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Dresdner Journal : 29.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189007290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18900729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18900729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-07
- Tag 1890-07-29
-
Monat
1890-07
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Journal : 29.07.1890
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1890 Dienstag, den 29. Juli, abends 173 DresdnerAmMal Lei Htxlle»- uoä ^isssro»»tt e»ttpr. L. Feuilleton die »c»!. l Besten igen Jn- >, ergeht te, dem- AuftrSge edition, Well in ad daher zu Ori- ovision, nspesen Blätter erteilen, Stellen, «validen, tureau, uf für das Re- Nichtamtlicher Teil. Welegraphifche Wachrrchten. Wilhelmshaven, 29. Juli. (Tel. d Dresdn. Journ.) Se. Majestät der Kaiser wohnte heute früh dem Stapellauf eines TranSportdampferS bei. Für hie Gesamtleitung verantwortlich: Hofrat Dtto Banck, Professor der titterawr- und Kunstgeschichte Lie Muttergottes von Birkenstem. Eine Geschichte aus den bayerischen Bergen. Von Friedrich Dolch. 7 (Fortsetzung.) „Dem Schneiderbauer von Schliers" fuhr Alte fort, — „er is schon laug' tot, — hat die Neugierd' Tag und Nacht kein' Fried' mehr lassen, und er is amal in derer Nacht auf die Brecherspitz' hinaufkraxelt und hat sich versteckt, um den Hexen LrueLetnenr Uck mit ^omuüui»« äsr Lorn»- u. ksiertt^s »kc- kor»ipracd-A»»cül«i»r Ur. 1285. Machbestessungen uf das „Dresdner Journal" für die Monate ugust und September werden zum Preise on l M. 70 Pf. angenommen für Dresden: ei der unterzeichneten Expedition (Zwinger- raße Nr. 20), für auswärts: bei den betref- enden Postanstalten zum Preise von 2 M. In Dre-de» - Nenstadt können Bestellungen bgegeben werden in der Hofmusikalienhandlung es Herrn Adolf Brauer (F. Plötner), Haupt- aße 2 und bei Herrn Kaufmann C. Siegmeier Albertplatz am Alberttheater), woselbst auch nkündigungen zur Beförderung an unser Blatt angenommen werden, und bei welchen ebenso wie bei Herrn Kaufmann E. Eschler, in Firma Oskar Schröder Nachf., Pillnitzer Straße, Ecke Ziegelstr., dem Bahnhofsbuchhändler Herrn eigand (böhm. Bahnhof), Herrn Kaufmann imon, Circusstraße 24, Ecke Pillnitzerstraße, Herrn Kaufmann August Bensch, Schmiede» gäßchen 2, Ecke der Hauptstraße, und Herrn Kaufmann Lebr. Wesser, Prager Straße 50, einzelne Nummern des „Dresdner Journals" zu haben sind. Aukiudtgunge« aller Art finden im „Dresd ner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung, und es werden die Gebühre» im Ankündigungs- teile mit 20 Pf. für die kleingespaltene Zeile oder deren Raum berechnet; für Ankündigungen unter „Eingesandtes" sind die Gebühren auf 50 Pf. für die Zeile fcstgestellt. Löuigl. Expedition des Dresdner Journals. (Zwingerstraße Nr. 20, in der Nähe des neuen Postgebäudes.) Fernsprech-Anschluß Nr. 1295. Vsrvxsprettr Lr vr»»äF» visrbsI^Lürlick 2 LV kk , b«i e» L»i»«rl, ävuttcdv» viarttl- Uel» S »u»»srd»1b äs» äsattesssQ k»icüo» tritt kott- uvä 8tewpvlm»ei»I»a üü«»». Livrslo« Uomwerv: 10 ?t. A»tiü»ätxunx«8«blldrsi> r r städtische» l»., GrieSlrr. chl3l,ü0 M., >rieSlermund- 22,»0 M., o ohne Sa< Nr. 0 ss,oa 1 26,ü<> M„ M., Futter, pr. 106 Ko. « 10,20 M., e pr. 106 Ko. ersteuert, PL mit 50 M. mit 70 M. Stimmung: «li. (Pro- »o . ».. Juli. Keptember- zek., matter. pro Juli 163,2b M. >,00 M. G., loco —,—. Juli-August tober 36,60 « — gel., G. per Juli tober bS,60 er loco — >., per Juli» abcr-Okwbsr j Prachtvoll. je