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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189101072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910107
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-01
- Tag 1891-01-07
-
Monat
1891-01
-
Jahr
1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1891
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«rschei»1 täglich früh S'/, Uhr. Krtirffsn und TruedUi«» Johanne»gafs, 6. SPrrchkundrn -rr Uedaclion: vormittag» 1V—iS Uhr. Nachmittag« ü—6 Uhr. tzv tt» Ruck»«»« »iiueiantter V>anui<ri»t» «»cht ftch tu Nrticllcn nickt kni--a»lick. »rr sür »ie nichftf,l,en»e «»»«rr desttmmtr» Jnjrratr a« «oche»t»,r« »«« S U»r Nnchmtttag«. ,»r,««-u«»-rftlanrnsri>dbis '/«v Uh». Zn den Filialen für I»s.-Annal>mr: Ltt« »lr«« « e»rttm. <«1frr» Haha). Univsrsitätsstraß« I, Von«» Lösche. Kathattarnstr. I« pari, und Königtplatz 7, nur bi» '„L Uhr. twttgkr und TagMalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Kandels- und Gtschästsvcrkehr. Ubo««eme»t-pret- vierteljährlich 4>, Mk. in Alt-Leipzig. inci. Brinaerlodn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Einzeine Nr». 20 Pf. Belegeremplar 10 Pi. Gebühren für Extrabeilage» (in Taaeblatt-Format gesalzt! ohne Postbetürderung 60 Mk. «lt Postbesvrderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Preisverjaichut^ Tadellanscheru. Ziffernsatz nach Höhen» L«i4 Urrlamen unter dem RedactionSstrich dir «aespalt. Zeile SO Pi, vor den Familien Nachricht«» di« Kgesxaltene Zeit« 40 Pf. Iniera!« sind stet« an di« Erprdttio» z» senden. — Rabatt wird nicht gegebea . Zahlung praem>m--rnnäo oder durch Post- Nachnahme. 7. Mittwoch den 1. Januar 1881. 85. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten haben wir be schlossen, die Pauichalsätze für Au«sührung von Anschlußleiiungen an da« öffentliche Rohrnetz zum Zwecke der Versorgung der Privat- grundstücke in denjenigen lm Oste» und Norden gelegenen Vororten, in welchen die Wasserleitung »ach Beschluß der städtischen Eollegie» zur Einiilhrung gelangen soll, unter den nachfolgenden Bedingungen um LO Procent, mithin den Sa» von 12k bei 24 mm Licht- weite auf 100 und den von IM bei SS mm Lichtweile auf 128 ^l zu ermäßigen. Zu diesen Kosten treten noch die Selbstkosten für die Fortfüh rung der Leitung von der Gruiidstücksgrenze bi« zum Anschluss« an di« innere Leitung hinzu, welche neben den obigen Pauschsätzen mit 1b und bez. 20 bet der Meldung zu cautiontren sind. Diese Preisermäßigung soll jedoch in der Regel nur dann ein- treten, wenn der Anschluß vor Füllung de» Dtraßenrohr« mit Waller erfolgt. T» sind de«halb die Meldungen rechtzeitig bet unserer Wasser- Werk-Verwaltung zu bewirken, und wird wegen Annahme derselben weiter« Bekanntmachung erlassen werden. Leipzig, am 9. Januar 189t. Per R«t» »er Sta»t Lechzt». I». 