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ErMbHolksfreund Tageblatt für Schneeberg und Ilmgegend ^l « für -ie königl. und städtische» Behörden in Ane, Grünhain, Hartenstein, Johann- ^vllNövtlNt georgenstadt, Lößnitz, Nenstädtel, Zchneeberg, Zchwayenderg und Wildenfels. eist, wasch- Frhr. v. Wirsing. P- k 1 k 1 des Alter de» Alter I. V.: C. Wagner. 2.75 östeutv z erlein. Nr. 16S gen dem lächerlichen Dementirungsversuch durch den offiziösen . Telegraphen, sowohl aus der Nachricht hervor, daß der Grazer > Gemeinderath der Stadt Eger seine Theilnahme und Entrüstung Xüber die blutigen Vorkommnisse des Sonntags ausgesprochen, gramm-A-ress»: Volkssreund Schneeberg. lallen, als sie vielleicht bei ganz objekiver Betrachtung sich zeigen würde, so ist doch aus Allem deutlich zu ei kennen, daß die Dinge sich bis auf's Acußerste zugcspitzt haben und daß die Regierung 1 durch die Unklugheit ihrer aggressiven Maßregeln die Flamme, die sie ersticken wollte, erst recht ängcfacht hat — zu einer Gluth, bei der es auf die Dauer doch wohl dem Grafen Badeni auf seinem Ministersessel zu heiß werden dürfte. > in blau Größen, nem Drell. Fernsprecher: Schneeberg Zs. Aue 2s. Schwarzenberg rg. » « i Schrei verkaus hrend i ral-Sch n, Wt ie rc. s «boden- Wohn-, , Küche, irdensten, parquet- n sch bil- 1. Größere Hunde dürfen innerhalb der bebauten Stadt nicht mehr frei auf öffentlichen Straßen und Plätzen herumlaufen, sondern sind an kurzer Leine zu führen. Maulkorbzwang wird hierbei nicht auferlegt; alles dies vorbehältlich der strengeren Be stimmungen für die Zeit eventueller Hundcsperre. Der Naih der Stadt. I. A.: RatySassessor Taube. Hermann. an. < 1.30 an. < 4 an. < »K. Straßensperrung in Schwarzenberg. Wegen vorzunehmender Massenschütturg wird die Bahnhofstraße in Schwarzenberg vom Mehlhorn'schen Hause bis zum sächsischen Hofe auf die Zeit vom 17. bis 24. ds. Mts. für den Fährverkehr gesperrt und letzterer auf die fiscalische Karlsbader- und Erlaerstraße verwiesen. Schwarzenberg, am 15. Juli 1897. Königliche Amtshauptmannschaft. Königliches Amtsgericht. Müller. Tagesgerichte. Lentschlawd. — Da- Befinden des Kaisers ist befriedigend; die Nacht war gut. An Bord der „Hohenzollern« wurde rin TrauergotteS- dienst für den verunglückten Lieutenant v. Hahnke gehalten. Mitt woch halb ein Uhr lichtete die „Hohenzollern« Anker und trat die Fahrt nach Bergen an. Die Ankunft de» deutschen Kaiser» in Bergen erfolgte Mittwoch Abend. Da» Wetter ist prachtvoll. Berlin, 15. Juli. Der außerordentliche chinesische Bot schafter Prinz Chan, ein Verwandter de» Kaiser» von China, ist heute stütz mit großem Gefolge hier angekommen. — Lie „Nat.-Ztg." schreibt, Französische Blätter bringen ezmShauptmaun und seinem Stabe ist bereit» der Mittagstisch i 1 viathskeller gekündigt, desgleichen wird Herr Kapp (der czechische statthaltereikonzipist) sich nicht mehr lange seiner Wohnung zu r erfreuen haben. . . . Auch sonst bekommen die Czechen die Fol- gen der Herausforderung ihrer gebildeten Landsleute zu kosten. Aussperrung aus jeder Gesellschaft, von jedem Verkehre, kurz Iso- lirung nach jeder Richtung. Da» wird nun die Antwort sein. Mr werden Jeden schonungslos festnageln, der sich mit Czechen «inläßt. Wie wir hören, soll sogar diesen der Gruß auf der Straße verweigert werden.