Volltext Seite (XML)
----Freiberger Anzeigern dw Ur «achmittag» VNd gespatteue Zeile »b« z U-r fiir die »Lchsie - ' de«u R«un wtt 8 Ps. ^d« N«m«r , . , asgeuomme». O Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zn Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter «»- der Stadtrache zu Freiberg, Sayda und Brand. 190 Dienstag, de« 18. A«g»ß 1863. Freiberg, de» 18. rkgust. Im zoologischen Garten in DreSden hat am 14. August früh die Königin der Thiere (die Löwin) glücklich zwei Junge geboren. Interessant ist noch: Als der umsichtige Inspektor früh ^/«6 Uhr den Löwenzwinger betrat, fand er bereits die Löwin im Kreißen »nd schon nach 3 Minuten hatte sie ein Junges geboren, das sie — beim Oeffnen der Zelle — sofort nach Katzenart aus das vor bereitete Wochenbett trug; woselbst sie dann '/r9 Uhr noch ein zweites Junges gebar. Beide sind sehr feist, hübsch gestreift und haben die Größe erwachsener Langohrkaninchen. - . Zwickau, 13. August. In der gestrigen Stadtverordneten- jitzung wurde beantragt, das Collegium wolle den Stadtrath er suchen, eine aus Mitgliedern des Raths- und Stadtverordneten- collegiumS bestehende Deputation zur Revision des Regulativs über Leerdigungen, Taufen, Trauungen rc. niedcrzusetzen, was einstimmig Annahme fand und wurde von einem Mitglied« der sehr berechtigte Wunsch ausgesprochen, die Deputation möchte besonders auf thun- lichftr Herabsetzung der Gebühren für Beerdigungen bedacht sein. Nachdem sechs Lehrer der Zwickauer Bürgerschule ^ie Turntehrer- -rüsung in dem kgl. Turnlehrerbildungsinstitut zu Dresden glücklich bestanden, ist nach Beendigung der Sommerfellen am 10 d. MtS. vorläufig der Turnunterricht mit den 6 ober» Klassen der höher» Ablheilung und den 7 obern Klaffen der mittler» Abtheilung der hiesigen Auabendürgerschule begonnen worden, und werden, je nachdem sich die Lehrkräfte zur Berfügung stellen, nach und nach auch die übrigen Klaffen und Abtheilungen Turnunterricht erhalten. — Nach brieflichen Mittheilungen der „Lelpz. Nachr." sollen die Turnfestgen offen aus Schleswig-Holstein sofort nach ihrer Rück kehr »ach ihrer Heimath gefänglich eingezogen worden sein. Tagesqeschichle. Berlin, 13. Aug. Von den ZeitungSstimmen, die heute über den Fürstentag vorliegen, ist wohl die kurioseste die des „Journal be St. PeterSdourg". Dieses berichtet mit Ironie über die öster reichischen Bundesreform - Projekte, wodurch „Deutschland berufen sein könnte, in einen etwas rascheren Trab zu kommen, als den e» bisher eingehalten — wenn überhaupt von Bewegung die Red« sei» kann". Uebrigens befinde sich Deutschland jetzt in lauter Festlichkeiten. So werde in Leipzig das „Gymnasien- (Turner-) Fest" mit einer gewissen Ostentation gefeiert, und die Leipziger, wie'die Behörden und Consulate, „die österreichischen voran", entrollen deutsche Zahnen, die „sonst bei allen öffentlichen Festen so stark verpönten", während der sächs. Conseil-Präsident vor 7M Turnern „die liberalen Grundsätze aller deutschen Regierungen, die gerade wollen, was die Turner wollen, nur auf etwas anderem Wege, zur Schau stellt". Nun der Spott von Leuten, deren Held der Wüthcrich Murawieff ist, kann wohl nicht verletzen; vielleicht thxt er gerade das Gegentheil. — In einer Mittheilung der „Kob. Ztg." aus Gastein vom 1k. August heißt «S, der Kronprinz wäre für den Besuch des hiesigen FürstencongrtsseS gewesen, in einem Berliner Brief der Wiener „Presse" dagegen, der Kronprinz' habe dem König brieflich geralhen, einen Protest gegen jede Veränderung der BnndeSacte, die die Einstimmigkeit ihrer Mitglieder fordere, eiuzulegen, widrigen- MS Preußen zur ReichSverfaffung von 1849 zurn^reisen und ««« »»ßituirende Versammlung