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M» EMMA »rthodor« ElaubenSnchttmg in Drüben nicht ein« übmwiegm - de» >Mfiuß gwoßine, de« Stadtrathzu «klären, auf Veran staltung einer Probe mü Herrn vr. Meier ju bestehen. Rach ü«r Debatte d« Etadtv. Walther I , Adler, vr. Schaffrath, vr. Stein und de« Referenten, welche sich auf die ursprüngliche Fassung einet LHeils des DeputationSanlrag» bezog und ein Urtheil üb« die Glaubensrichtung de» Destgnaten zu enthalten schien, wurde dem Anträge der Deputation einstimmig brigetreten. — Ado. Grüner berichtet dann üb« die Regulirung der Ein- auartierungs - Vergütung Die vereinigte Finanz- und Ver- saffungsdeputation sei beauftragt worden, darüber ein Gutachten ab-ugeben. ob dm Angesessenen vom 3. Oktober ab eine Ver gütung von 10 Ngr. pro Lag und Kopf der Einquartierung au» der Stadtkaffe zu gewähren sei. Es habe bereits ein schrift lich« Bericht Vorgelegen, als die Nachricht vom Abschluß des Friedens eir^zegangen sei, wodurch sich die Angelegenheit geändert habe. Di« Deputationen hätten daher beschlossen, die Beschluß fassung auf 8 Tage auf »schieben, wo dann die ganz« Sachlage zu übersehen wäre. Da» Lollegium faßte bei dieser Mittheilung Beruhigung. — E« wurde nun zur Wahl eines unbesoldeten StadtrathSmitgliedeS verschritten. Von 58 eingegangenenStimm- -Ätel» «hielt Advocat Kretschmar 15 Stimmen, während andere auf Herrn Schuhmachermeister Gotlschalk, Herrn Privatu» Lalberla sen., Herrn Mvocat Grüner und Advocat Reichardt,?) fielt«. Advocat Kretschmar dankte für das ihm erwiesene Ver trauen, «klärte die Wahl annehmcn zu wollen und versicherte, daß « sich bemühen werde, das ihm gezeigte Vertrauen zu recht fertigen. Er habe zwar mit Hinblick auf die trüben Erfahr ungen, die er hinsichtlich seines öffentlichen Wirken« gemacht, beschlossen gehabt, eine etwaige Wahl abzulchnen, allein er sei inzwischen zu anderer Ansicht gekommen, da es die Aufgabe AL« sei. für das Allgemeine zu wirken, und es wenig männ lichen Muth verrathen dürste, wenn man sein« Ueberzeugung gemäß nicht bei den Arbeiten die man für seine Ideen begon nen hätte, ausharrte. — Sradto. Unruh berichtet üb« die Ver legung der Sparkasse in das alte Kreuzschulgebäude und den däfallfigen Aufwand ven 459 Thlr. Die Deputation schlägt die Bewilligung vor, da das jetzige Local für die Altstädter Sparkasse durchaus nicht genüge, es möchte ab« d« Stadtrath ersucht werden, Anordnung zu treffen, daß die Sparkasse auch in den NachmittagSfiunden vem Publikum geöffnet sei. Diese Anträge wurden gutgeheißen. — Derselbe Referen* «achte dem Lollegium die Mittheüung, daß der Stedtralh Ausschluß gegeben habe über dm Stand de« ProcesseS wegen de» Eigemhum» an der Rathstöchterschule. Es sei Zweifel wegen d« Competenz «hoben worden, und es liege jetzt die Sach« dem für solche Sachen ntedergesetzten Gerichtehofe vor. — Advocat Grüner be richtet üb« die stadträthliche Beantwortung der diesseitigen Er innerungen, Anträge und Wünsche zum Haus ha'. > plane pro 1866. Der Stavtrath sei auf alle sein« Zeit berichteten Wünsche ein- gegargen, nur eine formelle