandlung« ,e«e Anhalts punkte zu schaff« Auch d« in d«Zetl« «thalt«e Hinweis, datz di, leivnte» Kreis, noch nicht bis zu den «st« handels politisch« Verhandlung« mit d,r norda««tkantschm Union ge langt find, wirkt frostig. Hoff« wir mit ihr« Urh«b«rn, datz trotzdem der Verlauf d« parlamentarisch« Kampagne ei« richt fruchtbar« und dem seitlichen Ausgleich bch»h«d« Gkgmsätz, sörd«ltch« sein wird. T a g e s g e s ch 1 ch t e. Deutschland. Berlin, 3. Dezemb«. Reichstag. Alterspräfidmt Abg. v. Wint«seld-Mmgia «kffnet di, Sitzung und bttust zu Tchristsühr«» dir AbgmrdnMen Himburg, Kr,b», Pauli und Hieb«. Di« Feststtläug d« Brschlutzsähtgkeit d« Hauses findet sodann durch Namersausrus PMt. Währmd des Namen«auf- ruftS teilt d« Präsident mit, datz an Vorlagen eing^ang« find: d« Etat, d« Etat sür die Schutzgebiet«, das Handels- Provisorium mit England und d« Gesetzentwurf betreffend die Abänderung du» Mnanzwesm» du» Reich,». D« Na«««auf ruf ergibt di, Anwismhe't von 311 Mitglitern. Da» Haus ist also beschlußfähig. Schluß 3 Uhr. Morgen 2 Uhr: Wahl des Präsidiums und der Schriftführer. — D« Abgeordnete vu Beum« brachte im R^chstag», vntv stützt von d« gesamten «ationalltbnalm Fraktion, ein« Initiativantrag Ma, die Re gierung zu ersuch«, dm Mannschaft« du» fievmden H»re« im Falle d« U»lavb»«tMlung alljährlich sür die RMse in die Hei mat und sür di« betreffende Rückreise in di, Garnison srMe Fahrt aus dm teMsch« Eisenbahn« zu «möglich«. Berlin, 3 Dezemb«. Dun Reich»tog, giug eine Mit teilung de» Stellv« tret«» de» Reichskanzlers, de» Grasm Posadowsky, zu, welche besagt, der Bundesrat habe am 28. No vember b,schloff«, von ein« Neuregelung der Beding ungen sür die Fleischetnsuhr sür die Zeit nach de« 31. Dqemvir 1903 bi» aus weitere» Abstand zu nehmen. Frrner besagt die Mitteilung, da da» Schlachtvieh und FlMschke'chauge'rtz vom 3. Juni 1900 seine« Gesamtum- fange nach «st am 1. April 1903 in Kratt gMreten sei, was namevtlich von dm Vorschrift« de» 8 12 üb« di, Fleischrtn- suhr gilt«, hab« hinr«ichmd Erfahrung, die al« Grundlage für eine neue Ordnung ter Angel,gmhiit dimm könnt«, noch nicht g«racht wert« können. Berlin, 3 DezrmV«. Nach der heutig« Plenarsitzung de» Reichstage» wird« di, KrMfimrig, verMnigung, di« Kous«, vatirm und die «attonalltbrrale Fraktion tag««, abmd» da» Zentrum und die Pol«. Di« Kandidatur de» Prinz« Schce- naich-Carolath sür dm Pop« de» zw«itm vizepräfid« t,n wird ernsthaft «wog«. Berlin, S. Dezemb«. Die „Rordd. Allg. Ztg." v«. öff«tlicht dm Envvnrs de» Ges^ze» betreffend die Ad- Sndernng de» Fiaanzwes««» de» Reiche». D« Entwurf bestimmt, daß di- Vorschrift« üb« d!