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Rr.SVS 21. Jahrg. Fernsprecher: «edaktivn 32723 - Geschiistefte«« 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 14797 SöcUscke volfsMun Dienstag, s. September ISA Redaktion und Geschiistsstelle: Dresden-A. 18, Holbeinftratze 48 veznaSvrel», Monat Septbr. 8«^l. Stnzel,»minier S Die SöLsilche Voltszeitima erlcheinl wüchentlich sechsmal. Mnzeiaenprets, Die emnetpalicnc Petit,eiie titr Familien. Lereinranzeigen, Stellen» und Mietgetnche 8 ^k. Lte Petit »!ticllame,ette nn wdaNtonelle» Leit. 8S mm dretl. «5 Ul. Für Inserate mit besonderer Plazierung;» Tvreckillnndc der Redaktion: S—0 Uhr nachm. Siicht anddrüikltch,urückt>eria»at» und mu Rückporto nicht versehene Sinsendnngen an die Stedaktion werden nicht autbewahri. Vorschrift au> obige Preis« 25 Prozent Puichlaa. Ofserlenaebühri iür Selbilabhoter 2 bei Ncderlend'ing durch die Post autzerdem Porto,ulchiag. 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Angust 1922. die Reichs wehr das Deutschland-Lied als Nationalhymne zu führen hat. Die Herzogin von Albani», die Mutter dcS früheren Herzogs von Coburg, ist in Hinterrih an Hcrzlähmnng gestorben. Die Hafenarbeiter von Le Havre beschlossen die allgemeine Aufnahme der Arbeit für den 2. September. Ein Streik in der Berliner Metallindustrie ist durch eine Urabstimmung, die Annahme des Schiedsspruches ergab, ver hütet worden. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" ist wegen scharfer An griffe auf die Negierungspolitik ans 8 Tage verdaten worden. Am Mantag wurde in Genf die dritte Tagung des Völker bundes eröffnet, an der dir Vertreter von 43 Staate» teilnahmen. Auf der Tagesordnung stept vor allem die Krcditaltio» für Oesterreich. Das Echo! München liegt hinter uns! Die Generalversamm lung der Katholiken Deutschlands brachte in diesem Jahre wieder vier volle Verhandlumgstage, die insgesamt einen glänzenden Verlauf nahmen. Selbst der Wettergott hatte an diesen Tage» ausnahmsweise gute Laune und verhalf der Heer schau auch äußerlich zu einem vollen Erfolge. Mit München haben die deutschen Katholikentage ihre alte Bedeutung völlig zurückerovert. Das ganze katholische Deutschland fühlte in diesen Togen sein Herz in München schlagen. Wie ein Gebet ging cs von Bayerns Hauptstadt aus, ein jeder fühlte es wieder einmal tm innersten Herzen, was es heißt, katholisch zu sein, jener erhabenen Gemeinschaft der heiligen Kirche als le bendes Glied ai-zug-ehören, jener Kirche, »die allein noch nicht enttäuscht hat". Und was will das bei diesen Weltensehicksalen besagen? — Darum blickt ja auch heute die an allen Ideale» irre wendende Menschheit ganz anders hin zu jener gewaltigen Groß macht, die man früher ignorieren, ><r schmähen zu können glaubte. Es ist die einzige Macht, die heute in all der Zersetzung ringsum noch Raum zur Hoffnung lässt. Und „soweit die heutige Mensch heit überhaupt noch eine Hoffnung hat, erhebt sie ihre Augen zu den Bergen, auf denen die katholische Kirche steht. Diese Kirche ist es oder keine!" Diese machtvollen Worte, mit denen Pater Lippert seine wunderbare Rede schloß, standen gleichsam als Motto über der ganzen Tagung. „Die katholische Kirche ist uns eine Erscheinung der Ewigkeit, die standhält nicht nur vor un seren Sinnen, sondern auch vor unserer Wissenschaft, weil sie ans die Gesetze des Geistes gebaut ist, weil sie den Geist selbst in ihren Bann zieht, weil sie die Schwerkraft besitzt, der die Sterne des geistigen und sittlichen Lebens folgen." Wunderbare Worte — und nicht nur Worte, sondern Wirklichkeit selbst mit ihren Tatsachen, die mit aller Deutlichkeit zur Welt reden. Wohl hat auch das übrige Deutschland aufgchorcht, waS in München vorging. Hat doch fast die Presse aller Schattierungen ihre Spalten den bedeutungsvollen Worten geöffnet, die in die sen Tagen von Bayerns Hauptstadt mahnend und hoffnung- weckend ergingen. Aber wie blickt man größtenteils hinai.