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Dresdner Journal : 19.09.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189009199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18900919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18900919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-09
- Tag 1890-09-19
-
Monat
1890-09
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Journal : 19.09.1890
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^218 1890 Freitag, den 19. September, abends Vres-nerZMrml ». N ULL-i»«»! Lo««, Feuilleton Loouut—rovLr 4« vr»«ä»»r 7oun»»I»; Dresden, 19. September. Die Regulierung des „Eisernen ThoreS". 4 <7o , NsrU»; 7«vok»<1«»4a«»t, Nr—I»»: n»,»« N»LL»—r: (7. Sc^U«!t«r, L»U« ».3.: Larct F v». S«r»»»r«der, Lvoi^I. Lrpsäivo» <i— vr«<toor 7oan»»1». vr—äe», 2vü»8«r«tr. LV. t sriLiprscLUr. 1L-L. Für di« Gesamtleitung verantwsrtltchr ^ofrat Dtto Banck, Professor der Litteratur- und Runstgeschichte. Aestelungen aus da- „Dresdner Journal" für da- nächste Vierteljahr werden zum Preise von 2 M. 50 Pf. angenommen siir Dresden: bei der unterzeich neten Expedition (Zwingerstraße Nr. 20), für auswärts: bei den betreffenden Postanstalten zum Preise von 3 M. In DreSde« - Nexfladt können Bestellungen abgegeben werden in der Hofmusikalienhandlung des Herrn Adolf Brauer (F. Plötner), Haupt straße 2, woselbst auch Ankündigungen zur Be förderung an unser Blatt angenommen werden, und bei welchen ebenso wie bei Herrn Kaufmann Emil Bäge, Pillnitzer Straße, Ecke Ziegelstr., dem Bahnhofsbuchhändler Herrn Weigand (böhm. Bahnhof), Herrn Kaufmann Simon, Circusstr. 24, Ecke Pillnitzerstr., Herrn Kaufmann August Bensch, Schmiedegäßchen 2, Ecke der Hauptstraße, und Herrn Kaufmann Lebr. Wesser, Prager Straße 50, einzelne Nummern des „Dresdner Journals" zu haben sind. Auküudiguugen aller Art finden im „Dresd ner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung, und es werden die Gebühre« im Ankündigungs teile niit 20 Pf. für die kleingespaltene Zeile oder deren Raum berechnet; für Ankündigungen unter „Eingesandtes" sind die Gebühren auf 50 Pf. für die Zeile festgestellt. Löuigl. Expedition des Dresdner Journals. (Zwingerstraße Nr. 20, in der Nähe des neuen Postgebäudes.) Ferufprech-Anschluß Nr. 1295. r—t» l.—1— I«u» *. N.- »wttU—C 7)»«-« btt- »um lchst chrn vor urch in Len. »h°- der nger mud jbar Li«, reg« hin- tftcr de« die old- nchl Lei- Be de« njk« «°g >irkt der ung xu. da« AS- str >er- >er- «r- <n- >em tche ejer ktle Vr«oö«v vi«rd»IM»rUetr 3 U«L 30 kl, b«i 4»» L——l. ?oa viorUU- SUrrUeU 3 N«L; »u—vrduld ä— äout—k«» RooU— tritt kort- luui 8t«wpvI»u«:M»s irur-L. Livrst«» Uumrvors: 10 kk. Foküi»älxuL8or«dvdrvar kür 6«» Luaru sivsr ^eopnlteoeo . >n« Livio« ScUrik 30 kt. votor ,, äro > 0 30 kk. Lvi Dni^Uvo- uoci LilllvrooLt» «otvpr. Lrsekviovor rL^Uct» Mit ^unnLtims äer 8oru»- u. ksisrtvKv »vc-> Urlliprsoti -^llscklll—: Ur. LL-S. über in rasender Geschwindigkeit auf das Haupt eines Mannes herabrutschten, der gemächlich unter dem Haselstrauch saß und vielleicht geschlafen hatte. Wir haben ihn wohl tüchtig gepufft und sein Hut sah wie ein Pfannkuchen aus, aber er konnte uns nicht böse sein, sondern lachte herzlich, als wir uns vor ihm am Boden wälzten und gar nicht wieder auf die Beine kommen konnten. „Von welchem Stern seid Ihr herabgefallen?" fragte er. „Und wie nennt Ihr Euch?" — „Wir fielen von keinem Stern herab, Sir", erwiderte ich, „wir sind Ben und Bob Montgomery und wohnen hier in Rotton-Row." — „So, Ben