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3». Iahrg Nummer 87 ««rlog-ort Dce-d«». Bnz»Ig«ni>r«Is<: di« ilpaliig» 2» »» kcrit« gell« I Ps^t »Ir Famillinanc-ig«!' I Pf« glli Platzwllnsch« U»»o »l« !«>»« G««i-t titst««. LachMe volkssellung SrschkiiU t> mal wüchentllch. Monaiiich«« ««»us-pKls durch Trüg« einschl »0 Pf« bjw. <0 Psg. TrLg«rl»hn 1.70; durch dl« Post 1.7V «tnschllrblich Poslüberwe>sungsg«bllhr, zuz!lgl>ch LS Psg. Post-B«strIlg«N>. Einzri-Nr. 10 Psg., Sonnabend, u. Festtag-Hlr. 2V Psg. Nbbestellungen mllssen spSt«stens «tue Mach« vor Ablauf der Bezugs,eit sch-isMch beim Beilag eingegangen sain. Unser« lrager dllrsen «eine Abbestellung«» «nigrgrnnehmen. Lchristleitung: Drekden.«., Polierftr. 1», Fernruf 20711 u. 2101» SeschLsiostell«. Druck und Verlag: Drrmanio Buchdrucker«! ». Verlag DH. ». G. Winkl, Polierst ratz« 17, Fernruf »101», Postscheck: Nr. USL. Bant: Stadtba»! vre«de» Nr. lU7«7 Monlag, 8. MSrz 1937 Am Falle von HSHerer Gewalt, Verbot, einireknder Beiriede stSrungen hat der Bezieher oder Werbungtreibend« lein« Ansprüche, fall, di« 3«i«ung In beschriinttem Umsang«, ver. späte« oder nicht erschein». lkrsüllungsorttstDr«»»«, Oie Deutschen in Voten haben Recht aus Arbeit Warschau soll sür AMse sorgen Appell Wiesners an -re polnische Negierung Warschau, 8. März. Am Sonnabend wies In der Senatssitzung der deutsche Se nator Wiesner auf die Arbeitslosigkeit inner- l>alb der deutschen Volksgruppe in Polen hin. Liese Frage gehe nicht nur die Deutschen selbst an, sondern be laste den ganzen Staat. Denn in Polnisch-Obers ch le« sie n seien 90 v. H. sämtlicher Deutschen arbeits los. Ein grosser Teil von ihnen habe auch unter den gegen wärtige» Verhältnissen nicht die geringste Aussicht, wieder in den Arbeitsprozess eingeschaltet zu werden. Die deutsche Volksgruppe allein sei ausserstande, die Ar- beitsloscnfrage zu lösen. Die meisten der entlassenen deutschen Arbeiter und Angestellten ständen der furchtbaren Tatsache ge genüber. dass ihnen die Großindustrie als Arbeitsplatz zum überwiegenden Teil verschlossen bleibe, und sic müßten auch, daß Handel und Gewerbe ausserstande seien, sie alle auf zunehmen. Der Staat könne nicht ruhig mitansehen, wie In Ost- Oberlchleslen ein ruhiger, friedlicher und arbeitswilliger Vevölkerungsteil langsam verhungere und zugrunde gehe. Es bestehe außerdem die große Gefahr, daß In diesen Jahren auch noch die letzten Reste der noch beschäftigten Deutschen ent lassen und arbeitslos werden. Es sei undenkbar, daß die Last der Arbeitslosigkeit und der Not nur von einem Teil der Be völkerung getragen werden soll. Eine derartige einseitige Be lastung bedeute eine Verletzung des Grundsatzes des gleichen Rechtes für alle Bürger. Besonders traurig stelle sich das Los der deutschen Jugend dar. die nicht einmal mehr die Möglichkeit besitze, ein Handwerk zu erlernen. Mehr als 7000 deutsche Jungen im schulentlassenen Alter wüchsen heran, ohne einen Beruf zu erlernen und reihten sich langsam in das Heer der Arbeitslosen ein. Man müsse die Frage stellen, was aus dieser Generation ungeschulter Menschen werden solle. Man könne diese Zehntausende von Arbeitslosen mit ihren Familien nicht in die Verzweiflung stürzen. Von den maßgeb lichen Stellen des Staates müsse mit allem Nachdruck verlangt werden, daß hier in höchster Not eingegriffen und Ordnung ge schaffen werde. Dies sei nach folgenden Grundsätzen möglich: 1. Den Angehörigen der deutschen Volksgruppe steht Im gleichen Maße wie allen Bürgern das Recht auf Arbeit und Brot zu. 2. Niemand darf wegen seiner Volkszugehörigkeit oder wegen seines Bekenntnisses zur deutschen Schule von seinem Arbeitsplatz vertrieben werden. 