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WwiMLiüM« M Dos Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und des Stadt, rats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. ii. Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Dar „Wlsdrusser Tageblatt' erschein! werktags nachm «Uhr. B-zugrpr. monall 2RM sret Haus, bei PoslbesteNung l,su RM ,uzügl Bestellgeld Einzelnummer w Rpl Alle Poftanftalten, Paftbolen, unsere AuSträger u Geschäflsstelle F a a e b ercI « - nEft od er Wochenblatt für Wilsdruff u. 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Oktober 1936 Probleme des Aufschwungs Das Handwerk ist bisher jeweils immer recht unein heitlich an dem wirtschaftlichen Aufschwung beteiligt gewesen; namentlich die Grenzgebiete im Osten und Westen des Reiches hatten stark unter Auftragsmangel zu leiden. Der letzte Bericht des Deutschen Handwerks- und Gewerbe kammertages über die wirtschaftliche Entwicklung des Handwerks im dritten Vierteljahr 1936 zeigt jedoch, daß nun auch diese Gebiete von der allgemeinen Belebung erfaßt worden sind. Namentlich die rheinischen Kammern berichten über einen steigenden Auftragseingang und Beschäftigung der einzelnen Handwerksbetriebe. Die Bauwirlschaft bildet noch immer die Grund lage dieser steigenden Auftragsiätigkeit, und es überwiegen hierbei die öffentlichen Bauaufträge, doch nimmt auch die Private Bautätigkeit weiter zu. Kleinere Betriebe, die an sich fast ausschließlich auf Privataufträge angewiesen sind, haben sich wiederholt zu Arbeitsgemeinschaften zu sammengeschlossen und sich mit Erfolg an der Durch führung größerer Bauvorhaben beteiligt. Außer den Bau- und Baunebenhandwcrkcn können auch die für den unmittelbaren Verbrauch arbeitenden Hand- werkszweige über bessere Umsätze berichten. So haben die Vekleidungshandwerke nach Abschluß der Ferien-, Reise- und Erntezeit durchweg einen erfreulichen Aufschwung gegenüber 1935 festzustellen, wobei es besonders bemerkenswert ist, daß das kaufende Publikum in steigendem Matze qualitativ gute Arbeiten bestellt. Die saisonstille Zeit konnte durch die Tätigkeit der Liefe rungsgenossenschaften wiederum weitgehend überbrückt werden. Schwierig ist nach dem Bericht noch die Lage der Rahrungsmittelhandwerker. Im ganzen zeigt die Entwicklung des Handwerks in der Berichtszeit eine große Uneinheitlichkeit, die sehr stark durch örtliche Faktoren bestimmt ist; so hat die Vor bereitung der Olympischen Spiele und der damit in Zusammenhang stehende starke Fremdenverkehr den Berliner Handwerksbetrieben gute Aufträge eingebracht, ähnlich liegen die Dinge in Hamburg (Ausländerverkehr und Weltkongreß für Freizeit und Erholung) und in Nürn berg (Neichsparteitag). Trotz dieser Verschiedenheiten er gibt sich aber für das dritte Vierteljahr 1936 ein allent halben starker Auftrieb innerhalb der Handwerkswirtschaft. Zu den Begleiterscheinungen dieser Entwicklung gehört nach wie vor der Facharbeitermangel, der auf der einen Seite zur verstärkten Lehrlingseinstellung, andererseits aber auch dazu führte, daß kapitalkräftige Betriebe anderen Meistern ihre Gesellen durch höhere Löhne wegzuholen versuchten. Erfreulich in diesem Zu sammenhang ist jedoch eine Beobachtung, die wohl zum erstenmal seit der Machtergreifung gemacht wurde: eine Reihe von Handwerkern, die Inhaber kleiner und kleinster Betriebe waren, meldeten ihren Betrieb ab und gingen als Gesellen bzw. als Facharbeiter in andere handwerkliche oder industrielle Betriebe. Diese Tatsache mag vielleicht überraschen, man kann in ihr jedoch eine Rückentwicklung der durch die Krise ent standenen getarnten Arbeitslosigkeit sehen Bekanntlich hatten damals eine Menge arbeitslos gewordener Handwerksgesellen selbständige Betriebe er- nchtet, um der Not der Erwerbslosigkeit auszuweichen, dies hatte aber allenthalben zu einer sehr starken Ueber- setzung des Handwerks geführt. Man mutz sich darüber klar sein, daß die meisten dieser „Notbetriebe* im Grunde genommen nicht lebensfähig waren, so daß ihr jetzt