in echt « Verein Ml" was hast denn da eigentli' 'rnmz'schleichen und rum- z'lusen? Was fallt Dir denn ein, d^ß D' mitten unter der Zeit von Deiner Arbeit davonkaufst?" „Ja weißt, da- hab' ich halt gethan, weil sie mir net davonlauft'', spottete der Bursche. „Und das weißt ja eh, daß ich gern zu Dir in' Heimaarten komm'! — Wie is 's? Wenn der Bub' zu seinem Schatz geht, kriegt er doch alleweil ein bissel was vorg'setzt! Schenkst mir net vielleicht ein GlaSl ein? Kramer Witwer (Wachholder) oder Enzian —" „Ta wird Dir der Schnabel schon fein sauber bleiben," fiel ihm aber Urschl höhnisch in- Wort. heimlich zuzuschauen Wie s Zwölfe g'schlagen hat, sind überall schwarze Wolken^ aufg'stiegen und die Hexen sind auf Bes ' _ ' . terlichem Geschrei durch die Luft daherg'fahr'n. Ganz z'oberft aber, auf einem Stein, is einer gesessen, der war kohlschwarz und Hörndeln hat er g'habt und Lr äeu Kuum eiusr koopulteoeu britt 26 kt. Unter „ Lwxssunät" ä«o t bO kk. „Milch kannst hab'« und wenn D' keine magst, nach her kannst Dein Durst mit Wasser löschen!" „Brr," machte der Bursche und schüttelte sich, „laß' Dir heimgeig'n mit Deinem Wasser! Gieb mir halt einen Weidling Milch, wenn Du kein' Schnaps hast! Aber Dir, Du alte Z'widerwurz'n, mag ich gar kein gut's Wort mehr geb'n! — Net wahr, Midei, Du nimmst Dich schon an uni ein' halb Verschmachteten? Du thust ein gut's Werk, wenn Du ein' Durstigen tränkst und verdienst Dir ein ,Vergelt's Gott' damit." Das Mädchen ging schweigend in die Hütte und Ruap, der es sich inzwischen auf dem Brunnentrog bequem gemacht und seine Pfeife angezündet hatte, sah ihr mit grinsendem Lachen nach. Die alte Urschl hantierte ärgerlich mit ihrem Butterfaß herum und schoß giftige Blicke auf den Sprechenden. „Sprich Du den Namen Gottes net aus!" rief sie. „Du verunehrst ihn bloß, wenn Du ihn auf die Zung' nimmst." „Jetzt Dir kann man aber doch schon gar nix recht machen," sagte der Bursche lachend und schlug sich mit der Hand aufs Knie. „Mach' ich ein' G'spaß, is 's Dir net recht, und wenn ich g'setzt und ernsthaft daher red', nachher greinst auch wieder! Ich weiß's schon, daß Tu mich net auSsteh'n kannst und ich weiß auch warum! Freilich, Kopfhänger und Betbruder bin ich keiner, und mit dem Rosenkranz und Betbüchel in der Hand rutsch' ich auch net in alle Kirchenstühl' herum. Und wenn ich net alles glaub', was der Pfarrer auf der Kanzel predigt, nachher wird's euch noch net so weit g'fehlt sein!" „Du Schandmaul", eiferte die Alte, „Dir is freili' nix z' heilig und glaub'n thust auch an kein' feurige Aug'n — das war der böf' Feind, und der hat den Hexenmeistern und Hexen zum Tanz auf- g'spielt. Es iS schauderli' zu'ganaen, daß dem Schnei - derbauer schier 'S Hören und Sehen vergangen is. Er hat sich ganz in der Still' wieder davonschleichen wollen, aber tue Hexen haben ihn g'seh'n und mit einem höllischen G'lachter sind's auf ihn los —" Lautes Lachen erscholl in diesem Augenblicke hinter den beiden; aufschreiend brach die Alte mitten in ihrer Erzählung ab, schlug mit zitternder Hand ei« Kreuz und stammelt«: „Alle guten Geister loben Gott den Herrn! O Du heilige Mutter Gotte- steh' uns bei!" Tagesgeschichte. * Berlin, 28. Juli. Se. Majestät der Kaiser ist heute mittag bei prächtigstem Wetter von seiner Nordlandsfahrt in Wilhelmshaven eingetroffen. Nur wenige Tage wird bekanntlich der Aufenthalt des Herrschers in diesem deutschen Nordseekriegshafen und inmitten der Marine währen, da schon zu Anfang des kommenden Monats die Reise nach