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Sächsische Elbzettung Sächsische Schweiz unü Wissen'. Ständige Wockienbeilagen: 71. ^gkrgang Bgü Sckgndau. Mittwock. den 21. Dezember 1927 Nr. 297 Bad Schandau, am 21. Dezember 1927. Die Staüwerorünelen. l>. meä. Lange, Vorsteher. Der Stsülrst. Heidrich, stellv. Bürgermeister. i zeugung laneuvcn uuv >le «ttgemc«« vertcuernvcn Steucr- druck zu milder«, uni die Wettbewerbsfähigkeit mit dem Ausland nicht zu verlieren, ist eigentlich so selbstverständ lich, daß sich ihr Erzeuger ebenso wie Verbraucher an» schrieben müssen. Nbcr diese programmatischen Voraus- seyungen hinaus schlägt nun die deutsche Wirtschaft ganz bestimmte Massnahmen vor, die den Charakter eines N a t p r o g r a m m s tragen. Vielleicht hegt man dabei den Gedanken, die Vor schläge durchführen zu lassen mit Hilse eines Ermäch tigungsgesetzes an die Ncichsregicrung, wie das Ende li>23 in der Stabilisierungskrise mit vielfach gutem Erfolge geschehe« ist. Vor allem verlangt man, dab die Ausgaben in Reich, Ländern und Gemeinden im kommen de« Jahr sehr erheblich verringert werden, zum mindeste« in der Höhe, wie der Rcichshanshalt dies mit sechs Pro zent vorsicht. Ein weiterer Vorschlag zielt darauf ab, dem Ncichsfinanzminister ei« entscheidendes Vetorecht cin- zuräumen gegen jede Erhöhung der Ausgaben, soweit diese im Etat von der Negierung vorgeschlagen sind, so wie gegen jeden Beschlub, der eine spätere Mehrausgabe über den Etat hinaus vorsieht; entsprechende Einrichtungen gelten für die obersten Finanzbehörden der Länder und der Gemeinden. Das ist em Gedanke, der ebensowenig neu ist wie der dritte, das, Länder und Gemeinden mit sofortiger Wirkung verpflichtet sein sollen, dem Neichs- finanzministcr oder seinem Beauftragten auf Anforderung hin jede notwendige Auskunft über ihre Vermögenslage und ihre Verpflichtungen zu geben, besonders über den Stand der fundierten und der schwebenden Schulden. Aber man will das Recht des Neichsfinanzministcrs noch mehr erweitern: er soll den Ländern gegenüber befugt sein, dort Einspruch gegen die Vorlegung ihres Haus haltsplanes an den Landtag oder gegen den Vollzug eines gegenüber dem Voranschlag erhöhten Haushaltsplanes zu erheben, wenn durch diesen die allgemeinen Richtlinien der Finanzpolitik des Reiches verletzt werden. Wenn man noch den anderen Vorschlag hinzunimmt, nämlich den, die Befugnisse des Reichssparkommissars so zu erweitern, daß tatsächlich eine Gewähr für die Durchführung der von ihm als notwendig erachteten Sparmaßnahmen gegeben ist, so führen diese Anregungen fast zu einer Diktatur des Neichsfinanzmi- n i st e r s, zu einer Finanzkontrolle über Länder und Ge meinden, übrigens auch hinsichtlich ihrer Beteiligungen an wirtschaftlichen Unternehmungen. Unbestreitbar sind diese Vorschläge außerordentlich! radikaler Natur, ihre Durchführung würde sogar eine starke Beschränkung der parlamentarischen Rechte bedeuten. Wenn in den ersten Januartagen die Konferenz der Ministerpräsidenten sich mit der gesamten Verwaltungs- reform befassen wird, so dürfte es unumgänglich not wendig sein, diese Anregungen, dieses Programm der deutschen Wirtschaft eingehend zu prüfen; doch nicht nur zu prüfen, sondern vor allem zu En 1 schlüssen zu kommen. Mch.Mchemcn Zeiner N^7n Infolge höherer Gewalt. Streik Aussperrung. Betriebsstörung usw. berechtig, nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch aus Lieferung der Zeitung Für eilige Leser. * Hx Len Karlshorster Oelgaswcrken