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Weißeritz-Zeitung : 07.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192308073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-08
- Tag 1923-08-07
-
Monat
1923-08
-
Jahr
1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 07.08.1923
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Meisieritz-Zeikmg Tageszeitung un- Anzeiger siir Di-polöiswal-e, SchMeöeberg u.A. »** ***»**"*»— * «»^»**»*»^^^**^****^^*^*^**^^ ! Bezugspreis: V- Monat August 28 500 M. r ohne Zutragen. Einzelne Nummern 2500 M., r Sonntags 3000 M. — Fernsprecher: Amt ! Dippoldiswalde Nr. 3. — GemeindeverbandS- ! Girokonto Nr. 3. — Postscheckkonto ' Dresden 12 548. i Aelteste Zettung -es Bezirks Dtefes Blatt enthält -ie amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschaft» -es Amtsgerichts un- -es Stadtrals zu Dippol-iswal-e ; Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petit- r Zeile "VOM., außerhalb der Amtshanptmann- t schast 530 M„ im amtlichen Teile (nur von l Behörden) Zeile '000 M. — EiMesandt und ; Reklamen Zeile > 000 M. Deranlworllicher Redakteur: Felix Iehne. — Druck und Verlag: Earl Jehne in Dippoldiswalde. 89. IayrglDig Dies-stim dm 7. August E3 Nr. 181 "unk Wegen Massenschutt wird der Filzweg ini Nehefelder Revier von Seyde bis zur Einmündung des Bierweges vom 8. bis l 8. August für allen Fährverkehr gesperrt. Sisatsfol'sil'evlei'vei'waliung Heiiefeld. willkommen, dankte allen, die irgendwie mit geholfen am Ge lingen des Festes und wünschte allen Teilnehmern ein paar frohe Stünden. Redner führte weiter auS, daß die Gesellschaft vor 50 Zähren gegründet worden sei auf Anregung und unter Führung lauf des 1t. August ihre Gültigkeit. — Das Landeskonsistorium ordnet für den 11. August (Ver- sassungstag), entsprechend dem Wunsche der Reichsregierung, kirchliche Feiern an. Es sollen am 11. August vormittags 9 Uhr in allen ev.-luth. Kirchen des Landes die Glocken geläutet werden und Gottesdienste im Laufe des Tages tunlichst in allen Kirch spielen stattfinden. Die an diesem Tage gesammelte Kollekte soll den bedrängten Brüdern und Schwestern an Rhein und Ruhr zu gute kommen. Glashütte. Aus der ehemals Neumannschen Papierfabrik wurde in der Nackt zum 29. Juli ein neuer 7"/, Meter langer Treibriemen gestohlen. Der Besitzer seht für Wiedererlangung eine Million M. Belohnung aus. — 250 000 M. Belohnung bietet die Bahnverwaltung Glas hütte für Namhaftmachung der Eisenbahnfrevler, die in der Nacht zum vergangenen Dienstag bei Haltestelle Dittersdorf eine Tür über die Gleise legten. LenlichtS und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Sonnabend nachmittag nahm die Kon trollkommission eine Revision der Nahrungsmittelgeschäfle vor, da verschiedentlich Warenzurückhaltung oder zu hohe Preis- sorderung angenommen war. Die Revision bestätigte den Ver- dacht nicht. Nur für ein Posten Zigaretten wurde eine Differenz zwischen Berkaufspreis und Banderole festgestellt, in einem an deren Falle aber wieder für RciS ein ganz ausfallend niedriger Berkaufspreis. — Wie im Inseratenteil zu ersehen ist, bleibt unsere Girokasse DienSkag gelchlossen. — Wie wir hören, kommen auch die Kirschendiebstähle aus das Konto der Wurstspihbuben. — DaS Sommer-Semester an der Deutschen Müllerschule neigt sich den» Ende