allmählich einsetzendes Verschwinden im Interesse einer Gesundung von Handwerk und Handel nur zu begrüßen ist Nach dem Bericht nehmen in der letzten Zeit die Klagen des Handwerks über die Regiebetriebe der Industrie bzw. auch der Verwaltung wieder stärkeren Um fang an. Gewiß mag die starke Beschäftigung der meisten Handwerksbetriebe hierfür ein Grund mit sein. Die Neu gründung hat jedoch im Zusammenwirken mit der Tätig keit bereits bestehender Regiebetriebe sich rückwirkend wieder als handwerksschädigend erwiesen. Die vermehrte Auftragstätigkeit in fast allen Zweigen des Handwerks hat mehr als bisher wieder die Frage der Kapitalbeschaffung herausgestellt. Das Handwerk befindet sich insofern in einer besonderen Situation, als zahlreiche Zweige ihre Materialeinkäufe schon sehr früh nach der Lieferung bezahlen müssen, während andererseits der Zahlungseingang fürHandwerkslei st un- gen häufig sehr weit hinausgezogen wird. Da nun Inflation und Krise das Betriebsvermögen des Handwerks in großem Umfange zerstört haben, können die meisten Betriebe diese Entwicklung nur sehr kurze Zeit aus- halten. Demzufolge ist der Bedarf des Handwerks an kurz fristigen Betriebskrediten erheblich gestiegen. Solange es nich gelingt, die Kundschaft des Handwerks zu besserer Zahlungsweise zu veranlassen, wird die Frage des Klein- und Personalkredits sowie die Aktivierung der Buch forderungen als Sicherung hierfür ein brennendes Pro blem bleiben. ... - .. , In die Berichtszeit fiel ferner d,e Leipziger Herbstmesse, an der sich das Handwerk wiederum m großem Umfange beteiligte. Im Hinblick auf die bevor- Jas Verdienst der NatiMlsWalismiis ScstmeiMer Bischof würdigt de; Führers Kamps gegea die rote Weltgesohr Eine Wiener Presfekorrespondenz veröffentlicht einen bedeutsamen Aufsatz des als Rektor der Nationalstiftung Anima in Rom amtierenden österreichischen Bischofs Dr. Alois Hui al. Mehrere Wiener Blätter bringen auszugsweise diesen Artikel. In diesem Artikel erklärt der Bischof u. a.: Niemals wird sich mit der Befriedung Deutschlands und Oester reichs abfinden das Wiener Asphalt-Literatentum, das Deutschland nur so lange liebte, als es im Schlepptau Moskaus wandelte, das radikalgesinnt jede nationale Ausibauarbeit verleugnet. Der Bolschewismus ist nicht eine zufällig vorüber gehende Partcirichtung, sondern eine Seelenhaltung, in der ein stark nihilistischer Zug des von allen reli giösen Bindungen losgelösten dekadenten Judentums -ine bedeutende Rolle spielt. Der Gegenkampf kann deshalb auch niemals rein orga nisatorisch gewonnen werden, weil er eine weltanschauliche Krise ist, sondern muß auf geistiger, weltanschaulicher Grundlage geführt werden. Wer mit Aufmerksamkeit die geistige Entwicklung Rußlands der letzten Jahrzehnte beob- achtete, wird überdies bald sehen, daß die letzten Ursachen bolschewistischer Weltzersetzung nicht bloß in Rußland zu suchen sind, sondern daß wir es vielmehr mit einem Ein- bruch westlicher europäischer Dekadenz in der russischen Seele zu tun haben, die durch ungesunde soziale, religiöse und staatspolitische Verhältnisse für eine solche Krise bereits vorbereitet war. Niemand leugnet, daß in Rußland innerpotitische Um wandlungen sich vollziehen im Sinne eines Erwachens der früheren großen nationalen Vergangenheit des Reiches. Allein, dieser Vorgang ist so lange eine Täuschung Euro pas oder eine Unmöglichkeit, als Millionen Menschen von einer Handvoll fremder Religionshasser beherrscht und in ihrer kulturellen Freiheit niedergetrampelt werden. Daß Deutschland bis jetzt nicht die revolutionäre Vor hut Rußlands für Europa geworden ist, wird das ge schichtliche Verdienst des Nationalsozia, lismus bleiben, dessen erste Vorkämpfer für die Welt anschauung Moskaus niemals etwas übrig hatten. Die Losung des Nürnberger Parteitages war für An- Hänger und Gegner der Bewegung, wie immer sich der einzelne zum Programm stellen mag, mehr als der Aufschrei einer Nation gegen die militärische Umklam- merungs- und Jsolierungspolitil der letzten