und Bob Montgomery?" wiederholte er und ward noch freundlicher, „jene kleinen Tollköpfe, welche der guten Schwester Susan das Leben bis weilen so schwer machen? Ich kenne Euch ganz genau und ebenso gut jeden Tintenfleck in Euren Schul büchern, sowie die Geschichten von der Mühenquaste und dem Pumpenschwengel!" — Du kannst Dir den ken, wie entsetzt wir waren, Susan. Wir wollten weglaufen, da sagte er: „Es hilft Euch nichts, diesen Nachmittag werdet Ihr mich Wiedersehen und könnt meinen Besuch bereits daheim ankündigen." — „Wen sollen wir anmelden, Sir?" fragte Bob ganz kleinlaut. — „Meinen Namen werde ich Eurer guten Mutter selbst nennen," antwortete der Gentleman lächelnd, nahm seinen zerdrückten Hut und zerbrochenen Schirm und ging langsam fort, dem „goldenen Löwen" zu. Ist die Geschichte nicht schnurrig? Zuerst meinten wir, der Fremde könne unser Schulrat, welcher näch stens zur Inspektion kommen will, sein, aber auch der ist nicht allwissend." Mrs. MoMgomerv und Susan hatten BenS Be- gleiche Wasser- , seln plötzlich mit großen Vertiefungen in der Felshöhle, welche in der Nähe nichtamtlicher Teil. Telegraphische Wachrichten. Rohnstock, IS. September. (Tel. d DreSdn. Journ.) Kaiser Wilhelm begab sich heute früh k- Ubr in- ManSvergeltnbe. Ihr» Majestäten der Kaiser Kranz Joseph und der König vo» Sachsen folgten später ebendahin. Rohnstock, 19. September. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Heute morgen fand ein kurze- Schluß- Manöver statt. Lie Majestäten begaben sich vom Mauöverfrld au- nach Liegnitz, woselbst um 1 Uhr Dejeuner stattfiudrt. Um H3 Uhr reist Kaiser Franz Joseph nach Wien ab. Berlin, 19 September. (Tel. d. Dresdlt. Journ.) Heute früh um 4 Uhr wurde im ersten Stockwerk eine- herrschaftlichen Hause- in der Friedrichstraße ein Feuer entdeckt, dessen Ursache bi- jetzt noch unaufgeklärt ist. Ein Dienstmädchen und zwei Kinder de- Hausbesitzer- verbrannten; ein dritte- Kind erlitt so schwere Verletzungen, daß ein Auf kommen sehr zweifelhaft erscheint. London, 19. September. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der „Standard" kommt nochmal- auf die angebliche Proklamation betreffend den Sklaven handel in Leutschostafrika zurück und sagt, nichts könnte entschiedener sein, al- die Dementis der deutschen Beamten, nichts befriedigender als die Versicherungen der deutschen Regierung. Man könne die Resultate der Untersuchung und die Be- richte der britischen Vertreter in Sansibar mit voller Zuversicht abwarten. Der „Standard" beklagt die Haltung einzelner Londoner Zeitungen, welche nach einem unauthentischem Telegramm eine befreundete Regierung beleidigten. Lissabon, 19. September. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Gestern abend wurde auf dem Dom Pedro- Platze eine daselbst stationierte Polizeiabteilung von der Volksmenge verhöhnt. Als erstere den Versuch machte, die Ruhestörer festzunehmen, er folgte ein harter Zusammenstoß, bei dem 42 Per sonen verhaftet wurden. Lie Polizisten erwiderten die zahlreichen Steinwürfe mit Revolverschüffen. Der Konflikt wurde noch verschlimmert, als «ine Truppe der Munizipalgarde den Polizisten zn Hilfe kam. Die Menge flüchtete sich in- „Cas- Martino", wo ein zahlreiches Publikum anwesend war. Die Soldaten verfolgten die Flüchtigen und feuerten in daS Caf-, wo mehrere Personen verwundet wurden. Dublin, 19. September. (Tel. d DreSdn. Journ.) Die irischen Abgeordneten Dillon und O'Brien, welche gestern morgen hier verhaftet wurden, sind gegen Kaution