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Sächsische Elbzeitung „Vas Leben im Bild »tichterscheincn einzelner Nummern infolge höherer Gewalt, Streik, Aussperrung, Betriebsstörung usw. berechtigt nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch auf Lieferung der Zeitung 3länüiae Mocüeniiellgaen' »Unterhaltung und Wissen", der Welt der 5rau", Illustrierte Sonntagsbeilage Sächsische Schweiz Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingicschiibel, Kleinhenners dorf, Kripvc», Lichtcnhain, Mittclndorf, Ostrau, Porschdorf, Postclwitz, Prossen, Raihmannsdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wciidischfänre. sowie für das Ecsamtgebiet der Sächsischen Schweiz Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke Verantwortlich: K. Nohrlappcr Anzeigenpreis (in NM.): Die 7gcspaltene 35 mm breite Pctitzeilc 2N Pfg., für aus wärtige Auftraggeber 25 Pfg., 85 mm breite Ncllamczcilc 80 Pfg. Tabellarischer Sah nach besonderem Tarif. — Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt. 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Mai 1927 71. )akrgang Für eilige Leser. * Der Auswärtige Ausschuß des Reichstages ist für Dienstag vormittag 10 Uhr zu einer Sitzung cinbcrusen worden. * In der Judustrickommissio» der Genfer WeUwirlschasts- konserenz entwickelte gestern der deutsche Delegierte, Ncichslags- abgcordncter Lammers, den deutschen Standpunkt zu der Frage der Bildung mtcrnationalcr Industrickartcllc. * Die Pförtnerin des St. Josephs-Hospitals in Oberhausen, Käthe Weber, die zuletzt den Posten einer kaufmännischen Leite rin des Hospitals bekleidete, hat nach und nach 70 000 Mark untcrschlagcn. Als die Verfehlungen bekannt wurden, versuchte sic, sich zu erhängen, was ihr jedoch mißlang. Eie ist in Hast genommen worden. * Nach einer Meldung der D. A. Z. aus Schanghai Hal General Tschanglaischck der Stadl Schanghai 30 Millionen Dollar Steuern zur Bestreitung seiner militärischen Ausgaben aufcrlcgt. Die chinesischen Bankiers haben bereits 3 Millionen an ihn abgcsührl. MMiNim Mit ms öikMmlM für MW. Von Fr. Paulig-Bahia Blanca (Argentinien). In Deutschland besteht trosz aller Warnungen noch immer ein übertriebener Optimismus hinsichtlich der Hoffnungen, als Einwanderer in Argentinien schnell vorivärts zu bommen. Zu- nächst sei daher immer wieder betont, dasz Argentinien Haupt, sächlich landwirtschaftliche Arbeitskräfte braucht, keine Indu- strie- oder gar Kopfarbeiter. Erstere aber werden, wenn sie wüßte», welche erbärmlichen Arbeitsbedingungen ihrer hier be sonders im Anfang warten, auch in der Heimat trotz aller dort herrschenden Not ihr Auskommen finden. Auf keinen Fall aber dürfen sic ihre Absicht, nach Argentinien auszuwandern, übereilt aussührcn. Für Nord-Europäer wenig zuträglich ist der heiße Norden Argentiniens mit seinem subtropische» Klima u»d seinem in der Hitze üppig gedeihenden Ungeziefer. Der Süden Argenti niens hingegen erscheint für Deutsche weit geeigneter und könnte der Mittelpunkt des Deutschtums in dem weiten Lande werden. Besonders der Südosten der Provinz Buenos Aires eignet ich schon wegen des grotzen Bedarfs der nahe gelegenen 2 Mil- ionen-Stadt Buenos Aires und wegen der Nähe der Derschif- ungshäfen nach Uebersee für dicht siedelnde Klein-Landwirt- chast. Diese kommt für Deutsche fast ausschließlich in Frage, >a oem deutschen Auswanderer in der Regel heute nur noch geringe Mittel zur Verfügung stehen. Wegen der dauernd schwankenden Weltmarktpreise ist der Absatz in nahe gelegenen Verbrauchszcntren besser und sicherer ais der auf dem Welt- markt. In nicht allzugrotzer Entfernung von Buenos Aires oder in der Nähe gröberer Provinzialstädte würde also deutsches Kapital, das in Kleinsiedlungen angelegt würde, eine gute Ver- zinsung finden. Mit seiner Hilse konnten wenig bemittelte und arbeitsame Landsleute sich mit wenigen Hektaren eine sorgen, freie Existenz gründen, indem sie