aus Grund direkter Wahlen ei«. berufen werde. WaS auch an dieser Mittheilung sein mag: daß der König von Preußen längst «icht mehr in der Lage ist, zur ReichS verfaffung zurückzugreifen und ein nationale» Parlament zu berufen, wissen bereits die Kinder in den Schulen. Mainz, 14. August. Das bischöfliche Ordinariat hat die nachfolgende Verfügung erlassen: „In Anbetracht der für, daS Wohl des gesammten deutschen Vaterlandes so wichtigen am nächsten Sonntage in Frankfurt a. M. stattstndenden Fürstenver« sammlung verordnen wir, daß an diesem und den folgenden drei Sonntagen im allgemeinen Gebete nach dem Satze: „Erleuchte und stärke zum Guten alle geistlichen nnd weltlichen Obern und Regenten" u. s. w. die Worte eingeschaltet werden: „Erfülle mit Deinem Geiste die Fürsten Deutschlands, damit ihre Berathungeu Dir wohlgefällig und dem ganzen Vaterland« wahrhaft nützlich werden." Wien, 13. August. (D. A. Z.) In unsern höchsten Kreisen ist man über den Ton sehr verstimmt, der in mehreren hiesigen Blättern gegen Preußen angeschlagen wird, denn noch immer giebt man die Hoffnung nicht auf, daß Preußen, wenngleich der König Mt in Frankfurt erscheinen wird, der Bundesreform kein Hinderniß in den Weg legen werdet Einer Frankfurter Mittheilung zufolge ist zwar die Wohnung, welche bis jetzt für den König von Preußen reservirt worden, bereits abbestellt, allein es werden ««fassende Vorbereitungen für den Empfang eines eventuellen Gastes tm Hytel de» preußischen Bundestagögesandten getroffen. Unsere Regierung hat ein förmliches Preßbüreau in Frankfurt für die Dauer de« Fürstcntags etablirt, dessen Leitung dem Hofrath Lacken bacher anvertraut worden. Die Befürchtung, es könnte i» Frankfurt eine Art Staatsstreich bezüglich des Eintritts GesammtösterreichS in den Bund ausgeführt werden, ist eine durchanS aus der Luft gegriffene, denn ich kann Ihnen auf das Bestimmteste versichern, daß sich das Reformproject lediglich auf die österreichisch-deutsches LundcSprovinzen erstreckt. Unzweifelhaft ist eS, daß das in Vor schlag zu bringende deutsche Parlament aus einem Ober« u»d Unterhaus« zu bestehen haben wird, und daß in erster« auch von den verschiedenen Fürsten ernannte Pairs Plätze erhalten werde». — Die mexikanische Frage tritt immer mehr und mehr in den Vordergrund, und obschon der gestern hier eingetroffene Ferdinand Max di« Beglückwünschung des Kaisers Napoleon dahin beantwortete, daß er die Annahme der mexikanischen Krone von der Entscheidung seines kaiserlichen Bruders abhängig mache, so ist es doch ein öffentliches Geheimniß, daß man in den höchsten Kreisen der An nahme sehr geneigt ist. Die englische Diplomatie ist über da» mexikanische Ereigniß sehr verstimmt, und nach Depeschen aus London sprechen sich die meisten Blätter gegen die Annahme in sehr entschiedenem Tone aus. - Nach einer Angabe der Wiener „Presse" sinnt man auf Mittel, doch noch nachträglich den König von Preußen zum Er scheinen zu bestimmen. Man berichtet der „Presse" von dem Plane, daß der Fnrfientag selbst, alle versammelten deutschen Fürsten, den Kaiser Franz Joseph an der Spitze, eine Collcctiveinladuug an den König Wilhelm ergehen lassen solle. 12. August. Die „Presse" hegt einige Zweifel an dem Gelingen des durch Oesterreich» Initiative wieder auf die Tages ordnung gebrachten BundesreformprojectS. Einmal dürfe man nicht vergessen, daß zur Abänderung der Lundesvrganisation Einstimmig keit aller Staaten erforderlich sei; dann zähle Oesterreich nur „acht Millionen" Seelen in seinem deutschen Bundesgebiet, und dadurch werde ihm unbedingt eine beschränkt« Stellung angewiesen, dir ihm nicht leicht gestatte, die »berste Leitung der Einheitsbewegung