freigelassen worden. schreibt da- Blatt, bildet daS sogenannte „Eiserne Thor", welches ungefähr 9,2 Km unterhalb Orsowa, 3 Lw von der ungarischen LandeSgrenze entfernt ist. Dasselbe besteht aus einer Felsen bank, welche in schiefer Richtung vom ungarischen User der Donau nach der serbischen Seite das ganze Donaubett durchzieht, und aus Felsengruppen, die schon bei mittlerem Wasserstande den Spiegel des Flusse- überragen. Jenes Felsenriff, Prigrada ge nannt, hat eine Länge von 1050—1690 m und bildet mit den Ufern spitze Winkel; die diagonale Richtung geht südöstlich durch den Strom, ohne an die Ufer selbst zu reichen. Der mittlere Teil des NiffeS er hebt sich in einer Länge von 500 m als ein schroffer Felsblock über daS Wasser. Oberhalb und unterhalb, namentlich an der Nordseile, sind noch verschiedene Klippen, welche überall dazu beitragen, die Zahl der Wirbel und Gegenströmungen zu vermehren. Vor dieser Felsenbarrikade muß der Strom mit der Haupt- wassermasse, also auch mit der der Fahrrinne, vom südlichen Ufer abgehen und sodann zwischen der Pri grada und dem Nordufer hindurcheilen mit einer mitt leren Geschwindigkeit von 4,2 w bei Niederwasser. Hat der Strom dieses Hindernis überwunden, dann verlegt er sofort seine Fahrrinne wieder an daS süd liche Ufer. Neben den Klippen, Riffen und Felsenbänken und rische Arbeitsministerium zu Lasten des ungarischen Staatsschatzes zu erfüllen sei und daß die seiner Zeit eingehenden Abgaben dafür allein der ungarischen Staatskasse zu gute kommen sollten. Die Durchführung dieser Aufgabe erforderte jedoch ebens» umfassende Vorarbeiten wie bedeutende Geldmittel. ES verstrich demnach ein längerer Zeitraum, bi- die ungarische Regierung in die Lage versetzt wurde, bei der Volks vertretung die Bewilligung der Mittel zur Ausführung der RegulierungSarbetten zu beantragen. Dies ge schah im Mai 1888 und schon im Juni desselben Jahres nahmen beide Häuser deS ungarischen Reichs tages jenen Gesetzentwurf an, durch welchen die Kosten der Donauregulierung im Bettage von 9 Millionen Gulden bewilligt wurden. Sofort ging dann der da malige ungarische Arbeit-- und jetzige Handelsminister Baroß an die Durchführung der Aufgabe und er war es auch, welcher um 15. d. Mts. bei Beginn der Regulierungsarbeiten durch einen Druck auf die elek trische Batterie die Mine entzündete, die den Felsen von Greben am serbischen Ufer der Donau sprengten. Hiermit ist der erste Schritt zur Verwirklichung eines Werkes gethan, dessen Ausführung seit länger als einem halben Jahrhundert wiederholt versucht, doch bis jetzt noch nicht zu stände gebracht wurde. Über die den Arbeiten zu Grunde gelegten Pläne, sowie über den Nutzen und die Bedeutung deS Werkes bringt die Münchner „Allg. Ztg." einen bemerkens werten Aufsatz, den wir im Anschluß an daS Vor stehende nachfolgend wiedergeben: Das größte Hindernis der Donauschiffahrt, so Verschlungene Pfade. Nivelle von H. v. Goctzendorff-Grabowsli. 36 (Fortsetzung) Ben und Bob erhoben sich mit bedenklichen Mie nen von ihren Stühlen und flüsterten eine Weile mit einander. Tann sagte ersterer: „Wir haben uns be reits entschlossen, Susan — und versprechen Dir, uns nicht zu prügeln und niemanden zu schimpfen, so lange die fremden Leute hier sind, — ebensowenig bei Tische mit den Füßen zu scharren oder sonst etwas zu thun, was Ma und Dir anstößig sein könnte. Auch hätten wir Lust' uns ein bischen nützlich zu machen, wo es angeht. Nicht wahr, Bob? Es wird doch ge wiß mancherlei gekramt und geräumt?" „Und Kuchen