« Mag auch, wie gesagt, die momen tane Erregung und die Leidenschaftlichkeit de» Organe» der Egerer Deutschnationalen die Lage in noch grellerem Licht erscheinen Die deutsch-nationalen Blätter Oesterreichs bieten seit dem Tag von Eger einen eigenartigen Anblick. Die erste Seite trägt bei verschiedenen nichts als die Aufschrift „Eger" und dann das inhaltsschwere Wort „konfiszirt«. Ob dies energische Vorgehen der Zensurbehörde praktisch ist, müssen wir bezweifeln; daß Kri tiken über die Vorgänge am Sonntag in die Bevölkerung dringen, ist doch nicht zu verhindern, und was sich nun unter dem Schein des Geheimen von Mund zu Mund spricht, dmfte eher übertrie ben und entstellt sein, als die ursprünglich für die Blätter be stimmten Aufsätze, die, wenn man aus den nach Deutschland ge langten österreichischen Berichten auf jene schließen darf, zwar in entschiedener Sprache der allgemeinen Entrüstung Ausdruck gaben, sich aber von illoyalen Hetzereien durchaus frei hielten. Bezeich nend für die erbitterte Stimmung in Deutschböhmen ist folgender Vorgang : In der kerndeutschen Grenzstadt Bodenbach findet eine gewerbliche Ausstellung statt, die der Statthalter von Böhmen zu besuchen beabsichtigte. Unter dem Eindruck der neuesten Vorgänge hat nun der Ausstellungsausschuß an den Statthalter schriftlich da» Ersuchen gerichtet, „mit Rücksicht auf die Beschlüsse der Stadt vertretungen von Tetschen und Bodenbach, auf die aufgeregte Stimmung und die gedeihliche Entwicklung der Ausstellung« den beabsichtigten Besuch zu unterlassen. Thatsächlich ist die Stimmung der Bevölkerung gegen die Regierung derart, daß der Besuch des hohen Landesbeamten, der die tschechischen Polizisten nach Eger gesandt hat, zu unliebsamen Zwischenfällen führen könnte. *Mt> Montag, den 19. Mi 1897, Nachmittags V-S Uhr gelangt in der Restauration im Brethaus bei Lauter ein Hund, dänische Dogge, meist bietend gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Schwarzenberg, am 15. Juli 1897. Der Gerichtsvollzieher beim Königl. Amtsgerichte. Sekr. Roth. lL- v» Nachrichten über das in Paris zwischen Deutschland und Frank reich getroffene Togo-Uebereinkommen, welche mit Vorsicht ausge nommen werden müssen. Ter Inhalt des Vertragsentwurfs, wie ihn die beiderseitigen Commissarien festgestellt haben, und wie er noch der Genehmigung der beiden Regierungen harrt, ist nach der getroffenen Uebereinkunft vorläufig nicht für die Oeffentlichkeit be stimmt; nähere Mittheilungen über denselben sind daher zur Zeit nicht angängig. Soviel aber dürfen wir auf Grund zuverlässiger Informationen annehmen, daß vor den Verhandlungen in Paris unsere Beamten in Togo und an erster Stelle der Expeditionschef vr. Gruner über ihre Wünsche befragt worden sind, und daß diese Wünsche durch das Abkommen sämmtlich erfüllt wurden. Solingen, 15. Juli. Prinz Friedrich Leopold traf heute Vormittag 9 Uhr 54 Minuten mit den Ministern vr. v. Miquel und Thielen, von Elberfeld kommend, auf dem festlich geschmückten Bahnhofe Solingen Süd ein. Nach der Vorstellung der Vertreter der Behörden und der Comitecmitglieder erfolgte um 10 Uhr 7 Minuten die Abfahrt zur Einweihung der Eisen bahnlinie Remscheid-Solingen. An dem Fest nahmen 400 Per sonen theil. — Bei dem Festakt auf der Kaiser Wilhelm-Brücke be grüßte der Oberbürgermeister der Stadt Remscheid den Prinzen Friedrich Leopold und brachte ein begeistert aufgenommenes Hoch auf den Kaiser aus. Hierauf wurde von der Musik die Natio nalhymne gespielt. Der Minister Thielen