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Dresdner Journal : 25.03.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186303257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-03
- Tag 1863-03-25
-
Monat
1863-03
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 25.03.1863
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Seine Königliche Majestät haben dem Hausmann und Aofwärt« bei dem, Finanz Archiv und dem Finanz - VermeffungSbüreau, Johann Gottlob Dietz sch, in Anerkennung sein« langjährigen pfltchtgetrruen Dienstleistung die zum Brrdienkerden ge hörige Medaille in Silber allergnädigst zu verleih« geruht. vretde«, 22. MLrz. Sr. Königlich« Majestät haben geruht, Allerhöchsterem Generaladjutanten, Generalmajor von Spiegel, das Annehmen und Tragen tzts ihm verliehenen Commandeurkreuze« 1. Claff« de» H«zoglich Nassauischen Militair- und Civil -Verdienstorden» all«- gnidigst zu gestatten. Dresden, 23. MLrz. Se. Majestät der A-nig haben allergnädigst geruht, die Portepeejunker von Buch und Freiherr von Bülow vom Garde-, sowie Freiherr von Watzdorfs »nd Freiherr von Gutschmid vom 1. Rriter-Re-imentr zu Leutnant» der Reiterei, inglri- chen den vr »eck. Ernst Friedrich Petrin«» zum Assistenzarzt im SanitätScorp» zu ernennen. Nichtamtlicher Theil. Leberftcht. relegratzhisch« Nachricht««. Lastetaeschichte. Wien: Die Stellung de» ungarischen Hofkanzler». — Prag: Dom Landtage. — Krakau: Uebergrtrrtene Insurgenten. Kein Lager bei Krakau. — Berlin: Au» dem Abgeordnetenhause. Wieder eröffnung der diplomatischen Beziehungen zu Kur- hefsen. .Handelskammervoten in der Handelsvertrags angelegenheit. Beschlagnahmen. — Görlitz: Atten tate gegen Soldaten. — München: Kammer wahlen angeordnet. — Gotha: Vom Land tage. — Köthen: Auflösung einer Versammlung. — Pari»: Au» dem Senat. — Turin: Armeereduction. — Rom: Der Herzog von Brabant. Pilone soll verhaftet sein. — St. Petersburg: Abkürzung der Recrutenau»bildung. — New-Park: Gefecht bei Springfield. Lynchjustiz üb« Neger. DrsertionSstrafen. Reue Nachrichten. Der P»l»isch« »»fstuud. (Segen die Bethriliguu, der Studenten. Lanaievicz' Festnehmung. Die Auflösung lewe» o>»^a Gefecht» Mieros^awöki'A Proüst gme» Langlewicz' Dictatur.) Dresdner Nachrichte». Pr»Vi«zi»l«achrichte«. (Leipzig. Chemnitz. Löbau. Zittau. Adorf.) VeratschttS. E1»,esa»dtes. Gtattstik und VolkStvirthschaft. Ue»istetou. Inserate, rageskalender. vörsru- uachrichte«. Telrgraphische Nachrichten. Leipzig, DieuStag, 24. März. Nach de« Be- schlllfsr der heutigen Venrralversammlung der Leip zig-Dresdner Lisrndahncompaguir »ird pro 18« für jede (auf 100 Thlr. lautende) Aktie (ercl. 4?o Zinsen) eine Lttzidende von 14 Lhalern gewährt; S0VV Lhlr. werden de» Neservefond, 20,«7 Thlr. 20 Ngr. de« Gestände Lonto zugeschriesteu. Le«sterg, Montag, 28. MLrz. Aus Warschau wird gemeldet, daß der dortige revolutionäre Een- tralcomit«, nachdem Langiewicz die Dictatvr uie- dergelegt, die Leitung des Aufstandes wieder üster- nowmen haste. Eine Proelamation drffrlsten warnt vor Uneinigkeit «nd Parteizwist. Aus »rakan, »o« Montag, 23. März, Astend wird der ,^vresl. Ztg." gemeldet: Seit heute früh uurutschtedeurr Kampf zwischen