wird doch gewiß auch gebacken?" fügte Bob freundlich hinzu. In Susans runden Wangen zeigten sich bereits wieder die schalkhaften Grübchen, welche die Wieder kehr ihrer guten Laune verrieten. „Wir wollen sehen", sagte sie. „Ich nehme in MamaS Namen Euer Ge- horsamkeitsversprechen an und hoffe, daß ich es nicht zu bereuen haben werde. Vor allem muß es nun unsere erste Sorge sein, daß Ihr gute Anzüge erhal tet; zu diesem Zweck werde ich Euch übermorgen in die Stadt begleiten. Bens braune Hose sieht in der That schon schrecklich aus. Er kann sich nicht mehr darin sehen lassen " „Schade", meinte Ben. „Sie fängt eben an, be- der Felsenriffe am linken Ufer an einigen Stellen 80 bis l'5 Meter herabsinkt. Alle diese Umstände verur sachen beim Eisernen Thor gefährliche Stromschnellen, viele Wirbel und Gegenströmungen, die im Vereine mit den zu Tage stehenden und von unter dem Donau spiegel dahinkriechenden Riffen und Klippen dieses Eiserne Thor zu einer der gefährlichsten Stellen in der Donau gestalten. Diese einzigartigen Schiffahrts hindernisse endigen am serbischen Dorfe Schibb und der Strom gewinnt hier wieder einen ungestörten, ruhigen Lauf in breitem Bett mit mächtiger Tiefe. Zur Beseitigung dieses Hindernisses fanden wieder holte Sprengungen statt, ohne jedoch ausreichende Hilfe zu bieten. ES war dies um so weniger der Fall, als man eS an der unteren Donau ja nicht bloß mit einem Schiffahrtshindernisie zu thun hat, sondern hier viel mehr von Alt-Moldowa angefangen bis zum „Eisernen Thor" ein großes System der verschievensten natür lichen Hindernisse: Felskegel, freie und verdeckte Riffe im Strombette, Steilwände und Stromengen, Untiefen und Sttomschnellen, Felsbänke rc. der freien Schiff fahrt sich entgegenstellen. Unter diesen Hindernissen ist nebst dem eigentlichen „Eisernen Thor" noch daS bedeutendste jene Folge von Riffen und Klippen, welche unter dem Namen Jzbasch, Tachtalia, Greven und Jutz bekannt sind und als daS „Kleine Eiserne Thor" dem Felsenthor von Greben unmittel bar vorangehen. Dieses Felsenthor wird gebildet durch den spitzig von Ostnordost vom serbischen Ufer in den Strom vorspringenden Fels von Greben und die am Nordufer gegenüber hereintretenden Klippen; der Strom fährt bei hohem Wasserstande hier mit einer reißenden Geschwindigkeit hindurch, um dann sofort zu verflachen und an Wassertiefe.beträchtlich zu verlieren. Im Felsen thor von Greben wird die Donau bei hohem Wasser stande auf 425, bei Niederwasser aber bis auf 210 Meter eingeengt, unterhalb Greben aber breitet sie sich sofort auf 14^)0 Meter aus. Die Beseitigung dieser Hindernisse, welche sich auf eine Länge von 7 Kilometern zusammendrängen, steht mit der „Regulierung" des eigentlichen „Eisernen Thores", welche von der ungarischen Regierung in diesen Tagen begonnen worden ist, in engem Zusammen- quem zu werden, und seitdem Du mir das lederne Viereck darauf genäht hast, könnte ich stundenlang darauf Herumrutschen, ohne sie durchzubekommen." ,Heißt das etwa, daß Tu Versuche dieser Art ge macht hast?" rief die arme Susan, ihre Hände entsetzt zusammenschlagend. „Nein — das heißt, wenigstens nicht lange, SuS. Ich fing eben an, da" — hier unterbrach sich Ben und blickte Bob an, worauf beide zu lachen begannen. „Wollen wir cs ihr sagen, Ben?" fragte Bob. „Warum nicht? Höre, Sus, wir wollen Dir eine lustige Sache erzählen." „Hoffentlich habt Ihr nicht wieder Mr. Gibbons Mützenquaste in Brand gesetzt oder Mrs. Crane an den Pumpenschwengel gebunden?" ,„Nein, nein, Sus, die