3 .Bei Neueinstellungen und der Wiederaufnahme eines Industriebetriebes sind die entlassenen deutschen Arbeiter und Angestellten in gleichem Maße wie die anderen Arbeitslosen zu berücksichtigen. In den besonders schwer betroffenen Gebieten Ist der Arbeitslosigkeit durch Aus führung öffentlicher Arbeiten entgegenzulreten. Auch hierbei sind die Deutschen in einem gerechten Verhältnis zu beschäftigen. Außenpolitische Erklärungen Satos Besserung der japanisch-russischen Beziehungen nur nach Beseitigung der Komintern Französischer Dampfer beschlagnahmt Iugoslavische Kommunisten für Spanien an Bord Belgrad, 8. März. Die fugoslavischen Seebehördcn haben in den sugoslavischen Hoheitsgewässern der Adria einen in Marseille beheimateten französischen Dampfer beschlag, nahmt, der dort seit einigen Tagen vor Anker lag und ent- gegen den vom fugoslavischen Ministerrat beschlossenen Nicht- einmischungsbestlmmungen fugoslaoische Kommunt, sten an Bord nahm, um sie nachSpanienzu bringen. Die französische Besatzung des Dampfers ein schließlich des Kapitäns sowie etwa 200 schon an Bord ge nommene fugoslaoische Kommunisten wurden ver haftet. Unter ihnen befindet sich auch der berüchtigte juao- slavische Kommunistenfiihrer Peter Munk, nach dem d,e fugoslavischen Behörden seit Jahren gefahndet haben Der fran zösische Dampfer sollte weitere 200 fugoslaoische Kommunisten aufnehmen und mit dem Ziel Spanien in See stechen. Die Ange legenheit wird in politischen Kreisen lebhaft besprochen. NallonalspanisKcr Seesiea an der Küste der Ga-coane Zwei bolschewistische Kriegsschiffe versenkt. Paris, 8. März. Nach hier vorliegenden Meldungen kam es am Sonnabend an der Küste der Gascogne sSüdwestsrankreich) zu einem gro ßen Seegefecht zwischen dem nationalspanischen Kreuzer „Canarias" und dem nationalen Torpedoboot „Velasco" einer seits und den drei bolschewistischen Kriegsschiffen „Jose Luis Diez", „Tremontana" und ..Navarra" aus der anderen Seite. Zwei der bolschewistischen Einheiten wurden völlig zusammen geschossen und gingen unter: das dritte, das Torpedoboot „Iosck Luis Diez", wurde schwer beschädigt und mußte sich in die sran« zösischcn Gemässer flüchten. Der nationale Kreuzer „Canarias" Ser japanische Staatshaushalt verabschiedet Tokio, 8. März. Das japanische Unterhaus verabschiedete am Montag mit großer Mehrheit den Staatshaushalt für 1937. der mit rund 2,815 Milliarden Den abschließt, nachdem die ursprüngliche Vor lage auf Vorschlag des Finanzministers um rund 223 Millio nen Neu gekürzt worden ist. Der Wehrhaushalt mit rund 1,109 Milliarden Uen ist unverändert geblieben. Die übrigen, dein Unterhaus noch vorliegenden Gesetze, wie die Verstaat lichung der Elcktrizitätsmlrtschast, die Reform der Verwaltung und das Wahlgesetz zum Reichstag werden besonderen Aus schüssen überwiesen. Damit ist der gesamte Resormplan des früheren Kabinetts Hirota zunächst aufgegelien. Im Oberhaus gab in Beantwortung verschiedener Anfra gen der neue Außenminister Sato unter stärkstem Bei fall