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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend I Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Dien»- " tag, Donnerstag und Sonnabend. T Der Bezugs-Preis wird mit Beginn jeden Monat» bekannt gegeben. » Im Falls höherer Gewalt (Krieg od. sonst. " »» irgendwelcher Störungen des Betriebes der L ü Zeitung, d. Lieferanten od. d. Dcfördernngs- 2 Einrichiungenj hat der Bezieher keinen Äu- » spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der -- »» Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. » Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer wkkWNK- K, M WtzMt Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilogen „Neue Illustrierte*, „Mode und Heim* und „Der Kobold*. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Mittwoch, den 26. September 4928 K»üt«k» »eE. Gemeinde - Giro - Konto Nr. 1S6. - Anzeigen werd«, an d«u SrschAmmMchlW r bi» spSt.ß.n» v-mwa- IS MUM GeschSsissteöe erbeten. S Die Festsetzung d- «,,et«,n.«,,tk», L wird bet etntretender Ander«»« UmMMm 2 vorher deLnrnrigegÄen. 2 Jeder Anspruch »uf Nacht« S der Enzeigen-Aetra- durch Z « weiden »ich »der wen» de» 27. Jahrgang. OertlicheZ und Sächsisches. Vttendorf-Gkrilla, den 2S. September j)28. — Wan» beginnt der Herbst? Ani diese Frage dürfte die Antwort abgemein tauten, am 23. September. Im all gemeinen stimmt die Antwort, doch öentt man dabei nur an den astronomischen weniger an den meteoiologischen Herbst das heißt die Zeit, die zwischen der Tag- und Nuchtgleiche und der Wintersonnenwende liegt. Nun versieht man aber iui gewöhnlichen Leben unter dem Herbst eigentlich die Zeit des Uebergangs vom Sommer zum Winter, die Zeit, in der die Temperatur sich abkühlt und die Vegetation allmählich abstirdt. Diese Periode ist naturgemäß für jede Zone eine andere, für Mitteleuropa beginnt sie mit dein ersten Sep tember, daS heißt der 1. September entspricht ungetöhr ihrem Aniang, wenn man überhaupt eine Grenze festsetzen will. Man unterscheidet diesen letzteren, den meteorologischen Herbst der bis Anfang Dezember dau rt, vom astionomhchen. Schon Ende August setzt bei unS o t die kühlere Witterung kin. Mit Anfang September aber beginnt in der Regel das Verstirben und Abfallen der Blätter und das Kühlerwerden der Tage. Außerdem charakterisiert den Herbst noch das Verwelken der kraut- und grasartigen Pflanzen, das Er blühe» der Herbstblumen und die Obsternte und Weinlese Die Natur stirbt also nach und nach ab und so bietet der Herbst das Gegenstück zum Erwachen der Natur beim Ein züge des Frühlings. Grünberg. Am Donnerstag nachmittag wurde Herr Pfarrer i. R. Starke hier zur letzten Ruhe getragen. DaS letzte Geleit gaben ihm die Kilchenvorstände seiner früheren Gemeinden Dorfchemnitz nnd Eibenstock, sowie die politische Gemeinde Dorfchemnitz und die Militärvereine zu Dorfchemnitz und Grünberg die mit ihren Fahnen erschienen tvaren. Wilschdorf bei Rähnitz. Nun hat auch unser Ort ein Kriegerdenkmal. Ein Ausschuß unter der Leitung des Herrn Höhne brachte die Geldmittel auf. Architekt Dr. Discher in Oberlößuitz schuf den einfachen ansprechenden Ent wurf. Die HeistcUung des Denkmals ist aus Bruchstein Mit Sandsteinum'assung erfolgt Zwei Tafeln erinnern an die 33 im Weltkriege gefallenen Ortsangehörigen. Das Denkmal wurde auf dem