Russen und Zu- Ke uilletou. K. Hoftheater. Montag den 23. März gastirte Fräulein Janauscheck al» Margarethe im Lustspiele „Dir Erzählungen der Königin von Navarra" nach Scribe und Legouve. Die außerordentlichen Vor züge dieser Leistung wurden bereit» früher hervorgehobrn. Ein etwa- einförmig tirftr und starrer Grundton de» Organs, eine dem behend eSpritvollen Vorträge einiger maßen widerstrebende Schwerfälligkeit der Sprache bieten zwar für solche Partien merkbar entgegen stehend« Eigen schaften: die Künstlerin weiß dieselben aber durch fein gefühlte, treffende und zündend« Nüancen und Pointen de» Ausdruck» und durch Vollendung de» Spiel» in hohem Grad« vergeffen zu machen. Dir schmeichelnd und geistvoll beredte Umstimmung de» Bruder», die Jntriguen scene mit Karl V. (im dritten Acte) und andere ein zelne Züge wurden von Fräulein Janauscheck mit dem Reize unmittelbarer Wahrheit und individueller Lebens wirklichkeit ausgeführt. Im Uebrigcn vermochte diese Vorstellung ebensowenig, wie die früher», üb« die Schwächt diese» historisch costümirten Lustspiel» durch E-prtt, künstlerische» Geschick und Raschheit zu täuschen. Minister Guattinara hatte durch Herrn Walther be deutend gewonnen, Graf d'Albret aber durch Herrn Koberstein noch verloren. Beide Könige hatten in Repräsentation und in möglich« charakteristischer Haltung — wen« auch auf Kosten der leichtsinnigen Thcatrr- zeichnuutz Scribe » — keine Fortschritte gemacht. Durch zu langsames Red« und Zusammenspiel «fährt da« Stück eine »»gehörige Dehnung; dazu hat fich der Brauch unnkthig laug« Zwischenacte festgesetzt, wodurch di« Empfänglichkeit dä» Publicum» endlich ermüdet. G» wäre höchst wünschrnlwerth, dies« zu bequemen Pflege der Zwischenakte Einhalt zu thun. ' A. B. Tagesgeschichtc. Wie«, 22. März. (O. P.) Gerüchte, denen eine große Glaubwürdigkeit innewohnt, sprech« heute von einer ernsten Krise bezüglich der Stellung des Hofkanzlers Grasen Forgach; man geht so weit, zu versichrrn, baß dir Frage d«S Verbleiben» desselben im Amte zu einer principiellen Frage für den Bestand de» Gesammt mtnistmuum» geworden ist und daß die Austragung Hir- s« zu bedeutend« Dimensionen herangewachsenrn An gelegenheit in den nächsten Tagen bevorstrht. Praß, 23. März. (Pr.) In der heutigen Sitzung de» Landtage» legte Graf Eugen Czernin sein Man dat au» Gesundheitsrücksichten nieder. Eine Interpellation wurde gestellt, warum da» Brürer Krankenhaus die ho möopathische Behandlung nicht gestattet. Krhr. v. Kel- lerSperg verspricht darauf nächsten» zu antworten. Araka«, 23. März. (W. Bl.) Heute Nacht und früh sind wieder mehrere Abteilungen übergetretenrr Insurgenten hi« eingetroffen. — Die „Lrmb. Ztg." erklärt die Nachricht der „Gaz. Nar.", daß in Krakau ein Lager errichtet werde und Statthalter Feldmarschall- leutnant Graf MenSdorff da» Kommando üb« die in demselben zu concentrirendrn Truppen übernehmen soll, für unwahr und in jeder Beziehung unbegründet. Berlitt, 23. März. In der heütigrn Sitzung des Abgeordnetenhauses berichtete (wie bereits gestern telegraphisch gemeldet) der Präsident Grabow über den Empfang de» Präsidiums, welches Sr. Maj. dem Könige die Glückwünsche des Hauses zu Allerböchstdeffen