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Anzeiger MW für dieMW, MHMmMm- dmWlr-t z« ImbM, i.Zä 74. JAyrgaus W« s. 2. Pnsonrn, welch, zur Zeit der Aufstellung der Urliste den Wohnsitz in der Gemeind? noch nicht zwei voll« Jahre haben; 3. Personen, welche sür sich oder ihre Familie Armenunterstützung aus öffent lichen Mitteln empfangen oder in den letzten drei Jahren von Aufstellung der Urliste zurückgerechnet empfangen haben; -4. Personen welche wegen geistiger oder körperlicher Gebrechen zu dem Amte nicht geeignet find; Dienstboten. Abonnements auf -ns Tageblatt nehmen unsere TagrblattauSträger und unsere bekannten «uS- gavestellen in Stadt und Land, sowie alle Postauftalte« entgegen. Frankenberger Tageblatt WM-Metttwicb Graf Wolff-Metternich, der an Stell« d«S gestorben«« Herrn v. Wangrnhetm al« d«utschrr Botschafter nach Kon stantinopel gehr« wird, ist einer unserer hervorragendsten Diplomaten. Zwölf Jahr« lang war der Graf Bertttter de« Deutschen Reicht« am Londoner Hole. Er wurde von dort 1912 abberufrn, weil er zu dem Minister de« AuSwär- tigen G 'y in rin gespannte« Verhältnis geraten war. Der deutsch« Staatsmann hatte damals bereit« die deutschfeind lichen Machenschaften «rry« gründlich durchschaut und sich durch di scheinheiligen Worte de« britischen Kriegsschürers nicht täuschen lasten. Diese Tatsache wird treffend durch einen Ratschlag beleuchtet, den Graf Wolff-Metteinich zur Zeit, als die VerständungSbrmühungen in höchster Blüte standen, König Eduard und Delcastre aber intime Bespre chungen hielten, «inem zur Londoner Botschaft kommandierten jungen deutschen Osfizier mit den Worten erteilte: „Bedenken Sie bei allem, was St« tun, daß Sie sich hierin Feindesland befinden". Bezeichnend war auch die Rede, mit per sich der Botschafter nach seiner Abberufung von der Londoner deutschen Kolonie verabschiedete. Er sagte damals, im Mai 1912, ich scheide gern au« meiner amtlichen Stellung. Einem Bot schafter steht n'cht di« Freiheit d«r Rede zu. Vielleicht kommt noch einmal die Stund«, in der ich mich mit Freimut über Der- gangenheit und Zukunft äußern kann. Dieser scharfblickend« Staatsmann wird umsomehr imstande sein, da« Werk des Freiherrn v. Wangenheim in Konstantinopel sortzusrtzrn, al« ihm große Pflichttreue sowie Ruhe und Gemessenheit im Entschließen und Auftreten bei weltkundigrr Formgewandtheit eigen sind. Der Balkankrieg b Di« Znsägung Srrbirn« macht täglich groß« Fort schritte. Die Macva ist vom Feinde gesäubert, und unser« Front zieht sich gegenwärtig von Valjevo übrr Slavkovica nach Grn. Mtlanovac, von da nach Kragujevac, dann nord- östlich nach der Gegend von Svilainac und bi« NereSnica. Die Kraina, der von der Donau gebildet« Nordostwink«!, ge- hört un«, — si« war drr Rirgrl, d«n wir öffnen mußten, um freien Weg nach Konstantinopel zu bekommen. Negotin halten die Bulgaren; sie haben sich außerdem sowohl über Zajecar als auch übrr Knjarrvac hinaus vorgeschoben, sodaß st« jetzt in der Linie Plantnlca—Slatina stehen. Drr Stadt Brla-Palanka habrn str sich brmächtigt, und writer südlich schirbt sich ihr Kril immrr mehr vorwärt»; dir Hauptpunktr, dir st« dort besetzt haltm, sind Grdrljica, Branjr, Kumanowo, Urüküb, VrlrS, Slip und Radovist. Unerbittlich «rsüllt sich da» vohlvtrdirntr Schicksal di» Volk«», da» mit frevlen Hm« Vorm Hahr Aus dem westlichen Kriegsschauplatz wurde am 2. N"vember v. I. iw Angriff auf Upern wieder Gelände gewonnen. MelsineS fiel in uns-re Hände. Gegenüber unserem rech'en Flügel wurden Indier sestgestellt. Diese kämpften jedoch nicht in eigenen ge schloffenen Verbänden, sondern waren auf der ganzen Front der Engländer verteilt. Auch in den Kämpfen im Argonner Wald wurden Fortschritte gemacht. Die Franzosen erlitten sehr starke Verluste. — Im Osten, wo die Lage tm wesentlichen unverändert blieb, wurde rin russischer Durchbruchsversuch bei Szitkehmen ab- gewiesen. In den Gefechten am San hatten die Ruffen nament lich bet RoSwadow schwere Verluste. Am Tage daraus unter- nadmen deutsche Kriegsschiffe einen Angriff auf die englische Küste bn Karmoulh- Sie beschaffen die dortigen Küstenwerke und einige kleiner« Fahrzeuge, die in der Nähe vor Anker lagen und äugen- scheioltch einen Angriff nicht erwartet hatten. Weitere englische Streitkräfte waren zum Schutze diese» wichtigen Hasen» nicht zur Stelle. DaS unseren Kreuzern scheinbar folgende englische Unter seeboot „D 5" lief auf eine Mine und sank. Das Küstenwacht schiff „tzalcvon" wurde beschädigt. Die englische Admiralität gab bekannt, daß vom 5. November ab die ganze Nordsee al» Kriegs- gebiet anzusehen sei. Am 3. November v. I. wurde feftgestellt, daß die Urber- schwemmungen südlich Rieuport jede Operation in dieser Gegend auSschlöffen. Die Ländereien waren sür lange Zeit vernichtet, das Master stand teilweise mannshoch. Unsere Truppen waren au» dem überschwemmten Gebiet ohne jeden Verlust an Mann, Bferd, Geschützen und Fahrzeugen herauSgezogen worden. Bei Apern, wo unser« Angriffe weiter fortschritten, wurden über 2300 Mann, meisten» Engländer, zu Gefangenen gemacht und mehrere Ma schinengewehre erbeutet. In der Gegend westlich von Noye fan den erbitterte, sür beide Seiten verlustreiche Kämpf« statt, di« aber keine Veränderung der dortigen Lage brachten. Guten Er folg hatten «ns«re Angriffe an der AiSne, östlich SoissonS. Unsere Truppen nahmen trotz heftigen feindlichen Widerstandes mehrere stark befestigte Stellungen im Sturm, setzten sich in den Besitz von Ehavonne und Soupir machten über 1000 Franzosen zu Ge- fangenen und erbeuteten 3 Geschütze und 4 Maschinengewehre. Di« Kathedrale von SoissonS mußte beschoffen werden, da di« Franzosen neben ihr eine schwere Batterie in Stellung gebracht batten. Zwilchen Verdun und Toul wurden verschiedene feind lich« Angriffe abgeschlagen. Die Franzosen trugen zum Teil deutsche Helme und Mäntel. Die Lag- im Osten, bei der Armee Hindenburg, blieb unver- ändert, die Operattonrn befanden sich noch in der EntwiLung. Zur Fortnahmr einer zur Sprengung vorbereiteten Brücke trieben die Rusten Zivilbevölkerung vor ihrer Vorhut her. Dir öster reichisch-ungarischen StreitttMe brachen in Russisch-Polen, al» sie eine starke feindliche Armee zur Entwicklung gezwungen hatten, die Gefechte auf der. Lhsa Sora ab, um die nach den Kämpfen vor Iwangorod befohlenen Bewegungen fortzusetzen. In den Kämpfen bei Starv Sambor wurden 2500 Rusten gefangen ge nommen. In der Macva hatte sich dir serbisch« 2. Armee, die