9064.vr. Georgt. I>r. Redlich Bekannlmachung. Dt« gelammten Arbeiten für die Aufhebung, «ersülluna Uebervllaslerung der von unseren Gasanstalten zu bewirkenden Rohrlegungen und Landelaberstellungen, und zwar innerhalb de« gtiaminten Stadtgebiete» einschließlich sämmtlicher Vororte, sollen iil-bald an ritirn Unternehmer vergeben werden. Die Vergebung dieser Arbeiten soll aus da« laufende Jahr und aus di» Jahre 1892 und 1893 erfolgen. Exemplare der speciellen Bertrog-bedingungen können gegen Zahlung des Herstellungspreise- von je fünfzig Pfennigen Rittcr- jlraße 6, Thealerpassage, entnommen werden. Tie Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift ,,-rd- «m» Pflasterartettrn für GasrohrgrSßrn" bi» zum IS. Januar 1891, Mittag» 12 Uhr. bei unserer Nuntiatur (Rathhau« 1. Stock) einzureichen. Leipzig, den b. Januar 1891. I». böbi Der Rath »er Stadt Leipzig. Nr. Rel vr. Georgt. lieblich. betrug in der Zeit Bekanntmachung. Um hruttgen ist Herr Landgericht-roth a. D. Walter Lurt Büttner „s zunächst sechs Jahre als besoldeter Stadtrath der Stadt Leipzig von un» verpflichtet und eingewiesen worden. Leipzig, den 2. Januar 1891. Der Rath der Stadt Leipzig vr. Georgt. Größe!. Bekanntmachung. Di« Leuchtkraft de» städtischen Leuchtgale« vom 29. Deeember 1890 bi» 4. Januar 1891 im Arm bet 2,b Millimeter Druck und IbO Litern stündlichem Eonsum da« 18,4sachc der Leuchtkraft der deutschen Normalkerze von 50 Milli Meter Flammenhöhe. Das specifische Gewicht stellt sich im Mittel aus 0,442. Leipzig, am 5. Januar 189l. Des Rath« Deputation zu de» Gasanstalten. Brennhoh-Auction. MitMoch, den 14. Januar 1891, sollen von vormittag» S Uhr an im Forstreviere Eonnewitz aus dem Mtttelwaldschlag« in Abch b and K t« sagrnannten «pitzsch ca. IVO starkr Adraumhausrn und - 200 La«,Haufen (Schlagretsig) unter den öffentlich auShängende» Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: ans dem Holzschlage an der Hahen Brücke bei hiannrmitz. Leipzig, am 29. December 1890. De» Rath» Farstdepntatton. Leipzig, 7. Januar. * Dem „Schwäbischen Merkur" wird au- Berlin ge schrieben: lieber politische Aeußerungen de« Kaiser» anläßlich des Neu jnhrsseste» und der bei Hose stairfindenden amllichen Empiänge verlautet bi» jetzt noch nicht». Doch erfährt man, daß der Kaiser die versammelte Generalität mit einer kurzen Ansprache beehrt hat. Das würde nur dem auch unter Kaiser Wilhelm 1. üblichen Brauche enlsprechen, »nd e» ist darau« noch nicht zu folgern, daß die Politik im strengen Wortsinne dabet berührt worden sei. Die Votichasler ivrach der Kaiser nicht als Gesammtheit an, er unterhielt sich nur liirz mit jedem Einzelnen und ließ hierbei, wie besonder» hervor gehoben wird, jede politische Andeutung bei Seite. Auch da« ent> wricht unserem alten Neujahrshoibrauche. Uebrigen» ist nicht au», geschlossen, daß der Kaiser der Generalität gegenüber oder bei Tafel über die innere und auswärtige Politik sich in einzelnen Wendungen ausgesprochen hat, von denen man dann wobl spater hören wird. Zur Tafel war von dem Hose ferner stehenden nichlaintlichen Per sönlichkeiten (es waren da» nur sehr wenige) auch der Freiherr von Huene zugezogen worden. * Entgegen anderen Meldungen erfährt die „Post" „von unterrichteter Seite", die Ernennung de« StaatSsecretairS von Oelschläger zum Nachfolger de- Reichsgericht« Präsidenten von Simsen sei an höchster Stelle bereits vollzogen, die Publication im „Reichsanzeiger" sei jeden Tag ;u erwarten. Herr von Simson siedele neck im Lause dieses AonalS nach Berlin über. Verhandlungen mit dem früheren EultuSminisler von Falk seien, wie bestimmt versichert wird, nach Mittbeilungen aus dem sächsischen Hose nabcslebenden Kreisen, die an eine Leipziger hervorragende