Ge burtstage dargebracht hat, folgendermaßen: Meine Herren! Ihre Präsidenten daben am gestrigen Ge durtstagc Sr. Maj. dea König» sich des in der letzten Sitzung »om Hause gewordenen Auftrages entledigt. In der durch Sc. Ercellenz den Herrn Oderhof- u. Hau»marschaII Grasen v. Pück- ler um halb 3 Ubr Nachmittags vermittelten Gratulalionsaudienz wurden sie von Sr. Maj. dem Könige auf das Allerhuldvollste empfangen. An Allexhöchstdeuselden richtete ich darauf folgende Wort«: „Majestät! Da» Haus der Abgeordneten, der Träger der innigsten Theilnahme de« preußischen Volkes an den sreudi gen Ereignissen seine« Königshauses, entsendet uns, um Ew. k. Allerhöchstderen rrdabenes Königshaus und für das vreußischc B»lk ein recht segensreiches, heilbringendes sein!" — Wiederholt »rochenen, und" wie Allerhöchstdteselben nicht bezweifelten, vom zen Hause geiheilten Gesinnungen, beauftragten uns, dem ise von diesem Danke KennUntz zu geben, und hegten die Hoffnung, daß, wenn auch jetzt die Meinungen noch auseinan des gingen, es doch gelingen werde, dir Differenzen zu beben, ustd daß in Jahresfrist Manches ausgeglichen sein werde, was irM noch auseinander geh«, da die Gesinnungen de« Lande» und seiner Vertreter immer, wir er wisse, treue seien. Der Gesetzentwurf wegen Abänderung des Z. 13 des Gesetzes über die Besteuerung der Bergwerke vom 12. Mai 1851 wurde genehmigt und darauf in die De batte über die Petitionen auf Erlaß eines Unterrichts gesetzes eingetreten. ' — (B. Bl.) Der geh. Negierungsrath 0r. Hahn, bisher Schulrath der Regierung zu Stralsund, seit vo rigem Sommer Hilfsarbeiter im Ministerium deS Jn- n«n, ist, wie wir hören, zum vortragenden Rathe in diesem Ministerium ernannt worden. — Die diplo matischen Beziehungen mit der kurhessischen Regierung werden, wie wir hören, nunmehr binnen kür zester Frist wieder hergestellt werden. Der k. General major und Brigadecommandeur Graf zu Münster-Mein- hövel in Erfurt ist, dem Vernehmen nach, bestimmt, sich zu diesem Zwecke als Gesandter in außerordentlicher Mission nach Kassel zu begeben. Derselbe befindet sich zur Entgegennahme seiner Instruction gegenwärtig hier und dürfte nach staffel abreisen, sobald der neu ernannte kurhrsfische Gesandte, wirkt. Geh. Rath v. Schachten aus Wien hier eingetroffen sein wird. Der Ankunft des Letzter» wird noch im Laufe dieses Monats entgegen- gesthen. Die Mission des Grafen Münster wird uns übrigens nur als eine vorübergehende bezeichnet und wird wohl dadurch veranlaßt sein, daß der zum ständigen Ge sandten in Kassel defignirte seitherige Gesandte in Lissa bon, Herr Harry v. Arnim, noch nicht aus Portugal zurückgekehrt ist. — Die SonntagSnummer des „Pu blic ist" ist gestern wegen des Leitartikels „Zum 22. März" polizeilich mit Beschlag belegt worden. Am Freitag fand auf Verfügung des Staatsanwalts im Bü- reau und der Druckerei des „Publicist" eine polizei liche Nachsuchung nach dem Manuskript des Leit artikel» „Fünfzig Jahre" in der mit Beschlag belegten Nr. K4 statt » Dm Handelskammer von Elberfeltz und Barmen hat dem Handelsministerium in Berlin ihren Jahresbericht erstattet, und in Betreff des Handels vertrags zunächst dir Bedenken der dortigen