England, zum Besuche der Königin Viktoria in Osborne, erfolgt. — Heute blieb der Kaiser den Tag über an Bord der „Hohenzollcrn" und erledigte Regierungsgeschüfte. — Ihre Majestät die Kaiserin, Allerhöchstwelchc zur Zeit mit den kaiserlichen Prinzen noch auf Saß nitz weilt, wird gegen die Mitte künftigen Monats zu längerem Aufenthalte in Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel erwartet. — Dem Vernehmen der „Nordd. Allg. Ztg." nach wird am 25. August l. I. spätestens die thatsächliche Besitzergreifung der Herrschaft Ur ville durch die Bevollmächtigten Sr. Majestät des Kaisers stattfinden, sodann wird sofort an die Restaurierung der Gebäude, > Herrgott und an kein' Teufel! Du wirst amal a schöne Fahrt machen in Tein'm Unglaub'n und Deiner Sündhaftigkeit!" - Der Bursche nahm die Milchschüsscl aus den Händen Mideis, die in diesem Augenblicke wieder aus der Hütte kam, setzte sie an den Mund und trank sie mit einem Zuge leer. ,L>ho," sagte er dann, nachdem er sich den Bart gewischt, „was wird das gar für eine Fahrt werden? Bis auf'n Freithof halt, nachher is a so all's 'rum! Recht hast, ich glaub' an kein' Teufel! Wenn ich mir mit der Arbeit nix verdien', unser Herrgott langt mir auch kein Stückel Brot vom Himmel 'runter. Wenn ich krank bin und bresthaft, so werd' ich ja doch net g'sund, und wenn ich auch alleweil drunt'n in Birkenstoa' auf'm Boden Herum rutsch' vor dem hölzernen auf'putzten Bildl —" Er brach ab und blickte verwundert empor, denn rasch war Midei dicht vor ihn hingetreten und schaute ihn mit blitzenden Augen an. „Ruap," sagte sie mit zornbebender Stimme, „jetzt hab' ich Deine gotteslästerlichen Reden lang' g'nug ang'hört! Deine Milch hast trunken, jetzt machst, daß D'fort kommst von unserer Hütten, denn wir leiden's net, daß Du Dein G'spött treibst mit heiligen Sach'n und mit der Muttergotte- von Birkenstoa'!" Hochaufgerichtet stand das Mädchen vor dem Spötter und vor ihren flammenden Blicken schlug er fast scheu die seinen zu Boden. Langsam erhob er sich, um dem Befehl Folge zu leisten, aber er be schleunigte seine Schritte etwas, als er bemerkte, daß die alte Urschl auS der Hütte mit einer Heugabel wieder zum Vorschein kam und nicht übel Lust zu DaS Schiff erhielt bei der durch den Vizeadmiral Paschen vollzogenen Taufe den Namen „Pelican". ^Zschl, 28. Juli. (W. T. B.) Anläßlich der Vermählung der Erzherzogin Marie Valerie haben überall festliche Vorbereitungen stattgefunden. Heute nachmittag hat eine Deputation der Gemeinde vertretung von Ischl der erlauchten Braut das HochzeitSgeschenk der Stadt Ischl überreicht. Dasselbe besteht in einem Zierschrank auS Eben holz mit Elfenbein auSg'legt und mit kleinen Säulen auS schwarzem Marmor verziert. In Erwiderung der Ansprache deS Bürgermeisters drückte die Erzherzogin Marie Valerie ihre auf richtige Freude in huldvollen Worten über die kunstvolle Arbeit auS und beauftragte den Bürger meister, der Gemeindevertretung ihren Dank für das schöne Geschenk auSzusprechen. Girgenti, 2S. Juli. (Tel. d. DreSdn. Journ) Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich ist mit den Prinzessinnen-Töchtern heute vormittag nach Athen weitergereist. London, 28. Juli. (W. T B.) Eine Anzahl der Arbeiter der Tilburydocks haben heute die Ar beit eingestellt, weil sie die Bedingungen der Kon- traktarbeil als fernerhin unannehmbar betrachten Eine Ausdehnung des Streiks wird befürchtet. Buenos AyreS, 29. Juli. (Tel. d. Dresdn. Journ ) Gestern nachmittag wurde, nachdem der Waffenstillstand nochmals