-f zu jenen Höhen der katholischen Kirche? Wohl ist manches der früheren Vorurteile gewichen. Aber kann man von außenstehen der Seite überhaucht volles Verstehen erwarten? Das wohl kaum, zumal wenn man immer wieder sieht, wie man auch diese un günstige Gelegenheit wieder benutzt, um diese gewaltige Heer schau in niedrigster Weise politisch auszubeuten. So wirkt cs sonderbar, wenn ein Blatt, wie die „Münchener Neuesten Nach richten", gegen die alte Tradition unserer Katho likentage zu Felde zieht und München in einen gewissen Gegensatz zu den früheren „vom Zentrum beherrschten" Tagun gen z,.- setzen sucht. Das Blatt maßt sich sogar an. uns hestjame Lehren und Ermahnungen zu erteilen, wie wir unsere Versammlungen zweckmäßig ausgestalten sollen und sagt weiter- «Wollte wie früher der Katholizismus ii. Deutschland m t dem Zentrum sich identifizieren zu können auch fernerhin bean spruchen, so wäre eine unmittelbare Gefahr für die katholische Kirche in Deutschland damit gegeben, die Gefahr ernster Spal- tungen." Darum wolle man sich in diesem Lager doch w-rklich nicht besorgen! Aus Liebe zur katholischen Kirche geschieht das ja sicher nicht! Ebenso verhält cS sich mit den Nachrichten über Rechts- und LinkSströnn-iigen ans dem Katholikentage, von denen andere Zeitungen zu berichten wissen. Auffällig bleibt dabei nur das eine, daß nämlich die Teilnehmer an der Tagung selbst nicht das Geringste davon gemerkt haben. Bei dem Charak ter unserer Generalversammlungen, deren Schwer punkt ja ganz wo anders als auf politischem Gebiete liegt, ist das auch selbstverständlich! — Aber ebenso klar ist die Tendenz aller dieser Meldungen: Man sucht auch den in glänzender Harmonie verlaufenen Katholikentag in parieipoliti- schem Sinne auSzumünzen und Uneinigkeit im katholischen La ger zu stiften. In demselben Fahrwasser bewegt sich ein Leitartikel der „Leipziger Neuesten Nachrichten", überschriebcn „Der streit, bare K i r ch c » fü r st." Es werden da den Lesern die alten Ladenhüter, der frühere Katholikentag als „Zentrumsparade", wieder anfgetischt, und man glaubt nun die Münchener General versammlung gegen das Zenirum ausspielcn zu können. Wenn man dort schreibt: „Katholikentage werden ausgemacht nach dem Grundsätze: Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen", so ist das der beste Beweis, wie wenig man es versteht, sich in den GodankenkreiS unserer katholischen Weltanschauung hinein- zuverselw», Vor allem sucht man die Worte Kardinal Faul- hgbers in üblem Sinne gegen das NcichSzentrum auSzustielen, Oderschlefien bleibt bei Preußen Benthe«, 3. September. Heule fand in Oberschlesien dis Volks abstimmung darüber statt, ob Oberick,leiten künftig preußische Provinz oder ein selbständiger Glüdstaat im Nahmen des Teulichen Ruches werden soll. Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen stellt die Wabl ein überwältigendes Vertrauensvotum siir Preußen dar. In den Stiidlen war die Beteiligung re-e, ans dem Lande etwas schwächer Oppeln, 8. September- Nach dem setzt vorliegenden Endergebnis der Volksabstimmung über die Antoiiomicfraac stimmlen bl 3126 siir das Verbleiben der Provinz Oberjchlesicn bei Prcnßcn nnö 50100 siir die Amoiiomic Obrrschlesicns. Das Ergebnis in Beuthen Benthe«, 3. September. An der Abstimmung über die ober schlesische Autonomie nahmen hier etwa "<0 Prozent der Absbmmu >gs- berechtigtrn teil. 21836 siimm'cn siir das V.rbleiben Obe>schlcsiciis bei Preuße», 1663 snr tcn Bundesstaat. » Benthe». 4. September. Die Abstimmung verlies im allge meinen ohne Zwisrhensall, abgesehen von Sosnica, Kreis .Hinden- burg, wo sich mehrere Stimmberechtigte, die nicht in die Liste eingetragen waren, dem Wahlvorsteher cutgegenstellten, ihm die Wahllisten Wegnahmen und zerrissen, so daß das Wahllokal ge schlossen werden mußte. Im allgemeinen vereinigte sich die Mehr heit ans den Wahlzcttel: Obersthlesien soll preußisch bleiben. Eine AnSnahme bildete Wieschowa, wo 676 Stimmen snr Autono mie und 186 snr Verbleiben bei Preußen abgegeben würben, und Fricdricyswille, wo snr Autonomie 218 uns für Verbleiben bei Preußen 136 abgegeben wurden. Im übrigen ergibt sich folgendes Ergebnis: Beuthen Stadt wahlberechtigt 36 877, davon für Preußen 21836, siir Autonomie 1663, Beuthen Land stininr- berechtigt 33 275, für Preußen 19 371, siir Autonomie 19tO. Resikreis Tnriivwitz j.imiiröerechtigt 13 ölü, snr Preußen 6395, für Autonomie 4321, Koset Stadt stimnibcrechiigt 1277, für Preußen 3083, für Autonomie 180, Natibor Stadt, Wahlbe teiligung 80 Prozent, für Preußen 16 270, für Autonomie 971, Kosel Land für Preußen 26 98t, für Autonomie 1710, aus den andern oberschlcsischcn Orten werden amtlich noch folgende Pro zentsätze gemeldet: Noscnbcrg 93 Prozent, Glerwitz Land 75 Prozent, Gutentag aus Nestkrcis Lnblinitz 92 Prozent, Fallcnbcrg 95 Prozent, Leobschütz 99 Prozent, Grottlan 98 Prozent, Neiße 99 Prozent und Kceuzburg 95 Prozent. und dem ganzen Katholikentage einen „konierravolrlionären" Anstrich zu geben. Als wenn die Leitung der katholi schen Dogmatik zur Revolution nicht schon längst be kannt und immer die alte geblieben wäre! Als wenn mau nicht ebenso wüßte, daß es die katholische Kirche keiuem Ka'honken vor schreibt, monarchisch oder republikanisch zu den ken! Man hat wohl in diesen rechtsstehenden Kreise» nicht ge hört,, was der gleiche Kirchcnsürsi in derselben nirrrb-itlichen Strenge über die Verhetzung einzelner Führer-Per sönlichkeiten im politischen Leben gejagt hat, man hat wohl die Worte nicht verstanden, die er über die Forde rung des Weltfriedens gesprochen, mit denen er die Berhi m mel »ing militärischer Ereignisse verur teilt bat. Sind vielleicht die Stimmen, die seine Worte io schön zu ihren parlcipolitiscl-e» Zwecken benutzen, auch mit Kardinal Faulhaber einig in dem Gedanken: Der papstlose Fried,-» ist unser Fluch geworden? — WaS man nicht hören will, überhört man gern, und sucht ein falsches E-cho zu wecke». Lassen wir uns nicht irre machen! TaS Echo, das- der Katholikentag zu München irr den Harzen d-.r derui.hm »»Ko liken weckt, ist ein anderes und »ruß ein anderes sein. Schon rein äußerlich genommen, jener Sonntag, an dun Hundertta»- sende Katholiken aus allen Teilen Ten schlaues an, dem Königs- plahe sich zusammcnfanden, bot das herrlichste B,ld mnch!ocll-r katholischer Geschlossenheit und Einigkeit. !lnd diesem glänzen den Anstakt entsprach auch der Verla»' der ganzen Dazu,g' In der Einigkeit liegt auch die Macht des deutschen Katholizismus! Denken wir ste s daran und lernen wir gerade aus solchen Presseäußcrungcn. N:ch!s