seine ersten Erklärungen zur Außenpoli tik ab. Wenn auch, so betonte er. neue Wege eingeschlagcn werden müßten, so würden doch, die Ziels der japanischen Außen politik grundsätzlich aufrechterhalten. Sato erörterte dann die Lage gegenülvr Sowfetrußland vor und nach Abschluß des deutsch-japanischen Abkommens. Nach Domei erwartet Sato bessere Beziehungen zu Sowjetrußland nur dann, wenn die Mos ¬ kauer Regierung eindeutig di« Beziehungen zur Komintern löse oder die Komintern, die denselben Machthabern unterstehe wie der Regierungsapparat, selbst beseitigt würde. Sato er klärte weiter, daß das gesamte japanische Volk gute Beziehun gen zu England wünsche. Wirtschaftlich Gegensätze und ernste Spannungen in China erschwerten hier die Lage. Notwendig sei eine Zusammenarbeit Japans mit allen in China interessier ten Mächten. Die japanisch Außenpolitik dürfe keine Mißdeu tungen der Beziehungen Japans zu China aufkommen lassen. Wenn die japanisch-chinesisch» Beziehungen auch festgefahren seien, so sei doch eine Verständigung möglich, falls Japan Chi nas Oberhoheit und Gleichberechtigung anerkenne und Verhand lungen in diesem Sinne im Interesse beider Länder eingeleitet würden. Verstärkung der Sowjet-Armee im Kernen Osten Warschau, 8. März. Nach einer Meldung aus Moskau beabsichtigt die Leitung der Sowjetarmee, Ihre im Fernen Osten stationierten Truppen zu verstärken. Die fernöstliche Armee soll um 10 000 Man n verstärkt werden, die mit ihren Familien in Soldatensied- lungcn im Grenzbezirk angcsiede't werden sollen. Kammerau-sprache wer die MstungSanleihe am Men-tag Paris, 8. März. Die Kammeraussprache über die neue französische Rüstungs anleihe wird erst am Dienstag stattfinden. Den ganzen Sonntag über wurde im Finanzministerium gearbeitet, um die technischen Einzelbeiten der neuen Finanz vorlage auszuarbeiten. Zunächst wird der Text noch einmal vom Finanzausschuß der Kammer überprüft; dabei wird Finanzmlni- sicr Auriol wahrscheinlich einen letzten Bericht erstatten. In der Kaniniersihung wird der Ftnanzmlnister bet Einbringung der Vorlage das Dringllchkeitsverfahren beantragen. In die Aus sprache werden der Ministerpräsident, der Finanzminister und von der Opposition insbesondere Flandin und der frühere Fi- naiiziiiinistcr Neynaud clngreifen. Die Presse ist sich durchweg einig, daß die Kammer di« Vorlage schnell verabschieden wird. Sollte auch der Senat die Vorlage rasch annehmen, so wird die neue französische Rü- slnngsanleihe nach einer Ansprache des Präsidenten der Re publik bereits am Mittwoch aufgelegt werden können. Paris, 8. März. Da der Gesetzentwurf über die Im letzten Ministerrat beschlossen« Landcsverteidigungsanleihe dem Parla ment erst am Dienstag zugehen kann, hät der Präsident der Re. publik einen Rundfunkausruf, der für Sonntagabend angekiln- digt war, auf einen der ersten Tage der kommenden Woche verschoben. Schwierigkeiten für eine französische „Verteldigungs, anleihe" in LISA Aus Washington meldet „Ncwyork Herold Tribüne", daß der Versuch der französischen Regierung, eine sogenannte „Ver teidigungsanleihe" in den Vereinigten Staaten in Höhe von 500 Millionen Dollar aufzunehmcn, auf Schwierigkeiten stoße. Kon greß und Senat hätten sich dagegen geäußert. In Kongreß kreisen wird auch angenommen, daß FInanzsckrctär Morgenchau diesen Anleiheversuch unterbinden