verlängert worden, nach mehrfachen Konferenzen der Regierung mit den fremden Gesandten behufs eines friedlichen Aus gleichs ein Einvernehmen erreicht. Die Bildung eines VersöhnungSkabinettö ist wahrscheinlich. Capetown, 28. Juli. (Telegramm des „Reu- terscheu Bureaus") Der neue Premierminister Cecil Rhodes brachte im Repräsevtantenbause eine Resolution ein, daS HauS bedauere, daß die Re gierung deS KaplandeS über den englisch-deutschen Vertrag, soweit er daS Gebiet südlich des Zam- bcfi betreffe, nicht um Rat befragt worden sei. Die Regierung solle bei jedem künftigen Überein kommen, welches dieses Gebiet betreffe, gehört werden. eine endgiftige Vereinbarung erzielt werden solle. Fergusson erklärte, England sei bestrebt, jeder mög- lrchen Kriegsgefahr mit irgend einer anderen Macht wegen Afrika- dadurch vorzubeugen, daß von vorn herein etwaigen Mißverständnissen, so weit dies mög lich sei, durch eine genaue Umgrenzung der Macht- sphären der Nachbarländer Großbritanniens in Afrika vorgebeugt werde. Da England im ganzen Weltteile, die Nordwestecke ausgenommen, größere oder kleinere Gebiete sein nennt, so kommen auch dort überall der artige Abgrenzungen in Betracht; England hat sich, nachdem eS mit Deutschland handelseinig geworden und mit Portugal sich zu verständigen im Begriffe steht, deS weiteren mit Frankreich in Verhandlung zu setzen, und ebenso mit der neuesten Kolonialmacht in Afrika, mit Italien. Wie die Abgrenzung den deutschen Ansprüchen gegen über sich vollzieht, ist bereits hinlänglich bekannt; die be treffenden B^timmungen sind in der That so klar und deutlich, daß kaum mehr ein Zweifel, ein Mißverständnis wegen dieser Grenzlinien gefürchtet zu werden braucht. Ebenso genau scheint sich die Abgrenzung zwischen Portugal und dem Gebiete der Britisch-südafrikanischen Gesellschaft zu vollziehen, obwohl hier ursprünglich noch viel weitergehende Forderungen einander feind selig gegenüberstanden, als im Bereiche der deutsch englischen Ansprüche. Nachdem aber m London aus die Idee einer ununterbrochenen Fortsetzung des britischen Gebietes vom Kap bis zum oberen Nil gebiete verzichtet werden mußte , scheint man auch Portugal gegenüber den Bogen nicht mehr allzu straff spannen zu wollen. Allerdings muß letzteres auch seinerseits die Ansprüche aufgeben, welche es bisher auf das ganze inneraftikanische Hinterland zwischen seiner Mozambiqueküste und seinen westafrikanischen Gebieten Angola und Benguela erhoben hatte. Dieser Verzicht mag dem hochgesteigerten nationalen Ehr gefühle der Portugiesen, welche ihre Nachbarn, die Spanier, hierin noch überbieten, ganz gewaltig gegen den Strich gehen; schließlich wird man sich aber in Lissabon ebenso beruhigen, wie dies anderwärts bei ähnlichen Lagen der Fall gewesen ist, und mit der Erwägung trösten, daß immerhin noch weit mehr . afrikanisches Gebiet unter portugiesischer Oberhoheit bleibe, als das kleine Königreich mit seiner geringen Menschen- und Kapitalskraft auszunützen in der Lags ist.' Weniger glatt scheinen bisher die Verhandlungen mit Frankreich zu verlaufen, obwohl täglich von Paris aus versichert wird, dieselben stünden ihrem Abschlusse nahe. Frankreich hat für seinen Verzicht auf das verbriefte Recht, über die Erhaltung der bestehenden Zustände auf Sansibar zu wachen, eine gesalzene Gegenrechnung angekreidet. Einzelne der Forderungen, welche sich in derselben verzeichnet finden, werden vom britischen Kabinette ohne Bedenken zugestanden wer den können, obwohl sie für Frankreich eine recht er