Persönlichkeit gelangten, wegen Uebernahmc de- erledigten Postens gar nicht gepflogen worden. * Die russische Polizeiagentin Frau Tscber- berzky, welche bei der Verhaftung des Fürsten ZatscharSki und de« Ingenieur- Lutzky in Kon stantinopel eine so unrühmliche Rolle spielte, ist von dort scheunigst abgereist und dürfte jetzt bereit- in Odessa sein. Wie man der „Vossischcn Zig " au« -Kon stantinopel schreibt, bob der diplomatische Agent Bulgarien- bei der Pforte Vorstellungen über die hinterlistige Art, mit welcher der in bulgarischen Diensten stehende Ingenieur Lutzky nach Konstantinopel gelockt und dort sofort von russischen Agenten in Empfang genommen wurde. Hierauf habe der türkische Polizeiminilter geantwortet, daß ihm die Eigenschaft jener Dame als russische Agentin nicht bekannt gewesen sei, sonst würde er aus deren Denunciation nicht so schnell ein gegangen sein. Sodann aber habe Rußland die Auslieferung de- Lutzky verlangt, indem eS ihn beschuldigte, in Rußland erhebliche Unterschlagungen begangen zu haben In Sofia bat man inzwischen festgestellt, daß die Frau Tscherbcrzky die- elbe Dame fei. welche als die Wittwc eine- russischen General« Wassiliew während der letzte» Jahre ganz Europa bereiste, angeblich um ihren von den Nihilisten entführten Sohn zu uchcn, in Wahrheit aber, um die russischen revolutionären Kreise im AuSlande zu überwachen. Da sich diese Frau häufig in Bukarest auslnelt. erklärte ein dortige-Blatt, daß die angebliche Madame Wasfilicw die Gattin des in Bukarest wohnhaften EbesS der russischen Geheimpolizei Mirzenko sei. Die Frau selbst aber verließ sebr bald Bukarest und verlegte ihren Wohnort nach Sofia, wo sic sich Fran Tscherberzky nannte und stet« in Begleitung eine- kleinen Mädchen» auf- lrat, welches sie als ihre Tochter bcreichnete. Dortselbst wußte w in kurzer Zeit das Vertrauen Lutzky« zu gewinnen, welch letzterer sie wieder mit dem tscherkessischen Prinzen Zatschar-ki bekannt machte. Beide werden nunmehr ihre Vertrauens seligkeit mit der Verschickung nach Sibirien büßen. " Die Königin Emma von Holland theilte dem Papste und dem Cardinal Lavigcrie telegraphisch die cr- olgte Unterzeichnung des Protokolls der Brüsseler Anti- sclavcrei-Eonserenz mit; sie habe gewünscht, der erste HobeilSact ihrer Tochter soll'e ein Werk civiler und religiöser Menschenliebe sein. Der Papst dankte unter Anrufung dcö himmlischen Segen- für die neue Regierung * Da- portugiesische Amtsblatt veröffentlicht ein Decret betreffend die Eröffnung eine- außerordentlichen Credit- von lOO EontoS Rei- für Zwecke der mililairischen Expedition nach Mozambique. * Der Secretair im englischen Ministerium der Posten, Blackwood, ließ beute die Beamten der dem Ministerium unterstellten Spareassen zu sich kommen und hielt eine längere Ansprache an dieselben, in welcher er aus die am letzten Freitag vorgckommcncii Fälle von Insubordination binwic- und betonte, e- sei die Pflicht aller Beamten, vom höchsten bi- zum niedrigsten, ihre persönlichen Interessen denjenigen de» Landes unterzuordnen. Eine groß« Zahl der betreffenden Beamten hat Entschuldigungsschreiben an den General-Post- mcister RaikeS gerichtet, der sich bereit erklärt bat, sie persön lich zu vernehmen. * Nach Telegrammen au» Gordon in Nebraska hätte neuerdings