Differenz sei noch übrig, welche die RechaungSstellung beträfe. Die Stadtverordneten beharren auch heute bei dem früheren Anträge, nur einm Posten in der Höhe au» hem städtisch« Betriebsvermögen auf dm Haushaltplan zu bringen, als wirklich die Deckung des DesicitS erfordere. In diesem Jahre hätten nur 6630 Thlr. als wirkliches Deficit aus de« städtischen Betriebsvermögen in Ansatz gebracht werden sülen und nicht 20,000 Thlr., wodurch die Meinung entstehe, der städtische Haushalt schlöffe mit einem Ueberschuß, währmd doch in Wahrheit obiges Deficit sich herausstelle. Stadtv. Nitz erstattete Vortrag üb« das Nachpostulat von 600 Thalern zu Zwecken der Straßenbesprengung und empfiehlt die Genehmigung, welche auch von Seiten des Lollegium« «folgte. — Es wurde nun zur fortgesetzten Berathung des Berichts der Verfassung»- deputation über das Clementarschulwesm in Dresden verschritten. Die Deputation hat einm Grund, warum das Volksschulwesen in DreSde« nicht allenthalben dm Anforderungen, die an das selbe zu stellen find, entspricht, in der großen Zahl der hin bestehende» Prioatschulen gefunden. Von 32 im Jahre 1864 mit 5S00 Kindern seien dieselben im Jahre 1866 bis zu 49 «it circa 7000 Kindern gestiegen. Bei all« Anerkennung der KDungen einzeln« solcher Schulen gäbe e» doch manche, die viel zu wünsche« übrig ließen, und manche der DirectionSunter- nehmer nähmen im Drange d« Eoncurrenz um de» leidigen Erwerb» Mißen zu Maßregeln ihre Zuflucht, welche mit den Grundsätzen einer gleichmäßigen und strengen Disciplin, sowie überhaupt mit den hohen Zweck« der Jugendbildung nicht in Einklang zu bringen wäre«. Deshalb ginge di« Ansicht der Deputation dahin, daß die weitere Ausdehnung de» Privatschulwesens nicht zu begün stig« sei. Stadtv. Ritz kan» sich mit der Deputation hin sichtlich dieses Punktes nicht einverstanden «klaren, « sei für Freiheit des Unterrichts, wenn nur das Minimum erreicht würde, was im Schulgesetz vorgeschriebe« sei. Darauf sei zu sehen, ab« nicht, wie es erreicht werde. Er gehöre auch nicht zu Denen, die Alle» vom Staate und d« Stadt erwarten, ein Jeder müsse nach seinen Kräften für die Erziehung und Bil- düng seiner Kinder sorgm, und die Stadt dürfe nur oingreifm, wo es Noth thue. Wolle man die Prioatschulen beschränken, so übe man einm gewisse« Zunftzwang au», den man auf ge werblichem Gebiete mit so vielem Nachdruck abgeschüttelt habe. Stadt». Krenkel kann nicht zugeben, daß die Prioatschulen an der traurigen Wahrnehmung hinsichtlich de« Stande» des BoikeschulwesenS Schuld sein sollen, und ebenso sei die Bemer- kung des Berichts, als entzöge» die Prioatschulen dm öffent lichen Schulen die besten Lehrkräfte, falsch, denn die Lehr« HUI« an ihren Schulen sooiel Stunden zu geben, daß sie an Prioatschulen nicht thätig sein könnten, zumal da die Schul stunde» in gleiche Zeit fiel«; auch existier eine Verordnung dO StadtrathS, wonach dm Lehrern an öffentlichen Schulen Wbatm sei, Prioatstunden in Privatschulen z« geben. De« Passus des Berichts üb« die Beschränkung d« LoneessionS- «theilung zu Pcivatschul« könne « beistimmen, auch