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Dresdner Nachrichten : 18.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188402181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-02
- Tag 1884-02-18
-
Monat
1884-02
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.02.1884
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is«t»r«! l,, «»m«« »> z»s,r«t« «> »t, L„. >«».1 Idrll»! - >»». »t«t >v Ma,d»> nir« — 8- B«kck A V». t» Kall,! — «.«»»dt. B«tti»V.; — >»»<( Gt'tnr, t>> Hambur»! — jcllua»i-S^»lui vou L. Vt»I»1 iZnWM Tageblatt für Politik. ^ WlnljMU. HckMrmlieljr. MmkttW, Imdmlille. ».Ul«»)-.»»(»«,> »'«rü' «*»>»»« »u , Ja rt«it»d«: «rot, < INU »n Wochinl»,«, di» Sldch«. > Nbr. - r,c »laldairi,, Berit« EN- <ca « «»»«,> I»k«k iS M,. Uiuei »inseivndi »i« «rile « vis Ein- Saranlt« für da» nbchst» iogiüe Srscheinrn der Jnlersl« wird nichi »egebeii. «ukwirNqr Jnleriion» - Auströge werdell nur gcuen Prö»a«rra»d»- «»dtung durch Bneimdrkea »der PosteinialNuni, »»genommen. — Acht Silben kosten n> Plft. Jnslrote stir die Mvniag». Hummer oder nach einem Kcstlune die Periizeiie Li) Ps,. Varl »Splner, L.»aÄIi»a>i«>r. Xr. 4 u. S, eiuiiüsklt dvino VI»aa»i»»>««r «Irr IXtuAvr. Kr«»«««»» KVrln a^vr. »L-SSS!«iM»««r-«!S!--SL Lobsrwr»» g^lS----L^SM»L-S«S!i-,UNM»ri>»>2- »I,'!öSL-SL-Sa»r!^-°!!<k?!LiiSW 'Z « « von H«I.V »»»>« i. Huerbaeli l. V., dipvclul- u. 1tau>ftg«>!»ah. M VON ^«r. iit L ^rü^liiiäUWtl'. 25 iVitloria-^lolij.) NOUILI. Ä L ewMhlt «k «»«»««I r l I > I,d« .^r. j o « Ill m v!>r«">»r«». ««»>!«>« uiicl rr«'»»«', «1. 4eni-kei v. :, Ins ,, ain G»««»i T««tNnr. ^ es>lb!---rb<bL-SWLSiL-l- S-S>L--SL-SL-SL-iLSiLS«b!^i st' lütt Sllc. )lv»i<«>rf>«>i„s. nach »Utisvärtj» kprcfttAlMirift. ii-Mvillv lülssksn-karclsrobtz s», >l,,,»«1 Itguieii in kiupliMt. krau üi-» Lim 8ti 6N8, 3 gr-osss öl liävr-gLSSv 3. äi>8«iilil kei »nerkimiittzr ^tiirstme ?>mlrtliv!io Üv80i8«m^ vützli rlULnürtL. Nr. 4^. 29. Zayrgang. Auflage: 40M0 Lrpl. AuSsicklcn für den 18. F.brrrar: Mäßiger Ostrvind. ziemlich Iiciler, trecke», Temperatur wring verändert. Dresden. 1884. Montag, 18. Februar. Neueste Telegramme der „Dre-duer Nachrichtru." London. Die „Times" meldet aus Suakim, die Ansstän- discken da ten kn Sinkst gegen 200 Frauen und nahezu ebensomel Kinder niederaemacht. Baker erbielt die Nachricht, daß 50 Frauen bei der Metzelei in der Nälie von Sinkat gerettet morden sind. Tie Gefangenen befinden sich bei Lsman Tigma. tÄordon trifft am Sonntag in Kliartum ein. <LS berrsche» dort die Pocken. — Aus Suakim wird dem „Standard" telcgra» vliirt, dah eS Admiral Hcwett gelungen sei, unter den meutertfcncn Truppen die Ordnung wieder vollständig herrustellen. — Ter englische Konsul in Suakim telegraplnrie, Svrone berichteten, datz Ochnan Digma wabrscheinlich noch vor der Ankunft der englischen Expedition Tokar angrciscn werbe. London. Noch einem Telegramm des „Obierver" aus Kairo überreichte eine kleine Abtbeilung von Soldaten der cnnvtischcn Armee am 16. d. Morgens ve sonlich in dem Abdin-Palaste eine an den Kbedive gerichtete Petition, in welcher gegen die angebliche v'ntienduiig egiwlischer Truppen nach dem Srdan vrotcstlrt und die Entlassung der englischen Ltfiziere, die tremder Raee nnd Re ligion seien, verlangt wird Dir Petenten erklärten. Laß sie die Gesinnungen der gelammten Armee verdate». Dieselben wurden verliästel, gefesselt und in dal Gesängniß abgeiUIirt. » r a n k s u r t, 17. gkbruor. tLonuraur-Vttlclir I2!IUr L»M»n. llrcbttr«5' ,. Stoaibbalin 2üst>),. pomvarde» llv-',. liocoul IÜ4.I0. Llbciuul 162.7.