ein Kampf zwischen Indianern und den amerikanischen Truppen stattgefunden, die zur Beerdigung der in dem letzten Kampfe getödtclrn Indianer abgesandt waren. Die Indianer hätten sich der Beerdigung ihrer Tvdten durch die Weißen widersetzt und da« Feuer eröffnet Die Union« - Truppen hätten dasselbe erwidert und die Indianer genöthigt, sich hinter ihre Berschanzungen zurück zuzieben. General MileS hätte den Indianern ein Schreiben übersandt, in welchem er denselben die Eröffnung von Ver Handlungen Vorschläge; die Indianer hätten aber Verband lungen abgelebnt. * Die Politik de-Washingtoner Cabinel» betreffs der BehringSmeerfrage unterscheidet sich sehr wesentlich von dem Verhalten der englischen flkegicriing. Während letztere das ausrichtige Streben nach einer gütlichen Verständigung über den strittigen Fall an den Tag legt, setzen die Letter der großen transatlantischen Republik allen aus London an sie gelangenden Vergleich-Vorschlägen taube Ohren entgegen und bestehen nach wie vor auf ihrem selbst auSaefertigten Schein, d. b. sie bedrohen jeden britischen Robbrnichläger, der sich innerhalb der von den Vereinigten Staaten als amerikanische« ,.>larv olausum" in Anspruch genommenen Sphäre betreffen läßt, mit sofortiger Beschlagnahme. Angesicht« dieser beharr lichcn Weigerung Amerika«, den Briten billige Zugeständnisse zu machen, bleibt letzteren kaum etwa- anderes übrig, al min auch ihrerseits die Eonsequenzen der geschaffenen Sach lage zu ziehen, wir solche« in der nach Washington gerichteten Erklärung Lord Salisburys geschehen ist, daß Groß britannien eintretenden Fall« Gewalt mit Gewalt zurückweisen werde. Einen so bedrohlichen Eharaktrr hiernach die Lage de- BehringsmeerstreiteS anzunehmen scheint, so wäre es doch ,, tit schen fahren zii kaffen. Möglich die jünLste peremtorische Dupuk bringSmeerstreiteS anzunehmen scheint, so wäre e- de wohl verfrüht, die Hoffnung auf schließlichc Abwendung d offenen Eonflicte- deshalb ^ -»> -- sogar wahrscheinlich, daß Lord Sali-bury'S den - lungl Zweck verfolgt, den amerikanischen Politikern die Situation in ihrer vollen Nacktheit vorzuführen und dadurch auf den Chauvinismus der in Washington an scheinend Oberwasser habenden Monroedoctrinairr abkühlend zu wirken. Einstweilen freilich tritt noch die conflicttreibende Strömung in den Vordergrund. Im Washingtoner Flotten reffort soll große Geschäftigkeit herrschen. Eine wesentliche Verstärkung der im BehringSmeere stationirten Zollkuller flottille ist geplant. Nicht weniger als sieben neue Schiffe sollen in die BebringSgewäfser entsendet, und sollen Uber Haupt die dortigen amerikanischen Seeslreitkräfte auf einen Stand gebracht werden, der sie befähigt sich mit den bri tischen Kanonenboten „Daphne", „Nymph", „EspiSgle" „Pheasant" und „Acorn" zu messen, welche zur Zeit den Bestand der britischen Nortb Pacific Station bilden Weder in England noch in Canada läßt man sich übrigen« von diesen amerikanischen Drohungen imponircn. Allein in dem Eolonialbafen Victoria (Britisch Columbia) sind ca. fünfzig Robbensänaer in Ausrüstung für die kommende Früblina« campagne begriffen, und e« ist bezeichnend für die Willkür praxi«, welche von den amerikanischen Zollkuttern in der BebringSsee eingesührt worden, daß ein volle« Drittel dieser in