d« Prioatfchuldireetormverein habe unior dem 16. Decewbrr 1864 »ad 28- März 1865 Schritte nach dies« Richtung getha». Stadtv. Lerlhelt steht auf de« Standpunkte des Stadtv. Ritz hinsichtlich d« Freiheit des Unterrichts, welche im Schulgesetze nicht ein »«standen, der diese» Poßaeiv nicht gehörig betone; rl würbe dort von der Gefahr gesprochen/daß da» Pri»ätschul wesen, wenn es so bedeutende Ausdehnung «Hallen Hab«, wie in Dresden sich der so nöthigen Oberaufsicht und einheitlichen Leitung gänzlich entziehe; « schlage daher vor zu sag«, daß bei solchrr Ausdehnung di« Gefahr nahe liege, daß da» Privat schulwesen sich «ehr oder weniger der gesetzlichen Oberaufsicht entziehe, zumal da» Princip ein« den Privalschulen zustehenden und ihr« Privatstellung entsprechenden Freiheit anerkannt wer den müsse. Schließlich verwahrt « sich noch gegm einm nach seiner Pleinung im Deputationsbericht liegenden Vorwurf, al» ob die öffentlichen und namentlich die Bürgerschulen, auf die «» dabei ankomme, hinsichtlich ihr« Leistungsfähigkeit hinter dm Prioatschulen ständen. Stadtv. ltt. Wigard «örtert die Frage, ob da» öffentliche Schulwesen die Hauptsache sei oder das Privatschulwesen. Er bejaht die erst«« Frage und daraus er- gebe sich sein Standpunkt in der Schulfrage, « gehe in diesem Punkt« vollständig mit der Deputation. Walth« I. ist and«« Ansicht. Wie oft in der Theorie etwas als schön klinge, so ge stalte cs sich in der Praxi» anders. So sei es auch in der Frage wegen Beschränkung de» Privatschulwesens. Redner warnt, solche Ansichten zur Geltung zu bringen, der Stadtrath könne, auf solchen Beschlüssen sußmd, zu Maßregeln veranlaßt werden, die nicht zum Heil der Stadt gereichen würden. Er sei der Urberzeugung, daß gute Privalschulen eine Wohithat für die Stadt seien. Gehe d« Stadtrath auf die Idee der Deputation ein und beschränke die Privatschrckm od« hebe sie auf, so müßte für über 5000 Kind« Räumlichkeit geschaffen, also 7 Bürger schulen hergeflellt werden, und doch habe man vor 1 bis 2 Jah ren beschlossen, daß eine Vermehrung der Bürgerschulen ver mieden werden solle. Stadtv. Lehmann I. stimmt in diesem Punkte nicht mit der Deputation, denn nach sein« Meinung sei das Ideal ein« Schule eine solche, wo wenig Kinder in ein« Klaffe zu unterrichten seim. Dies komme bei Pnvat- schulm vor. Auch sei in dm Grundrechten des deutschen Volke« bestimmt, daß Jed« da« Recht habe, nach vorherig« Prüfung eine Schule zu gründen. Derselbe stellt mehrere Anträge, meist redactioneller Natur, weiche die Deputation adoptirt. Nachdem noch Stadtv. Schönig« für das Privatschulwesen gesprochen, und «ehrere Mißverständnisse Seitens der Herren Di. Wigard, Walth« I. und Berthelt aufgeklärt wordm warm, wurde zur Abstimmung verschritten, und das Deputationsgutachten mit Weglassung des Satzes: „Hebel zu bemerken bleibt es fern«, daß jene Anstalten viele der besten Lehr« entweder unseren öffentlichen Schulen ganz entziehen, oder doch durch lockend hoch bezahlte Nebenbeschäftigung üb« ihre Kräfte zum Rach theil ihr« eigentlichen Amtstätigkeit anstrengen und ermüden" und mit Adoptirung