dort. mit 4 biS 5 Divisionen gestanden batte, nur durch über- eisig«» Rückzug rett«« können, bet dem sie außer Vorräten aller Art und TrainS auch zahlreiche Gefangene hatten zurücklaffen wüsten. Der Feind wich in da« Hügelland südlich von Schabatz »«rück. d«n dm uugrheurm Frlsrn dieses Weltkriege» io» Roll« ge bracht hat. Der Sofioter Lericht«statt« der „Köln. Zta." depeschiert: Da» wichtigste Ereignis d«» Tage» ist zur Zeit dir Besitzung von Trtowo (auch Kalkandelm, öv Kilometer westlich Ue»- küb), wodurch di« Trennung Mazedonien» von Serbien voll endet wurde. Monasttr und Ochrida bleibe» nunmehr ohne Verbindung mit Srrbirn. d Pari», 1. November. *P«tit Journal", bringt folgend« amtlichen Bericht auS Eetinje vom 29. Oktober: Die Oesterreicher verstärkten ihre Kräfte beträchtlich nach dem mißglückten Versuch, die Süddrina im Abschnitt von Blsegrad zu überschreiten. Nach dem sie am 25. Verstärkungen erhalten hatten, griffen st« von neuem unsere ganze Front an. ES gelang ihnen, den Fluß bei Bisegrad zu überschreiten. An allen anderen Stellen wurden sie mit schweren Verlusten zurückgeworfen. Ihre Bewegung wurde am 27. durch die ganze Besatzung deS Goraberge» angebalten. Der Kampf dauert an. — Bericht vom 30. Oktober: Die Oester- reicher eroberten dm Goraberg. Die Montenegriner ziehen sich nach anderen Höhen zurück und behalten die Fühlung mit dem Feinde. Artillerieduell« an drr Drtna. d Athen, 1. November. Die Agmc« Hava» meldet: Die Operationm in Serbien dauern an. Der bulgarisch-deutsche Plan ist, den Rückzug drr Hauptmacht de» nordserbischen Heeres gegen Süden abzuschn«iden. DaS Bestreben de» serbischen Generalstabr» ist, den Rückzug in guter Ordnung auf eine neue Verteidigungslinie zu sichern. Griechische Militärkreise halten die Lage de» serbischen Herre» für schwierig, aber nicht verzweifelt. Die Einnahme von Bele» durch die Bulgaren bestätigt sich. Der Bierverband in Kawalla? d Vor dem griechischen Hafen Kawalla sind französische und englische TruppentranSportschiffe ringrtroffen. ES scheint, daß di« Franzosen, um dir Ausschiffung ihre» Expeditions korps zu brschlrunigrn, auch bei Kawalla größere Truppen- maffm an Land fetzen wollen. In Athen ruft das Vorgehen de» Vierverbande» immer größere Beunruhigung hervor. Man iürcht«t Saloniki und Kawalla bauernd zu verlieren, und beginnt dieser Gefahr gegenüber ernstlich an Gegenmaß nahme» zu denken. Griechenland dx. Lyon, 1. Nov. Wir „ProgrSS" au» Athen berichtet, erweckt die Frag« drr Haltung Rumänien» sihr lebhast«» Jntrrtfi« in den griechischen amtlichen Kreisen. Man er wartet gespannt das Ergebnis des Schrittes de» Vterverban- drS in Bukarest. Rumänien br Bukarest, 1. November. Die Liga der nationale» Einheit hat gestern öffentliche Versammlungen abgrhaltrn, welch« sich sür di« Politik drr Regierung auSsprachrn. - Aevfeltrerkauf. den 3. November d I, Vorm. S bi» V,1 Uhr und Nachm, 5 Uhr Klangt am hirstgrn «üterbahnhos eine Wagenladung Wirlschaftsäpfel zum Berkaus an Verbraucher. ES werden nur Mengen von nicht unter t0 Mund und nicht über 1 Zentner abgrgrben. Preis «4 Pfg. für 10 Pfund. Stabtrat Frankenberg, am 2. November 1915. Nachdem die gemäß drr Vrrordnung vom 23. September 1879 angrordnrt« Ausstellung eines B«rzl