Ausrüstung besti'dlichen Schiffe Amerikaner sind, welche unter britischer Flagge fahren wollen, um des Schutze« der selben lhcilbaftig zu werden. — Kenner der politischen Praxi« jenseits de« Ocean« messen dem schroffen Auftreten de« Washingtoner Cabinet« in der BcbringSmeerfrage eigentlich nur die Bedeutung eine« BerlegenheitSmanövcrS bei, be stimmt, da« Augenmerk der eigenen Landsleute von dem fatalen Fiaöco der herrschenden republikanischen Partei in der Mac Kinley - Tarissraae abzulenken. An- demselben Grunde ist auch der gegenwärtige Jndiauerkrieg, wenn auch nicht direct provocirt, fo doch mit Eifer aufgegriffen und zu einer ean»« cSISdre aufgebauscht worden. Tie Parole der Mac Kinleyaner heißt jetzt zunächst: Zeit gewonnen. Diesem Drange müssen sich vorläufig alle «ndrren Erwägungen unterordnen. Jur plirloulenlarischen Lage. ** Berlin, 5. Januar. Am Donnerstag, den 8. Ja uuar, werden die parlamentarischen Arbeiten wieder ausgenommen, und zwar hält ^"^^y^T^eSordnung sieht hau« ein- Plenarsitzung ^ «uf der Lag ^ ^ L/Ä «-SLS °7° "Ä.'»' »1 °u, Im,--»!» d,r der Seit einem chadcnS NL-SLW-MG besckästigt. In,wer von Neuem kehrte er w eder nn re^ leineren Besitzer auch abquältcn, eS ang^ört haben, ballen natürlich keine Neigung, sich malS vergeblich abzuquälcn, anderseits sind ja auch Worte genug gewechselt" und scheidung möglickst schnell ersolgem sich durch den Mund de« neuen Die ssior aber „der es kann die Ent- Die Regierung bat LandwirtbschastSministerS Hecrn von Hcudcn ziemlich entgegenkommend anSjwsnowc' unt Abänderung«-,,'iräge liegen b.S ,etzt nur von Lntt» Aba. Rintelen. eine« dem Centrum aiigcborigcn JurMc». r 0^ In jedem Falle wird die Debatte über den Nahmen teü vorgetegten Gesetzentwurf- hinau-gchen und sich inlercssanl ^"^m^Abend des 8. Januar nehmen dann die beiden Com missionen für da- Einkoinmcnstenergescy und >ur die bant- gemeindeordnung ihre Bcrathungen wieder auf. Wen» ge sagt worden ist, daß die fre>coiiscrvativcn und nalionallide- raten Mitglieder gemeinsam VermittluiigSanträge rorbcreitcn, um einen Conflicl mit der Negierung zu vermeiden, w o' die« nicht dahin zu verstehen, daß bestimmt formnlirte Anträge vorbereitet werden. Davon kann zunächst aar nicht die Rede sein, vielmehr ist da« für die zweit« Lesung Vorbehalten, welche von vornherein m Aussicht genommen worden ist. Aber da« ist allerdings richtig, baß beide gemäßigte Parteien Alle« ausdielen, um «uw 'ln Näherung de« Standpuncte« der Conscrvativen an die Fassung der Regierungsvorlage bcrbeizuführen. Denn da« Aeußerste, die Auslösung des Abgeordnetenhauses, welche vornehmlich den „Freisinnigen" zu tstulc käme, soll in jedem Fall ver mieden werden, um so mehr, als mit dem gegenwärtigen Äbgeordnetenhause da« Zustandekommen deö Einkommen und de« Gewerbcsteuergesctzes als gesichert gilt. Die Re gicrung kann der Naiur der Sache nach in der Frage der Landgemeinde-Ordnuiig, besonder- in dem streitigen Puncte der Mitwirkung der Krone bei Bildung von Communal- oder Zweckverbänden, von ibrein Sland- piincl nach der Erklärung de« Ministers Herrsnrlh nicht zurücktrelcn, es liegt aber viel daran, daß die Eonservativcn möglichst bald zu erkennen geben, ob sie i» einem späteren Stadium der Bcrathung nacyzugebcn geneigt wären. Falls dies ausgeschlossen