zu. Der an der Schule bestehende Verein „Glück zu!" sieht mit Semesterschluß sein gesamtes Präsidium scheiben. Für bic einzelnen Posten Ersah zu schaffen, hatte in vergangener Woche Nenwnht der Vorstundschaft stattgefunden, und im Vereinsabend am Sonnabend nahm man die Aebergabe der Aemter an die ncugewählten Herren vor. Nach kurzen Be- grüßungsworten des Präsiden und Verklingen des Glückzu- und öeS Farbenliedes schritt Präside Conrad zur Abgabe seines Amtes. Tausend Gefühle durchzögen ihn in dieser Stunde, über der daS Wort „Scheiden" stehe. Er danke der Korona für das Vertrauen bei seiner Wahl und für die Unterstützung in seiner Präsiden- tätigkeik. Diese Stunden würden ^ie schönsten seines Lebens sein. Unser Vaterland durchlebe ernste Zeiten. Noch einmal stehe der Franzose im Ruhrgebiet: der Sturm, der sich bei dessen Besetzung erhoben habe, drohe als Orkan alles zu vernichten. Auch die wirt schaftliche Lage sei ernst. Falsch sei es, ohne unser Zutun auf bessere Zeiten zu warten: nur eigner Wille und eigne Kraft könnten uns retten. Dazu seien aber nötig Verankwortungsfreudigkeit, Einigkeit und ein gesunder Optimismus in die Kraft deS deutschen Volkskörpers. Und wie im Vaterlande mühten diese drei Eigen schaften im „Glück zu!" herrschen, dazu noch Disziplin. Er bat die Korona, Disziplin zu wahren und den selbstgewählten Führern die Treue zu halten, ihnen zu folgen auf dem Wege, den sie be schritten, treue Glückzuer zu sein, Wurzeln am Stamme des Ver eins, nicht faule Aeste, treu zu stehen zu den Farben und dem Wahlspruch des Vereins. Hierauf übergab er die Zeichen seines Amtes seinem Nachfolger Richard Firl, der nach deren Anlegen der Korona herzlich dankte für das ihm bei der Wahl geschenkte Vertrauen. Er dankte vor allem auch seinem Vorgänger für die Vereinsleitung und versprach, mit den übrigen Herren des Vor standes darnach zu streben, es ihren Vorgängern gleich zu tun. Er gelobte, seine ganze Kraft in den Dienst des Vereins'zu stellen, damit dieser blühe und gedeihe, und versprach, die Tradition hoch zuhalten, deutsche Art und deutsche Sitte weiter zu pflegen, die Korona in Einigkeit fest zusammenzuhalten. Mit kurzen Äankes- worten übergaben anschließend die übrigen Herren ihre Aemter an ihre Nachfolger, die diese mit dem Versprechen übernahmen, sie weiter gut zu vermalten gleich ihren Vorgängern. Fuchsmajor Reuther legte sein Amt in die Hände von Karl Unterrainer, 3. Präside Lehmann das seine in die Hände von Georg Kasten- mttller. Kassierer Lucke übergab sein Amt an Zoh. Detlefsen, Schrift führer Monke das seine an Frlh Markworth. Nachdem dann noch Fahnenträger und Fahnenbursch gewechselt, ließ Präside Firl zu Ehren des abgetretenen Präsidiums einen Salamander reiben. Ehrenmitglied Arthur Reichel gedachte des Vaters des jetzt schei denden Präsiden Conrad, der vor rund 30 Zähren auch Präside gewesen, und bat, immer Disziplin zu halten, wählens AH.Zehne im Namen der Dippoldiswalder Alten Herren und desAZ.