-. SNll. Wie». l7. gobruar. lZonuioob-Berkkhrw >2 Uhr I- Mi», dreisti 3u7.2d. Elo.n»dol«i zw.,0. Lomvoideu Kst.7«. Elbrldul ü>ol)»ier 2SZ,an. ,',kst. >>!«»»,«»». l». ssobruar. MeI>lü.«I>. vlolhcr Winnnoetn» I.p, or. grdr I.stN». pr. Mörz !.!»/,. pr. elprN I,>!!>/,. Mai» iNkiv) Ü2H„ gracht st. Dresden, 18. Februar. — Der Antritt einer längeren Reise (nach Italien) Seitens Sr. Kgl. Holicit des Prinzen Georg nebst Familie ist »us- gcgebcn worvcn. Woist aber dürste Se. Kgl. tzobeit demnächst einen litrwren Besuch bei seinen fürstlichen Verwandten in Hoben» zollern bekuss Familicnangelegenbeiten ab'latten. Schon die dienst lichen Pflichten des Prinzen als kommandirenden Generals des 12. Armeetorps gestatten keine längere Abweicnbeit in der nächsten Zeit. — Zn», Nachfolger deSs rur Kgl. Kreisiiauptmannschast Leipzig verseßten Herrn Regierungöasseffor vr. Rumpelt bei der Kgl. Amts- liauprmannschast Borna ist Herr AmtsgelichlSaffcffor Freiberr v. Wöbrmann in Dresden ernannt wo, den. — Die a» den Landtag einlauicnden Petitionen wollen kein Ende ncbmen. Das nuiimcbr vorliegende 7. Berzeickmiß der selben zäblt bereits die Nummern 662 bis 32i) Eisenbabnpetitionen sind natüilich wiederum in stattlicher Anzalst verlreten, ebenso Be schwerden über Bebördcn und dcrgl. 3 Petitionen des Stadtratbs zu Meißen, des dortigen Gewerbevereins und Louis Marx's und Genoffcn, bezieben sich auf die Walst des Bauplatzes für das in Meißen rcsp. in Eülln neu zu errichtende Amtöbaliptmannschass- gevände. Ferner petitioniren die beim Rcchnungsbos des Deutschen Reiches angeslelllcn vormaligen Königlich Sächsischen rarb von Älteibau und der lanbwirtlisckastiiche Verein zu Mütel- berwigsdors bei Zittau bitten uni Herabsetzung der FortbildungS- srüulvnicht, der landwirtbschastliche Verein zu Müblbach um Fnwegsaüslcllung der Notlilcklachtstcucr und der Lbcrälleiie der Dresdner Bäckermnung um cinneitliche Handbabung einiger Be stimmungen der Reicbsgewerbeordming. Die übrigen Petitionen entbehren eines allgemeine» Interesses. — Die Petitionen d r Gemeinde Lindenau bei Leivzig, sowie 15 anderer in dkl Nabe größerer Städte gelegener Ortschaften um Uebertragung einiger Bestimmungen der Remdirtcn Städte- orrmung aus die Landgemeinden, sind nunmebr auch in der Pe i- tionS-Depulatlon der ersten Kammer .zur Berat!,ung gelangt. Die selbe emvficlstt, dem Votum der zweiten Kammer berzutreten und die Petitionen der Reginung zur Kenntnißnabme z» überrveiien. Wie cs in den Petitionen liecht, bcllieiligen sich, da nach der Revi- dirlen Landgemcindeordnung alle selbstständigen 2l lädrigen, die sächsische StaatSanarliörigkelt besitzenden Perionen vvllbcrcchtigt sind, in diesen meist mdlistricl.'en Orten tbatmckstich auch die in grober Anzabl vort>a»dl»cn, zur flukluirenden Fabrikarbeiter - Be völkerung gebörenden jungen Leute, weil sic meist nickt in Kost und Wolmnng tlnerFabriklicrien ständen und dalier als selbstständig zu betrachten seien. Tieö babe man, beißt eS weiter, in dem Erlaß gewiß nicht beabsichtigt, denn