erscheint, so würde die königliche StaatSregirrnng zunächst auf die weitere Beralbimg der Landgemrindcordnung verzichten, zumal so viel anderes Material der parlamentarischen Erledigung harrt. E« würde alsdann die Bcrathung de« Etat« und der ffinanzreformgesetze umsomehr beschleunigt werden können. Nack, Ostern würde alsdann vielleicht die Auslösung de- Abgeordneten hause- erfolgen, und in der folgenden Session würde, indem die Regierung an ihrem Standpunkt sesthält, die Land gemeindcordnung von Neuem voraelegt werden. Im Reichstage ist natürlich zunächst der Etat zn erledigen, sodann das Arbeiterschutzgeletz, einige Rechnung« Prüfungen und Wahlprüfungen und schließlich nicht weniger als 18 Initiativanträge. Dazu kommt der crwartele Handels vertrag mit Oesterreich. Da Ostern diesmal sebr zeitig fällt, so ist e« sebr unwahrscheinlich, daß diese Arbeiten bi» dahin rum Abschluß gebracht werden, und wenn die Auflösung de« Abgeordnetenhauses vermiede» wird, ist eine schwere parla mcntariscbe Bcdrängniß in Folge de« Nebeneinander von Reichstag und Landtag zu erwarten. Berlin, 5. Januar. Der Antrag der Deutschsrri sinnigen wegen des Erlassen« von Stempelgebühren wird vorau«sichtlich am erste» Schwerinstaa, Mittwoch, 14. Januar, »ur Verhandlung ün Äbgeordnetenhause komme». Da« Rech, de» König«, Sicmpelerlass» zu gewihren. wird wohl ernstllch »ichl bestritten werden könne» und gegen die Gejetzmöbigkeil dieses Ver- werden stichhaltige Einwendungen nicht zu erheben sei» Die Krone hat die» Recht jederzeit in Anspruch genommen und in einzelnen Fällen ausaeubt: es ist nie. sei es von einem Gericht einer Rechnungsbehöcde, der Bolk-vertretung oder sonst einer maßgebenden Instanz Widerspruch dagegen erhoben worden und e» kann kein Artikel der Versal,'ung oder eine« werden, der diesem königlichen Recht lm Wege stände Auch die bedeutendste» Staat-rechislehrer haben sich " Sinne au-gechrochen. Auch eln Nachweis über die el vorlegen, welche» wenn einmal da« Recht der Krone zu Stempclerlasscn anerkannt wird, daraus keinen Anspruch hat. Ta« schließt freilich d n Wunsch nicht au», daß von diesem Recht ein möglich,! sparsamer nur L°"jfb«l°°dcre B-rhal,nisse berücksichtigender Gebrauch gemacht wi.d wünschenswert d»"'^ worden, w.e Rechnun ' ' ' Staat« 'gSgesetzeS väre und ot eine» llomviabiUtäl». oder über die Einnahme» und «nsaaben de« kanbl»n^»"t> Zweifel wird in den bevorstehenden Per- Marine. * Berlin, 5. Januar S. M Kreurer Commandant Corvetten-Cakitain v Halfern?ist , ,a- ..Möwe", am 5>. Ja Berlin. In der Thatjach«, daß Premier- Lieutenant v. Bülow vom 1. Gard^Regimrnt z. F. »um «uS- wattigen Amt commandirt und der Schutztruppe für Südwest- Afrika zugetheilt ist, kann man wohl einen Fingerzeia dafür sehen, io notwendige Verstärkung aus das Mehrfache ihre» bis herigen Bestandes geplant ist. Es würde sich damit wobl auch über haupt eine Aenderung unseres Verhallen» tn dem südwestasttkantschen Schutzgeblete aubabnen; den» inan kann nicht eine Erhöhung der Schutziruppe beabsichtigen, ohne ihr zugleich die bestimmte An- weismig zum Einschreiten gegen Ruhestörer zn gebe» Bekanntlich hat Hauptmann v. Frain-oiS schon seit September auf eine AeiiderilNg seiner btsberige» Instructionen gewartet, welche ilim Tüatenlosigkeit auserlegie». E,»e