-Ver- bandes dem scheidenden Gefamtvorstande herzlichsten Dank sagte für die exakte Führung ihrer Aemter und dem neuen Vorstande alles Gute wünschte. Er betonte, im Verein immer Verantwor tungsfreudigkeit und Einigkeit zu pflegen und sich gesunden Op timismus zu bewahren. Verlesen wurde ein Handschreiben von Direktor Gewerbeoberstudienrat Meller, der am Erscheinen be hindert war und ebenfalls den von ihren Aemtern scheidenden Herren dankte und den neuantrelenden beste Wünsche mit auf den Weg gab. Möchten alle diese guten Wünsche in Erfüllung gehen, der Verein unter der neuen Führung weiter blühen. Dank sei aber Präsiden Conrad und den übrigen Herren des Vorstandes sür ihre zielsichere, schneidige Leitung des Vereins im abgelaufenen Semester, hat in diesem doch auch ohne Frage ein gutes Einver nehmen zwischen Glückzuern und Einwohnerschaft obgewaltet. Dippoldiswalde, 6. August. Gestern fand in „Stadt Dresden" die Zahres-Grnppensihung der Gruppe Dippoldiswalde des Elbgausängerbundes unter Leitung des Vorsitzenden Mieth statt. Ehrend gedenkt man des Todes der beiden Vereinsvorsteher von Reinhardtsgrimma und von Reichstädt. Dem Vortrage desZahreS- und des Kassenberichts folgt die Richtigsprechung der geprüften Zahresrechnung. Die Gruppensteuer sür 1923 wird auf 1000 M. erhöht mit der Maßgabe, daß sie bis 1. 10. bezahlt sein muß, andernfalls sie sich nach Maßgabe der etwaigen weiteren Geld entwertung erhöht. Gruppenchormeister Kögel und Gruppenleiter Mieth werden einstimmig wiedergewählt. Eine längere Aus sprache enkspinnt sich wegen des nächsten Gruppenkonzerts. Schließlich beschließt man, dasselbe am 14. 10. hier abzuhalten mii den Nummern 311, 354, 352. 195, 126 und 176 als Massen chöre. Einzelvorträge sind bis 15. 9. anzumelden. Für Proben sind der 30. 9. und der 6. 10. vorgesehen. Schmiedeberg, 6. August. Anders als die Schützen zahl reicher andrer Orte beschloß die hiesige Schühengesellschafk, ihr Vogelschießen trotz aller Widrigkeiten auch in diesem Jahre abzu halten, und das nicht zuletzt deshalb, weil die Gesellschaft damit zugleich ihr 50 jähriges Bestehen feiert. — Die Arbeit der Vor bereitung des Festes war getan. Eine feuchtfröhliche und sehr, sehr längliche Bierprobe am Sonnabend abend bildet« den Aus ! Dittersdorf. In der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag sind DiebL bei einem hiesigen Gutsbesitzer durch ein Stallfenster eingestiegen, da jedoch der Hund in der Hausflur Lärm geschlagen , hatte, ohne Beute zu erlangen, durch die nach dem Hofe führende . Stalltürx wieder entwichen. Es scheint, daß dann dieselben Diebe > zum Nachbar gegangen sind, wo sie auf gleichem Wege in das Wohnhaus gelangt sind. Hier fielen ihnen Lebensmittel sowie i andere Sachen, welche ihnen mitnehmenswert erschienen, in die > Hände. Dresden. Das Presseamt des Polizeipräsidiums teilt folgen- ! des mit: Am 3. August fanden von nachmittags 5 Ahr an, ent- ! gegen dem Verbote deS Polizeipräsidiums, auf dem Altmarkte i Versammlungen der revolutionären und radikale/ Erwerbslosen ! statt, zu denen der Aktionsausschuß dieser Gruppe aufgefordert hatte. Die Polizei schritt dagegen ein und räumte in der 7. Stunde den Altmarkt. Nach der Räumung des Altmarktes bil- , dete sich ein Demonstrationszug, dem die Polizei an der Ecke Waisenhaus- und Prager Straße entgegentrat und ihn auflöste. Da die Beamten mit Steinen beworfen, auch Personen mit ge zogenen Messern bemerkt wurden, die Menge der Aufforderung, ausenanderzugehen, auch nicht nachkam, vielmehr gewalttäig vor ging, muhte von dem Gummischläger Gebrauch gemacht werden. Nach der Zerstreuung des Zuges hatte sich ein Teil der Demon stranten an