ch»iss«S allrr drrjrnigrn in Frankrnberg, drm RittrrgutSbezirk« Frankenberg und dem Obersörsterrigrundstück« des Frankrnbrrgcr Forstreviers wohnhastrn Person« erfolgt ist, A 34, 84 und 85 de» GertchtsverfaffungSgesetzeS und nach 8 24 des i'N' di- BrNimmungrn zur AuSsührung des E^chtSverfafiungSgesetzrS enthaltend, vom 4. Mürz 1879 zu dem Amte eines Schöffen und Geschworenen berufe» werden können, so wird dieses Verzeichnis gesetzlicher Vorschrift zufolge vom 3. bis mit 10. November 1915 WA"»" der gewöhnlichen Geschc'tSstundm zu jedermanns Einsicht im Meldeamt, Sparkassen- gebäude, Kirchgasse 7, auSliegrn. Einsprüche argen die Richtigkeit oder Vollständigkeit dieser Liste können innerhalb der augezeigten Frist schriftlich oder zu Protokoll daselbst angebracht werden. Frankenberg, am 2. November 1915. Ler Gtadtrat. Gerichtsverfaffungsgesetz 2 , vom 27. Jaaaar 1877. 8 31. DaS Amt eine» Schöffen ist ein Ehrrnamt. Dasselbe kann nur von »'nem Deutschen versehen werden. 8 32. Unfähig zu dem Amte eines Schöffen sind: 1. Personen, welche die Befähigung infolge strafgrrichtlicher Verurteilung verloren haben; 2. Personen, grgrn welche das Hauptvrrfahren wegen rineS Verbrechens oder VergrhrnS eröffnet ist, das di« Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte oder > di« Fähigkeit zur Bekleidung öffentlich« Armter zur Folg« haben kann; 3. Personen, welche infolge gerichtlicher Anordnung in der Verfügung übrr ihr Vermögen beschränk sind. - ! § 3S. Zu dem Amte eine» Schöffen sollen nicht berufen werden: i 1. Personen, welche zur Zeit der Ausstellung der Urliste das dreißigste Lebensjahr noch nicht vollendet haben; Mittwoch, »«» 3 November 1915 8 34. Zu drm Amtr rinrS Schöffr» sollrn srrnrr nicht brrusrn wrrdrn: 1. Ministrr; 2. Mitglied« drr Srnatr d« frrien Hansastädtr; 3. ReichSbeamt«, welche jederzeit einstweilig in den Ruhestand vrrsrtzt wrrdrn könnt«; 4. StaatSbramtr, wrlchr auf Grund brr LandeSgesrtzr jrdrrzrit einstweilig in dm Ruhrstand versetzt wrrdrn können; 5. richttrlich« Bramtr und Beamte der Staatsanwaltschaft; . S. gerichtliche und polizeiliche BollstreckuugSbramte; 7. Religionsdiener; 8. Volksschullehrer; S. dem aktiven Heer oder der aktiven Marine angrhörende Militärprrsonen. Die LandrSgrsetze können außer drn vorbrzrichnrtrn Bramtrn höherr VnwaltWgSbegipte brzrlchnrn, wrlchr zu drm Amtr rinrS Schöffen nicht brrusrn wrrdrn sollrn. § 84. Da» Amt riur» Grschworrnra ist rin Ehrrnamt. DaSsrlbr kann um von. rtnrm Deutschen versrhrn werden. Z 85. Die Urliste sür die Auswahl der Schöffen dient zugleich al» Urlist? für die Auswahl der Geschworenen. Die Vorschrift«, dn H8 32 bis 35 üb« dir Berufung zum Schöffrnamt findtn a»ch auf das Seschworeneuamt Anwrndung. Gesetz, dte Bestimmungen zur Ausführung des Serichtsvexfafsnqgß« gesetzeS vom 27. Farmar 1877 enthaltend, vom 1. März 187». 8 24. Zu dtm Amit tintS Schöfftn und tintS Gtschworrntn soll« nicht benlftn wndm: 1. AbttilungSvorständt und vortragrndt Rät« in dm Ministtrien; 2. d« Präsident dtS LandtSkonststoriumS; 3. d« Generaldirektor drr Staatöbahnen; 4. die Kreis- uno »mrsyaupuru,,, 5. die Vorstände der SichttheitSpolizeibehörden der StäRa welch« von d«r Zu- ständigkiit d« Amtshauptmannschaften ausgenommen stud.