Vermehrung der Schutztruppe, welche gegenwärtig nur 40 Mann stark ist. würde überhaupt keine» stweck haben ohne die Weisung, dort kräftig einzugreisen und un- »edingt Ruhe und Ordnung zu erhalten. Die im Anfang September von Zanzibar abgereisten deutschen Beamten, Frhr. v. Soden. Ge»era>-Eonsul Nr. Michahelle», Chef I>r. Schmidt, zuletzt stellvertretender Reichscoinmissar. sind noch nicht hier ringetroflen, obwohl die mit ihnen zugleich ab- >eganaenc Post schon in be» Weiimachtsfeierlagr» zur Ausgabe ge- äugt ist. Wie verlautet, sind die geiiannle» Herren mit Rücksicht auf die bei uns herrschende Kalle tn einem wärmeren Kümo. Egypten und Italien, geblieben, um nicht durch den plötzlichen chrofsen llebergaug an ihrer Gesundheit Schaden zu leiden, llebrigcn» hat bis weit nach Süden hinein eine recht kalle Witterung zeherrschl; nicht nur in Italien halte inan darunter zu leiden, andern selbst das durch seine Glühhitze so verrufene Rothe Meer -eigte eine auffallend niedrige Teinpernlur: die vo» Aden kommende» lielsenden haben bei ibrer Ankunft in Egypten viel darüber geklagt. Der bisher im Auswärtigen Amte bAHästigle Gericht-.Assessor B Efchke ist de», Reichscoiiimlssar für Ostafrlka al» juristischer Beistand deigegeben worden. Bereits vor einem Jahre ungefähr bestand die Absicht, dem Reichscommissar, wohl aus seinen eigenen Antrag, einen Rechlsbeistand zuzuweiien, der ihn bei den zahlreich dort entstehe»!»-» Recht-sragen unterstütze» sollte. Tamai» war der Asfessor von Butt, jetzt Vteeeoiisul in Zanzibar, dafür auserseben: die Absicht kam aber damals nicht zur Ausführung. Jetzt aber hat ich die Zitthetlung eine» Juristen als iinernielditch erwiese», da bei der Abtrennung der Festland-küste von Zanzibar eine große Anzahl von Ansprüchen ans Land, Gerechtsame u. s. w. austtctcn und zn begleichen sind Assessor Cschke, rin Bruder de» Eonsnl» in Singapore. wird seine Reise nach Ostasrika mit dem am 7. Januar fälligen Tainpser „Bliiidesrath" machen. Er bcgiebt sich zn diesem Zweck schon tn den nächsten Tage» nach Italien, da er in Neapel das Scbiss besteigt, von wo dasselbe am 22. Januar abgeht. Er hat deshalb Zeit, sich im Süden einige Zeit besser zn acclimatisiren. SocilildtmokrMches. ' Da» socialdemokratische llcntraloraan ,,Vorwort»" giebt für die Stichwahl in Bochum folgende Paroje aus: „Unsere Partcigenoiicn haben alle Veranlaflung, den Etichivahlkampf vo» den bürgerlichen Parteien allein führen zu lassen. Nur stricteste Stimmenthaltung kann in Bochum die Paroi» unserer Partei sein." Wir wollen abwatten, ob diese Anweisung auch wirklich bcsolgt wird. Die Erweiterung der socialdei» okralisihe» Agitation tn katholischen Geaciibe» bildete de» Gegenstand eines am Sonntag in Köln stattgehavten Eviigresse« der sveiaitsnscheil Dclegirten von RHein la »d-Wejtsale». Beschlossen wurde babei »eben andern Maßregeln der verbesserten Organisation und Agitation ins besondere die Gründling eines täglich ericheiiicude» social- deinokratischeii Blattes tn Kol» für die Bezirke Köln, Evblenz, Aachen und Trier. Tie von de» llltrainontaiien stets wiederholte Behauptung, daß die katholische ttirche ein uiiübersteiglicheL Bollwerk gegen die soeialdeiiiokl.ttijche» Beltrebiingcii bllde, wird immer mehr aut ihren wahren Werth zurückgckübrt. Die