kann ans rhn- mächtigcr machen auch im politischen Le.'en als Zer R-ticrnngl Wir haben eine so sichere Grundlage in unserer latholiicheii Weltanschauung und bei allse-tigeu gnie» W.lle.r kennen »nd müssen wir unsere Stellung beharptsn Das Echo der g-wne rischen- Presse, die im stillen über jede kleinste Meinungsver schiedenbeit in' »nscrcm Krr-se jubelt, muß uns eine neue Lehre sei». Es gibt der Möglichkeiten genug, über die sich dis-' ü -een läßt, aber das eine Notwendige, das Einigende darf man nie aus dem Auge verlieren! TaS mich das Eck«» sein, das vo» München ansgeht, die lwnnonische Zusammenarbeit aller Scknckmn »nd Stände, die gewillt sind, christliche Grundsätze auch ,m vffent- l.chcn Leben, im politische» Lebe» in die Tat umzusetzenl Die päpstliche Frledensverniitleluiig des Zahres 1917 Feststellungen bcS 2. UaterariSschusles dcS Parlamentarischen Untersuchungsausschusses Nach Prüfung der aus dem Auswärtigen Amt und dem NeichSarchiv vorgelegten AktcnmaterialS sowie auf Grund der eidlichen Vernehmung des Staatssekretärs a. D. von Kühlman», Helfferich, Zimmermann, des Reichskanzlers a. D. Michaelis, der Ncichsminister a. D. Rosen, Graf bei: Brockdarff-Nantzar, der Gesandten v. d. Lancken, Niezler and Frcihcrrn von Romberg, der Generale von Haefte» und von Bartenwerffer, des Botschaf ters von Bergen rud des Ncichötagsabgeordiieten Scheidemann ist der zweite Unterausschuß i» der Untersuchung der päpstliche» FricdenSvermitteluiig des Jahres 1917 zu folgende» Ergebnissen gelangt: ^ - 90 Proz. für Preußen, 10 Proz. für Autonomie Glciwitz, 4. September. In den beiden letzten Tagen hotten die deutschen Parteien Oberschlcjiens die größten Anstrengungen gemacht, nm am gestrigen AbstimmungStoge über da-S zntnnfttge staatliche Schicksal Oberschlesiens einen Sieg Preußens davon,zu trage». Ter Sieg ist errangen worden. Von insgesamt 76,5 322 Wahlberechtigten stimmten 5t3 760 für ein Verbleiben bei Preußen, 50 528 für die Autonomie. Dies ergibt 90 Prozent aller abge gebenen Stimmen sür Preußen, etwa 10 Prozent snr Autonomie. Die bisher »och nusstehendcn Wahlbezirk können an dem Er gebnis nichts mehr ändern. Tie Wahlbeteiligung in Stadt und Land war verschieden, betrug aber durchschnittlich 73,3 Prozent. Zur EutscheiSung Ver Neparations!rs:rrmWou Ctaatsseiretär Schröder erstattete nach seiner Rückkehr aus Paris zunächst dem Reichskanzler einen Soudcrvortrag, au den sich eine Ehosbcsprechung an'chwß. An amtlicher Steile rechnet man für Dienstag mit dem Eintreffen der Vertreter der belgischen Regierung bei der Reparation-Koni,nisnon, Delacroix und Bc- mclman, in Berlin, woraus sofort mit die Verhand- lungen über die Sicherstellung der Schaywechsel begonnen werden, lieber die Stellungnahme der Rrichr-regierniig läßt sich im Augen blick naturgemäst nichts sagen. Vielmehr hängt alles von der mündlichen Aussprache zwischen den Delegierten und den Ver tretern der deutschen Negierung ab. Was die Fortsetzung der B-s-rechnngen zwischen dem Kabinett und den Parteiführern anbelangt, so sind diese eben falls auf Anfang nächster Woche verschoben worden. Tie Reichs regierung wird fernerhin Gelegenheit nehmen, sich in diesen Tagen mit hervorragenden Fachleuten Deutschlands auf dem Gebiete der Finanzen in Verbindung zu setze», um deren Rat und Vorschläge entgegenznuchme». Die Auffassung in Iialnn Nom. 2. Sei trniber. Tue den, VöUerwisten znwrd-rl.in'cnoe Haltung Italiens in der Reparalionsronnnissivn, sindet eine schlechte Presse. „Epcea" glaubt, daß nicht Rom, sondern der Parijer Verlreler Graf Sforza eine» sehr seltsame» politischen Schritt getan habe. „Jl Priese" wendet sich mir größter Hcstig- Pkeit gegen die Politik, die ruhig der Austiesecnng TentschlandS an die sranzbsisty belgischen Hal-.