werde. Kommunistischer Sprengstoffanschlag auf ein polnisches Gefängnis Kattowltz, 8. März. In der Nacht zum Sonntag wurde auf das Gcrichtsgcfäng- nis in Myslowitz ein Svrengstoffanschlag verübt. Am Tor des Gefängnisgebäudeo explodierte eine starke Sprcngstosfladung, die das Tor zerstörte. Durch den Luftdruck wurden zahlreiche Fensterscheiben des Gefängnisses und der umliegenden Wohn häuser zertrümmert und erheblicher Sachschaden angerichtet. Die Ermittlungen ergaben, daß es sich nm einen Anschlag von Kommunisten handelt. Im Lause des Sonntags wurden Im Dombrowaer Industrlerevier zahlreiche Ver haftungen vorgenommen. Ob es sich bei der Tat um einen mißlungenen Versuch zur Befreiung von kommunistischen Ge fangenen oder um eine kommunistische Kundgebung handelt, ist bisher nicht bekannt geworden, da die Untersuchung noch nicht abgeschlossen ist. Vom heutigen Tage an trägt jede Nummer der S V. das Datum des Druck tage». Die bisher übliche Vordatierung fällt künftig fort. Alle in Dres den erscheinenden Tageszeitungen, bei denen bisher Vordatierung üblich war, nehmen diese Aenderung gleichzeitig vor. konnte im Anschluß an das siegreiche Gefecht noch den bolschewi stischen Handelsdampfer „Galdames" aus Bilbao abfangen, den er in einen nationdlen Hafen einbrachte. Die Radio-Agentur meldet hierzu ergänzend, daß sich an Bord des bolschewistischen spanischen Dampfers „Galoames" 178 Fahrgäste befanden, darunter der katalanische Abgeordnete Carrasco Fvrmiguera, der als Vertreter der Bolschewisten von Barcelona bei den baskischen Separatisten in Bilbao weilte, sowie mehrere marxistische Stadlräte von Irun, die sich vor Einnahme der Stadt durch die Nationalen nach Bilbao ge flüchtet hatten. Der „Galdames" ist nach Pasajes gebracht worden. Von den Besatzungen der beiden versenkten bolschewistischen Kriegs schiffe konnten 150 Mann an Bord der ..Canarias" genommen werden, die sie ebenfalls nach Pasajes beförderte. Bei dem Ge fecht kam ein Offizier des nationalen Torpedobootes „Velasco" ums Leben: eine Granate batte ihm beide Beine abgerissen. Liier Fahrgäste des ..Galdames" wurden bei der Beschie ßung ebenfalls getötet. Es ist dies der erste größere Seelieg der nationalen spanischen Flotte über die Bolschewisten seit Beginn des Krieges. Bisher hatten es die bolschewistischen Schiffe stets vermieden, sich zu offenem Kampf auf dem Meer zu stellen. Bolschewistischer Waffen-Transportdampfer verrenkt Salamanca, 8. März. Wie der nationale Sender meldet, gelang es am Sonntag einem Kriegsschiff der Nationalen, in der Nähe des Hafens von Valencia ein bolschewistisches Schiff, das eine große Wasfenla- dung an Bord führte, zu stellen und nach kurzer Beschießung zu versenken. Leichtes Znfanteriefeuer an der Asturien-Aront Der amtliche Heeresbericht. . Salamanca, 8. März. . «7?. . amtlichen Heeresbericht gab es am Sonntag an der Asturienfron, leichtes Infanterie- und Artilleriefeuer. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wurde ein Angriff der Bolschewisten mit großen Verlusten für den Gegner abgeivicsen. ,. der Siidarmce melde» der Heeresbericht, daß die Bol- schewisten bei Orgiva einen Angriff versuchten, der zurückge- schlagcn wurde. Die nationalen Truppen erbeuteten Maschinen gewehre und anderes Kriegsmaterial. Die Stellungen der nationalen Truppen an der Cordoba- Front wurden vorgeschoben.