das Watürecht werde bei diesen jungen Leuten beim Mangel allen Verständnisses sür die Gemcinde- Angelegcnlicitcn unter allerlei Vorwänden osl in der unwürdigsten Weise denntzl. um gemeingesälirlickic,, Londeriiitereffe» diene» zu Helsen. Devbalb wünschen die Petenten, daß die diesbezüglichen, das Wahlrecht einschränkenden Bestimmungen der Revidirtcn Städteordmmg aus ibre Gemeinden übertragen werden möchten. Fn Anschluß an obigen Antrag beantragt die Deputation weiter, in Berücksichtigung, daß die Bestimmungen der Revidirtcn Land gemeinde-Ordnung sich mr die volkLreichen und industriellen Land gemeinden nicht allentbalben als ausreichend und zweckentsprechend erwiesen haben, der Regierung in Erwägung zu geben, ob und in welcher Weise die zu Tage getretenen Ucbelstände durch Erlaß be sonderer Vorschriften sür die Landgemeinden der gedachten Art. sei cs im Wege der Gesetzgebung oder sonst, zu lieben seien, und der Ltänbeversainmlung am nächsten Landtag über den Erfolg davon Mittbeilnng zu macken, eventuell aber dem Landtag eine Gesetz vorlage in dieser Richtung zugeben zu lasten. - Bei Gelegenheit eines von sozialvemokratischer Seite ein- gebrackiten Antrags sür Einrichtung von Schnbliäusern für Bremser wrnde in der zweiten Kammer zur Sprache gebracht, daß die Lohn- vcrhälmiffe nicht nur der Bremser, sonder» deS gcsammten Zug personals sehr schlecht bestellt seien. Fetzt haben sich die sämmtl'chcn Oberschassner 1. und 2. Kl. der sächs. StaatScisenbalmen mit einer Petition um Rcgnlirung ihrer Gehalts-, beziehentlich Pcnsienü- vcrhältnisse gegenübcr den in gleichem Range ftelicndcn Ltationü- beamtcn, rcip. den ihnen im Dienste umergeordncten Lokomotiv- sülncrn an de» Landtag gewendet. In der Petition ist umächsl avSgeführt. daß das 'Aufrücken in eine höhere Gcballsklaffe bci den Oberschaffnern ein außerordentlich langsames ist, daß ferner die Bodenmeister und Schirrmeister, die doch lange nicht den beschwer lichen Dienst hätten wie die Petcn'en, bedeutend bester sttuirt seien, und daß schließlich auch die den Lbcrschaffnern im Dienste unter stellte» Lokomotivführer '/, Einkommen mehr, alö die Oberschassner I. Kl. und bald d,e Hälfte mehr als die 2. Kl. bezögen. — DaS K. sächs. Flnanzministerlum ist berechnst, alllälirlich blS Ende März drei Personen, welche dirM arienbader Heil» quellen und Bäder gebrauchen wollen» aber die Kasten aus eigenen Mitteln nicht zu fragen vermögen, zu Gewährung von nuS EtrstungSmttteln zu bestreitenden Brthtlsen bet dem Vorstande der Stiftung zu präsentsten. Zu dem Ende » erben diejenigen zum Ressort des Finanzministeriums gehörigen Beamten, welche zum Gebrauche einer Kur in Marienbad in diesem Fawe eine solche statuienmäßige Beihilfe zu erhalten wünschen, ausgcsorlert. ihre Vicblallsige» Gesuche läiignens bis zum 15.März d.F. ciiizureichen. — Die Sch re b ervereine Leipzigs, welche den Zweck ver folgen. die harmonnche Erziehung, d. l>. die gleichmäßige Kräftigung und Ausbildung deü Geines, Körpers und GrmiilbeS der bcran- ivach'enden Fugend zu fördern, haben so'genve Petition an den Landtag gerichtet: „Derselbe wolle der Rettung Verwahrloster immer von Neuem ferne Ausmerisamlcit zuivendcn und mit der Regierung sich dahin verbinden, daß dieses Rchtnngsivcck vor Alle», ! auch aut diejenigen Kinder