« UrbnwMsuugm de» Teil» dm Ertrag« d« Zölle und d« Tabaksteuer, de» Er- trage» der StempMabgaken an die Bundesstaat«, low«di, Be stimmung t« z 2 de» Gesetze» betreffend di, Verw«dung von Mehr«ttäg« w dm RMchsmmahm« uudUrbnweisungsp««» zur Schuldmttlgung aufzrhobm uwrdm. F,«« soll Artittl 70 c,r Bnfaffang folgmd, Fassung «halten : ,Z«r Bchreitung all« gemmuschastlich« ortemltchm Au»gab« die«» zunächst di, aus Zöllm, gemeinsam« Steuer«, aus dmu Eisenbahn-, Post» und Telegraph«»»/«, sowie aus den übrig« BerwaltungSzwei- g« fl eßmdm gmteinschaftlich« Eluaahmm. Soweit die Aus« gab« durch diese Etmahme« nicht gedickt werd«, find sie, so lange dir «forderlichen DickungSwittel nicht auf andere Weis«, in-besonder, durch Einführung einer nmen R^chtstm«, beschafft werten, durch Beiträge der einzeln« Bundrsfiaat« nach Maß gabe ihrer Bevölkerung aufzubringm, welch« in Höhe de» bud- getmäß'g« Bettage» durch den Rrichskanzl« awsgeschrteb« wer den. Jnsowitt dies« Beittäg, in de» Uebe wrisungen kein« Deckung« find«, find fle dm vundrsstaatm am Jahresschluss« in dem Maße zu «statt«, al» die übrig« ordentlichen Ein nahmen de- Reiches dt,sea Bedarf übersteig«. Etwaig« Uebtt- schüffe au» dem Vorjahr« dien«, insoweit durch da» Grsetz und dm RetchShauShaltsetat nicht ander» bestimmt wkd, zur Deckung geuwinschaftlich« <mtz«ord«Ütcher AuSgabm." Der Entwurf bestimmt weit«, datz die budgetmätztg« Beträge d« vo« dm Bundesstaaten auszubriageuden Matrtkularbeiträge in d« R^ü dm Bettag d« von dies« in süus Vorjahr« durchschnittlich nupsangmm U,b«weisungm nicht überMgen soll« Da» Ge- fttz tritt am 1. April 1904 in Kraft. Berlin, 3. Dezember. Heut« vormittag hört, der Kaiser die Vorträg, dm Ches» des Gea«alstabr der Arme« und des Ches» d« Milttärkabinets. Berlin, 3. Dezmtter. D« Kaiser hat die Teilnahme an d« Hosjazd in Letzlingen aufgeg,bm und den Kronprinz« mit se ntt Vertretang beauftragt. D e» und dec Umstand, daß der Kats« auch auf sein, frühere Absicht, den Reichstag persön lich zu eröffnen, verzichtet hat, könnten hi« und da zu falsch« Vermutungen über den Gesundhütszastaud des Monarch« füh ren. Demgezmüber mutz hervorgihob« wnd«, datz der Kaiser sich in vorzüglich« Stimmung und körperlich wohl befindet. Die ihm <ms«legte Schonung der Stimme ist nicht gerad, un bedingt «Stig, wohl aber wünschenswert, weil d« Monarch sich m der erst« Zett nach der Operation zu wenig g,schont hat, so datz sich ein« leichte Heiserkeit e »stell«e, di, mm nicht vo« mur« aufkommen lassen möchte Di, Verlesung d« Thron- nd«, wobei »wg« der «angühasten Akustik des Weitzen Saale» s,hr laut gesp ochm w«d« mutz, würde wieder eine unerwünschte Anstrengung für di, Stimmbänd« gebracht hab«; ebenso wär« bet der Jagd Gelegmheit dazu allzu reichlich Vorhand«. Alle weitergehmd« Darstellmgm find unrichtig, zum Beispiel auch vie Behaupt«?, dem Kaiser set eine strenge, fast nur au» Milch brstehmde Diät verordnet. An der Hofjagd, die am 18. in d« Göhrd« stattfindet, grdmkt d« Mcn nch beritt» wieder teil- MkhM«. — Ein, Meldung au« Köln b^agt: Mit d,m gestrig« Expreßzug reiste Oo«hof«arschall Gras Mrbach mit mehrer,» Herr« im Gefolge vsa Köln nach M«a», «« für dm Deut- fcken Kais« zu längere« Winterausenthalt Qaartter in Meran zu machen- — Hi«zu wird heut, au» Berlin gennld«: Di, grstern « olgt, R^s« de» Obrrhosaarschall» Gras,» Mirbach «ach Mrraa hat hier allseitig bmnruhtgende GerÜchtt hervorgerus« All, di,s, Gerücht, find unbegründit. Tatsächlich «folgt« di« Risse, w,.l Graf Mrbach an der hmte dort «folgte« B«ts«tzung s,w« Vrudr.» teilnah«.