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ilung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend ^tretender Änderung vorher bekanntgegem »en. 23. Jahrgang Uummer 73 Freitag, den ^8. Juli <92^ Nell rüsten sich, um während der Augustuswochen dir bahnmrst arbeitete und der Leitung zu nahe kam, durch Ästigste Stellung des Mars zu einer genauen Erforschung einen elektrischen Schlag getötet. Sr blieb am Drabte emfln.et. einer Oberfläche zu benutz.». ^hängen. Wiederbclebungsversuche waren erfolglos. Hrerzu eine BeUaLe. von nnlauteien Elementen das stark erschütterte Vertrauen der Publikums zu den Versichrrungsetnrtchtungen sich wieder Oelsnitz. Am Freitag mittag wurde «in bei der Elektrischen Ueberlandbahn Angestellter, der an einem Straßen- Großenhain. Ja einer Sandgrube .« Bieberach stieß man beim Grabrn auf eine Urncnstätte Um eine zroße Urne waren einige kleinere Urnen gruppiert. Leider waren die Urnen, da sie nur etwa 30 Zentimeter unter der Erdoberfläche lagen, fast völlig zu Scherben gegangen. Die UrnenMle war durch daraufgelegte große Steine abgedeckt. In der dortigen Gegend sind vor einiger Zeit bereits Urnen- suade gemacht wordcn. Löbau. Durch die Aufmerlsamkeit von Arbeitern der Löbauer Zuckerfabrik wurden am Montag nachmittag aus einer Wiese zwei verdächtige Männer verhaftet, die Bohrwerkzeug und Sperrhaken bei sich führten. Die Ver brecher find, gleich den bereits am Freitag in Löbau ver hafteten beidrn Geldschrankknackern, Berliner und hatten seit Freitag mit ihren „Damen" in Krummhübel im Rieseuge- birge logiert. Mber ihren Abstecher von Krummhübel nach Löbau geben die Einbrecher, die vermutlich Komplicen der beiden hirr Verhafteten find, keine Auskunft. Olbernhau. Auf dem nahen Hainberge wurde ein zehnjähriges Mädchen beim Beerenpflücken von einer Kreuz otter in den Arm gebissen, Reichenbach i. V Auf der Straße von Lengen feld nach Reichenbach rannte ein Auto gegen einen Straßen bäum. Einer der Insassen namens Jänigen wurde aus dem Auto etwa 8 Meter weit weg gegen eine Telegraphen- stange geschleudert und blieb mit einem Unterkieferbruch und einer schweren Gehirnerschütterung bewußtlos liegen. Der Chauffeur und die anderen Insassen wurden durch Glar- splitter erheblich verletzt. Das Auto wurde zertrümmert. Plauen. Am Sonntag stürzte ein 1b jähriger Bäcker lehrling in der Nähe der Elstertalbrücke aus dem fahrenden Zuge und wurde in die Böschung hinabgeschleudert. Er war durch da« Gedränge im Wagen gegen die nicht richtig ge sicherte Tür gedrückt worden. Der junge Mann kam glück- licherweise ohne ernste Verletzungen davon. Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates M! Die Versicherung-Unternehmungen haben alle eine chwere Zeit hinter sich. Das Gesetz untersagte ihnen, di« Reserven anders als in festverzinslichen Werten anzulegen, )ie bekanntlich zu einem Nichts entwertet find. Die Prämien- und Schadeureserven schmolzen dahin wie Butter an der Sonne. Kurz vor Einführung der Rentenmark war ile Lage so, daß praktisch genommen fast gar keine alten Versicherungen mehr bestanden. Einige Gesellschaften waren reiltch bereits dazu übergegangen, neue Versicherung»»«» räge auf Goldgrundlage oder Fremdwährung abzuschlteßen. Dann begann im November 1923 eine Hochkonjunktur, wie ie das Versicherungswesen noch nie erlebt hat. E» setzte ein große» Jagen nach der unversicherten Menschheit ein. Wo die gewohnten Werbemittel versagten, versuchte man e» mit billigeren Prämien und günstigeren Bedingungen. Da» Beispiel sand Nachahmung; einer übertrumpfte den anderen, und