ultraniomane Agitation Hai aber auch lauge Jahre das Geschäft der Verhetzung und Auf reizung so sliiteniaiiich und erfolgreich betrieben, daß der Boden gut vorbereitet fein muß. Läßt jene »>it der Zeit aus Mangel an Stoff nach, Io wird sich die an diese Kost gewöhnte katholische Bevölkerung massenhast der Sociaideuiolralie zuwende», wie eS >etzt schon merklich genug ist. Schulwesen. * Berlin, 5. Januar. Ueber die Frequenz in den Berliner Gemeindeschulen haben die städtischen Behörden, wie eine von dein Magistrat an die Siadtverordneten-Versammluiig zur Keiintnißnahme übermittelte Vorlage «»»weist, folgende Ergeb nisse nach dein Stande vom 1. November d. I. fesigestellt: Es bestehen 186 Schuianstalien mit 3091 Llassenztminer», darunter 58 unbesetzte». Von den Elassenziminern sind in Benutzung 2747 tn eigenen Gebäuden der Stadt, 274 tn gemiethcten Räumen, 12 ge hören einer Privat-Llemenlarschule an; ferner giebt e« 120 so- genannte fliegende, d. h. überzählige Elassen, so daß im Ganze» in 3133 Elasten unterrichtet wird. Dies» haben 186 422 Plätze, näm lich 91 261 Knaben- und 95161 Mädchenplätze, während die 58 uiibeniiylen Llastenzimmer 3266 Plätze (1110 Knaben- und 2156 Mädchenplätze) enlhalten. Wirklich besetzt nun wurden kn de» benutzten Elassenräumen durch eingeschulte Kinder nur 173 532 Plätze niid zwar 85 577 Knaben- und 87 955 Mädchenplätzc, so daß mit Hinzurechnung der unbenutzten Räume 6794 Knoden- und 9362 Mädchenpläpe, also im Ganzen 16156 Plätze frei bliebe». Die durchschnittliche Besetzung einer Elaste betrug am I. November 55,04 gegen 55,16 im Mai 1890 und 55,40 am I November 1889; seit dem 1. Mai >884 ist diese Durchschnittszahl die niedrigste. Leipzig, tzli» Musik. 7. Januar. Aus dem Bureau des Stadt- tßeatcrS: Am beulten Abend beginnt der k. k. Hosopern- sänger Herr Fritz «L-chrocbter von der Wiener Hofoper fein Gastspiel und zwar als „Fra Diavolo" i» Auber'S glcichiiaiiiiger komischer Oper. Die »ach längerer Pause nicht zur Ausführung gelangte Oper ist in einzelnen Rollen neu besetzt worben. So singt die Zerlinc Frl. Mark und das Bandilenpaar Giacomo und Beppo wird von den Herren Searle und Franck dargrilellt Die übrige» Rollen liegen in den Händen folgender Mitglieder: Lord Kockburn: Herr Ernst Müller, Pamela: Frau Duncan-ChambcrS, Lorcnzo: Herr Mario», Matlco: Herr Kökler. Die Regie ftibrl Herr Oberregisscur Goltberg, die musikalische Directio» Herr Capellmcistcr Paur. Wie die Berliner Liedertafel entstanden ist. TieZer- svlitlerung im Männergesangverein-wesen, die in jedem mit min destens zwei Geiangvereiiien gesegneten Oeie zu grastiren scheint, ist auch ciiie unberechtigte Eiaemhümlichlett d»o Liedenascllcben« in der deutschen Kaiserstadt. Seit vielen Jahren ging dort eben- ialls. wie in vielen anderen Städten, das -streben lunslbegeistetter Sänger dahin, eine Bereinigung zu ichaste», deren Ziel sei» sollte: gebilvete sliinuibegable Sänger heranzuziehen, »in einen großen, künstlerische» Zielen »achslrebenden Mannerchor zn Slandr zu bringe» Wer die zahlreichen, säst nur aus Klemigkeilelrameret und Eliersuchleleien zurnckzusührenden Schwierigkellen kennen zu lernen Gelegenheit gehabt hat, die der Verwirklichung dieie« stiele» «nt-
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