hebliche Entschädigung bedeuten. So z. B. die For derung, daß die fremden Konsuln aus Madagaskar ihr Exequatur durch den französischen Ministerresiden len am königlichen Hofe zu Antanarivo erhalten, wo durch in aller Form das französische Protektorat über Madagaskar, wenigstens soweit dieses Eiland der Herrschaft der Howaregierung untersteht, anerkannt wird. Bedenklicher wäre bereits für England das Zugeständnis der französischen Forderung, England möge auf seinen Handelsvertrag mit Tunis verzichten, wodurch der engere Anschluß des Beylek an Frank reich ermöglicht werden würde. Eigene englische In teressen würden durch ein solches Zugeständnis des auswärtigen Amtes kaum oder wenigstens nicht in einer irgendwie ernstlich in Betracht kommenden Weise geschä digt, wohl aber liefen die guten Beziehungen, welche derzeit zwischen Großbritannien und Italien obwalten, Ge- Luoudw« vou HakNnälxuoxso »»«Mltrtir Louuvi»«ik>vLr äs» Orssänsr äournrtt»; LuodLrx N»rU» Vteu L»ix»ix V»»«I vr»»1»o kr»x ». ». Xüocd«»: k»ri» LoLLo» - 8«rUn - kriulklurt «. K.- : Daut« L'o L«U»: Znvaliäsnäcmt, Lr»»I»o: Lmit Ladal5,' <7. L»N« Larci «s 60. tterausxsdvrr Lüoißl- Lrpoäittou äs» Vrssäver äouruul». vro»äsu, ^«ioxsrstr. 2V. kervsprscü-^osetttu»»! Ur. 1285. H . I i" Dresden, 29. Juli. Die Aufteilung Afrikas. In den letzten Wochen war in der gesamten euro päischen Presse sehr häufig die Rede von der end- ailtigen „Aufteilung" Afrikas. Den Anlaß zu diesen Betrachtungen der Blätter gaben das deutsch englische Abkommen, die Verhandlungen zwischen Lissabon und London über die Abgrenzung des Gebietes der britisch südafrikanischen Gesellschaft und der portugiesischen Be sitzungen im Flußgebiete des Zambesi und endlich die Verhandlungen über die Entschädigungen, welche Frankreich dafür erhalten soll, daß es seine Einwilli gung zu dem britischen Protektorate über das Sul tanat von Sansibar giebt. In einer ihrer letzten Nummern unterzieht die Wiener „Presse" die durch diese Vereinbarungen (welche freilich nur zum Teil endgiltig abgeschlossen find) geschaffene Lage der Dinge in Afrika mit ihren Folgen einer eingehenden Be trachtung, deren wesentlichen Inhalt wir im nach stehenden wiedergeben: „Nach den Erklärungen, welche dieser Tage im englischen Unterhauic Unterstaatssekretär Fergusson machte, so schreibt das Blatt, scheint es, als ob durch die neuen, teilweise abgeschlossenen, teilweise im Zuge befindlichen Vereinbarungen bezüglich der Festsetzung der Machtsphären der beteiligten Staaten in Afrika Ein noch schallenderes Gelächter folgte diesen Wor ten und ein stämmiger Holzknecht bog, die Axt auf der Schulter, um die Ecke der Hütte. „Erschrick nur net gar so", sagte er und wischte sich mit der Hand die Lachthränen aus den Augen. „Du thust ja g'rad, als ob Du schon denselbigen seh'n thät'st, weißt, den Kohl schwarzen mit den Hörndeln und feurigen Augen. Aber das muß ich sag'«, — schön kannst erzähl'«! Es is Dir gut zulusen und ich hab' mich recht gau- diert bei Deiner G'schicht', da hinter der Hütt'n! Wie Du nur g'rad' alles so weißt! Wenn man Dich so erzähl'« hört, könnt' man schier auf den Gedanken kommen, Du seist am End' selber schon dabei gewesen bei der Tanzerei oben auf der Brecherspitz' —" „Du Loder, Du nixnutziger", brach aber jetzt die fahr, wenigstens vorübergehend erschüttert zu werden. Die öffentliche Meinung in Italien will sich nun einmal nicht mit der vollendeten Thatsache abfinden, welche der Bardovertrag in Tunesien geschaffen hat, und kämpft jahraus jahrein mit