einem unbeteiligten Manne, der das Vorgehen der Demonstranten mißbilligte, gewalttätig vergriffen, so daß er von der Polizei in Schutz genommen werden mußte. Verletzungen irgend einer Person sind nicht sestgestsllt worden. Auch diesmal ist wieder festgestellt worden, daß Neugierige in großer Zahl, durch müßiges Umherstehen und verantwortun^lose Kritik das Verhalten der Beamten, die Maßnahmen der Polizei in unver antwortlicher Weise erschwert haben. Dresden. Die kommunistische Partei hat der Regierung Zeigner eine Reihe von Forderungen gestellt, wie sie durch die gegenwärtige Lage bedingt sind. Insbesondere verlangt sie eine eindeutige Erklärung Zeigners zur Koalitionsfrage, der Bildung des Roten Blocks und der .Reinigung" der Polizei, Justiz und Verwaltung. Auf diese Forderungen antwortet die Regierung: daß sie bisher schon dauernd mit der Thüringer Regierung in Verbindung gestanden hat. Bei den Beratungen sind auch die Abwehrmahnahmen gegen einen Faschistenangriff Gegenstand der Erörterungen gewesen: Beratungen dieser Art müssen naturge mäß vertraulich behandelt werden. Es mutz den Regierungen überlassen werden, an die Parteien, die die Regierung parlamen tarisch stützen, die ihr geeignet erscheinenden Mitteilungen zu geben. Soweit es sich um Maßnahmen handelte, die die Ver wendung der staatlichen Organe, Polizei usw., betreffe, müsse sich die Regierung das Recht Vorbehalten, die Entscheidungen selbst ständig zu treffen. Soweit es sich um Matznahmen der Parteien und ihrer Organe handelt (Hundertschaften) sei das Sache der Parteien. Die Regierung sei bereit, mit Vertretern der Re gierungsparteien entweder gemeinsam oder getrennt über die er forderlichen Maßnahmen zu beraten, sofern die Parteien oder eine derselben an die Regierung mit solchen Wünschen herantritt. Soweit die Forderungen der KPD. aus Einsetzung einer Kom mission aus Vertretern der beiden Parteien die Errichtung einer Kontrolle über die Neaierungstätigkeit in sich schließen, mutz die Regierung den Vorschlag schon aus staatsrechtlichen Gründen ab lehnen. — Ab 8. August kostet in Dresden eine Strahenbahnfahr 15000 Mark. — In Leipzig werden für ein Markenbrot 17500 Mark verlangt. Leipzig. Ans der Gustav-Adolf-Kapelle in Lützen ist von Ein brechern die mehrere Zentner schwere Kirchenglocke gestohlen worden. Frankenberg. In hiesiger Gegend hat sich in den letzten Tagen eine Frauensperson in Schwesterntracht aufgehalten. Sie war von einem etwa neunjährigen Knaben begleitet, der ihren Angaben nach aus dem Ruhrgebiet stammt: für den Knaben er bat sie Anterstühungen usw. aller Art. Bei ihrem Auftreten hat sie angegeben, daß sie den Knaben bei der Ankunft der Ruhr kinder in Flöha mitgenommen habe und daß die Verteilungs stellen dem Kinde keine Pflegestelle versorgt haben. Nach den angestellten Erörterungen handelt es sich um eine Betrügerin. Niederzwönih. Hier wurde die 21 jährige Haustochter D. am Oberschenkel durch «inen Schutz verletzt, während sie in der Nähe des Teiches an der Brettermühle mit ihrer Schwester in der Hängematte lag. Die Verletzung ist nicht lebensgefährlich. Wo her der Schutz gekommen ist, weih niemand. Plauen. Ein aufregender Vorgang spielte sich am Montag in Zobea ab. Die Gendarmerie transportierte einen der Wild dieberei angeschuldigten Sticker. Plötzlich schlug dieser