Jahre, es war eine europäische Tat, die Rückbesinnung des Volkes auf die von Gott selbst ge gebenen Werte: Volkstum, Boden, Heimat und Vaterland, in denen eine gewaltige Dynamik gegen den Einbruch fremder Welten gelegen ist. Die National« sozialistische Partei hat auf ihre Fahnen den Kampf gegen den Bolschewismus geschrieben. Der Bischof kennzeichnet dann einen der Unterschiede zwischen Nationalsozialismus und Bolschewismus, indem er ausführt: „Während der Bolschewismus wesentlich antireligiös ist, ja die zur Religion erhobene Brutalität darstellt und den Begriff der Familie unterschätzt, will der Nationalsozialismus auf religiösem Böden bleiben, auch wenn der Begriff der Religion nicht ganz im Sinne der Ueberlieferung genommen wird, sondern sämtliche geisti ge« und religiösen Inhalte mehr nach politischen Gesichts punkt«« geordnet werden. Die Sendung des deuHchen Bolles in Europa ist gerske in der Gegenwart für diesen ganzen Kontinent entscheidend, und diese Aufgabe kann nur erfüllt werden, wenn jene beiden Staaten, die jahrhundertelang in engster geschieht, licher Entwicklung verbunden waren, ganz eines Herzens sind, auch in der Bekämpfung jener Elemente, die heute Europas Führerstellung bedrohen. * stehende Weihnachtswerbung baden die aus- stellenden Handwerksbetriebe vornehmlich kleinere Geschenk artikel in der Preislage zwischen fünf und acht Reichsmark angeboren, die von den Einkäufern des Handels gut gekauft wurden. Auch auf den Ausstellungen und Leistungs schauen der Kreishandwerkerschaften wird ein großer Teil dieser Gegenstände zu sehen sein, die vom Reichsstand des Deutschen Handwerks bekanntlich kürzlich zu einer Weih nachtsmusterschau zusammengefaßt wurden. pariser Anfragen in Brüssel Der Inhalt der Note zur Neutralitätserklärung Die französische Regierung hat der belgischen Regierung eine Note übermittelt, die nach Aeutzerung politischer Kreise die Bitte um Aufklärung über vier Punkte enthält. Zunächst wird gefragt, wie Belgien über seine weitere Teilnahme am ersten Locarnopakt denkt. Weiterhin wird angefragt, ob und unter welchen Bedin gungen Belgien sich einem neuen Locarnoabkommen an schließen wird und vor allem, ob es noch geneigt sei, einem we st europäischen Luftabkommen beizutreten. Weiler erkundigt sich Frankreich, wie Belgien seine künf- tige Neutralität mit den Unterstützungsver pflichtungen in Einklang bringen wolle, die jedem Völkerbundsmitglied, besonders bezüglich der Sanktionetz und des Durchmarschrechtes, obliegen. Die letzte Frage be- zieht sich auf die weitere Aufrechterhaltung der General st absabmachung zwischen Frankreich, England und Belgien, die nach der Rheinlandbesetzung als vorläufiges Sicherheitsinstrument bis zum Abschluß eines neuen Westpaktes von der Londoner Konferenz beschlossen worden fei. Eine Antwort Belgiens auf die französische Note dürfte nach hiesiger Ansicht erst zu erwarten sein, wenn die durch die Neutralitätserklärung notwendig gewordenen Gesetze vom belgischen Parlament angenommen sind. In der un mittelbaren Umgebung des Kriegsmini st ers Daladier hofft man, daß die durch die Neutralitäts. erklärung geschaffene Lage für die Entwicklung der fran zösischen Wehrmacht wenigstens den Vorteil bringen werde, daß nunmehr die von Daladier seit Jahren geforderte Auf stellung einer motorisierten Stotz armee be schleunigt durchgeführt werden könne. Belgiens Botschafter bei Eden Der belgische Botschafter in London hat im Foreign Office vorgesprochen und eine Unterredung mit dem eng lischen Außenminister Eden gehabt. Wie der diplomatische Korrespondent von Reuter erfahren haben will, habe der belgische Botschafter dabei zum Ausdruck gebracht, daß keine Rede davon sei, daß Belgien irgendeiner feiner Ver pflichtungen ledig werden wolle. Es wolle vielmehr dem Völkerbund und den Verpflichtungen der Völkerbunds satzung gegenüber loyal bleiben. Ziel der Erzcugungsschlacht: Deutschlands Nahrunqs- srciheit! Hilf, dieses Ziel erreichen durch: Schutz d er N a h r u n g s g ü t e r vor Verdersi