vollzog die Weihe der Brücke und brachte ein Hoch auf das bergische Land aus. Die Gesangvereine trugen bergische Volkslieder vor. Prinz Friedrich Leopold übergab im Namen des Kaisers die Brücke dem Verkehr und schritt sie ab, überall jubelnd vom Publikum begrüßt. Der Festzug traf um 12'/r Uhr in Remscheid ein. — Der für den Tanganjika-See bestimmte Dampfer „Hedwig v. Wissmann« soll im August in Hamburg verladen und nach Ostafrika verschifft weiden. Er wird nach Ginde an der nörd lichsten Mündung des Sambesi gebracht. Die Expedition mit dem Dampfer soll im Herbste ihren Zug den Sambesi aufwärts be- ginnen. Die Führung übernimmt bekanntlich Lieutenant Schloifer. — Herr v. Podbielski, der neue Staatssekretär für die Reichspost. und Telegraphenverwaltung, soll, wie das „B. T.« versichert, gewissen Reformen, denen gegenüber sich sein Vorgänger durchaus ablehnend verhielt, nicht abgeneigt sein. So versichert man, daß eine seiner ersten Anordnungen die von Herrn v. Stephan perhorreSzirte Einführung der Kartenbriefe sein werde, wie sie in Oesterreich bestehen. Da» Publikum würde sich darüber nicht zu beklagen haben. Schwede«. Stockholm, 15. Juli. Andrae sandte dem „Aftonbladet« e ne vom 10. d. M. datirte Depesche, worin er erklärt, seine Bekanntmachung. Nachdem in letzter Zeit mehrfach zu bemerken gewesen ist, daß dem Verbote des freie« Herumlaufens der größere« Hunde innerhalb der Stadt «tcht «achge- gangen wird, bringen wir nachstehend den betreffenden Theil der ortspolizeilichen Anordnungen vom 4. August 1890 mit dem Bemeiken in Erinnerung, daß Zuwiderhandlungen gegen diese An ordnung mit Geldstrafe bis 60 oder Haftstrafe bis 14 Tagen geahndet werden. Schneeberg, den 15. Juli 1897. HR«»«» Die hiesige Schützcngilde hält am 18. Juli d». Ihr», auf ihrem neu- erbauten, auf den Grundstücken des hiesigen oberen Bechergutes ge legenen Schicßstande das erste Schießen ab. Aus diesem Anlasse wird der Verkehr auf dem ober halb der Schwarzenberger Straße qm Waldrande vorhandenen Wege, der von der Jägerstraße ab- zwcigt, unter der weißen Erdenzeche im Walde hiuführt und dann auf die Schwarzenberger Straße geht, von 2 Uhr Nachmittags bis 8 Uhr Abends verboten. Auch wird da» Betreten der hinter dem Schicßstarde gelegenen, an die Grundstücke des oberen Bechergutes angrenzenden Waldes während der genannten Stunden hiermit untersagt. Die Weisungen der ausgestellten Wachmannschaften und die außerdem ausgestellten War- nungszeichcn sind strengstens zu beachten. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnungen werden bis zu 50 Geld oder ent sprechender Haft bestraft. Aue, am 15. Juli 1897. tztragerck bey Nk stehen) i Verkauf '.üßnitz. l Auf Anttag der Erben des Gutsbesitzers Christian Friedrich Gerber in Griesbach soll »eSji-ias zum Nachlasse gehörige Grundstück, Nr. 34 des Brandkatasters, Nr. 78», 77, 78b, 79, lO, 320, 321 de» Flurbuchs, Fol. 31 des Grund- und Hyvothekenbuchs für Griesbach, bestehend IS'"us Wohnhaus, Stall und Scheune, ca. 25 Acker Feld und Wiese, 37 Acker Waldfläche, von KM- .r nach Angabe der Erben etwa zwei Dritttheile mit schlagbarem Holze bestanden ist, und einem Stünbruch, sammt der anstehenden Ernte Sonnabend, den 24 Juli 1897, Vorm. 1tt Uhr. im Nachloßhause öffentlich meistbietend versteigert werden. Die VcrsteigerungSbedingungen und die Grundstücksbeschreibung sind dem Anschläge im Gasthof „zur goldncn Höhe« in