Indu striellen nochmals wiederholt, die dahin gehen: „daß die Tarifreduction in vielen Positionen zu weit gehe, und dadurch einzelne Industriezweige einer übermächtigen Con- currenz preiSgebe; daß daS Princip der Rrciprocität zum Nachtheil des Zollvereins vielfach verletzt erscheine; vor Allem aber, daß der Verkehr mit Oesterreich, welcher auf Grund des Handelsvertrags von 1853 bedeutende Di mensionen erreicht habe und noch größer zu werden ver sprach, durch die Bestimmungen des Artikels 31 im Han delsvertrag mit Frankreich wieder auf seine frühere Ge ringfügigkeit zurückgeführt werden würde." Dann aber sagt sie über die Auflösung des Zollvereins: daß im Ernst« Niemand daran glaube. Diese einzige große Schöpfung in Jahrzehnden unfruchtbarer deutscher Ein heitspolitik sei bei allen Parteien eine unantastbare Größe. Di« solidarisch verbundenen wirthschaftlichen Interessen zwischen Nord und Süd, zwischen Ost und West in den, den Zollverband bildenden Ländern seien eine Macht, welcher man von den neuen Absperrungen auf deutschem Boden durch Zollschranken und Schlagbäume nicht reden dürfe. Eine große ebenso unbegreifliche, wie unverzeih liche Täuschung liege in dem Glauben: es könne Preu ßen den Zollverein entbehren. Seine Eisen- und seine Seidenindustrie beherrschen den süddeutschen Markt ; ftine Woll» und Baumwollindustrie find« aus ihm einen gro ßen Theil des benöthigtcn Absatzes; die wohlhabenden Mittelstaaten seien ein unentbehrlicher Markt für dir Pari«, Moutaa, 23. März, Atzend». Der Kürst Metternich ist tzeate angekommea und tzat um 2 Uhr de» Minister vronpu de Lhuyt einen Besuch gemacht. Turin, Montag, 23 März, Atzendt. Dem Vernehme« nach wird der Co»seilpräfideut und Minister der auttoärtigeu Augelegentzeiteu, Ka- rtui, allerdiugt um seiner Gesundheit »Villen atz- treten und im Vorsitz des Eonseilt Miughettt zum Nachfolger erhalten. Vie anderweitigen Gerüchte von Mtuistervrrändervngea find uugegrüudet. London, Montag, 23 März, Nachts. Z« Otzevtzause sprach fich heute Earl Russell wiederum aegev ei«e Luerkeuuuua der nordamerikauischen Tüdstaate« und gegen VermittelungSversuche im nordamerikauischen Kriege auS Im Unterhaus« verweigerte heute auf eine In terpellation Heuueffy S Lord Palmerston nähere Auskunft ützer die bezüglich Pole»S zwischen Eng land u«d Ara«kreich -attgehabten Unterhandlun gen England habe Nu-Iaud eindringliche Nor- stellnngen gemacht und werde dies auch ferner thun. - Auf eine Interpellation Kitzgerald'S ttzeilte Lord Palmerston mit, Amerika habe eine Eouveutiou behufs der Untersuchung vorkommender Neutrali- tätSverletzungeu vorgeschlagen; er hoffe» daß trotz der Detailschwierigkeiten eine solche ausführbar sei. suraeateu bei La»v. Zechoss und ^aolouria. 