dem Re vierförster derartig ins Gesicht, daß er blutens zusammenbrach. Hieraus ergriff er die Flucht, begab sich in seine Wohnung, be waffnete sich mit einem Dolche und drohte jeden niederzustechen, der sich ihm nahen würde. Er wurde schließlich überwältigt. Die vorgenommene Haussuchung förderte Iagdausrüstungsgegen- stände aller Art zutage. EintrSottche Bettelei. Auf der Nee perbahn in Hamburg wurde ein 22jähriger Bettler B. festgenommcn, der einen Barbctrag von über 3 3 0 0 0 0 M. bei sich batte. Feuersbrunst auf einem Dampfer. Der Korrespondent des Corriere della Sera meldet aus Genua, daß am Mittwoch an Bord des „Dina Accame" Feuer ausgebrochen war. Trotz der die ganze Nacht andauernden Löscharbeiten konnte das Feuer nicht gebändigt werden, so daß der Dampfer schließlich versenkt werden mußte. Die Ruhrhilfe der Landwirtschaft. Der Neichsaus. schuß der deutschen Landwirtschaft gibt bekannt, saß bislzer von selten der landwirtschaftlichen Ruhrhilfe 3 862 Wagen ins Ruhrgebiet abgerollt sind. Von über 3230 Wagen liegt bereits die Empfangsbestätigung der örtlichen Lmpfangsbehördcn vor. Auf Grund des Notrufes aus dem Ruhrgebiet sind in, den letzten drei Wochen allein 2 5 0 Wa genladungen abgesandt worden. takt des Festes selbst, während der Hauptfesttag, der Sonntag, eingeleitet wurde durch einen Weckruf. Im Laufe des Vormittags i holte man die auswärts wohnenden Könige in den Ort. Mit i dem 11-Uhr-Zuge lraf dann der erste Bruderverein ein, der von : Dppoldiswalde. Ihm folgten zu Wagen und im Auto nach und : nach andre. Sie alle wurden beim „Post"-Müller empfangen j durch schneidige Musik, gespielt von der Stock-Kapelle (ehemals Gardereiter) und herzliche Begrüßungsworte. Am 1 Ahr stellte der lange Festzug, der sich dann durch den reich geschmückten Ort bewegte, die Straßen umsäumt vom Publikum aus nah und fern. Zwei Herolden zu Pferde folgten zwei Sappeure und diesen wieder ein Zug Armbrustschühen in alter Tracht. Die Knapp schaftsfahne mit Begleitung reihte sich an. Weiter sah man im Zuge — zum großen Teil mit Fahne — die Schlltzenvereine von Altenberg und Geising (beide mit Antergewehr), von Bärenstein, : Dippoldiswalde und Freital, aus dem Orte selbst den Militär- l verein, den Turnverein, die Freiwillige Feuerwehr, die Gesang- ! vereine — und zwar den Schallerchor als bunte «Zigeunerbande' auf geschmücktem Wagen —, zahlreiche Vertreterinnen des schGren ' Geschlechts, Wagen und AutoS und selbstverständlich den fest gebenden Verein mit seinen Königen Klemm und Ziegert. Den Schluß des Fcstzuges bildete eine Armbrust-Sektion in moderner , Aniform. Nachdem der Zug auf dem Festplahe angelangt war, nahm die Jubiläumsfeier ihren Anfang mit dem Musikstück «Die s Himmel rühmen deS Ewigen Ehre". Hierauf nahm der Vorsitzende j des Iubiläumsvereins Bretschneider das Wort, hieß alle herzlich des damaligen Buschmallers Hermann Hippe in erster Linie zur zeitgemäßeren Ausgestaltung der jahrhundertealten Stern-, Vogel- und Scheibenschießen. Man habe auch einen gegenseitigen Schuh bei Feuer-, Wasser-, Einbruch- und Zigeunerschaden als Zweck im Auge gehabt. Man habe eine Zeitlang geschwankt, ob in diesem Jahre mit Rücksicht auf die Zeitumstände das Vogelschießen abge halten werden solle oder nicht, sich aber schließlich dafür ent schieden. Der Mensch brauche auch