unsgedebnt werde, welche der Kesabr auSgcsetzl sind, der Verwahrlosung alrhciiinu'atleii, daß also Kinder, w Icke in Folge ihrer häuslichen Verhältnisse dem Untergang zn- gesübr» werden, anderer, geeigneter Pflege übergeben oder auch in einer Retlungsansialt unlergebrackt werten " Wenn nach den jetzi- l gen Gesetzen ein Antrag aus Zwangscrzicbung und in dem Falle > Ansiicht aut Ertolg hat, daß das Kino nach Vollendung des 6. und vor Erfüllung des 12. Lebensjahres Herefts eine strasbare Handlung begannen hat, so erscheint den Petenten eine solche Beschränkung als völlig ungenügend und die Erstretung der Zwangserziehung von der Verwahrlosung erst entgcgsngehcuden Kindern als eine vrovlwlaktlsche Maßregel dringend geboten. Die PelitionSdevutation der ersten Kammer emvsielilt, diese Petiiion der Negierung zur Kenntnißnabme zu überweisen. — Mit welche» Peinlichkeit das Einfuhrverbot von amerikanischem Schweinefleisch von unseren Sleueroebörocn ge- liandhubt wird, und welche Weitläufigkeiten dadurch oem Publikum erwuchsen können, zeigt folgender rrngikomischei Vorfall. Ein hiesiger Studio, welcher am Strande der Newa zu Haus ist, be kommt eines Tages, es mag nunmehr l-t Tage her sein, von der Steuerbehörde die angenehme Msttbelinng, baß sür ihn eine große Fouragelisie von zu 'sause angclangt ist, in welche die sorgsame Muiter außer anderen Leckerbissen auch rin paar umfangreiche Würfle rnssisckcr Herkunft mit eingevackl batte. Nachdem die gar nicht unbedcutenden Zollgebühren bezahlt sind, glaubt der Empfän ger natürlich die Kiste mit nach Haine nehmen zu dürfen uns sreutc sich bereits ans sein solennes Abendbrod. bci dein natürlich die Würste die Hauptrolle spielen sollten. Aber er halte die Rech nung ohne dcn Wirtb ge»zz»ckt. denn es«bieß, die Würste müssen da bleiben, bis vom Absender ein behörVncheS Zeugniß beigebracüt wird, daß dieselben nichts mit importlitem amertkaiuschen Schweine fleisch gemein beste». Nu» wurde also nach Hanse geschrieben, das dortige Bürgermeisteramt aber weigert sich, cin derartiges Zeugniß ausznstellcn, bevor cs sich nicht durch Oknlarinspcktron von der Qualität der in Frage stellenden Würste überzeugt hat. Aus- gcliewrt also bekommt Freund Studio die beiinathlichen Würste unter keiner Bedingung. ES bleibt ibin also nichts anderes übrig, als schiistiich in» Vernichtung bci der Vorgesetzten Stcuerbebörde einzukommen, oder dieselben, natüilich mit neuen Koste», zurück- zmenden. WaS er auch thun niag, daS Nachsehen hat er auf jeden Fall. — Zu dem Potpourri verschiedener Witterungen, die wir seit Monaten als sog. Winter erleben, scheint sich nun mich der Nach winter gesellen zu sollen. Damit löst sich die Streitfrage: greift es Heuer noch einen Nachwinter? sehr zur Zufriedenheit der Braue reien und anderer ciSbedüiftiger Industrien, während die Naiur- srcunde auf daS Absierben unzähliger vorwitziger Keime. Blüthen und Knospen Hinweisen. Bester aber jetzt ein Nachwinter, als iin März! In der Nacht zum Sonntag erzeugte der Heftige Ostwind aus den Hüde» um Dresden eine bis zu 8 Giad steigende Kälte. - Am A l> e ndli immet sind gegenwärtia iammtliche vier größere Planelen telir bentlich sichtbar; 6 Ulir Alends sieht man am westliche» Himmel, zieniftck' hoch über dein Horizont, die Venus, gcgenwäitig