3u Maiestäl zu AUerböchslIhrem heutigen Geburtrsest« seinen und des dem Laaer der ^kvsuroenten k-fu«d»v Setz «isoiki Landes anfrichtigst-n Glückwunsch ehrerbietigst darzubringen. Möge 8^L^-Mki «d R-E«?e ' In x b<g?nnene neue. Lebentzahr für Gw. tönigt. Majestät. fSr Baran sollen die Kosaken eine österreichische Pa- B»lk ein recht segensreiches, beilbringende« sein!" — Wiederholt trouille geplündert «nd derselben einen Mann ge- d»nk!en des Königs Majestät UN« und dem Hause für dre aus tödtet Hatzen. «A Nach eine« Lelegramm der „Schl Ztg." »ird Langtewtcz ins Eastell zu Krakau nicht als Ge fangener behandelt Mufik Literatur. Hektor Berlioz, der kunst gebildetste und geistreichste der Pariser musikalischen Schriftsteller, hat seine zerstreuten Aufsätze über Musik und Musiker gesammelt unter dem Titel: iriver» « Kani» , tzlucko», «ulorition», koutaele!» et oritiques" heraus gegeben, und dieselben erscheinen jetzt in deutscher Aus gabe von Richard Pohl. Diese Schriften zeichnen sich durch Kenntniß und Verehrung der große» Tonmeister, durch poetische und künstlerische Auffassung ihrer Werke, durch Verstandesschärfe und fein treffende Aprrpus des Urthrils auS ; die Darstellung ist geistvoll und fesselnd, und mit dem Ernste der Betrachtung wechseln Witz und Humor und unterhaltende Anekdoten. Vielfach zwar tritt in diesen Aufsätzen der individuell französische Stand punkt des Verfassers hervor, in seinen Voraussetzungen und Erörterungen allein oder vorwiegend berechtigt und giltig für die musikalische Bildung des französischen Publicums. Andererseits aber bieten uns gerade auch die mit französischem Wesen und Empfinden gemischten Auffassungen und Eindrücke, von einem so begabten künstlerischen Geiste repräsentirt, interessante Anregung und Bereicherung unsrer Anschauungen. Bei seinen histo risch aufgeklärten, freien und nach neuen Resultaten drängenden Ansichten und Bestrebungen hält Berlioz doch da» Gesetz des wahrhaft Schönen und Edlen in der Kunst mit voll« Erkenntniß und entschiedener Strenge fest. Wie sehr « auch selbst al» Eomponist infolge sei ner Individualität, sein« phantastischen Intentionen und de» Maße» seiner schöpferischen Kraft dagegen gefehlt haben m«L so »rrlleht « doch al» Kritiker dir in allen zeitlichen Formwandlungcn de» musikalischen Au»druckS giltigen Gebote und Wahrheiten der Känst gegen die da von ab irrenden Richtungen und Producttonen geltend zu machen. Er schont hierbei auch nicht die eignen nahen Kunfiverwandtrn. Berlioz strebte stet» aufrichtig «nd mit wärmster Hingebung nach Wahrheit und Tiefe in Erkenntniß der musikalischen Kunst, sowie mit rastloser crcrntrischer Phantasie und Thätigkeit nach neu fort schreitenden poetischen Gestaltungen in ihrer Entwicke lung. — Wir empfehlen dem musikalischen Publicum auf» Wärmste die Beachtung und Lrctüre dieser „Ge sammelten Schriften von Hektor Berlioz", welche (Leipzig bei G. Heinze — Dresden, B. Friedel) in Lieferungen, s 10 Ngr., edirt werden. Die eben aus gegebene erste Lieferung enthält kritische Studien über Beethoven. C. B. Die Gesellschaft für Erforschung uud Erhaltung der Alterthümer in Dresden hat in höchst dankenswerther Liberalität beschlossen, für die Dauer der Ausstellung von kirchlichen Kunst- und Gewerbserzeugnissen, welche im Monat Juli in Hohenstein veranstaltet wird, au» ihrem Museum solche kirchliche Kunstgegenstände darzuleihen, welche für di« archäologische Abtheilung der Ausstellung ge eignet befunden werden. E» ist sehr erfreulich, daß auf diese Weise wenigsten« einige der vorzüglichen Kunstwerke, welch« diese Sammlung enthält, einem größern Publicum vorgeführt werden, und