des Berthelt'schen Antrags, die Freiheit de« Unterrichts betreffend, angenommen. Das Princip, es sei die weitere Ausdehnung des Prioatschulwesens zur Zeit nicht zu begünstigen, fand gegen 19 Stimmen Annahme. Hi« wurde die Berathung abgebrochen und ging das Lollegium noch zu einer geheimen Sitzung üb«. — — Die jetzt im Druck vorliegmde Ueberficht des commun- lichm HauShaltä der Stadt Dresden auf da» Jahr 1865 er- giebt eine Einnahme von 477,596 Thlr. 16 Ngr. 8 Pf und an Ausgaben 456,952 Thlr. 17 Ngr. 7 Pf, folglich eine Mehreinnahme von 20,643 Thlr. 29 Ngr. 1 Pf. Al» Haupt Einnahmen figurirm die indirectm Abgabm mtt 110,276 Thlr. 1 Pf , Zinsen von außenstehenden Kapitalien 71,941 Thlr. 6 Ngr. 1 Pf., MiethzinSabgabe 98,865 Thlr. 29 Ngr. 4 Pf, Grundwerthabgabe 57,16l Thlr. 10 Ngr. 4 Pf. rc. — Von dm Ausgabeposten ist namentlich heroorzuhebm die Verzinsung der dritten Anleihe «it 58,041 Thlr. 6 ssigr. 3 Pf-, Besold ung« beim Stadtrathe 62.845 Thlr. 13 Ngr. 9 Pf., Ga« beleuchtung 39,332 Thlr. 6 Ngr. 3 Pf., Zuschuß an die k. Polizeidirection 29,000 Thlr., Zuschuß an die Bürger-, BezirkS- uno Gemeindeschulm 41,344 Thlr., für das Armmwesen 48,913 Thlr. re. — Das Vnmögm der Stadt Dresden bei ein« Ver gleichung der Aktiven im Bettage von 4,875,543 Thlr. und der Passiven 2,754,626 Thlr. «giebt einm Bestand von 2,120,917 Thlr. — Bezüglich des Sängerfestes find« wir, daß dn ge sammle, von de« Ausschüsse für da» Allgemeine Deutsche Sang« bundesfest bestritten« Festaufwand sich auf 134,859 Thlr. 9 Ngr. 7 Pf beläuft, welche «it 60,084 Thlr. 8 Ngr. 8 Pf. durch die eigenen Einnahme« der Festkaffe an Sängerbeiträgen, Entree- gelbem und andere, Zuflüssen, 66,775 Thlr 9 Pf. durch Zu schüsse au» d« Stadtkaffe, wofür die Gemeindevertret« einm Credit von 76,500 Thlr. bewilligt hatten, in Summa 134>859 Thlr. 9 Ngr. 7 Pf. berichtigt wordm find. — Wie wir «fahren, wird heute Mittag der erste aus Böhmm kommende Militärzug, welch« sächsisches Militär bringt hi« eintreffen und werden auf dem Leipzig« Bahnhof die Mannschaften aussteigm. — Zur Eröffnung der groß« Concert«, welche die Harmonie- Gesellschaft zu Magdeburg mit Beginn des Winters veran staltet, hatte man unsere Hofopernsängerin, Fräulein Natalie Hänisch eingeladm. Die reichbegabte Sängerin erfreute sich nach dem Vorträge zwei« Arien (Freischütz und Figaro) so wie zwei« Lied« eine» wirklich enthusiastischen Beifalls. — Mit dm, heutig« Tage kehr« die letzt« sechs ver wundet« sächsisch« Soldat« aus Böhmm zurück, die zwar noch schwer leiden, aber dennoch zur Herschaffung geeignet find. Unt« ihnen befindet sich dn Herr Dkrjor v. Elterlein, welch« ebenfalls ein« schwer« Verwundung unterlegen und dm säch sischen Soldatm an d« Brücke bei Nechanitz ein so hohe« Bei spiel vm Ruth und Tapferkeit gab. Wie wir hörm, werden die Keldlazarethe in Böhmen zum 1. Rovember ihre Erledigung find«, ab« noch lange Zeit der Dank für dm international« Verein wach bleiben, der seine Würdigung nicht allein auf de« Kriegsschauplatz, sondern auch in dm naheliegenden Ortschaften gesund«, »o die Cholera den Bewohn«» so große Trübsal« — Donnerstag