Milchwirtschaft, Gemüse-, Obst- und Weinbau betrieben, verbunden mit Geflügel, und Bienenzucht, evtl, auch Schweinemast. Nur wenige Argcntiner befassen sich mit letzterer, weil die Schweine Pflege und Kern, futter verlangen, die grobe Mehrheit der Argentiner aber die viele damit verbundene Kleinarbeit nicht sonderlich schätzt. In- folgedessen ist das Schweinefleisch im Kleinhandel viel teurer als das Rind, und Hammelfleisch. Für geschulte deutsche Fach leute würde hier auch die Bereitung von Milch, Butter und Käse ein ideales und ertragreiches Arbeitsfeld bieten. Die Aus fuhr der argentinischen Milcherzcugnisse ist nach dem Kriege gewaltig gestiegen. Auch der Samenbau bietet in Argentinien eine gute Zukunft. Leider werden die Anpflanzungen durch allzu lange andau ernde Trockenheit in vielen Gegenden gesährdct. Die Blicke wen terer Kreise haben sich daher auf Ländereien gelenkt, die ungefähr auf 40 Grad südlicher Breite gelegen und infolge künstlicher Be wässerung durch den Rio Negro (Schwarzer Flub) von den Launen der Witterung unabhängig sind. Dort ist unlängst eine Kolonie von 5000 Hektar sür vorzugsweise italienische Kolo- nisten von italienisch-argentinischen Banken, Schiffahrts-Ge sellschaften u. a. italienischen Kreisen gegründet und in Lose von 5—15 Hektar «ungeteilt worden. Der Landprcis von 000 Papier-Pesos oder rund 1500 Mark je Hektar ist nicht hock), da in dem Preise die Kosten des Wohnhauses mit enthalten sind. In dortiger Gegend ergaben sich in letzter Zeit bei den in ganz Argentinien üblichen Grundstücks-Versteigerungen Hek tarpreise von mehr als 3 000 Papier-Pesos! Von de»' Kauf preise gibt die Nationale Hypothekenbank 80 Prozent auf 33 Jahre Abzahlung zu 8 Prozent, während 20 Prozent in 5 Jahren abzuzahlen sind. In den ersten 2 Jahren hat der Ansiedler keine Zahlungen zu leisten. Er muß aber 1000 Pesos in bar oder Gerätschaften als Bürgschaft hinterlegen. Der Betrag wird ihm von der Gesellschaft mit 7 Prozent verzinst und bei der Ueber- schreibung des Landtitels nach 2 Jahre» auf seine Schuldsumme angerechnet. In wenigen Jahren kann sich ein tatkräftiger Siedler mit verhältnismäßig geringem Kapital hier eine gesicherte Existenz auf eigenem Grund und Boden gründen, und, was wichtig Ist, fast ohne jede fremde Hilfskraft, womit in der Regel viel Aerger verbunden ist. Er ist auf jene nicht angewiesen, da das Grund stück nur klein ist. Vor übertriebenem Optimismus aber sei auck hier aewarnt. Hier bvtc fich für die Retchsrcglcrimg ein gangbarer Weg zu einer ziolbonmszten großzügige» Ansiedlung von Deutschen, die der Erwerbslosen-Fürsorge nicht daiicriid zur Last fallen wollen. Die argentinische Regierung sicht der Einwanderung deutscher Laiidivirtc wohlwollend gcgemibcr und würde auf ein cruzmcycs Angeboi der dcnl>chcn Regierung auch ihre Bede». Ken, die sic erklärlicherweise gegen aile geschloffenen gröberen Siedlungen fremder Nationalitäten hegt, fallen lassen. Äedauer- lick; ist, dasz die zwei in Argentinien vertretenen deutschen Groß- bankcn wie die an dem Aufblühen Argentiniens gleichfalls in. tcrcsstcrten deutschen Schissahrts-Gcscllschaftcn und großen Ein. lmd Ausfuhrhäuser aus diesem Gebiete bisher versagt haben. Dagegen haben sich die meist englischen Bahii-Gcsellschaften ctzt entschlossen, in den von ihren Linien durchschnittenen Go- üetcn Kolonisation in größerem Ausmaße zu betreibe». Sie i»d sich bemüht, daß sie mit der Errichtung neuer Kolonien n der Nähe ihrer Bahnlinien in erster Linie ihre eigenen Ge- chäfte besorge». Was Italiener nnd Engländer in Argentinien durchsetzen, sollte den Deutschen auck möglich sein. Die Reichs- regicrung sollte je eher, desto besser ihre gesamte Bevölkerungs. und Auswanderungs-Nolitik auf viel breitere Grundlagen stel len. Die letztere erschöpfte sich bisher fast ganz In der Erteilung gutgemeinter Ratschläge und der durchaus notwendigen War nungen vor übereilter Auswanderung. Diese