Vorplatz znm alten Friedhof errichtet. Am 16. d. M. ist es feierlich unter Beteiligung zahlreicher Vereine und Einwohner unseres Ortes und der umliegenden Ortschaften eiugeweiht worden. Die Begrüßungsansprache hielt der Denkmalsausschußvorsitzende, die W-ihreede Oltspsarrer Meyer, worauf zahlreiche Kranzniederlegungen das Denkmal förmlich einhüüleu. Möge die Inschrift des Denkmals: „Unseren Söhnen und Brüdern, die im großen Kriege 1914 bis 1918 für Heimat und Deutschtum ruhm- Mürdiaeu Todes gestorben sind, zu Ehre nnd Dank und ewigen Gedächtnis" künftige Generation erinnern, daß auch Einwohner unseres Ortes deutsch gefühlt und gehandelt haben. Radeberg. Im Goldbachgrund, ging eine größere Baubude in Flammen auf. Da sie viel Arbeitsgerät, Kleidungsstücke und zwei Tonnen Rohöl barg, fand das Feuer reiche Nahrung. Die Baubude brannte vollständig Nieder. Zur Bekämpfung des Brandes waren die frei- Milligeu Feueuvehren der Stadt Radeberg und des Sachsen- Werkes ausgerückt. Weislropp. In der Nacht zum Sonntag gegen V, l2 Uhr loderte von den nordwestlichen Dresdner Höhen Wgen eine gewaltige Brandfackel herab, weithin im Elbtal den Ausbruch eines Schadenfeuers verkündeten. ES betias dies ein dem Landwirt Böhme gehöriges, aber nicht mu dessen Gutswirtjcha't zusammenhängendes Grundstück, das zwischen dem Rittergut und der Kirche zu Weistropp gelegen Plötzlich in Hellen Flammen stand. Es war von älte.erer Bauart und im Jahre 1900 mit einem Anbau versehen worden, und diente vier Familien als Wohnhaus. Der Brand war auf dem Dachboden des einstöckigen Hauses ver mutlich durch einen Essendeffelt entstanden. I» dem Hause Wahute u. a. die Hebamme Krieg, deren Sohu gerade Hoch zeit feierte. Milten in der fröhlichsten Stimmung erscholl der Schreckeusrus „Feuer im Hause". Sofort versuchten die Hausbewohner und die Hochzetlsgäste und rusch herbeigceilten Nachbarn zu retten was noch zu retten war. Inzwischen war auch vom Gasthofe aus der Feueralarm fernmündlich weitergegebeu worden. Wvhl trat, die freiwillige Feuerwehr Weislropp rasch in Tätigkeit^ doch^ war dem gefräßigen Ele- «ikt kein Einhalt mehr zu tun. Als die Feuerwehren von Hühndorf und Wilsdruff letztere mit jder Motorspritze, an der Brandstelle eintrastn, stand das Grundstück vollständig in Flammen, es wurde bis auf die Umfassungsmauern einge äschert. Im Laufe des Sonntags brachte mau die obdachlos gewordenen Bewohner in Notquartieren unter. Dresden. In der Sonnabendnacht wurde auf dreiste Weise in ein im Erdgeschoß gelegenes Geschäflskoutor auf der Schlesische» Straße eingebrochen. Die unbekannten Täter wuchteten mit einer Eisenstange die Schutzgitter aus einander, zlrtrümm rten das Fenster, wirbelten es auf und stiegen ein. Hierauf versuchten sie, den Geldschrank zu er brechen, indem sie in der Nähe des Schlosses ein etwa 30 cm großes Loch bohrten. Beim weiteren Vordringen stießen sie auf eine zweite Eisenwand. Diese aufzubrechen mißlang. Nachdem warfen die Täter den Schrank um und erbrachen alle anderen Behältnisse und durchwühlten sie, ohne etwas mitzunehmen. Offenbar hatten sie es nur am Geld abgesehen. Um jedes Geräusch zu vermeiden, war der Tat ort mit Säcken belegt worden. Brockwitz. Der 41 Jahre alte Polizeihauptwacht meister Karl Paul Friedrich aus Meißen, der mit seinem Kraftrad, von Weinböhla kommend, hier