auf diese Weise gelangte man sehr bald zu unerhört niedrigen Prämtensätzen, so daß gar nicht denkbar ist, wie die Versicherungsgesellschaften dabet zurecht kommen wollen. Die Verwaltung kostet Geld, der Agent verlangt seine nicht geringen Gebühren, und schließlich sollen aus den Prämien- etngängen die gesetzlich oorgeschriebenen Rückstellungen vor genommen werden. Dabei nimmt die Prämienschleuderei immer wüstere Formen an, die Geschäftswut kennt keine Grenzen. Wie ernst die Lage ist, geht auch daraus hervor, daß sich dar Rrichrauffichtsamt für Privatverstchrrung, leider erfolglos, bemüht hat, den um die Jahreswende au» den Fugen gegangenen Kartellverband der deutschen Verficherung»- austalten wieder zustande zu bringen, der seit 25 Jahren für Orduung innerhalb der Verficherusgtbranche sorgte. Die in den ersten Monaten dr. Jahre» erzielten Neu- geschäfte übertrafen denn auch alle Erwartungen; mehrfach berichteten die Gesellschaften von einem „fabelhaften" Neu geschäft, dessen Prämicneinnahmen die Höhe der Prämirn- eingänge des Jahres 1914 übertrafen — aber nur auf dem Papier. Tatsächlich bewirkte die mangelnde Geldflüsstgkeit, daß für die fälligen Prämim zahlreiche Stundungsgesvche eiulaufen. In Sachsen wird sogar von vornherein mit Stundung der Prämien gearbeitet. Sächsische Gesellschaften bieten landwirtschaftlichen Kreisen vollwertige Lebensversicherungen unter Aufschub der Prämienzahlungen bi» nach der Ernte an. Woher werden die Mittel genommen, wenn der Ve» slcherungsfall bereits vor der Ernte eintrttt, d. h. wenn der Versicherte vor der ersten Prämienzahlung stirbt? Da« ist da» Geheimnis der Perficherer. Auch in den Kreisen der Versicherten nimmt man es mit Moral und guter Sitte immer weniger ernst. Früher hatte eine bedeutende Versicherungsgesellschaft in einem Jahre ein bis zwei, allerhöchsten» drei Automobilbrände zu regulieren, in diesem Jahre wurden in drei Wochen allein 14 solcher Schäden gemeldet. Fingierte Einbrüche, Brandstiftungen u^w sind an der Tagesordnung. Trotz alledem ist ein ge sunder Kern im Versicherungswesen vorhanden. Gut fundiert« und al«e Unternehmungen, die von jeher großen Wert auf Solidität und Vertrauen bei den Versicherten legten, beteiligten sich zum Glück nicht an der Prämienschleuderei- Sie halten fest an altbewährten Grundsätzen, und es ist zu hoffen, daß . nach der notwendigen Reinigung des VerficherungSgewerbeS — Ein astronomische» Ereignis ersten Ranger steht in diesem Sommer bevor. Im Monat August wird der Nach- barplanet Mar» unserer Erde so nahe kommen, wie die» in den nächsten 80 Jahren (bi« zum Jahre 2003) nicht wieder der Fall sein wird. Alle bedeutenden Sternwarten der der heidnischen Inder. Kinderchöre unter Leitung von Kantor Schlenk'ich verschönten beide Veranstaltungen. Orttpsarrer iischer schloß mit Worten herzlichen Dankes. Dresden. Vor einiger Zeit ist hier der Einbrecher Eugen Scheunert festgenommen worden. Ihm konnten 22 Einbrüche, darunter 5 Einbrüche in Pfarrhäuser, nachgewiesen werden. Scheunert, der aus dem Zuchthause Görlitz ent wichen war, nahm nach seiuem Entweichen seine Tätigkeit als Einbrecher sofort wieder auf. Von Dresden und Frei- tal aus, wo er unangemeldet unter den Namen Jensen und Schmidt gewohnt hatte, unternahm er seine Raubzüge haupt sächlich in die Lößnitzortschaften und weiter bi» in die Gegend von Großenhain und Riefa. In einem Falle suchte er ein Pfarrhaus heim, in das er bereits früher etngcbrochen war. In der Hauptsache erlangte er Gold- und Silber- fachen Kleidungsstücke und Lebentmittel. Die Kleidungs