Tätigkeit muß er gänzt werden durch praktische Siedlungs-Politik auch in frem den wenig bevölkerten Ländern, zum Vorteile der dahin Aus- wanderndeii wie der daheim Bleibenden. Die Ansiedlung in größeren gcMogcnen Kolonien wir» für die große Masse der nicht über fremde Sprachkcmitnisse verfügenden Landsleute das Gegebene sein, um sie vor Aus beutung nnd anderen bösen Erfahrnngcn zu bewahren. Ist der Deutsche in der Fremde allein auf sich gestellt, ohne Rückhalt an Landsleuten zu haben, so wird er sich dort nur sehr schwer ein- gewöhnen: was aber für unser Volkstum noch schlimmer ist, er wird nur zü schnell im fremden ihn umgebenden Volkstume aufgehcn, also dem deutschen Volke verloren gehen. Die sich noch für viele Jahre in der Heimat fühlbar machende Not treibt viele aus ihren Grenzen, besonders unter den Landsleuten, die aus ihrem Eigentum in den vom Nclck)e abgerissenen ehemals deutschen Landestcilen verjagt, in Deutschland nicht festen Fuß zu fassen vermögen. Das deutsche Volk in seiner Gesamthoit hat ein Lebensinteressc daran, daß seine Söhne ihm in der Fremde treu bleiben. Ein starkes Auslandsdeutschtum Ist nicht nur in den Jahren der Not eine Stütze sür die Heimat, sondern allezeit der Pionier und Vermittler für kulturelle und Wirt- schaftlichc Güter. Die deutsche Konkurrenz» Churchill über den deutschen Wettbewerb. In einer beachtenswerten Rede setzte sich der britische Finanzminister Churchill mit der deutschen Konkurrenz auseinander. Er sagte hierbei: Der deutsche Wettbewerb wird sich fühlbar machen, ein großer Wettbewerb wissenschaftlicher Organisation, die sich durch Schulden annullierung von einem großen Teil der Verbindlichkeiten befreit hat. Dieser Wettbewerb wird einen Vorstoß gegen uns und gegen die Märkte der Welt unter nehmen, und nnr wenn wir unser Haus in Ordnung bringen und ständig neue Anstrengungen machen, werden wir imstande sein,-mit unseren überlegenen Hilfsquellen des Kredits und Kapitals und der Tüchtigkeit und Ge nügsamkeit unseres Volkes gegen diese neuen Kom- Plikali onen vorwärtszukommen. Churchill ermahnte zur Zusammenarbeit und warnte vor bitteren und un nötigen Zwistigkeiten zwischen hervorragenden und maß gebenden Kreisen des Staates, ebenso wie zwischen ein zelnen Klassen. Kimm Ver Var WMMMM. Berlin, 13. Mai. Die Germania meldet: Die Besprechun gen, die am Mittwoch und Donnerstag unter Vorsitz des Reichs kanzlers und im Beisein mehrerer Reichsminister mit den Partei führern der Regierungsparteien gepflogen worden sind, habe» zu einem vorläufigen Ergebnis geführt. Danach werden die Re gierungsparteien im Reichstage einen Initiativantrag ein bringen, wonach das Gesetz zum Schutze der Republik um zwei Jahre verlängert wird. Das Kabinett, das ebenfalls zu einer einmütigen Auffassung gekommen ist, wird davon absehen, von sich aus eine Regierungsvorlage an den Reichstag gelangen zu lassen. Diese Vorlage müßte dann den vorgcschriebenen parla mentarischen Weg gehen, d. h. also, die verschiedenen Kommissio nen und Lesungen passieren, ehe sic an dcn Ncichsrat gclaugen könnte. Damit würde viel Zeit verloren gehen. Es liegt aber im Interesse der gesamten Politik, daß diese Frage möglichst bald aus der öffentlichen Diskussion ausgeschaltet wird. Man hat daher den Weg des Initiativantrages der Regierungs parteien gewählt. Was den Inhalt dieses Antrages nngcht, so besteht er aus einem Paragraphen, der besagt, daß die Geltungsdauer des jetzigen Gesetzes auf zwei Jahre verlängert wird, daß aber die Befugnisse des Staatsgerichtshofes an einen Senat des Reichs gerichtes übergehen. Wenn das Reichsvcrwaltungsgericht in Kraft tritt, soll es an Stelle dieses Gesetzes treten. Zu dem Gesetz werden die Regierungsparteien eine Ein schließung cinbringcm die die Negierung ausfordcrt, in Erwägun gen darüber cinzutrcten, welche Bestimmungen des Gesetzes über haupt beibehaltcn und in das allgemeine Strafgesetzbuch über nommen