zwar um so mehr, als dieselben in Dresden nicht duredgängig di« Beachtung finden, welcht sie zu beanspruchen habe«. Nrurrding» scheint zumal die Nachbarschaft de» zoologischen Garten» nicht gerad« günstig auf den Besuch de» Nlterthums-Museums ringewirkt zu Haden: die munter«, lebendige Thierwelt übt begretflichenvets« auf Biele eine größere Anziehung« kraft, al» dir „tobten Kunstwerke". — Die gedachte archäologische Abtheilung der Hohenstein« Ausstellung, für »eiche auch von ander» Seiten werthvoll« Zusagen ga«acht sind, und »elchr namentlich «ine Eollection von Abendmahlskrlchen enthalten wird, wie sie anderwärt« preußische Industrie. Dc> uncrschiUtrrte Bestand von Millionen Capital und Tausenden von Arbeitern wöge in der Wagschale der Handelspolitik ungleich mehr, al» die blose Verwirklichung eine- Princips. Darum ver traut auch die Elberfelder Handelskammer darauf, „daß Preußen die loyale Rücksicht gegen seine Verbündeten durch Verhandlungen mit Frankreich, welche die Wünsche der süddeutschen Regierungen befürworten, bethätigen werde, um in verständiger Weise durch thunliche AuS gleichung der Gegensätze zur Vollendung des begonnenen Werks beizutragen." Görlitz» 22. März. (Br. Bl.) Es find hier kurz hintereinander zwei Attentate von Civilpersonen gegen Soldaten verübt worden, indem Letztere meuchlerisch überfallen, arg mißhandelt und zum Theil schwer ver letzt wurden. Infolge dessen ist am 20. MLrz folgender Garnisonbefehl erschienen: „Der Musketier Brendel der 2- Compagnie 2. niederschlcsiscben Infanterieregiment» Nr. 47 ist am 16. d. M., Abends tzIO Uhr, auf der Salomonsstraße von fünf ihm unbekannten Civilisten ohne jeden Anlaß meuchlerisch überfallen worden, und infolge der ihm beigebracbtcn Hieb- und Stichwunden liegt derselbe krank im Lazareth. Ein solcher «euch lerischer Ucberfall richtet sich selbst und brandmarkt dir Partei, welcher der königstreue Soldat hindernd im Wege steht. Dieser Vorfall mag aber der Garnison als Beweis dienen, wie nothwendig es jetzt ist, jeden Augenblick zu einer thatkräftigen Nothwchr gerüstet zu sein." — Der Magistrat hat übrigens gestern folgende Bekannt machung erlassen: „Mehrfache hier in der jüngsten Zeit zwischen Civil- und Militärpersonen auf offen« Straße vorgekommene Constictc legen uns die Pflicht auf, an sämmtliche Bewohner unsrer Stadt die ernste und drin gende Mahnung zu richten, der Wiederkehr ähnlich« Fälle in ihrem eigenen und im Interesse der Stadt nachdrück lick und mit allen Kräften entgegenzuwirken." München, 21. März. (A. Z.) Ein von heule da tirter königlicher Erlaß, gegengezeichnet von sämmt lichen Staatsministern, dieNeuwahlen für die Kammer der Abgeordneten betreffend, bestimmt dieselben auf den 21., resp. 29. April d. I. und schließt: „Wir «war ten hierbei von allen Behörden gewissenhafte Erfüllung ihrer beschwornen Pflichten, Leitung der Wahlhandlungen mit rücksichtsloser Unbefangenheit, Beschirmung der Frei heit der Wahlstimmen vor Einschüchterung oder Bestechung und pfiichtmäßiger Enthaltung von Beschränkung der Watzlfreiheil." — Die Zahl der zu wählenden Abgrord neten stellt sich' nach den Ergebnissen der neuesten Volk« zählung auf 148 heraus, also auf 4 