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Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung «n» Anzeiger für Dippol-iswalüe, Schmieüeberg u.U. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragen: einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinoe-Berbands-Girokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Netteste Zeitung de» Bezirk» Dieses Blalt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des Sladtrales vnd des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite Millimeterzeile 6 Rpfg.r im Terttell die 93 Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: :: Zur Zett ist Preisliste Nr. 5 gilnig. :: Nr. 166 Dienstag, am 19. Zull 1938 104. Jahrgang Gasthof Röblitz gewesen und halten sich an einem Tanz« vergnügen beteiligt. Ausgabeort Dresden für Mittwoch: Auffrischender westlicher bis südwestlicher Wind. Wolkig. Teilweise bedeckt. 3n den Nachmittagsstunden aufkommende Niederschlags- und Gewitterneigung. Mäßig wavm. Wetterlage. Ein ausgedehntes Druckfallgebiek über den britischen Inseln kündet das Herannahen einer neuen Störungsfronl an, deren Niederschlagsgebiet bereits bis zu den Westküsten von Irland und Schottland reicht. Die Front bewegt sich nach ostwärts und wird die über Mitteleuropa vorhandenen schwachen Hochdruckreste vollständig beseitigen. Wenngleich die Auswirkung der Störung in unserem Gebiet voraussichtlich in mäßigen Grenzen bleibt, wird sie doch auf diese Weise die Ausbildung einer beständigen Wetterlage verhindern. .. _ _ . . Reichsstatthatter Mutschmann erttantt Reichsstatthaller und Gauleiter Mutschmann ist Plötz lich an einem Herzleiden erkrankt. Der Führer, der sich seit Sonntag abend laufend über sein Befinden unter richten läßt, sandte folgcndxs Telegramm: „Meine herzlichste» Wünsche zur bal« dige« Genesung! Adolf Hitler." Der Zustand ist zufriedenstellend. All! der Mat M dem SMenlM Dippoldiswalde. Leider nimmt auch bei uns die Maul- und Klauenseuche immer mehr überhand. Hatte man erst gehofft, daß es bei dem einen Seuchenfall vor der inneren Stadt bleiben würde, ist man jetzt eines andern belehrt worden. In kurzem Zwischenraum sind zwei neue Fälle in Stadtmitte dazu gekommen. And dabei weiß man, daß ge rade hier alles getan wurde, die Seuche fern zu halten. Es ist eben leider noch kein wirksames Gegenmittel gefunden worden und alle wohl getroffenen Schutzmittel sind machtlos. Auch im Bezirk breitet sich »die Seuche immer noch weiter aus. In Reichstädt und Reinhardtsgrimma herrscht sie wohl am stärksten, aber mancher Ort, der bis vor kurzem noch seuchenfrei war, wie z. B. Reinholdshain, wurde inzwischen auch ergriffen. Auch an der nichtlandwirtschaftlichen Be völkerung liegt es, alles zu meiden, was einer Weiker- "verbreitung der Seuche dienen könnte. — „Wachsen Graupen auf Bäumen?" Lösen Sie ein mal ein Kreuzworträtsel, in den die Frage vorkommt: „Woraus gewinnt man Graupen?" Hoffentlich muß das Rätsel nicht etwa darum ungelöst bleiben. Die meisten Menschen wissen ja, daß Graupen eßbar sind und nichts mit den „Graupeln" zu tun haben, die vom Himmel herunterfallen. Aber was sind Graupen? Eine besondere Pflanze, die auf Feldern oder in Gärten wächst, oder sind es gar Samenkörner, die in einer Fruchtkapsel an Bäumen hängen? Nun, Graupen sind nichts weiter als geschälte und ge schnittene Gerstenkörner. Es gibt ganz große Graupen, die in besonderen Graupenmühlen gewonnen werden. Die Graupen kann man hinsichtlich Nährwert und Geschmack vor allem mit dem Reis vergleichen. Bedauerlicherweise werden die Graupen bei uns noch wenig gegessen, die meisten Menschen ziehen Reis vor, den wir einsühren müssen, während uns Graupen mehr als hinreichend zur Verfügung stehen. Zu dem sind Graupen in ihrer Verwendungsmöglichkeit genau so vielseitig wie der Reis. Der einzige Nachteil ist nur, daß sie zu wenig bekannt sind. Wenn wir nun aber wissen, daß sie aus einer heimischen Getreideart genommen werden, genau so reich an Vitaminen und anderen Nährwerten sind wie der Reis, warum sollten wir dann immer noch achtlos an ihnen vorübergehen? „Probieren