stücke setzte er teilweise unter der Hand ab, während er die Gold- und Siibeisachm an einen hiesigen früheren Edelmetall- Händler, der ebenfalls sestgenommen wurde, veräußerte. Ein großer Teil der von Scheunert gestohlenen Sachen konnte wiedererlangt und den Geschädigten zurückgegeben werdey während verschiedene beschlagnahmte unechte Silbcrsachen, Wäsch - und Kleidungsstücke bis jetzt noch nicht untergebracht werden konnten. Diese Sachen, di; ebenfalls au« Einbrüchen stammen, liegen im Polizeipräsidium. Radeburg Bei der Reincrsdorfer Fahnenweihe wurden bei Ueberreichuug der Fahnengeschenke von den ein zelnen Vertretern der Vereine Glückwünsche dargebracht unter Vortrag verschiedener sinnreicher Wahlsprüche. Der Vorsteher eines Militärverelns der Umgegend machte die Sache ganz kurz; als „Motto" sprach er zur allgemeinen Heiterkeit folgende Worte: „Der langen Rede kurzer Sinn, hier habt'r 'n Nagel und schlagt'» rin!" Die Sorge um die Zutunft. „Von der Hand in den Mund", so lebte man noch vor wenigen Monaten; alle Sorgen um die Zukunft und die der Familie wurden von den Gegenwartsforgen erdrüch. Als die Rentenmark kam, änderte sich da» Bild. Man be gann oorzusorgen, und Sparen wurde wieder modern. Da 1 e» nicht überraschend, wenn sich auch Gedanken an fernere Zukunft einfinden und damit zusammenhängend vielleicht olche an frühere Versicherungsverträge, die heute vollkommen hren Wert verloren haben, da sie auf Paptermarkbiträgr lauteten. Jetzt ist eine Versicherung auf Goldgrundlage wieder möglich, und mancher Familienvater wird sich durch den Abschluß eine« Versicherungsvertrages der Sorge um die Zukunft seiner Angehörigen gern entledigen. Allerding« ist beim Abschluß eines neuen Vertrag«» äußerste Vorsicht am Platze. Nicht die billigste Versicherung ist die beste, nicht alle Gesellschaften werden die vertraglich übernommenen Pflichten erfüllen können. Amtlicher Teil. Slunasttuer sür lanawlttschaMiche verriebe. Da» Finanzministerium hab i r Mckfich' auf die Ein- bÜ!M!g der E nie beschlossen, die am 15. J;l) d: I ihrer M e Grundstcmr-Tcckzahlung für lauchchastliche und Mnensche Grundstücke nu zu am 15. Juli zu ?/, am lö. September ds. Jahre» zu erheben. Dar hiernach am >5 Ju i fällige Düllel ist unvorzüglich zu entrichten. Gt- kun ungs^esuchc weg.n dieser Drittel sind anordnun^Sze- mäß abzulehnen. Httendorf-Hkrissa, den 17. Juli 1924. Der Bürgermeister. T Anzeigen werden an den Erscheinungrtaa« jk » bi» spätestens v.ormlttag 10 Uhr in st« -» Geschäftsstelle erveteri. - Die Festsetzung des An,etg«n-Vr<ts«» ? 2 wird bei eintretender Änderung eine Stummer L " Die „Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- 2 tag, Donnerstag und Sonnabend. - Der Bezugs-Preis wird mit Beginn jeden Monats bekannt gegeben. - Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. » « irgendwelcher Störungen des Betriebes der » L Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung?- 2 - Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An« - - spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der - « Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. üiiiiiiiiinriiiirriüiiriiiiiliiiii«» Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. OertlicheS ««d Bachßjchss. Vitendirf-Vkrtlia, den zr. Juli MH. — Eine schlichte aber eindrucksvolle Ulld seltene Feier sand am vergangenen Sonntage im hiesigen Fabrikbetriebr der Ja. Schisst L Sohn, A.-G. statt. 