auf die Staalstraße einbog streifte dabei ein ihn überholendes Auto. Er kam zum Sturze, geriet unter die Räder des Kraftwagens und erlit so schwere Verletzungen, daß der Tod auf der Stelle eiutrut. Pirna. Während der vorjährigen Unwetterkatastrophe im östlichen Erzgebirge wurden u. a. auch im Seidewitztal große Schäden angerichtet. Auch die Gebäude der vielen Ausflügler bekannten Nenntmannsdorfer Mühle wurden da mals unter Wasser gefetzt und erlitten dadurch zum Teil er heblichen Schaden. Nun ist das umfängliche Mühlen- und Gastwirtschaftsgebäude in der Nacht zum Sonnabend bis aus die Grundmauern uiedergebrannt. In dem sogenannten west lichen Teile der den Mühleubetrieb enthält, war in der 10. Abendstunde, und zwar im zweiten Stockwerk, wo sich der Schälapparat befindet vermutlich durch Heißlaufeu eines Lagers ein Brand zum Ausbruch gekommen, der mit rasender Schnelligkeit um sich griff. Das Mühlenwerk wird gegenwärtig wegen des Wassermangels durch elektrischen Strom in Betrieb gesetzt, während dies sonst durch Wasser kraft geschieht. Bis in die neunte Abendstunde war die Mühle in Tätigkeit. Den Betrieb führt ein älterer Ver wandter des Besitzers Namens Krause, der etwas schwer hörig ist, und auch keinerlei Geruchssinn mehr besitzt, er hatte infolgedessen nicht das Geringste wahrgenommen, was auf die Entstehung eines Schadenfeuers schließen ließ. Der Besitzer Ufchner spielte gerade mit einigen Gästen einen Skat als seine Ehefrau auf das ausgebrochene Feuer aufmerksam wurde. Da die Fernsprechleitung bereits zerstört war, so vermochte man ans diesem Wege keine Löschzüge herbeizu- zuru en. Ein mit einem Kraftwagen vorüberkommender Ge- schästmann veranlaßte die Alarmierung der umliegenden Feuerwehren. Bevor die erste Spritze an der Brandstelle eintraf, hatten die Flammen auch deu östlichen Teil des Grundstückes ergriffen dieser enthielt in den oberen Stock werke» die Wohuräume und verschiedene Geschäftsräume, während sich im Erdgeschoß die Schankwiltschaf! befand. Nichts war hier mehr zu retten. R e n n e r s d o i f. Ein entsetzlicher Unfall mit tödlichen Folgen trug sich am Sonnabend beim Bau der hydro- elek riichen Speicheranlage hier zu. Ein aus der Umgebung von Braunschweig gebürtiger 27 Jahre alter, in Dresden- Friedrichstadt wohnhafter Heizer Alfred Kümme hatte eine Weiche zu stellen gehabt. Nach Erledigung dieser Arbeit sprang er auf den »alpenden Bauzug aut, muß aber infolge des Dampfes und Nebels einen Fehlgriff getan haben, nnd glitt deshalb aus. Er geriet unter die mit Ausschachtungs massen beladenen Wagen, von denen Nicht weniger als acht über seinen Körper hinweggiugen. Gottleuba. Aus der Staalstcaße Peterswald— Hellendorf, rannte ei» Motorradfahrer, der die Gewalt über seiue Mafchine verloren hatte gegen zwei an der Straße stehende Bäume. Er kam dadurch schwer zum Sturze und zog sich tödliche Verletzungen zu. Der Verunglückte war der 30 Jahre alte Monteur Fritz Hilscher von einer Fabrik in Hellendoif. Oschatz. In Oschatz gingen auf dem Gelände des ehemaligen Proviantamtes ein großer, Speicher der die kurz zuvor eingebraHle Ernte eines Gutsbesitzers barg und eiue Slröhsesme in Flammen auf. Bei dem Brande sind auch zwei Pferde umgekommen. Mau vermutet, daß Jungens die in der Nähe Gänse hüteten de» Brand verursacht haben. Chemnitz. In den