geht über Studieren", so möchte man hier auch sagen, oder: „Unkenntnis schadet jedem selbst!" . Hänichen. Freitagnachmiktag in der 5. Stunde fuhr auf der Straße von Hänichen nach Rippien ein Motorradfahrer aus Heidenau, der von seiner Arbeitsstätte in Bannewitz kam, mit seinem Beiwagen an einen Kilometerstein. Das Motprrad kam aus der Fahrbahn und stürzte die Böschung hinunter. Der Fahrer wurde nach vyrn an einen Lichlmast geschleudert und trug eine leichte Gehirnerschütterung davon. Er wurde dem Heidenauer Krankenhaus zugeführt. Ostritz. Vorbildliche Betrie b sg e m ei li sch a f t. Die Gefolgschaft des Werkes Ostritz der Ver einigten Iutespinnereien schuf in 1600. Arbeitsstunden «Gemeinschaftsarbeit einen neuen, schmucken BetriebS- ssportplatz. Er wurde von 2000 Erwachsenen und Kindern festlich eingeweiht. Dabei wurden die ArbeitSkameradin Berta Richter für 40jährige und zwei Arbeitskameraden jfür 25jährige Arbeitstreue durch die Betriebsführung und die DAF. ausgezeichnet. Meißen. Stromregulierungsarbeiten. An zahlreichen Flüssen und Wasserstraßen sind wieder umfangreiche Stromregulterungsarbeiten im Gang. Im Strömabschnitt zwischen Niederwartha und Gauernitz sind mehrere Prähme und ein Schwimmbagger an der Arbeit. Auch eine Steinschüttmaschine traf ein. Durch die Stromregulierung ist ein großer Bedarf an Schüttsteinen entstanden, die größtenteils aus den Meißner Stern- «brüchen bezogen werden. . Wollenstein. Tod in der Kurve. Auf der Fahrt Hur ArbettSstätte stieß der Motorradfahrer Erich Haase aus Htkmersdorf in einer Kurve der Straße Wolkenstein —Lengefeld mit einem entgegenkommenden Personen- ^uto zusammen. Der Kraftradfahrer stürzte und erlitt «tödliche Verletzungen. Der Wagen fuhr in den Straßen- , graben, wobei zwei Insassen verletzt wurden. Deutsches Vehrieistungsgesetz Jeder ist zu Sachleistungen verpflichtet! Im Ncichsgcsctzblatt Nr. 112, Teil I, ist ein Gesetz' über Leistungen für Wehrzwcckc (Wehrlcistungsgesetz) veröffentlicht worden, das in einer den heutigen Bedürf nisse» entsprechende» Weise die Pflicht zu Sachleistungen für Wehrzwcckc regelt. Sein Gepräge erhält das neue Gesetz durch den nationalsozialistischen Grundsatz: Ge meinnutz geht vor Eigennutz! Au der Spitze des neuen Wehrlcistungsgcsctzes steht die grundlegende Bestim mung, das, alle Beißvhner des Reichsgebietes cinschlicß- lich der juristischen Personen zn Sachleistungen für Wehr zwecke verpflichtet sind. Bisher waren solche Sachleistungspflichtcn nur in Sondergesctzcn enthalten, wie insbesondere für dgs Altreich im Quartierleisiungsgesetz von 1868 und ini Naturalleistungsgesetz von 1925 und für Oesterreich im Einquartierungsgcsetz von 1879 und im Vorspanngcsetz« von 1935. Diese Gesetze waren — von dem österreichischen! Vorspanngesetz abgesehen — sämtlich veraltet. Außerdem' legten sie — entsprechend dem libcralistischen Geist der Zeit,! aus der sie stammten — den Bürgern nur einzelne un-! umgänglich notwendige Leistungen auf, und zwar oft in einer Form, die einer Anpassung an neue Verhältnisse hindernd im Wege stand. Zur Inanspruchnahme der Sachleistungen für Wehr zwecke sind B e d a r f s st c l l c n berechtigt, die vom Ober-' kommando der Wehrmacht im Einvernehmen mit dem Reichsminister des Innern bestimmt werden. Diese Be darfsstellen können von einem Leistungspslichtigcn verlan gen, daß er den Gebrauch von Sachen gestattet, die er in Besitz oder Gewahrsam hat. Rechte an beweglichen Sachen; laber nicht an Grundstücken) überträgt und sonstige Rechte zur Ausübung überläßt. Näher regelt das Gesetz solche Leistungen, die namentlich von der Wehrmacht zur Deckung ihrer Bedürfnisse ans Märschen, bei Uebungen, Komman dos oder bei besonderem Einsatz benötigt werden (Ma ir ö b ö rleistnnge n), wie insbesondere die Gewährung von Unterkunft und Verpflegung, die Abgabe von Futter und Betriebsstoff, die Benutzung von Wasserstellen, Grundstücken und Gebäuden, Nachrichtenanlagen und Werkstätten, die Lieferung von Verbrauchsstoffen und Gerät für Lager-, Biwak- und ähnliche Bedürfnisse, die In anspruchnahme von elektrischem Strom und Gas, die Ueberlassung von Gegenständen, wie namentlich von Pfer den, Fahrzeugen und anderen Beförderungsmitteln, die Ausführung von Beförderungen und die Hilfeleistung für Luftfahrzeuge und bei Seenot. Für jede Leistung hat die Bcdarfsstelle, soweit die Leistung nicht billigerweise unentgeltlich gefordert werden kann, eine Vergütung zu gewähren, ebenso für Ver luste, Beschädigungen und außergewöhnliche Abnutzung eine Entschädigung. Beide werden mangels Eini gung zwischen Bedarfsstelle und Leistungspflichtigen von den Verwaltungsbehörden festgesetzt. Nach dem Wehrgesetz von 1935, das den persönlichen Wehrdienst aus der Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht regelt, ist mit dem Wehrleistungsgesetz von 1938 mit seiner Regelung aller Sachleistungspflichten für Wehrzwecke ein weiteres Gesetz von grundlegender Bedeutung auf dem Gebiete des deutschen Wehrrcchts geschaffen Corrigan überrascht Amerika In einem alten Flugzeug allein über den Ozean Wie aus Baldouncl (Irland) berichtet wird, landete dorts um 2.30 Uhr mittags der amerikanische Flieger Corrigan nach' Uebcrgnerung des Ozeans mit seinem Flugzeug. Corrigan Hal' den Ozean in einer acht Jahre alten Maschine allein über-; quert. Er verließ New Nork in den Abendstunden des Vor-' tages in einer Maschine, die er kür 2000 Mark alt gelaust! hatte. Angeblich nach Los Angeles Die glückliche Ozeanüberquerung des irisch-amerika nischen Flugzeugmechanikers Douglas Corrigan hat die amerikanische Oeffentlichkeit stark überrascht. Cor rigan hatte sein Vorhaben vorher nicht bekanntgegebcn. Er war am Sonntag früh vom Floyd Bennett-Field ge startet und hatte als Ziel Los Angeles genannt. Infolge Ucberbelastung mit Benzin und Oel rollte die Maschine auf dem Flugplatz über 1200 Meter, ehe sie aufstieg. Zum erstaunen der Bodenmannschaft flog Corrigan nicht west wärts in Richtung Los Angeles, fondcrn ostwärts. Nach seiner Landung erklärte er in Baldonnel: „Ich habe niemals die Absicht gehabt, den Atlantik zu überfliegen. Ich hatte die Absicht, nach Los Angeles zu fliegen. Als ich aber über den Wolken angelangt war, geriet mein Kompaß in Unordnung. Ich bin die ganze, Zeit über der Wolkendecke geflogen. Das erste Land, das; ich wiedergesehen habe, war die irische Küste." Auf Be fragen erklärte Corrigan, daß er die ganze Zeit nach sei ner Armbanduhr gesteuert habe. Corrigan war mit Rück sicht auf das Alter seines Flugzeuges schon zweimal die Genehmigung zum Neberf.lt egen des Ozeans verweigert worden. Nach seiner Rückkehr nach USA. sieht Corrigan eini gen unangenehmen Auseinandersetzungen mit dem ame rikanischen Luftfahrtamt entgegen, da er für seinen Ozean flug keine Erlaubnis eingeholt hatte. Flugzeugmechani ker Corrigan ist ein in Newyork völlig unbekannter Flie ger. Er war in der vorigen Woche von Kalifornien nach Newyork geflogen und hatte diesen Fiugwea >n seiner acht Jahre alten und ohne moderne Naviganonsinstru- mente ausgerüsteten Maschine in weniger als 28 Stun den zurückaelegt. Penig. Durch Gewitterregen unterwaschenes Mauerwerk stürzte Hier auf.ein 18 jähriges Mädchen herab, das mit schweren Verletzungen dem Peniger Krankenhaus zugeführk werden mußte. Penig. Ein betrunkener Lastwagenfahrer fuhr hier auf der Reichsstraße Chemnitz—Leipzig gegen den Anhänger eines parkenden Kraftwagens, in dem sich 150 Eier be fanden. Der Anhänger wurde zertrümmert, das Auko schwer beschädigt. Von den 150 Eiern blieb keines ganz. Der schul dige Fahrer flüchtete, wurde aber ermittelt. Er hatte unter starkem Alkoholeinfluß gestanden. Plauen. Am Montag in den ersten Morgenstunden ist auf der Reichsstraße von Rosenberg nach Oberweischlitz ein .Kraftwagen an einen Baum gefahren. Die Insassen des Wagens wurden herausgeschleudert. Der 30 Jahre alle Schieferdecker Paul Lanltz aus Schwand, der dort bei seinen Eltern wohnt, war sofort tot. Die am 21. Juli 1921 in Togen geborene Ida Kölbel mußte mit einem Schädelbruch nach dem Krankenhaus gebracht werden. Ein Mädchen aus Plauen und ein junger Mann aus Schwand wurden nur leicht verletzt. Die jungen Leute waren am Sonntagabend im