entstand am Dicnstag- mrtl-qg eine schwere Explosion. Das Dach der Gasanstalt wurde in die Luft geschleudert, sämtliche Wände wurden eingedrückt. Die Stichflammen erfaßten den Dachstuhl und setzten ihn in Brand. Zahlreiche Löschziige der Feuerwehr wurden alarmiert. Ein An gestellter der Gasanstalt ist lebensgefährlich verlasst worden. Die Schuldfrage steht noch nicht fest. * Am Ausgang einer Pariser Untcrgrundbahnstation erschoß di« Fran des Desch ichtsproscssors Arnauld ihren Mann. Die beiden Eheleute lagen in Scheidung. * Zwischen der Regierung in Mecklenburg-Slrelitz und dem Landtag ist ein Konflikt entstanden, da der Landtag die Aus- «sungöbckannlmachung der Negierung auf Grund der Staars- gerichtscnlschcidung über die Wahlbeschränkungcn nicht aner kennt. — Auch in Mecklenburg-Schwerin wird von national sozialistischer Seile Einspruch gegen hie Gültigkeit der Land- tagswahlcn erhoben * Ein Teil der russischen Opposition hat sich der Entschei dung der Regierungsmehrheit unterworfen. Die Unterwerfung ist vorläufig nicht angenommen worden * Nach Ansicht des amerikanischen Schatzsekretärs Mellon hat Parker Gilbert mit seinem Vorschlag für Festsetzung des G» Aimtbclragcs der Reparationen durchaus richtig gehandelt. .... Unterhaltungsbeilage', AobeN Im Bild Welt der Zrau', Illustrierte Sonntagsbeilage Tageblatt für die En'hält die amtlichen Be^ Sebnitz. - Bankkonten: das H,-up,Zollamt Ostsächstschc Genossenschaftsbank Zweigniedcr- ewdöans-AM -UstA-cktonto: Lresden »3 327 Racyruf Am Sonntag, dem 18. ds. Mts., abends 7-12 Uhr ist infolge eines erlittenen Herzschlages Herr Bürgermeister i. R. vo für. Rickard Hellmut Voigt plötzlich verschieden. Ueber 21 Jahre hat der Entschlafene an der Spitze unseres Gemeinwesens gestanden. Während seiner Amtstätigkeit versuchte er, die Entwicklung unserer Stadt Bad Schandau vorwärts zu bringen. In diesem Sinne wird jederzeit seiner in Ehren gedacht werden. Ein Notprogramm. Immer und immer wieder hoben die verschiedensten Wirtschoftsverbände in Deutschland, namentlich der Neichsvcrband der deutschen Industrie, die Forderung er hoben, daß die Kosten unserer öffentlichen Verwaltung in Reich, Ländern und Gemeinden endlich einmal energisch eingeschränkt würden. Der ständig wachsende Steuer druck, bei dem die kostspielige Verwaltung die Hauptrolle spielt, verteure zusehends die Kosten der wirtschaftlichen Produktion und mache sie im Kampf mit dem Ausland immer mehr wettbewerbsunfähig. Jetzt ist von neuen, twrch alle Spitzenvcrbände der Industrie, des Handels und des Handwerks eine solche Mahnung in die Öffent lichkeit- gebracht worden;' doch ergänzt man sie diesmal dmrch ganz bestimmte N e f o r m v o r sch l ä g c. Die Kundgebung verweist darauf, wie gefährlich für unsere wirtschaftliche Entwicklung die Steuern der- kastuttg in Reich, Ländern und Gemeinden wirkt; Einzelreformcn haben eine Ermäßigung der Gcsamt- -elastung nicht herbeigeführt, sondern der Steuerdrnck ist fortgesetzt gestiegen. Das hat eine Steigerung der Er- zeug.ingskosten herbeigeftthrt, die einfach eine Verteue - rung der Lebenshaltung erzwingt. „In den letzten Monaten hat die Steigerung der Selbstkosten in der Produktion und der Warenverteilnng einen Grad er reicht, der nach einem etwaigen Abflauen der Jnlands- koniunktur zweifellos befürchten läßt, daß der dann um nm so notwendigere Anschluß an den Weltmarkt gefährdet wird. Diese arnndleaende Korderuna. den auf der Er- Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners dorf, Krippen, Lichlenhain, Mittclndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwitz, Prossen, Rathmannsdorf, Reinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Wallersdorf, Wendischfähre, sowie für das Gesamtgebict der Sächsischen Schweiz Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung. Alma Hieke. Inh. Walter Hieke Verantwortlich: K. Rohrlappcr Anzeigenpreis (in RM.): Die 7gelpaltene 35 mm breite Petitzeile 20 DfG, für aus wärtige Auftraggeber 25 Pfg., 85 mm breite Reklamezeile 80 Psg. Tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. — Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt. Anzeigenannahme für alle in- und ausländischen Zeitungen Sietl-Soot-Mnnschast vor dem Ersticken Die Sauerstoffs ii fuhr reicht nicht aus. Die Hoffnung ans Rettung der noch am Leben befind lichen, in dem gesunkenen amerikanischen Unterseeboot „S. ä" cingcschlosscnc« sc ch s Matrosen ist so gnt wie anfgegcbcn worden. Die Versuche, die Eingcschlosscne« zu erreichen, mußten " stellt werden, da starker Sturm und eisige Kälte alle A..,.rcngungcn lange Zeit fruchtlos machten. Die bisherigen Feststellungen der Taucher haben ziemlich einwandfrei ergeben, daß von der Besatzung nur noch die sechs im Torpcdoranm Eingeschlossenci, am Leben sind. Aber auch sie haben, wie sic aus die Hanlinersignale der Taucher antworteten, bereits sehr unter der sich schnell verschlechternde!! Luft zu leiden und können kaum noch lauge aushaUen. Einem Taucher gelang cs, Ruse der eingeschlosscnen Seeleute ab zuhören. Es war eine Bitte um schnelle Hilse. „Sauer stoff,' immer wieder „Sauerstoff" lautete das Klopfzeichen. Die Kräfte der noch lobenden U-Boot-Jnsasic« scheinen rapide abzunebmen. Keine Rettungsmöglichkeit für die eingefchloffenen Matrosen des amerikanischen Unterseebootes. Rcwifork, 2». Dczembor. Die Hoffnung auf Rettung der sechs Matrosen im Unterseeboot 8 4 ist endgültig ausgegeben worden. Aus Signqlc von außen her wird nicht mehr geant wortet. Um 12.30 -Uhr mitteleuropäischer Zeit war es nochmals ge lungen, Mit den Eingcschlossencn in Verbindung zu treten und diese Verbindung bis t t.30 Uhr aufrcchtzuerhalten. Dann wur den die Zeichen schwächer. Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten wurde zu Gebeten für die Ueberl ebenden des gesunkenen Unterseebootes ausgesor- dcrt. Bei der Eröffnung des Kongreßes wurden gleichfalls Ge bete gesprochen. Die hochgehende See hat die Hilfsarbeiten be hindert. Beileid der deutschen Marine. V er bin, 20. Dezember. Der Chef der Murmeleitnng, Üldntiral Zenker, hat anläßlich des Verlustes des ameMa- nischcn Unterseebootes 8 -1 der amerikanischen Marine durch Ver- miitclung Les hiesigen amerikanischen Marineattaches sein und der deutschen Marine Beileid ausgesprochen. Ein bedeutsames Eingeständnis. London, 20. Dezember. Hier kommentiert man sehr leb haft die gestrige Aeußerungdes amerikanischen Deputierten Anton Griffin, der erklärte, daß weder Großbritannien, noch die Ver einigten Staaten in der Ausrüstung von Unterseebooten die notig« Erfahrung besäßen. Die Ausrüstung deutscher Unterseeboote sei nach Grifft ns Ansicht bereits währenddes Krieges wesentlich besser gewesen und die Vorrichtungen an Bord deutscher Unterseeboote hätten in einem ähnlichen Fall den Untergang verhindert. y«,nlprech-r: Bad Schandau Nr. 22 - Drahtanschrift: Elbzeitung Bad Schandau preis (in NM.) halbmon ch H . Produktionsoerteuerungen, Erhöhungen der W7md^°e^ uns das Recht der Nachsorderung vor