Abcndslern, mit he»sIcal>lendem2Lichte. am östlichen Himmel siebt unterhalb des SleriibildeS der Zwillinge Flipitci, der sofort wegen seines blendend Hellen Lichtes i»S Auge fällt: etwas tiefer links Marc mit rothem Lickt: am südlichen Himmel ist hock über dein Horizont, zwischen den Plejaden (Siebengestirn) und dem rütblichen Stern Aidobara» im Stcrnbilve des Stiers, der Planet Saturn mit bleioierem Lichte sichtbar. - Anschließend an »n,cre kürzliche Mittbeilnng, daß mehrere Professoren der Universität Leipzig bei dem Kgl. KiiliuSminislenum vdisicllig werden wollen, tun die R e a l I cbu l -A b i tu r i c n t en von jedem Universitatssludium auszuschlicßen, dürfte eS nickst un zeitgemäß erscheinen, an eine Begcbenbeit zu erinnern, die sich vor nahezu 200 Fahren an eben derselben Universität zutrna. Als Magiste, Tliomasins damals das erste deutsche Kolleg ankündigte, erregte dies nicht nur de» größte» Schrecken seiner „,opsigen" Leip ziger Kollegen, sondern auch die Studi'enden empörten sich gegen ik». warten ihm die Fenster ein und iniultirten ihn ans die ver schiedenartigste Weise. Professoren und Studenten hielten eben damals, gerade wie jetzt, den eigenen Bildungsgang kür nnüber- treffl cd. Der Mann aber, der später die Fnrisvrudenz auS der scheußlichen Verirrung des Hcxenglaubeus hcrauSgeriffen hat. blieb unbewegt bci seinem befreienden Kamps gegen den Mißbrauch des lateinischen VortragS nnd brachte alln.älig die Muttersprache zu ihrem guten Reckte. Fetz! ist die Ausschließung deS Latein aus Universitäten und in der Wissenschaft so gut wie vollendet; was »och bängt, will wenig sagen und wird von Jedermann säst ohne Ausnahme als Zovs betrachtet. Daß die Gmnnasicn damit cüie Wurzel verloren haben, ist elbstversländlick und die „Fakultäten" mußte» dies vorauLsehen. Wenn jetzt ein Tlieil derselben erschrocken Halt macht, so ist das ebenso inkonsequent, wie nutzlos. Da scheint mir denn doch der bekannte Eentrumümann I)r. A. Rcickensperger. den man gewiß von eine, Vorliebe sür die Realschulen treisprechen wird, die Situation viel richtiger ersaßt zu haben, als er am 17. März 1882 in dem preußischen Abgeordnetenhaus« sagse: „Wollen wir «S praktisch antongen, dünn müffen die Realgymna sien aus ganz gleiche Linie mit den Gnmnasien gestellt werden; jodentalls geht der Strom, der Diang der Zeit dahin, er wird unwiderstehlich werden, das ist meine teste Ueberzeugung. Es ist aber besser, man bahnt diesem Drängen in besonnener Wcise bal digst dcn Weg als baß man es zu einer Ucbeistürzrmg kommen läßt und die Prärogative der Giimnasicn mit allen Mitteln kunst- licht aufrecht erhält? Ein alter Jurist. — Gestern srüb um 4 Ubr ist in einem Hause der Scknrorr- straße ei» kleines Schadenfeuer auSgekommen, durch welches mehrere Möbel beschädigt worden sind. Dasselbe soll durch einen Polytechniker, welcher beim Nachbaus komme» die Lampe nmgewor- sen hat, veranlaß! worden fern. Hinzucilende Mitbewohner des Hauscö baden das Feuer gelöscht, so daß die Feuerwehr gar nicht alarvtiit worden ist. — Fn Reichenau bemerkte am 10. d. M. gegen Abend der Wirtb zur „Fichteitchänkc", daß ein fremder Mann sich an einem Baume erbangen wollte. Schon fleckte der Kops in der Schlinge, j schon baumelte der Todeskandidat, da eilt der Beobachter hinzu und! schneidet