Griesbach beigefügt, liegen auch an unterzeichneter Gerichtsstellc aus. Schneeberg, den 12. Juli 1897. SV LahrzauH. sss-i »j» » ! I I Wegesperrunsi im Staatssorstrevier Lauter. Wegen vorzunehmender Massenschüttung wird der „untere Flügel« im Königlichen Staatsforstreviere Lauter vom Auer Flügel bis zum Erzengelweg vom 17. bis S1 dieses Monats ' für den Fährverkehr gesperrt und letzterer auf den mittleren Flügel und den Erzengelweg verwiesen. , Schwarzenberg, am 16. Juli 1897. ' Königliche Amtshauptwarmschaft. Frhr. von Wirsings 'Laß an dem verhängnißvollen Tag die deutsche Bevölker ung ihre Würde gewahrt hat, bekundet die folgende Dank sagung des Bürgermeisters von Eger: „Ich fühle mich ver- pflichtet, der geehrten Bürgerschaft für die am 11. Juli bei jeder t Gelegenheit mir und den städtischen Organen gegenüber bewiesene k utzige und besonnene Haltung, wodurch allein größeres Unglück L on unserer Stadt abgewendet wurde, hiermit öffentlich den Vr bimsten Dank auszusprechen. Eger, am 13. Juli 1897. nkaullvr. Gustav Gschier, Bürgermeister.« Im Uebrigen scheint der sonst so friedlichen Stadt der Krieg zwischen den Natio- tllitätcn in aller Form erklärt; unter der Spitzmarke „Boykott« hreibt da» mehrfach zitirte Blatt u. A.: „Wie wir hören, soll pfixM da» behagliche Leben der Herren Czechen sowohl, als der Mschen Beamten unserer Stadt ein jähes Ende nehmen. Dem rloae l. wie aus der Mittheilung der „Egerer Nachrichten", daß am MlH. f" /Montag Nachmittag in Eger eine außerordentliche Sitzung des (Bürgerausschusses stattfand, in der eine Reihe von Protokollar- Aufnohmen über Verletzungen und Mißhandlungen verlesen wurden. Die Sperrung der Hammerstraße im Crottendorfer Staatsforsttevicr wird bis z«M 2V. bfs. Mts. verlängert. Annaberg, am 15. Juli 1897. Königliche Amtshauptmannschaft. Heink. Kist. Bekanntmachung. Der Kampf des De«tschthums i« Böhme«. W ' Von der ungeheueren, nach einer wie immer gearteten /Katastrophe hindränpenden Erbitterung der Dcutschböhmcn gicbt ^^die Nummer der „Egerer Nachrichten« vom 14. Juli ein an- schaulicheS Bild. Die betreffende Nummer wurde sofort nach ihrem i Erscheinen konfiszirt, schon ausgegebene Exemplare durch förmliche ^Haussuchungen requirirt. Die im gen. Blatte gebrachte Schilderung ?der Uebergriffe und Gewaltthätigkeiten der berittenen tschechischen Po- >'lizet, vom Egerer Volksmund „Zirkus Badeni« getauft, bringt ganz , ^unglaubliche Einzelheiten. Ob und wie viel Ueberkeibungen hierbei die .Erregung dieser bewegten Tage verschuldet haben mag, ein recht fester , ^Kern von Thatsachen muß denn doch vorliegen; das geht, entge- Der .Erzaebirgtsch« Vallbfteund' erschein: täglich mit ilusnahme der Dog« I noch den Sonn- und Festtagen, ilbonnement vierteljährlich I Marl 8» Psg ' Inserate werden pro b gespaltene Zeile mit IO Psg . lm ärmlichen The» die / 2gespalten« Aelle mit SV Psg.. Reklamen dl« »gestalten« Aelle mlt SS Psg. I berechnet- tabkllarlscher, ander gewähnlichn Sag nach erblihtem Larls. Sonnabend, 17. J«N 1SV7. Post-Aritungslist« Nr «IN Jnseraten-Annahm« sür dir am Nachmittag erscheinende Nummer bi» vor. mlttag 11 Uhr. Line vürgschast für die nächsttäglge Ausnahme der Anzeige» bez. an den dorgeschri ebenen Lagen sowie an bestimmter Stell« wird nicht gegeben. Aubwärtig« «usträge nur gegen Borauibezahlung. «llr Rückgab« elngesandter Manuskrlpte macht sich die Redactlo» nicht verantwortlich. dtel.