19 Arbeitnehmer stehen seit länger als 25 Jahren — einige sogar fast 50 Jahre — im Dienste der genannten Firma. Diese seltene Treue in der Arbeit fand die verdiente Anerkennung dadurch, daß den Jubilaren und zwar: Herren Werkführer Rob. Hübner, Kruft Stange, Max Wirth; Platzmeister August Groß mann sen.; Schneidemüller Heinrich Kluge, Moritz Hesse, Ernst Fischer, August Großmann jr.; Maschinen-Arbetter Otto Wirth, Hermann Leuthold, Karl Wächter, Karl Hähne, Johann Nitzsche; Tischler Robert Rößler, Gustav Berndt; Arbeiter August Menzel, Earl Menzel; Bildhauer Bruno Wenzel; Kutscher Ernst Mettke durch da» Mitglied der Handelskammer Herrn Generaldirektor Mundt — Glasfabrik Ärockwitz — das von der Handelskammer verliehene trag bare Ehrenzeichen für lange treue Dienste mit ehrender An- spräche überreicht wurde. Herr Fabrikdirektor Schisst widmete den Ausgezeichneten Worte herzlichen Dankes und der Anerkrnnung dab:i jeden eine von Firma gestiftete wert volle Taschenuhr mit entsprcchcnder Widmung überreichend. Da» harmonische Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, welches in dieser langen Dienstzeit beredten Ausdruck findet, hob Herr Bürgermeister Richter in einer Ansprache hervor und ließ diese ausklingen in besten Wünschen Illr die Jubtlare und die Firma. Namens der Jubtlare dankte Herr Werkführer Max Wirth der Handel«kammer und der Arbeitgeberin für die erwiesene Ehrung und das wert volle Geschenk. Möge das innige Verhältnis zwischen Ar beitgeberin und den Jubilaren noch lange erhalten bleiben zum Segen beider. — Von der hiesigen Grundsteuerbehörde wird uns zum Bericht über die Krrchgemeind.vertreterfitzung folgendes mit- ßeleilt: Ganzen oder teilweisen Erlaß der Grundsteuer für geistliche Lrhen hat das Finanzministnium ausdrücklich nur insoweit in Aussicht gestellt, als glaubhaft gemacht wird, daß der Ertrag der belr. Lehen nicht durch eine der Grundsteuer entsprechende Pachtzinserhöhung gesteigert werden kann. Die Trundfteuerbehörde hat also nur bestimmungsgemäß gehandelt wenn sie den Kirchenländereien gegenüber grnau denselben Maßstab anlegte, welcher bei Privatbesitzern Anwendung finden mußte. An dem Umstande, daß die Grundsteuer in ihrer jetzigen Höhe für landw. Besitzungen fast untragbar ist, kann die Grundsteuerbehörde lecker nichts ändern. Kirche Und Friedhof find selbstverständlich von der Grundsteuer be- sreit. Für die notwendig gewordenen Pachtzinssrhöhungen ist daher dir Grundsteuerbehörde nicht verantwortlich zu wachen. — Die Sintflut unlauterer Preisausschreiben. Nach brm das Amtsgericht Dresden den Veranstalter einer Firm die durch ein Preisausschreiben versuchte, ihre Waren abzu- sitzen, zu 1000 Mark Geldstrafe verurteilt hat, ist die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs in Berlin- Schöneberg auf Ersuchen von Behörden und Handelskammern ebenfalls gegen diefe Att von Reklame etngeschritten un hat bisher 70 Fälle namhaft gemacht. 2 Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, w«m L - der Anzeigen-Betrag durch Klag« «tpg»»vg«n - werden muß oder wenn der Auftraggeber in 8 Konkur» gerät. Gemeinde-Giro-Konto Nr. 13S. ' Mit den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Lausa. Sein Bezirksmissionss-fi hielt der Radeb-rger Verein am Sonntag hier ab. In der altehrwürdigen Kirche s nd Festgottesdienst statt, in dem Pfarrer Heinemann Dresden) daß Schris'wort „Unser Glaube ist der Sieg, der die Wrlt überwunden hat" auf das Miffionswerk auwandte. In der Nachverfammlung in der Schulturnhalle entwarf Missionar Petermann ein ouf eigener Anschauung beruhender erschütterndes Bild der wirtschaftlichen und seelischen Not md MzchMt amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla.