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Dresdner Nachrichten : 12.11.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187011121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-11
- Tag 1870-11-12
-
Monat
1870-11
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.11.1870
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»«AH, uerögesiihr«. eben so billig »liehen PhoS- lager bei L. Nttanstaltj, . Herren: ostplatz. lr. 47. sir. 6. ckreffelg. 14. . 8. ). er Str. 22. ..Nst,a.d.K.l. Stt. 2. n ein sungcr er Eolonial- lünsttzzcn Br- esse unter», rzuiegcn. enthaltend vt « r, -i Bericht, in und Verkehr en. hübsch ge- , zu beziehen Leipzig, Mn« aosortewird Adressen, ae- n i» der Er- >, Schreib- u. »e, Stühle im tr. t2 zu verk. di, II. » diese» olonnen welche i, Ge wöllen Mendel, >rr.s, I., näheren zusehen ner. lheerinschdii- :n und Mai- I. Grund nt> trotze 4. gebildete kahren zur .» KintcS nildung in in allen »ge». Da- > Kleidung ur einigen anspruä't. ». s.r pcb. dieses i» It, n.IHtln««- «Uik^vln, äenit I»«p, >e4>. !<- unö »en ;e», afje W plave. btcr Sattler, rindet sofort aitr. tcr- Ziber hfiehlt kbol, »ije:!». e» > ltli»««. ( fL- 42 Pi. Kt. :!'» Pi. crkohl a Pid. Niger. INNN. . g. Adler. Täglich früh 7 Uhr. Inserate werden Lngrnvmmrn: bis Abends 6, Sonntag-r biS Mittags 42 Uhr Marienstratze I»; in Nrufipdt: Buchdruckerri »on Joh. Päßler, gr. Mostergasse ». Anzeige u in dies Blatte finden eine ersolgreich« Verbreitung. Auflager L»,0«0 Exemplare. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch sc Ntichardt. — Verantwortlicher Redacteur: ÄUlillS Ntichardt. Nr. rk l«. Fünfzehnter Jahrgang: ^ ^bonuemmt: «terteljLhrttch20Ngc bei uuentgeldlicher Lie sen» ng tn'S Hau» Durch die lk-nigl. Post vierttljLhrl.Atz»»«gr. Sinzelne Nummern l Ngr Znseralespretse: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: l Ngr. Unter „Eingesandt',' dt« Zell« 2 Ngr. Dresden. 12. November. --- In der Schlacht bei St. Marie brach der Ebei des säch- „scheu Genera IstadrS. Oberst von Zesänoitz durch den Sturz ,eines venvundcten Pferdes das Bein. 'An seine Stelle wurde der Eoininantru» reo Galtcrcitcr-Oicgnncntcs, Oberst vonEar- lewitz, Ebek des sächsischen Gc»c»-alstabeo. Veiter erkrankte auch er. indem lim vor »neiweren Lüock'cn der Thphuo vor Paris auf das Krankenlager »van. Erster» Mittag tras er jedoch als Ne ronvaleseent in Begleitung seiner Gattin hier ein. lieber die Person seines 'Nachfolgers ist etwas nicht bekannt. - Entern Morgen und Mittag sind wiederum 4«X!v Franzose» nach Neiße mit Eoicl durchtranöportirt worden. Sie waren seit Diens tag von Saarbrücken unterwegs. 'Auch ihnen merkte man keine sonderliche Noth an, freilich haben sic sich seit der Kapitulation von Metz schon etwas erbole» können. 'Autzcrtcm ist gellem früh ei» Krankcnzug mit incbreren Hnntert Prcntzen burchgc- gangcn und fiNittags tbaten das Gleiche 47 zum Tbeil scbr schwer erkrankte Preritzen. — Der Bataillonstainbour Oswald Kind, aus Dresden Pbürtig, der zuletzt in Plauen siand, «Rcczimciit Frictr.'August i<)5- bat die Taplerkeitsinctaille, die Medaille zum St. Hein richo-Orden rrnd das eiserne Kreuz crlxrltei». Er steht letzt zu Elichv vor Paris »me »nutz sich ganz dcsonkcrs ausgezeichnet haben. — Bla» versichert, datz nur dcsbalb so auffällig wenige franMiche O'ficicre zuin 'Absitzen der Gefangenschaft nach Dresden geschafft werten, weil inan in Berlin fürchtet, die selben könnten in allzu nabe Beziehungen zu den hier anibält- iichcn Pole» treten. Mir können das um so weniger dcnteu. da nach der Festung Posen raufende von gefangenen Oisicierc» gcsckmfft iverbcn, die politische Uederwachling der hiesigen Ge- »angenen aber an Sick'crbcit nichts zu wünschen übrig lätzt. was Lurch das Entweichen Einzelner nicht widerlegt wird. Selbst aus preußischen Fcitlingcn sind einzelne Franzosen entwichen. ES müssen also andere Grünte porliegc», warum cs den hiesi gen Gewerbtreibenoen »»»»nönlick) gcumcht »oirt, aus dem 'Aus- entbalt pielcr wohlhabender Eciangenen einigen Nutzen zu ziebc». — Bor wenigen Tagen soll ein kriegsgesangcner Tn reo einen seiner gefangenen Kameraden im Streit einen Messerstich beigebracht haben, in Folge dessen Letzterer ins Lazarett? geschasst werden müssen. — AuS dem soeben im Druck erschienenen Lrauölr-rltpla» der' Statt Dresden pro 1871 ist ersichtlich, datz die erhebliche Vermehrung tcr 'Ausgaben hauptsächlich durch die gestclgerden Bedürfnisse der Schulen und des Arineinoesens veranlaßt wird. In Bezug auf das Schulwesen berechnet sich der Mehrbetrag auk 14,700 Tbl».. in Bezug aus das Armcnwcsc» aus 25,077 Thlr.. wozu unter 'Anderem eine zun» Tbeil bereits vollendete Erweiterung tcö Stattkrankenimuscs wesentlich mit beiträgt. Anderseits lasse sich eine Mchreinnabmc von 10,144 Tblr. er warten, darunter namentlich die Nutzungen der durch Ankauf »inb Neubauten vermehrten Eommungrundllücte. Der von de» tledellchüssen der Eadsabrikcn an die Ltattcasse abmgrbende Zuschuß kann unbeschadet tc» iür Bclcuchttuigscrweilcrungcn und Baulichkeiten zn reservirenten Nüttel im nächsten Iabre von W.tXtz) auf 80.00<> Thlr. erhöbt inerten. Wie sei'» ubri genS durch die gestiegene Zunahme der Einwohnerschaft und der Erbaute, sowie permcbltc EiitwicMuiig der Eciorrbs- unk Berkehrsverhältnine und »nebrsachc neue Einrichtungen seil 10 Jahren der llmiang de» städtischen Venraltuiig sich ausge dehnt bar. zeigt der Haushalts l.i» bo» ttKTO. In dieiein Iaiwc erreichte laut des Hausbailpians der Ecsammtbrdari »nr die Lumlne von.417,700 Tl'li.: das sür 1^71 mit 78,Thlr. zu veranschlagen gewesene Ettorternitz des stäbtisckccii Haus Halles bat sich mithin im jüngsten Deccnniui» »in »»seit mehr aiS den dopswltc» Bctrag «145 Pi oc.i erhobt. Lins den» Bo» anschlag der 2luogaben i'cbcn »vir iür öfsmtlichc Bcleuck'tung 04,725 Tblr., a» Zuschuß an die König!. Polizeitireciion Bl,000 Tblr., 2lui»va»d »ür die städtische Erccutivinannschaft >6.'->02 Tblr., an Besoldungen beim Stadtratb 7<>,I'.>5 Tblr.. <»» Beitragen an pet-sä'icbencn Fonds und Vereinen Thlr., an Zinsen für schuldige Eapitalic» 1l,8<ü-« Thlr. und an Zuschuß zu den Feucliöschanllaltcn und der Tbminwachc 8:14,, Tbtr. Der Z»>'ch»ltz a» die Kic»»zsct)ulc bcttägt log'.km, an die Bürger-, Bezirks und Eemciiiteschulcn 12:»,»'>:l0 Till,., an die Arbeitsanstalt ,1.77:» Tbl». Die außerordentlichen Aus gaben sind pro 1871 auf 71,165 Tbir. berechnet. Dazu tein uicn iioch 14,841 Tbl», für Neubauten an Hcbellcllcn, an tcr B Bezirtvschulc in Borslatt Ncudorf »u»d an der «"einelnde schule aus der Louisenstraßc. — De» „Ebcmn. Nach»." wird auö Zivicbm boin 7. Nvb. geschrieben: „Dem lästigen Wagcnmangel, »veicher seit längerer Zeit nicht uur unser»» Koblcnrahon, sondern auch die gcsammte Indtillric schädigte, ill endlich z einiich gründiict'e Abbilsc ge schehen. Die Eencraltircktion der Staatöbalmen l'at Einrillll. nngcn getroffen, »reiche den hiesigen Werken 4«>oo Wage» zur Disposition stellen, und sichern» Vernehmen nach auch die pcr- schicdciicn Stationen stre»»g angewiesen, alle befrachteten Fahr zeuge nach ihrem Eintreffen tbuntichst schnell entladen zu lassen und den» Verkehre zuzuslihrcn. Die Folgen sind den» auch schon sichtlich; bereits in den letzten Tagen flieg der Versandt wieder bis auf etwa 1200 Wagenladungen pro Tag. Die auswärtigen Eonsumenten düriten aber wobl kann» »icbrigerc Preisnotirnngen zn erwarten haben, »veil infolge der Arbeitseinstellung und des Wagciimangelv, welche die Förderung sisiirtcn, beziehentlich schwächte», die Auiträge bei allen Werten massenhaft sich angc- hänll haben und der Erledigung harren." — Seit einigen Tage» bat sich ein jimges b»abes Diciill »nädchen aus ihrem hiesigen Dienste in der Fricdrici'lladl beim lich enttemt, ohne daß »»an weiß, was aus ihr geworden ist. Man vcrmnthet, daß sic sich a»»o Liebeskummer ein Leid an- gcthan hat. — Der zuletzt in Braunschwcig aufhältlich gewesene Sccrc tair der Social-Demokratischen Arbeiterpartei. Privatschreiber v. Bonhorst, welcher Anfang September d. I. bekanntlich aus Besrhl des Milltär-EonvcrncincntS der Küsteniande. ENneral VEl v. Falkenstcin. nebst einer Anzahl seiner Parteigenossen verhaftet, nach LLtzcn in Ostpreußen geschafft, kort intcrnirt. Mitredacte,»r: Theodor Drotnsch. Ende vorigen Monats aber wieder entlassen worden war und sich hierher begeben batte, ist hier vorgestern wieder verhallet worden. Man erzählt sich, daß es aus Neguisition der Ltaats- anwaltsctx»ll zu Braunschwcig geschehen sei. -- Ein zweiter Nappo oder Lion Veit lxrt sich. wie »vir nachträglich erfahren. auch einmal aus der Alaunstraßc, aber nächtlicher Weile, prodneirt, indem aus cincin dortigen Eeböllc all» säst unglaubliche Weise eine vier Elle» lange und drei Eent»cr schwere Mühllvelic gestohlen worden ist. Der muß Kraft gehabt haben. — Die Neu- und Antonstättcr Volksküche, wclct>c schon während des Krieges IB',6 aus der Louisenstraßc gegründet wnrte, ist bekanntlich von tcr Verwaltung des Ltadtratbö in pribate überaegangen. (so sind daselbst im vergangenen Monat Octovc» 12,504 Portionen Essen verabreicht worden, seit dem l. Januar d. I. aber b«7,»>l8 Portionen Fleisch und Ecmüfe. - DKs Eontingcnt sächsischer Lehrer bat gegen litO Man» in's Feld geschickt, von denen schon inanchc» den Tot fürs Vaterland gestorben, io namentlich Schullehrer aus Pirna, Ebemnitz und Neichenbacb. Hat Ilm» scl'oii! Und zivar bei Bitterfeld, eine sein bc- zcichnente Station. Bekanntlich entiernte sich neulich be-iinlichst und schleunigst der Oichatze» Billeteur der Leipzig-Dresdner Eisenbahn mit klingendem „Eoinpot". Derselbe ist zwischen Bitterselb und Wittenberg aus tcr Station Eräfcnbainichc» an tcr Berlin Anhalter Eisenbahn wieder erlangt worden. — Zu unseren »culichcn Notizen über srebelballcs Zerschla gen inchrcrer Po» ccllanschildcr weilt man uns mit, daß in einer tcr vergangene» Nächte ei» ziemlich gleicher Bubenstreich in Neustadt zur Ausführung gebracht worden ist. Dort nämlich sind an der nach tcr Nbänitzgasse zu gelegenen Verzäunung der Realschule »nebrert eiserne Stäbe verbogcn, von zwei solchen Stäben die gußeisernen Lpitzen abgeschlagen und liegen gelassen worden. - Mancix: Diebe lnven cö au» Kleidungsstücke. Pelze, und überhaupt au» Eegcnständc abgesehen, die a»»i Wagen liegen elassci» »vorden sind. Leider bleiben die Wagen oll au» Stra- en und Plätzen unbewacht sieben, und dies erleichtert solchen Lpitzbubc» ibr Handwerk. Doch bin und wieder nrißglügt das Geschäft, ober bielinehr glückt cö. einen derartigen Schieichticb zu sangen. So vorgestern Nachmittag, wo am Leipzig-Dresdner Bahnhofe einen» Droschkenkutscher der Pelz von» Wt»ge» ge stöhlen wordon war. — Bürger Verein. Eine zaist»eichbci»»c!steVersammlung hiesiger Bürger, welche Donnerstag Abend im Saale von Na gcl's Hotel, Zabiiöizasie Nr. l sllrltfank, gründete unter diesem s»!amcn eine»» Verein, dessen Zwell »ach den» uns vorliegenden Statut ist. die Teilnahme der Bürger an den städtischen An gelegenheiten zu fördern und zu pflegen. Den'Anlaß zur Enm- düng des Vereins gaben die bevorstehenden Ltattbcrvrdncten Wahlen, wclct)c bekanntlich das erste Mal durch direkte Wahl crfo.acn werten. Bei diesen Wahlen stellt sich der Verein die besondere 'Aufgabe, Männer für das Eollcgiun» borznici'Iage», »veicbc neben cincr freien Entwickelung der städtischen Vcrwal tnng das Wohl tcr Bürger nnd das nnanziellc Interesse ter- sclbrn in erster Linie zu wahren gesonnen sind. Nach animirter Deixrttc ivurde das Statut nacl' Vorschlag des intermistischen Eoinikee o angenominen, und der Vorstand des neu gegründeten Bürger-Vereins in den Herren: Kau»»». Eündel, Kauim. Hc»sg)cl. Bilä'drnckcreibtt. Schröer, l>r. 'Weinbold, Schiosserinslr. Stratt- inann gcivähl t. An diese Verl'antlllngen schloß sich noch eine längere Besprect'nng »der das Vergeben des Vereins bei den bevorste henden 'Wal len, in »reicher beschlossen wurde, den Vorstand zu ermächtigen, unter Eooptation von Bürgern aus den bcrschic denen Stadttbeiien. sich als Wai'lcomitce n» con»»atircn und in der nächsten Vcrsaiinnlnng. »reiche Donnerstag den 17. No pcinbcr im leiben Locale statttinden soll, seine Vorict'lägc znr Beiprechuihg, resp. Genehmigung vorzulcgcn. LOcnn der Geist, weicher die erste Ziliannnentnull belebte, dem ne» begründeten Verein erhalten bleibt, dann dürfte in tiefem Vereine der Drcst ner Bürgerichaft ein Organ gegeben sein, an »reiches sich das freisinnige Element derselben änicbncn kann, und in »reichem dem. am Wobie der Stadt Interesse habenden Bürger Gelegen- best geboten ist, seine Ansichten zur Geltung cn bringen. — Gestern Nachmittag in der dritten Stnntc irurtc aui den» hiesigen Eentralbabnbo» tcr Wagenrangenr Wirthgc» bei Ausübung seines Berufes ei» Opfer so»r»7igcn Totes. Der Unfall geschah daturch, daß er. als die Wagen gerückt wur den, mit dem Fuße in cincr der Weichen hängen blieb, zu Falle tan» und bo» einer Anzahl leerer Wagen überfahren wurde. Der Verunglückte, Vater dreier Kinder, »rar am Beine und Untcrlcibe derartig zerauetscht worden, daß sein Tot nach >rc nigcn Minute» erfolgte. — In Einsiedel bei Ebtmnitz »eierten der Maurer INstia, sowie der Strumpnrirtcr Vogel mit den betreffenden Ehefrauen ihre goldene Hochzeit, wo cs in Bezug au» die kirchliche und familiäre Festivität bock» verging. — Nur unter große» 'Anstrengungen gelang cs am 'Abend des vergangenen Dienstag das Lebe» »cistasender Kinder zn retten, als zu genannter Zeit das Haus des Maurers Gräle in Elzcnbcrg