in ernster Zeit einmal frohe Stunden. Das habe man auch in Schmiedeberg gesehen. Und man freue sich, seien andre fröhlich: habe aber das gseiche Be dürfnis. Zudem sei man bestrebt, aus dem Vogelschießen nach und nach ein wirkliches Volksfest (das heißt mit tätiger An teilnahme allck) und ein Heimatfest zu machen. Politik treibe die Schützengesellschaft nicht. Aber fest stehe sie auf dem Boden der Verfassung, fest stehe sie zur Republik. Schützengeist und Demo kratie vertrügen sich sehr gut. «Wir wollen jein ein einig Volk von Brüdern" usw. In diesen: Sinne möge das Schützenfest be gangen werden. Als Bekräftigung sang der Männergesang verein unter Kantor Großes Leitung in wundervoller Weise «Brüder, weihet Herz und Dand" (um die Tenöre besonders wird mancher auswärtiger Sänger Schmiedeberg beneiden). Jetzt kamen die Gratulanten an die Reihe: Frau Ingenieur Fi überreichte sür Lie Frauen ein Fahnenband, Ingenieur Funk für die ^.isve.eine eine Geldspende ohne Zweckbestimmung, die S hützenuereine von Dippoldiswalde, Freital und Bärenstein Fahneunägel, Lie Altenberger Schützen einen Fahnenring, die Königinnen einen Königsschmuck, während die Geisinger Schützen von Lem Lieferanten ihrer Festgabe im Stiche gelassen wurden und sie später zuschicken wollen. Die Aeberreichung der Ange binde ersolghr unter herzlichen Worten von Schützentreue, Hei- matS- und Vaterlandsliebe. Jetzt trat der Turnverein auf und zwar am Barren. Eine Männerriege turnte sehr schwierige Uebungen, während die Iungmannen Gruppen stellten, beides so saubers daß man auch hierfür uneingeschränktes Lob spenden muß. Anschließend trug der „Gemischte Chor" unter BeyerS Leitung „DaS Tal meiner Heimat" sehr gut vor (im geschlossenen Raum wäre die.Wirkung zweifellos noch weit besser gewesen), worauf die Turnerinnenabteilung mit einem hübschen Reigen aufwartete: „Iuchheisasa, 's ist Schützenfest". Auch die schneidigen Buabn stellten sie selbst. So kamS, daß bei dem einen Ohrringe in den meinen Ohren blitzten. „Ich kenn' ein' Hellen Edelstein", vom Männerchor unter " Kantor Großes Leitung wuchtig vorgctragen, bildete den Schluß des Festaktes und fand Räsonnanzboden in so mancher Brust auf dem Festplatze, so daß mancher und manche — hier und da vielleicht unbewußt — leise oder lauter einstimmte. Nach Dankesworten des Vorstehers Bretschneider löste sich die Festversammlung auf, das Vogelschießgetriebe begann auf der Festwiese — wie in einem «Nudeltoop" —; die Schützen von Schmiedeberg aber gingen ihrem Vogel zu Leibe. Im Orte selbst aber herrschte ebensallS reges Leben, denn viel Volks hatte sich versammelt von nah und fern. — Möge das Fest einen guten Verlauf nehmen. Der Jubilarin aber ein «Glück auf" ins zweite halbe Jahrhundert. — Von der ZuckerwirlschastSstelle in Berlin ist neuerdings Mund- und Einkochzucker sreigegeben worden. Dieser Zucker wi^b mit Pfund auf den Abschnitt «T" und mit je 1 Pfund auf die Abschnitte «A^ und «V" der Zuckerkarte abgegeben. Mit Zucker dieser Freigabe werden auch die von den Kommunal verbänden ausgegebenen, mit dem Iuli-Stempelvermerk ver sehenen Bezugsnarten beliefert. Die Abschnitte «L", «R 5 .S" und die von den Kommunalverbänden ausgegebenen, mit dem Iuni-Stempelvermerk versehenen Bezugskarten verlieren mit Ab
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