Faradit-Jsolier-Rohrwerken in Reichenhain bei Chemnitz brach am Sonntag im Jmprägnier- gebäude ein Schadenfeuer aus, das infolge der vielen leicht entzündlichen Stoffe bald einen bedrohliche Umfang anuahm. Infolge des energischen Eingreifens der Chemnitzer Berufs- ieuerwehr und vieler freiwilliger Feuerwehren konnte das Feuer nach mehrstündiger angestrengter Tätigkeit unterdrückt weiden. Der Schaden ist dwch Versicherung gedeckt. Be trieb und Belieferung der Kundschaft erleide» keine Störung da auf reichliche Vorräte zurückgegriffen werden kann. Burgstädt. Am Sonnabeudvormittag gegen 10 Uhr von der Brücke in der Nähe des Bahnhofs Markersdorf ura nach einem nach Chemnitz fahrenden Güterzug ein Ziegelstein geworfen worden. Dabei wurde das Fenster der Lokomotive zertrümmert und der Lokomotivführer am Kopf verletzt. Die Reichsbahndirektiou Dresden hat für die Ermittelung des Täters eine Belohnung von 300 Mark usgesetzt. Geithain. In den frühen Morgenstunden des Sonnabends war im Bahnhoisdienstzimwer zu Tautenheiu ein Geldschrankeinbruch verübt worden. Die sofortige Meldung an die Bahnhöfe der Linie Geithain—Bad Lausick Me zur Folge, daß in Hopfgarten kurz vor Abfahrt des Frühzuges nach Leipzig ein verdächtiger Unbekannter festge nommen wurde der den Einbruch zugab. Es handelt sich um einen 22 jährigen ledigen Fabrikarbeiter, der zuletzt in Ober- irohna tätig war. Das gestohlene Geld konnte ihm restlos wieder abgenommen werden. 8 p o r Spieltag am 23. September 1928. Der Spieltag erfreute sich eines guten Besuches und wurde von Seiten der Spielmaunschaften interessanter Sport geboten. Handball. Iah» Jgd. — Radeberg Jgd. 0:9 Der körperlich und techiitsch überlegene Gegner hatte daS Spiel jederzeit in der Haud. Jahn Ti. — Stetzsch Tt. 1:3 (1:2) Der besseren Ballbehandlung verdankt Stetzsch deu Sieg. Jahn I. — Radeberg I. 1:1 (0:1) Einen harten Kamps dis in die letzte Minute lieferten sich beide Mannschaften. Mit einem unentschiedenen Spiel trennten sich beide Mannschaften. Fuß ball. Jahn II - Radeberg II 0 :1 (0 : 0) Sehr wacker hielt sich die hiesige Mannschaft und erst in der letzten Minute erzielte der Gegner das sieg bringende Tor. Jahn I — Radeberg I 1 :6 (1:4) Radeberg konnte das Spiel teilweise überlegen gestalten. Die hiesige Mannschaft spielte mitunter sehr lustlos und zu langsam. Man hat von ihr schon bessere Spiele gesehen. Dresdner Schlachtviehmarkt. 24, September Auftrieb: 171 Ochsen, 476 Bullen, 448 Kalben und Kühe, 67 Färsen, 749 Kälber, 830 Schafe, 3595 Schweine. Kreise in Reichsmark stür 50 Kilogramm Lebendgewicht: Achse«: vöüfleischige ausgemästete höchsten SchlachtwerteS junge 54—58, ältere 44—50 sonst, vollst, junge 36—42, ältere 30—32. Musse«: jüngere vollfleischige höchsten Schlachtwertes 52—56, sonstige vollfleischige 45—60, fleisch. 41—43. Kühe: jüngere vollfleischige höchsten SchlachtwerteS 46—52, svnsliae vollfleischige 37—43, fleischige 28—33, ge, ring genährte 23-26. Mrfeu: vollfleischige ausgemästete höchsten Schlachtweites 52—56, sonstige fleischige 42—48 Kälber: beste Mastkälber 84-87, mittlere 74—80, geringe 65—71, geringste . Schafe: Stallmast 61—67, mittlere 56—60, fleischiges Schafvieh 48—54. Schweine: Fettschmeine über 300 Pfd. 74—76, vollfletsch, bis 300 Pid. 77, bis 240 Pfd. 73—74, bis 200 Pfd. 70-72 Sauen 66—69. Ausnahmepreise über Notiz.