-abschneidee znsieht. Ter Ent scheid der Ncparalioiiskommis-ion sei schlimmer als eine kata strophale Lösung, da derselbe eine »och schwere Katastrophe vor- bercite. 2. Ebensowenig kann in Aubetrccht der vielfachen >r-.chwie- riakeiten und der immerhin fraglichen Versländiaungsbereckschast auf feindlicher Seile von einer starke» Friedenswahrscheinlichkeit gesprochen werde». 3. Eine ernste, von Seiten der trutschen Negierung gewis senhaft zn prüfende Friedeuc-möglichleit war bei Beginn der päpstlichen Friedensaktion vorhanden. 1. Die Ereignisse der Momne Juli und Anguß in Deutsch land und Oesterreich-Iliroarn haben die an sich nicht sehr starke F-riedensgeneiglhcit der Wesinn'eble »ich! erhöbt. 5. -Die deutsche Reaien.-ng hat in der formellen Behandlung de: päpstlichen Friedensaktio» Fehler begangen. 6. Ans Grund der vorliegenden Aussage» und Dokumente kann es als wahrscheinlich bezeichn t werden, daß England und Frankreich jedenfalls Ende August 19l7 ein Eine .» cns die. päpstliche Fricdcnsvermittclnng mir Rücksicht ans die gesäurte Kriegslage als nicht in ihrem Interesse liegend betrachteten. 7. Die Frage, ob die pänstliche Friedensaktio» allein durch die Verzögerung dcr von der Kurie gen ünseblen den eben Erklä rung über die Frrigabe Belgiens vereileir worden -'t. kann auf Grund der vorliegende» Akten und Ze> genan-egagen nicht be jaht werde». Deutsches Nelch Wiivmn fo heftig ? Seitdem die „Deutsche Allgemeine Zeitung" ihren ossi,lösen Charakter verloren und ihre vertraglichen Beziehungen zur Relchsregierung gelöst l>at, ist sie nnlcr Führung ihres neuen Chefredakteurs, des kür,stich von dcr sozialdemokratischen Oraani- strtion des Bezirkes Brandenburg ans der Sozialdemokratie aus geschlossenen Professors Dr. Paul Lens ch in eine recht schwache OppositionSsteNnng gegen die Reichs-regierung und ihre Politik eingcriickl. Nichts lau» die Regierung dein Blatte recht machen. Run ist Opposition an sich eine erlaubte Sache, sogar eine nütz liche und unentbehrliche Sache, aber sie muß Hand und Fuß haben. Und da hapert es dock recht sehr. Letzthin erboserie sich das Blatt gar sehr über eine Jrresührung der deutschen Oesfent- lichkcit durch die Regierung, die c? in verklausulierter Form be. hanptete. Die Irreführung sollte darin bestehen, daß von einer Nachrichtenstelle gemeldet worden war, die Regierung Hab- der R-eparationskomMission die Hinterlegung von 50 Millionen Gokd- mark ii» besetzten Gebiete anbieten lassen, während in dem offi» --lösen Bericht ans Paris davon nichts gesagt worden sei. Ta tst ein Fall, dcr beweist, wie selbst die einsachste» und bekannte- sten Dinge künstlich kompliziert werden können, wenn man durch eigene Schuld schlecht unterrichtet ist. Der wahre Sachverhalt» wie er auch von mis geschildert worden ist, war der, daß von dänischer Seite sowohl bei den Berliner wie bei de» Pariser Ver handlungen lediglich auf die Möglichkeit bingewiesen wurde, eine Sicherung für die Kohlen- und Holzlicferu-ngcn im Wege der Bereitstellung einer gewissen Menge von Devisen, die man bei Bewilligung eines Moratoriums zur Verfügung stellen zu kön nen hoffte, zu erzielen. Von einer Ileberführung des Goldes 1. Ein Jriedeusangcboi Englands- tag im Sommer 1917 nicht vor.