Sache ist ganz harmlos. Wir waren diesen Morgen auf dem Mühlenhügel, weißt Du, an dessen Fuß der Haselstrauch steht, unter welchem Du so gern sitzest. Da fiel mir ein, ich wollte von oben bis zu dem Strauch Herunterrutschen, um zu sehen, ob daS lederne Viereck —" „O, Ben! Ich saß die halbe Nacht über der Flickarbeit!" „Du darfst mir nicht böse sein, Sus. Die Bahn ist so wundervoll abschüssig und es rutscht sich so famoS auf dem kurzen Grase. Es ist schade, daß Mädchen gar kein Verständnis für dergleichen haben. Kurzum, ich sagte zu Bob: Wir wollen da Hinab rutschen. Ich voraus, Du nach mir. Wir letzten uns dicht hintereinander, SuS — und dann ging es los, immer schneller und schneller. Unterwegs filhr aber Bob unglücklicherweise so heftig gegen mich an, daß wir beide da- Gleichgewicht verloren und kopf ¬ hang. DaS „RegulierungS"-Werk soll mit der Spren gung an der vorspringenden Ecke, der „Nase" deS GrebenfelsenS, seinen Anfang nehmen. Bon der Greber Ecke bis zur rechtsufrigen Gemeinde Milanowatz soll im Flußbett der Bau eines von Hochwasser überström baren Eng- oder StauunaSdammeS aufgeführt werden, dessen Bestimmung eS ist, die niedrige Wasserfläche derart anschwellen zu machen, daß auf der Strecke zwischen Greben und Swinitza die zur Schiffahrt nötige Tiefe von 2 Meter zu stände kommt, während gegenwärtig bei Niederwasser die Stromtiefe hier kaum 0,7 Meter über Null beträgt. Der Engdamm von Greben bis Milanowatz beansprucht eine Steinanwerfung von 479 964 Kubikmeter, in einer Länge von ungefähr 7,5 Kilometer, mit einer Kronenbrette von 3 Meter und mit einem Seitengefälle von 1:1 k- Die Dammkrone und Seitenspalte werden mit Steinpflaster im Umfang von 67 953 ebm versehen. In Verbindung mit diesem Bau wird dann auch die ins Donaubett vorspringende Nase deS Greber Berges entfernt, wodurch da- zur Erbau ung des Stauungsdammes notwendige Material ge wonnen wird. Zugleich erhält durch -diese Absprengung das Abflußprofil deS Hochwassers eine Verbreiterung um 150 iu. Die Schwierigkeiten bei den Riffen und Klippen oberhalb deS FelsenthoreS von Greben sollen durch Aussprengung eines Kanals mit einer Sohlen breite von 60 m und einer Tiefe von mindestens 2 w überwunden werden. Am eigentlichen „Eisernen Thore" würden aber DurchbruchSkanäle und Stauungsdämme zur Frei machung der Schiffahrt nicht hinreichen; hier hat man nach dem Projekt der im Jahre 1873 tagenden inter nationalen Kommission beschlossen, am rechten (serbi schen) Ufer der Donau einen offenen Kanal mit einer Sohlenbreite von 80 w und einer Länge von 2200 in auszuheben. Zum Bau dieses Kanals ist die Weg schaffung von 247 316 cdm Felsmassen notwendig; zur Aufrichtung der Zwischendämme, welche den Kanal von der Donau trennen, sind Anschüttungen von 577 967 obm erforderlich. Die Herstellungskosten dieser Regulierungsarbeiten am Kleinen" und am eigentlichen „Eisernen Thor" sind dort mit ungefähr 2, hier mit 3,2, zusammen also mit etwa 5,2 Millionen Fl. präliminiert. Für die Regulierung der unteren Donau überhaupt hat die ungarische Legislative der Regierung die Gesamtkosten in der Höhe von rund 9 Millionen Fl. votiert. Die Höhe dieser Summe steht, selbst wenn sie be« ttächtlich überschritten werden sollte, in keinem Ver hältnisse zu dem großen Nutzen, welchen Ungarn und die österreichisch-ungarische Monarchie, sowie die an grenzenden Donaustaaten aus der Herstellung einer ungehinderten Donauschiffahrt ziehen werden. Ins besondere für die habsburgische Monarchie unterliegt cs keinem