werden solle». Die Entschließung ist »och nicht formu liert. Ihr Inhalt wird sich aber in der angcdcutclen Richtung bewegen. Die Zemrumsfraklion des Reichstages Ira! am Dicnstagabeiid einmütig diese» Abmachu»ge» bei und billigte die Haltung ihrer Unterhändler. Der Reichskanzler wird im Laufe der nächsten Tage auch mit dcn Vcnrctcrn dcr Oppositionsparlcicn Fühlung nehmen. In parlamcniarijchcu Krciscn nimmt man als sichcr an, daß das Gesetz »och vor dc» Psingstfcrie» verabschiedet werden wird. Kündigung -es deutsch-persischen Handelsvertrages. Für Abschaffung dcr Kapitulationen. Wier hierzu von offiziöser deutscher Seite berichtet wird, ist die Kündigung des deutsch-persischen Handels vertrages tatsächlich erfolgt. In dieser Kündigung ist dcr erste Schritt der persischen Negierung zu erblicken, die Kapitulationen in Persien abzu sch affen. Die Kündigung ist formal korrekt erfolgt. Der Handels vertrag bleibt für ein weiteres Jahr bestehen, welches dazu benutzt wird, um mit dcr persischen Negierung nenc Vcr- tragsverhandlungen anzubahncn. Der Schritt ist des wegen bemerkenswert, weil die g r u n d s ä tz l i ch e n B e - st i m m ungc n über die Kapitulationen im deutsch-per sischen Handelsvertrag enthalten sind und alle Verträge, die die persische Negierung mit anderen Mächten geschlossen hat, sich auf dcn Grundsätzen des deutsch-persischen Han- delsvertrages aufbauen. Es ist mithin erforderlich, daß sämtliche in Teheran vertretenen Mächte sich über die Politik einig werden, die sie ans Anlaß der Kündigung des deutsch-Persischen Handelsvertrages mit seinen Konse quenzen einzuschlagcn beabsichtigen. Polen verhaftet einen deutschen Regierungsbeamten! Zwei Tage in einem polnischen Gefängnis. Die polnischen Behörden haben sich einen neuen schweren Übergriff zuschulden kommen lassen. Sie haben den Negierungsrat Dahlmann von. der Luftfahrt abteilung des deutschen Verkchrsministeriums festgcnom- men, da er angeblich im polnischen Korridor eine Landung vorgcnommen haben soll. Entgegen diesen polnischen Darstellungen wird ver sichert, daß NcgiernngSrat Dahlmann, der sich auf einer Dienstreise befand, nicht den polnischen Korridor überflogen hat. Er hat ihn vielmehr trotz Nebel und Gewitter nm- flogen, um auf dem Danziger Flugplatz zu landen. Er mußte jedoch auf dem Gelände westlich davon eine Not landung vornehmen, die durchaus noch auf Danziger Gebiet erfolgte. Beim Ausrollen ist das Flugzeug dann etwa 15V Meter über die Grenze gelangt. Nachdem Ne- gierungsrat Dahlmann sich ausgewiesen hatte, wurde er sreigclasscn. Als er aber später das Flugzeug znrückzu- holcn versuchte, wurde er verhaftet und unter Vorwän den nach Gdingen gelockt. Dort wurde er nachts um 8 Uhr von betrunkenen polnischen Offizieren verhört, und als er auf seine Stellung als Ministerialbeamter hinwics, verhöhnt. Ohne Angabe von Gründen hielten ihn die Polen zwei Tage lang in einem primitiven Ge fängnis fest, um ihn erst am Abend des 9. und am Vormittag des 10. Mai zu verhören und darauf freizu- lassen. Für Regierungsrat Dahlmann ist die Angelegenheit um so schmerzlicher, als während seiner Haft sein Vater starb. Ncgierungsrat Dahlmann ist inzwischen wieder in Berlin cingetroffen. Der deutsche Standpunkt zur Frage der Korridorüberflicgung ist übrigens, daß wir nach dem Sinn des Versailler Vertrages das Recht zu dem Verlangen haben, daß Polen uns die über flieg u n g gestattet. Ein Ermächtigungsgesetz gegen deutsche Gemeinden. Der Polnische Sejm in Kattowitz nahm einen Gesetz entwurf an, dcr den Woiwoden ermächtigt, im Verord nungswege die kommunalen Körperschaften aufzulösen, wenn diese Maßnahme im Interesse des Staates liegt. Dieses Ermächtigungsgesetz, dem auch die poluischen Sozialisten zustimmtcn, richtet sich deutlich gegen die durch die Wahlen vom 14. November zustande gekommenen Ge meindevertretungen mit deutschen Mehrheiten oder wenig stens starken deutschen Minderheiten.