Abend 47 Uhr brach i« Gute des Ooeo- nome» Waschnek in Kletnluga Feuer au», und war dessen Wohnhaus, sowie alle Nebengebäude um 11 Uhr total nieder gebrannt. Ei« Stunde darauf, um 12 Uhr, loderte die Klamme n« MM»-«»», «d zmm^Ock d« oe» Dorfes gm Himmel und oerzehrte zwei Selbigen Abend in d« 6. Stund, wurde auch st» der Gegend von Gruna et« Feime ein Raub der Flamm«. — Gestern früh sind im Zoologisch« Gart« drei Tiger geboren wordm. — Von heut« an «erden die Raubthiere um 4 Uhr gefüttert. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 26. Oktober. Der Vorsitzende d« heutig«, gegen Johanne Eleonore verehel. Schulze wegen Verleitung zur Doppelehe gerichtet« Hauptver handlung, Herr GerichtSrath Ebert, verkündet«, daß ein Zeug«, der Eisenbahnarbeiter Keller, nicht auftufindm gewesen wäre, daher die heutige Verhandlung bl» auf Weiteres zu vertage» sei. Lageügeschtchle. Oesterreich. Wim, 24. Oktober, Abend». D« Kais« ist heute Abend unter freudiger Begrüßung seiten» der Bevöl kerung in Prag eingetroffen. Die «echische Anred« de» Bürger meisters erwiederte der Kaiser gleichfalls in czechischer Sprach«. — Die „Neue freie Presse" bleibt dabei, daß Herr v. veust demnächst seine Ernennung zum Minister de» Aeußeren erhalten werde. Wenn aber Herr v. Neust wirklich die Aushebung de« ConeordatS als Bedingung seine» Eintritt» in da« Ministerium ausgestellt hat, so könnm die Gegner diese» Staatsmannes ruhig sein, denn man denkt weniger dmn je an die Aufhebung diese» StaatSoertrags I« Gegmtheil beginnt gerade in neuester Zeit der E nfluß der Cleriealrn wieder zu steig«, sie misch« sich wieder in sehr bedenklicher Weis« in alle öffentlichen Verhält nisse und find« nammtlich an höchster Stell« stet« ein geneigter Ohr. Die oharhin tief verbitterte Stimmung wird dadmch noch mehr gereizt und macht sich, wie die» in Prag gegm die Jesuiten geschieht, mitunter in sehr drastischer Weise Luft. Die frommen Bäler, welche in Jtalim nicht «ehr geduldet «erden, beglück« jetzt dm Kaisrrstaar mit ihrer Gegenwart. Schaaveu- weise kommen sie nach Oesterreich und gründen in Vorarlberg, Hall, Innsbruck, Triest, Prag, Krakau, Lemberg und wahr scheinlich auch in Wim Niederlassungen, obwohl sich die Be völkerung überall in unzweideutigster Weise gegen sie ausspricht. Da sie sich aber der einflußreichst« Protection zu erfreu« Hab«, so kümmern sie sich nicht um die Opposition, welch« sie seiten« der Bevölkerung find«. Ja Prag wollen sie cine deut sche Hauptschule und än deutsche» Gynmafium anlegen. Preußen. Die „Prov. > Corr." begleitet ihre Mitthei- lungm au« dem preußisch-sächsischen FriHenSoerttage mit fol genden Bemerkung«: Unsere Regierung mußte daher, indem sie das eigene Besteh« eines Königreichs Sachs« zuließ, volle Sicherheit erlange«, daß die sächsische Regierung fort«» in all« politischen Beziehungen nur die Wege Preußens und de» nord deutschen Bundes gehen könne, und daß nammtlich alle mili tärischen Kräfte, Einrichtung« und wichtig« Punkt« diese» Königreichs in jeder Beziehung zur Verfügung Preußen» rmd de« norddeutschen Bundes stehen. Dir Forderung, welche