de» Strick durch. Der Lebensmüde crwactfte zu neue»! Leben, bedankte tick schön sür die Gefälligkeit, geht hin und — tanzr die ganze Nacbl hindurch im naben WirtbSbans. - Dem in Königöl> ai n durch einen vorzeitigen Spreng- > kchuß verunglücklen Maurer Donal wurde am 15. d. dcr lüfte ! Vorvexrnn abgelöst. Den fleißigen Mann und seine Familie l-c- i dauert man allgemein. ! — F» Zwickau erhängte sich in der Nacht zum 16. dS. ein : Igjaliriaer Fleischergeselle aus Furcht vor Strafe wegen Tbierquälerci. — Am Freitag wurde in Struv pen cin auf dortiger Ki>.ch- > hofmaucr auSgeietzter Leichnam eines neugeborenen Kindes ausgc- ^ sunoen. Ter Aussetzung verdächtig ist eine aus Böhmen stammende FraucnSvrrson. — Die Restauration des Bades Kreischa soll, wie der „P. N. " mitwerlt, vom 1. Mär; ab sür dcn öffentlichen Verkehr ge schlossen werden. — Fn Langwolinsdors feierte am st. d. M. in aller Stille der 74 Fahre alte AuLzüglcr May niit seiner gleichaltcrigcn Ehe- srau die goldene Hockneit. — Die Ellftbal-Mvrgcnzeitung meldet gerüchtweise, daß cin in Dresden angestelltcr Bannbcaimcr an zwei noch schulvstichtigen Mädcben aus Nendors und Pieschen unzüchtige Handlungen vorgenommcn habe» lall. — Am Montag zog man ans dem herrschaftlichen Teiche neben der Sckiönback'kr Straße bei Dürr Hennersdorf die Leiche einer jung-», in gesegneten Umständen befindlich gewesenen Frau und er kannte in ivr die 28 Fahre alte ans Bcrgdcrf b Z. gebürtige Ehe frau des Tagcarbeiters Julius Mäuse! aus Schönbach. lieber die Ursache», welche die junge Frau in den Tod getrieben, wird ver schiedentlich geurllieilt. — Cin >n Leipzig dienendes Mädchen bat am Sonnabend Vormittags ihr neugeborenes Kind in einun Wasscrlübcl ertränkt. Cöcndalelbn erhängte sich ein 70 Fahre alter, siüber im Armen haus- »iftergelnacht gewesener Korbmacher in seiner Wohnung aus der Ulrichsgasic. — Fn einer der letzten Nächte wurde in der Kirche zu Groß star k w i tz ein EinbrucbSdiehstahl verübt und die Sammelbüchse um einige Mark beraub». Der Dieb ist noch nickt ermittelt. — Fn Lurkertshain wurden kürzlich die Fischkästen des Rittergutsväcktcrs G. erbrochen und ihres Fnhalts an Schleien, Hechten rc. beraubt. — Herr Landgerlcktöasseffor -Hase in Frerberg wurde zum Bürgermeister der Stadt Stvllbcrg erwählt und wird vorauS- sichttrch sein neues Amt am 1. Avril antreten. — Fn Riesa bat der 17jährige Tisck.erlcbr'.ing Hübner eine ihm anvertrante Summe von 800 Mark unterschlagen und darauf das Weite gesucht. Dem jugendlichen Gauner ist die Polizei hart auf den Fersen. —, Ter Gendarmcric in Burgstädt gelang es dieser Tage, in zwei Handarbeiten, aus Olbernliau uno Nicderwinkel die Urheber mehrerer in doftigcr Gegend verübter frecher Diebstähle zu ermitteln. — Ein in einer Restauration in der Sckcnkendorffstrahe zu Leipzig am 15. d. als Gast anwesender unbekannter Man» wurde plötzlich vom Schlage gerührt und verstarb nach wenigen Minuten. Die Leiche wurde ins Krankenhaus überführt. — Am 13. d. bat sich in Kürbitz b. Plauen der 53 Jahre alte Schneidermeister Dürftsck in einem Anfälle von Geistesstörung in seiner Wohnung erhängt. — Ein klcrncsi'/sjährigeS Mädckrcnvon N eu coschütz wurde vor einigen Tagen von dem arbeitsscheuen I8lälnigen Handarbeiter O. darelbsi in der elterlicken Wohnung während