Leidenschaft wider die praktischen Folgen an, welche sich ganz naturnotwendig aus jenem Protektionsverlrage ergeben müssen. Auch in betreff von Tunesien giebt es eine italienische Jrredentistenpartei, welche unablässig zu Gunsten ihres verschwommenen Zukunftsideals gegen die reelle Wirk lichkeit und den gegebenen Besitzstand ankämpft und die gerade im gegenwärtigen Augenblicke wieder, seit die tunesischen Handelsverträge als Entschädigungs preis in der Sansibarfrage genannt werden, erkleck lichen Lärm erhebt. Einen dritten Posten in der französischen Gegenrechnung bilden angeblich Forde rungen, welche sich auf Anerkennung der Ausdehnung der französischen Machtsphäre im Gebiete des Niger und seiner zwei großen Hauptarme bezieht. Bekannt lich sind die Franzosen von Senegambien aus bis in die Nähe vom Timbuktu vorgedrungen und sind gleichzeitig auch am Benue mit den Engländern in Wettbewerb getreten Jetzt möchten sie die Zuer kennung des ganzen Südrandes der Sahara bis zum Tschadsee, zum Reiche Bornu, verlangen, und die Fata Morgana der Saharabahn erscheint ihnen verlockend genug, um die Anerkennung ihrer Territorialhoheit über die große Wüste als begehrenswert erscheinen zu lassen. Hätte man in England nur mit diesen Ansprüchen sich abzufinden und wäre dann im übrigen die Rech nung Frankreichs über Afrika klar und glatt abge schlossen, so möchte man sich wohl nach dem geschäfts üblichen Feilschen und Sträuben zu den beanspruchten Zugeständnissen verstehen. So einfach liegen aber die Dinge nicht; als Extraposten auf der Gegenrechnung für Sansibar erscheint auch die Anerkennung der an- Aeblichen französischen Rechte auf Ägypten, und dies ist ein Punkt, über welchen man zwischen London und Paris nicht so bald einig werden wird. Weit eher wird man in London den Gedanken fallen lassen, sich mit Frankreich überhaupt wegen Sansibar auseinander zusetzen , und sich in diesem Sultanat ebenso mit der Ausübung des Protektorats begnügen wie in Ägypten; England wird hierbei auf Frankreichs formelle An erkennung des thatsächlichen Machtbesitzes in beiden Gebieten, in jenem des Sultans von Sansibar wie in dem des Khedive, verzichten, auf die Gefahr hin, daß es in dieser Richtung auch fernerhin nicht gesichert sei gegen „mögliche Mißverständnisse und Kriegsgefahr mit einer anderen Macht". —— — Amtlicher Teil. Dresden, 28. Juli. Mit Allerhöchster Genehmi gung hat die erfolgte Wahl des Geheimen Hofraths Professor Or. Binding in Leipzig zum Rector der Universität daselbst für das nächste Universitätsjahr die erforderliche Bestätigung erhalten. Dresden, 29. Juli. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Rittmeister a. D. Freiherrn Bachoff von Echt die Erlaubniß zur An legung des demselben verliehenen Kommandeurkreuzes 2. Klasse des Herzoglich Braunschweigischen Ordens Heinrichs des Löwen zu ertheilen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Geheime Regierungsrath von Erie gern bei der Kreishauptmannschaft zu Bautzen den ihm von Sr. Königl. Hoheit dem Prinz Regenten von Bayern verliehenen Verdienst-Orden vom heiligen Michael II. Classe annehme und trage. Alte, die sich inzwischen von ihrem Schrecken wieder erholt hatte, zornig los, „willst Du mich am End' gar ^en und Ofengabeln" unter fürch- für eine Hex' ausschrei'n? Weißt, Ruap, Dir steht's schon gar net gut an, wenn Du die Leut' hieseln (spöttisch machen) willst! Nimm Dich nur z'erst selber bei der Nasen, denn Du hast alle Ursach' dazu! Und
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