Zweifel, daß für die handelspolitische Be deutung dieses Reiches die möglichst freie Schiffahrt auf der Donau eine wesentliche Bedingung lst. Osterreich-Ungarn hat im Südosten einen Hauptmarkt für seine Natur- und Kunstprodukte. Diesen Markt gegenüber dem drohend angewachsenen Wettbewerbe anderer Mächte zu behaupten und möglichst zu ver werten, ist für diese Monarchie, und speziell für Ungarn, geradezu Lebensfrage. Aber auch in politischer Hinsicht ist die Behaup tung der Donaulinie für Osterreich-Ungarn von größter Wichtigkeit. Die Geschichte bezeugt eS mit lautreden den Thatsachen, daß ohne den bestimmenden Einfluß auf dem Donaustrome auch der staatliche Besitz und die Vorherrschaft auf dem Balkan für die Dauer un haltbar ist. Osterreich-Ungarn kann seine friedliche, völkerschirmende Mission auf der Balkanhalbtnsel nur erfüllen, so lange cs seine natürliche Pulkader, den herrlichen Donaustrony^mi^Sorgfal^ehütet richt mit Erstaunen angehört. Sie kannten nieman- . den, außer Mr. Vanquish vielleicht, der von fern her sie zu besuchen kommen konnte, und fanden keine Er klärung für das sonderbare Erlebnis der Knaben. „Das Schlimmste ist, daß Ihr dem Fremden Hut und Schirm verdorben habt", sagte Susan, „im übri gen wollen wir nicht mehr an die Sache denken. Ich werde jetzt schnell einmal einen Gang zu der kranken Mrs. Willis machen, wenn Du nichts dagegen hast, Mama — und ihr den Hirsepie mitnchmen. Ben und Bob können mich begleiten. Wir sind dann zum Thee zurück und bringen Dir einen schönen Feld blumenstrauß mit." Da Ben und Bob ebenso liebenswürdig sein konn ten, als es ihnen für gewöhnlich unartig zu sein gefiel, und diesen Nachmittag über der Schönheit der Natur und dem Vergnügen eines Spazierganges mit Susan das Unartigsem vergaßen, so war der Ausflug in da angrenzende Dorf ein sehr heiterer nnd genußreicher für die Geschwister und nahm, da das Blumenpflücken und ein kleines, rasch improvisiertes Wetttennen dazu kam, mehr Zeit, als ursprünglich beabsichtigt, in Anspruch „Mama wird sich schon um uns ängstigen," sagte Susan zu den Knaben, als sie in das Vorgärtchen traten. „Säubert Euch schnell ein wenig und kommt dann ins Wohnzimmer zum Thee." Dann trat sie mit geröteten Wangen und blitzenden Augen, ihren mächtigen, vielfarbigen Feldblumcnstrauß in der Hand tragend, bei MrS. Montgomery ein, ohne viel Um stände auf den Sessel derselben zueilend. „Bergieb, daß wir so lange blieben, Mama, und Du Demen. Thee deshalb allein nehmen mußtest." Am 15. d. Mts. wurden in Anwesenheit der öfter- dem reißenden Stromgefälle behindert am „Eisernen reichischen und ungarischen Minister, sowie der Ver- Thor" die Schiffahrt auch noch eine uns* "" " treter der gemeinsamen Regierung und der eingeladenen tiese. Sehr seichte Stellen wechß Königl. serbischen Regierung die Regulierung-arbeiten am „Eisernen Thor" der unteren Donau in Angriff genommen und damit ein Werk eröffnet, dessen Boll« endung für alle beteiligten Nattonen von der höchsten Wichtigkeit ist. In dem Berliner Vertrage wurde die Beseitigung der Hindernisse, welche sich der Schiffahrt beim Eisernen Thor und bei den Wasserfällen der unteren Donau entgegenstellen, der österreichisch-ungarischen Regierung übertragen, welche dafür das Recht erhielt, eine provisorische Abgabe zur Deckung der Kosten der Arbeiten zu erheben. Infolgedessen trafen nun Öster reich und Ungarn ihrerseits wieder das Abkommen, daß die übernommene Verpflichtung durch daS unga-
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