Preußen vor Auibruch de» Krieges um Deutschlands will« gestellt hatte, die Forderung einer fest« potitifchm und mili tärischen Einigung der norddeutsch« Staaten, mußte Sachs« gegenüber unbedingt verwirklicht werden. Darüber hioau» aber erheischte die besonder« Wichtigkeit Sachsen», daß neben d« all ge einm Bedinaungm des norddeutsch« Bunde« eia« volle Gewähr für di« rückhaltlose Gemeinschaft Sckchftst» mit Preuß« gewonnen werde. Die» ist durch dm FtiüdenSvertrng vom 21. d M. unzweifelhaft erreicht. Frankreich. Die Arbeiten zur Verlängerung de» Boule vards Hcmßmann in Pari» find eingestellt worden, lieber Haupt soll« alle sogenannt« Verschönerung»«!beiten im Innern von Paris bi» nach der Ausstellung von 1887 ruh« bleib«. — Am 21. Oktober ereignete sich auf der Eisenbahn von Alnibre» nach Paris folgender Voiffall. Ein Zug, der di« Person«, welch« dem Wettrennen auf der March« beige wo Hut. nach Pari» zurückbringea sollt«, hielt hinter der Brücke von AVnibrr» an, weil die Bahn nicht frei war. Dir Passagiere wurden deshalb in Unruhe versetzt und Me» verließ gegm di, Vorstellung« der Sondueteure die Waggon«. Plötzlich rief eine Stimme: Der Sxpreßzog kommt!" und Alle« stürzt« nun t« pastiischen Schreck« dm Abhang hinunter, über welch« an dies« Stell« die Bahn geht. Biele Person« wurden ziemlich stark beschä digt und andere zerriss« ihre Kleider; ei» ernster Fass kam jedoch glücklicherweise nicht vor. Die Bahnverwalt«»- uw» natürlich ohne alle Schuld — Pari», 23. Oktober. Der Kats« soll, so heißt es, heute Abend da« IdLSttv ck, xywnas« mit seinem Besuch« beehr« wollen. Mit sein« Gesundheit geht «» wieder bedeutend besser; besonder« gut soll« ihm di« dm« bt» vierstündig« Promenaden bekomm« sein, die er 1«-1ä-lich in Biarritz auf Rath seiner Aerzte macht«. — Die Zahl der pol nisch« Flüchtlinge in Paris ist jetzt so bedeutend, daß «an fünf Tage zur Bezahlung der Subvention gebraucht, welche fie von der französischen Regierung erhalt«. Dieselbe wird alle Monate auf der Polizei-Prtfectur, wo sich die Flüchtlinge in Person einstellm müssen, ausbezahlt. Den erst« Tag de» Monat» ist die Reihe an den Dam«, an den vier nächsten komm« die Minner. — Da» „Journal de» DöbatS" entnimmt dem eben erschienen« „moralisch«" Rechenschaftsberichte der Pariser Armenoerwaltung über da» Jahr 1864 folgende Zif fern, weicht keine» Commeatar» bedürfen: Eine im Jahre 1883 nach der Annexion der Banlieur vorgenommene Schätzung fixtrte die Zahl der auf öffentliche Unterstützung angewiesenen Fami lien auf 40,056 mit 101,570 Köpf«. Ein Jahr darauf, a« 31. December 1864, umfaßte die «othleivende Bevölkerung Von Pari« 45,629 Familien «it 117,740 Köpf«, d. t. nach osfieielle» GestSndniß ei» Zuwachs von 5,573 KamUtM «M 16,170 Individuen. Getreidepreise. Dresden, am 26. Octbx. 1846: a. d. Börse Thlr.Ngr/b. Thlr. Rgr^a.d. Markte ThttRur. d. ylrR«n! Weizen (weiß, K 10 7 2» > «eize» L 16 7 - - " 17'/- Kor, 41» 4 »0 22',, Gerste 3 » S « SS Hass 1 1 « 2t» 7»/,HeutCtL - Ä« 1 - SV Stroh» SchockS 1» 7 1» Wetze« (braun) 6 5 Ko« 4 13", «erste 3 17", Hafer 1 28>>« Kartossel» 1 SV biö