bei Hohenstein bis auf die leeren Mauern von den Flammen Zerstört wurde. Das Feuer griff »o schnell »n» »'ich, daß selbst nur wcniaes Mcnbicinent geborgen wcrten tonnte Es soll durch beiße Asche entstanden sei» — Großenhain, den 10. Nobbr. Gegenüber de» be dauerlichen Stockungen, denen die eine oder andere Erwerbs brauche in Folge des Krieges noch nntcrworien ist, erste»! sich die hiesige Wehcrei in Tnch, Buckskin, uberbanpt in Wollen ivaaren eines so regen Geschäftsganges, daß cs trotz regst guter Löhne «besonders in mcchinisä'cn Webereien und »ür die Färbe rcicni an Arbeitern zu stlsten beginnt. Möglicher 'Welse tan» durch diesen Nachweis aus de» verwandten Branchen des Erz gebirgeo Ersatz geboten und kein dort noch Wcilwcisc Vorbau denen Arbeitsmangcl in Etwas abgebolic» werden. — Ocf fcntli che Gerichtösitzung am ll. Novb». Ein unehrliches Dienstmädchen siebt heute vor Gericht. Die 2ljährige Amalie Atlgusie Sclstuncrt auö Mobendorf bei Hai nict>en lut ihrer Dienstherrschaft, Herr und Frau Ministtrial- bauinspector.Hacto hier, vom Ma» bis zum 21. August d. I. Sonnabend, 12. Rovemver 187V. nach »mb nach eine Menge Leib- und Bettwäsche, 1 Kleid, > Mantel. 2 Paar Schuhe, sodann 1 silbernen Löffel, I dergl. Messer, 2 dergl. Gabeln. 2 Weingläser, 1 Tasse, I Denkmünze und dcrgl. mehr, Im Gesammtwerwe von 14 Tblr. entwendet. 'Auch sogar in der Expedition ihres Dienstherr» überkamen der Diebin ihre räuberischen Gelüste; sie rahm daselbst — einen Bauriß von einem Seitengebäude des Hubcrtusburgcr Schlosses, Nr. 10, aus der III. Abtheiluiig, an sich. Derieibe bildete einen Tbcil eines großen Ganzen und bat seiner Zeit einen Wert,' von 50 Tlstrii. gehabt: jetzt bat er nur noch einen Raritätswerth. Dem antiguattschen Werwe nach ist derselbe nur aui 15 Pfen nige zu tarnen. Die WicberhcrsteUuugokosten des Riffes wür de» gegen 20 Thlr. betragen. Während der Dienstzeit hat die 'Angeklagte auf mehrmaligen Vorhalt ihrer Dienstherrin niemals derselben das Geringste zugestantcn. Nachdem die Scheunert ihres Dienstes entlasten »rar, wohnte sie bei einer Frau Gneis. 'Als nun die Polizei kan», daselbst Auöiuchung vielt »ind sämmt- liche genannte, au» den» Gerichtstisch vorliegende Sachen Vorland, nur da legte die Angeklagte erst Geständmß ab. Herr Staats anwalt Or. Kraußc stellt Strafantrag und betont, baß der Wcrtb tcö betreffenden Bauriffeo aus 20 Thlr. anzuschlagen sei, stellt cs jedoch bezüglich dieses Puiittes in daö Ermeffen des Schöffcnaerichtoboico. Dessen Vorsitzender, Herr Gericht- raw Groß, gicbt beim Verkünden des Ilrweils mit kund, daß in Bezug au» den Wcrw des Baurisses nur dessen niedrigster Werw bei der Strafabmessung angenommen sei. Das Urtheil lautet au» 5 Monate Arbeitsi'atitz. Dresden, 11. November. Ehe in 14 Tagen, wie die Times erwartet, die Beschießung von Paris beginnt, wird die 2. (Friedrich Carl'sche) Armee ihre Schläge gegen die ner»en Heere geführt l-aben, welche Gambetta, wohl oder übel, cm der Rhone und Loire organisirt hat. Friedrich Earl ist von Rietz aufgebrochen, das Ziel seiner Marschrichtung ist vor der Hand noch ein Geheimniß. Andeutung könnte das Gefecht bei der kleinen Festung Ehaumont dielen, wenn man wüßte, welche Stellung die siegreiche Abtheilung des 2. .Heeres einnimmt: ob Vorhut, linker Flügel oder detachirtes Streifcorps? Das Wahr scheinlichste ist, daß es die Vorhut