kurzer Abwesenheit der Mutter aus schmähliche Weise mißbraucht. Ter Unmensch wurde am 14. d. verhaftet. - LagrSordniinndrr erst»» Hammer, kirnte Narmluag 1, Nl,r< » Serli», Llier die PetINo» de» S-etlermeisterS Wlnller t» Hainiqru u», Er»-w eines Nim durch dir ffabrlajslgr.it eines richterliche» Beamte» cnlitandriic» Schadens, ly deSgl. üder dir Brichwerde »er ffrau Hedwig Beribald ged. Reichel, die Rdsardernng einer KrdichasiSsleuer van Mi» M. betr., L- Bericht über die Be- titiaa da» August ikdnard Nrdr in Otterwisch. SchauNanzesslon betr., » Berich- übe, dik Petiiio» »rr Schrederocreine zn t!rip,g§. die Renn», von der Berwnbr loillll, ausgesetzler «Inder »etr., d> '.'lnlrag znr Lctition des Geometers Jab» in Zittau um Erlaß rinr» BerainungS, rnd tticvii>onsgesei>eü im «Snigr. Sachse». — TagcSardnnng »er zweite» Kammer. Iicinc MiltagS >2 Nbr. l> Nochmalige Slbslimmmig über de» Antrag des Herr» Adg. v- Heine, die Pc- iition der «emeinve «ngeiSdors bei tzripzi« betr., ch Schlnfiberatbung über de» Berg-, Hütten- im» Miinz-Ttat. kvitterung vom 17. ffrbruar. Barometer »ach OSkar BSioll. Wall- sltaise 12 Mittags): 76g Mm., 2 Mm. gkstirgen. rbermomeirograpb »ach Reu», mnr: remperatnr > ,« W-, diichste Teniveraiur 2" L-., niedrigste »a j,. ^ xg. Wind. Heiter. Gldvvtie iu Dresden, 17. Februar. Mittags: 24 Cent, unter 0. Krnilleton. y- R e s id c n; - T b c a t e r. Die vorgestrige Aufführung deS Schauspiels „Die Tochter des Herrn Fabrieinö" von Adolift, Wilbrandt hatte einen über Erwar ten große» Erfolg. Dem Träger der ticscrnsun Fabricius-Rolle. Herrn Earl Sontag, rve cbcr vre inung fand daS in der Rolle der Heldin gastirendc Fräul. Seiden nach den beiden letzten Akten. Die W lkung des rührenden Dramas steigerte sich von Akt zu Akt. wenn auch am Schluß die zu um ständlich auSgetponnene GcricktLizene etwas ernrndcte. Die Regie legre mit der vortrefflichen Jnszenirung Ehre cin. (Beucht folgt morgen.) ch Earl Sontag nimmt auf vielseitiges und wiederholtes Verlangen morgen (Dienstag) die unterbrochenen Aufführungen von „Kran" wieder aut, jedoch nur sür einig- Abende, da er bis zum baldigen Ende seines Gastspiels noch ernige »cucinstridirte Stücke hcrauSbrinacn wird. - Modenbrief. Wien am 15. Februar. Meine gute Hcrmancc I Wer daS lustige Wien noch rricki berückt hal, soll ,hin «ur Faschingszeit Vrsrre abstatten. 'Alles scherz«. lacht und freut lick. Die altelrrivürdigen Paläste am Lobkorvißplatz wie i» der Bank gaffe sehen sörrrftrck verklärt aus und i>re ick nickt, so blinzelt selbst der Stephansthurm mit einem Auge wohlgefällig aus die Pilger herab, deren Wallfahrt diesmal nicht ihm, sondern dcn Blrrmeiisälen gilt. Unter der» Schutze eines grünen Dominos, dcn Kops in einer Pavageienmaske verborge», trabe ich schon einige Malc versucht, mein Gcdäckti'iß mit Slubien ü la van T»k zu bereichern, das heißt: mich mitten in, Volke zu amüsiren. Man trat mich vielleicht für eine Verkäuferin, eine Nähnramtell und wie dir cbrcnwerthen weiblichen Berufe sonst noch heißen mögen, gehalten; ick habe möglicherweise mit demselben Menschen getanzt, der beul' oder morgen meinen Eomsormbel kutscbircn soll, aber die Ueberzerigung nahm ich mit nach Hans, daß die Wiener nickt mir ans dem Pargnct.
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