mehr als früh«. Gotha, 21. MLrz. (N. Pr. Z.) In der gestrigen Sitzung des Landtags gab der Staatsminister v. See bach die Erklärung ab, daß der Herzog dem neulichen Beschlüsse der Versammlung, nach welchem die Aufstel lung des Nermallectionsplanes, sowie die Einführung u Abschaffung von Lehr- und Lesebüchern von der Ein willigung der Landesvertretnng abhängig sein soll, dir Sanction nicht ertheilt habe. Köthen, 16. März. (Magd. Z.) Von der Herzog lichen Regierung zu Dessau ist aus die bei derselben ein gereichte Beschwerde wegen gesetzwidriger Auflösung einer am 7. d. M. hier abgehaltenrn Versammlung von „Mitgliedern und Freunden des Nationalvereins" unter dem 14. d. M. den Beschwerdeführern von der köthenschen Kreisdireclion eröffnet worden , „daß die dem Polizricommissar Heine ertheilte Instruction zur soforti gen Auflösung der Versammlung, sobald Auswärtige und dem diesseitigen Herzogthume als Unterthanen nicht an gehörige Personen als Redner auftreten würden, den be stehenden Bestimmungen zuwiderläuft und daß das der Versammlung am 7. d. M. gegenüber inne gehaltene Ver fahren um so mehr zu mißbilligen ist, da es gegen aus drückliche und klare Anordnungen (der Regierung) verstößt und der KreiSdirrction obliegt, besonders in derartigen Angelegenheiten mit größter Umsicht zu ver fahren." Paris, 22. März. Im Senat hat gestern Graf Casabianca den Eommissionsbericht über das Gesetz we nicht leicht zu finden sein dürfte, verspricht an sich und durch die Vergleichung mit den gleichzeitig vorliegenden Leistungen der Gegenwart sehr lehrreich zu werden. Wenn man dabei Gegenstände im Auge hat, welche, ab gesehen von ihrem archäologischen Werth«, der Gegen wart als Muster dienen können, so sind damit gleich wohl nicht blos solche gemeint, welche eine unmittelbare Verwendung für den evangelischen Gottesdienst zulassen, es wird vielmehr Alles willkommen sein, was sich durch künstlerisch« Auffassung und Behandlung, wie durch die angewendete Technik empfiehlt. * „Christoph Columbus", ein offenbar mehr epische, al« dramatischer Stoff und bereit» vom Prof. Werder in Berlin und Hermann Schmidt in München dramatifirt, ist von einem zwanzigjährigen Nassauer Porten, namens Karl KSsting, von Neuem auf die Bühne beschworen worden. In Wiesbaden, wo diese Tragödie kürzlich in Scene ging, wurde der Verfasser durch öftern Hervorruf erfreut. Jndeß ist ein solcher Erfolg für den Werth eines dramatischen Werkes nicht immer maßgebend, denn man weiß ja, was gute Freund« des Autors bei der artig« Gelegenheit zu leisten vermögen. j In dem in Weimar befindlichen gemeinschaftlichen Archive der Fürsten der Ernestinischen Linie de» Haus«» Sachsen ist eine groß« Anzahl noch nicht bekannt« Briefe Luther'« und an Luther aufgefunden worden Mit der Herausgabe dies« Briefe, welch« hauptsächlich kirchlich« Gegenständ« betreffen, ist Archivar Burkhardt beauftragt. sf Wie die „Leipziger Jllustr. Ztg."^meldet, hat dre Bremer Kunstverein von einem dortigen Mäkl« da« 1852 gemalt« erste Eremplar de» berühmten Bilde« von E. Leutz«: „Washington'« Uebergang üb« den Delaware" für den geringen Prri» von 1000 Thlr erwarben.
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