war, welche die Spitzen der Südarinee niederrannte. Es strebte also Friedrich Carl dar nach, seine Verbindung mir General von Werder- herzustellen. Das Hauptquartier des letzteren ist allerdings unbekannt Dijon aber ist, selbst nach französischen Berichten, von Werder' scheu Truppen noch besetzt. Sonach scheint uns Friedrich Earl die Bestimmung zu haben, nach Herstellung der erstrebten Ver bindung, was nicht sehr schwer sein »vird, die Südarmee vor Lyon, zwischen Loire und Rhone, aufzusuchen und Lyon zu cerniren, hierdurch aber allen Beunruhigungen der Belagerer vor Paris während der Beschießung der Hauptstadt vorzubeugen Bei diesen» Marsche nach Lüde»» läßt Friedrich Carl mehrere Festungen in seinem Rüclen, das schon erwähnte Ehaumont, ferner Langrös und wenn man annimml, daß v. Werder sich ihin anschließl, auch Belsort nnd Bejan^on. Für alle diese Festungen werden Beobachtungseorps zurückgelassen werden; diese genügen aber auch, um sie zu cerniren mrd unschädlich zu machen. Dieser Thcil des Kriegsschauplatzes dürste in der nächste,» Zeit das meiste Interesse aus sich ziehen, vorausgesetzt, daß Trochu seine -Ausfälle verschiebt; er ist in der Thal auch der wichtigste, da die starte .Heeresnrcicht der Franzosen daselbst, im Rücken ein blühendes, reiches Hinterland und das Mittel niecr, dessen Häsen sie mir Krieasvorräthcn aller Art versorgen ionnen, mit der Zeit zu einer Gesahr für uns werden könnte, der bei Zeilen zu begegnen lein Geringerer- als Friedrich Carl mir seiner beinahe vollständigen Streitmacht von Metz ausge ruckt ist VermulhLich werden die französischen Streitkräfte, welche die Ostarmec genannt iverden, ihren Obergeneral Gari bald» an der Spitze, zunächst möglichst iveit zurückiveichen, bis ihnen oic Südarmee nnd Lyon einen festen Haltpnnkt gewährt Bei Garibaldi selbst herrscht ja eiire wahrhaft großartige Ver wirrung. Niemand in seinem Geaeralstab weiß, wo der Feind steht und was zu lhun sei. Er »vird von allerhand Schlach tenbrnnmlern überlaufen, welche alle als Obersten und Generäle Bermcndung verlangen, aber noch nicht im Miede zu stehen wissen. Wird es Garibaldi zu toll, so steigt er zu Pferde oder laßt sich einen Ertrazug heczen, um persönlich eine Rekognos cirung vorzunelynen. Damit vertreibt er sich die Zeit. Sein Sohn hat die llebcrzcugung ausgesprochen, daß, trotzdem jetzt die Deutschen von der Heldcnschaar in Dole gar keine Notiz nehmen scheinen, sobald es nun Treffen kommt, die Garibal dische Schaar in die Pfanne gehauen werde, selbst wenn sie, ivie endlich geschehen, von dem Commandanten von Besantzon mit etwas Artillerie unterstützt »vorden sei. — Ein zweiter höchst wichtige,- Kriegsschauplatz dürste an der Loire sich wiederum entfallen. Wir wissen nicht, ivie viel a», der Meldung eines englischen Blattes Wahres ist, wo,nach die Franzosen Chalcau- d,n, wieder genommen haben (möglicherweise »var es von den Bcn>crn verlassen . aber Thal suche ist es, daß die Loirearmee gegen Mneral v d. Tann eine drohende Haltung wieder ein genommen hat. Wir glauben kaum, daß diese Loirearmee inr Zusammenhang mit der Südarmee an der Rhone handeln wird — das widerspricht der Maxime der Franzosen, welche sich in diesen, Kriege am liebsten einzeln schlagen lassen. Die Deutschen: aber we,-den in den nächsten 14 Tagen ihre militärischen Auf-
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