Volltext Seite (XML)
>1 V» Ich« «»ch M H^chl^OchkvPDM« t»r Hs—, MWD» Gch»chW « Freitag, den 9. Januar 1S2S ' Verlag L. M. VSrlner, Au», Sezged »MN»«»— MM m, *»»«»» t«M«—) 4»». Sch«»,»«« M, 4«. »«»kmichrkft' Bo»»«»«» »imiai»» «sssss——»—ssssss 78. Iahrg -alle, 7. Jay.'-Der Schiedsspruch für den Mit« eldeutfchen Brdunkoh Arbeitszeit mch Tarifvertrag ist Berlin, 7. Ian. Di« nationalsozialistisch« Rei chstagsfraktion hat den Abg. von Gräfe zu ihrem Dovsitzenden, die.Abgeordneten Graf Reoentlow und Feder zu Stellvertretern des Dovsitzenden gewählt. Der Ebert-Prozeß in zweiter Auflage. Berlin, 7. Januar. Wie wir aus Magdeburg erfahren, legt auch der wegen formaler Beleidigung Eberts zu drei Monaten Gefängnis verurteilte Rothardt Berufung gegen Art und Höhe der Strafe ein. Infolgedessen wird der Landesverrats. Prozeß in zweiter Instanz verhandelt, selbst wenn'der Kläger Ebert seine Berufung zurückziehen sollte. Sine Aokregienrng? Berlin, 7» Januar. Wie di« Telegraphen-Union von gut unterrichteter Seite erfährt, hat der Reichskanzler Dr. Marz heute nachmittag mit Dr. Kahl im Zusammenhang mit das Regierungsbildung Fühlung genommen. Professor Kahl wird sich an einem Kabinett, wie e» Dr. Marx zusammen« bringen will, nicht beteiligen, da di« Bemühungen des Reichs kanzlers jetzt noch immer dahin gehen, ein überparteiliches Kabinett der Mitte aufzustellen, während der Standpunkt des Deutschen Dolkspartei dahin geht, daß ein rein bürgerliches Kabinett geschaffen werden müsse. Di, Bemühungen des Kanzlers scheinen dahin zu gehen, eine soge nannte Rotregierung zu bilden, die sich auf die Demo« traten und das Zentrum stützt und zu deren Unter stützung auch noch die Wirts chaftsvartei herangezogen werden soll. Im Zusammenhang mir diesen Erwägungen wird an gut unterrichteter Stelle der Name des Wirtschafts parteilers Bredt genannt. Berlin, 7. Ian. In der Frage der Regierung», bildung sind bis zum Nachmittag Fortschritte irgendwelcher Art nicht zu verzeichnen. Im Reichstag spricht man davmh daß -er Reichskanzler noch heute seinen Auftrag zur Kabi nettsbildung an den Reichspräsidenten zurückgeben werde: doch wird in parlamentarischen Kreisen angenommen, daß Marx noch einmal den Auftrag zur Bildung eines Be« amtenministeriums erhalten würde. Andererseits wird auch davon gesprochen, daß der Führer der Bayerischen Dolkspartei Dr. Leicht mit der Kabinettsbildung beauftragt werden soll. Zurzeit befindet sich Reichskanzler Marx beim Reichspräsidenten. Auch im preußischen Landtag ist man mit d« Kabinettsbildung bisher nicht weiter gekommen. Da» Zentrum hat die Haltung seiner Minister im gestrigen Kabinettsrat gebilligt. Die Deutsche Dolkspartei gegen ein verschleierte« Kabinett der Mitte. Berlin, 7. Januar. Die Reickstagsfraktion der Deutschen Dolkspartei teilt mit: „Die Deutsche Dolkspartei nimmt mit Genugtuung davon Kenntnis, daß die heutigen Zeitungsmel. düngen über ein Ultimatum des Reichskanzlers an die Deutschnationale Dolkspartei den Tat sachen nicht entsprechen. Sie würde andernfalls verpflichtet gewesen sein, darauf hinzuweisen, daß ein solches Ultimatum der ungeeignetste Weg sein würde, um eine tragfähige Re gierung zustande zu bringen. Nach der Auffassung der Deut schen Dolkspartei müssen die Verhandlungen weitergeführt werden. Die Deutsche Volkspartei legt entscheidendem Wert auf die Feststellung, daß sie ein, wenn auch verschleiertes Kabinett der Mitte nicht unterstützen wird, weil die gegen wärtigen großen außen- und innenpolitischen Aufgaben nm gelöst werden können, wenn sich die Regierung auf eine fest« bürgerliche Mehrheit stützen kann. Berlin, 7. Januar. Dolksparteiliche Vertreter haben Zentrumsvertretern erklärt, daß das Rumpfkabi nett im Landtag von der Deutschen Vollspartei mit allen parlamentarischen Mitteln bekämpft werden wird. Berlin, 7. Ian. Die gerichtlichen Darunter« suchungen sowohl im Falle Barmat als auch im Falk Kutisker sind eröffnet worben. Berlin, 7. Ian. Gegen die drei Brüder Julius, Henry und Isaak Barmat ist der richterliche Haftbefehl erlassen worden. Salomon Darmat ist auf freien Fuß gesetzt worden, weil mit Rücksicht auf seinen ungünstigen Gesundheitszustand Fluchtverdacht nicht besteht. Gegen die vier Brüder Barmat sowie gegen Ministerialdirektor a. D. Kautz, Oberfinanzrat a. D. Hellwig, Finanzrat Rühe, Kaufmann Fritz Wolff, Rechtsanwalt Rabinowitsch, Direktor Alfted Staub und Kaufmann Bruno Klenz re ist von der Staatsanwalt- schäft die Eröffnung der richterlichen Voruntersuchung btan» tragt worden. Auch gegen Rühe ist nunmehr der richterlich^ Haftbefehl erlaßen worden. Amtliche Anzeigen. Am 9. Januar, »arm. 11 Uhr, sollen in Lauter 1 Pope» »lewer, iwffe mW verschiedene Textilwaren öffentlich meistbietend versteigert werde». Sammelort der Bieter: Restaurant zur Deutschen Lich«. Schwarzenberg, .den 7. Januar 1925. , Der Gerichtsvollzieher de» Amtegericht». Der neue Reichslagspräsident. ZumPr äs identen desDeutschenReichstags wurde Hr. Paul Löbe gewählt, Sozialdemokrat, gelernter Schriftsetzer, späterer Redakteur der „Breslauer Volksmacht". Eine ihm nahestehende Seite schildert ihn wie folgt: Ein kleiner Kerl mit schwarzem Haar, nnt schwarz umrandeter Hornbrille, mit schwarzsm Rock, mit schwarzem Schlips und mit flinken Bewegungen. Bald eilt er hier- hin, bald dorthin und grüßt freundlich, während die - Rockschöße flattern, nach allen Seiten. Stefs hilfsbereit. Stets auskunstswillig. Weiß in allen Ecken und Winkeln -es Hauses Bescheid. Kennt sich aber auch in allen Ecken und Winkeln der Menschen aus. Ist aus der Tiefe herauf, gekommen und hat day Leben gesehen .... Wenn man will, kann man ihn «her zum linken Flügel der alten Mehrheitssozialdemokratie zählen, als zur Mitte oder zum rechten Flügel. Man soll nicht glauben, daß ein Maus- chen, wenns lächelt, sich von der Katze einfangen lassen will. Die Katze ist die Reaktion, und mit der mag Paul Löbe, der Sozialdemokrat und Republikaner, im Gegen satz zu manchen seiner Genossen, parteipolitisch nichts zu tun haben. Da gibt es für ihn keine Verständigung... Das lächelnde Mäuschen Löbe ist aber mehr als ein ge wöhnlicher radikaler Sozialist. Er kann den Ruhm für sich in Anspruch nehmen, den Zerfall der sozialistischen Partei, der in: vergangenen Jahre im schönsten Gange war, aufgehalten zu haben. Er erfand das Reichsbanner Schwarz-rot-gold, das er schlauerweise nicht sozialistisch, sondern republikanisch aufzog. Und stehe da, sie kamen, die bürgerlichen Republikaner und fielen auf Hrn. Löbes Plan herein. Sie halfen der Sozial- demokratie moralisch wieder auf die Beine. Dazu fanden ü großmächtige Geldgeber, die an Deutschlands dauernder Be unruhigung Interesse hatten und die dieses Interesse durch (die Finanzierung des erhofften Bürgerkriegs bekundeten. Dor- häufig sitzen diese Herren allo in Untersuchungshaft. I Weiterhin ist der neue Präsident des Deutschen Reichstags »dadurch berüchtigt, daß er Arm in Arm mit dem Franzosen Barsch in Potsdam einzog — unter dem Schutze des Reichsbanners natürlich —, und daß er dadurch das nati 0 - Nal« Deutschland provozierte. Sein Charakterbild wird vollständig durch die Rede, die er vor einiger Zeit in Paris hielt. Er sagte dort u. a.: „M i t tiefer Bewegung bin ich nach Paris gekom men, in die Stadt, die jedem Deutschen heilig ist als di« Wiege der Menschenrechte ... Es ist die heilige moralische Pflicht der Deut schen, alle Schäden des Kriegs schleunigst wieder gut zu machen." So etwas ist also nun Reichstagspräsident in Deutschland. Gewählt wurde Löbe dazu mit den Stimmen seiner Partei, der Demokraten natürlich und — des Zentrums. Letzteres ließ den Katholiken Wallraf, den Präsidenten des ^vergangenen Reichstags, fallen und kürte den religions- lysenSemiten Löbe an dessen Stelle! Wodurch sich wieder einmal die nationale und religiöse Zuverlässigkeit der Reichs- iagsfvaktion des Zentrum« erwiesen hat. Wir glauben nicht, dgß die Mehrheit der Zentrumswähler die» billigen. ?lber auf die Wähler, das dumm« Doll, kommt es ja im neuen Deutschland nicht an. Sie sind Stimmvieh und weiter nichts. Wenn sie gewählt haben, haben sie ihre Schuldigkeit getan, und di« Gewählten gehen dann hin und erküren einen Paul Löbe zu ihrem Präsidenten, den Mann, der Paris als die jedem Deutschen heilige Wiege der Menscheninchte besingt, dasselbe Parts, in dem immer und immer wieder die Rechte der Deut- scheu vergewaltigt werden. Berlin, 7. Januar. Auf der Tagesordnung des Reich «. tage» steht an erster Stelle die Wahl des Präsidenten, welch« durch Stimmzettel vorgenommen wird. Die Abgeordneten werden ausgerufen und -eben dem Schriftführer ihre Stimm zettel ab. Ls kandidieren die Abg. Löbe (Soz.), Wall raf (Dntl.), v. Kard 0 ff (D. Vpt.), Thälmann (Kom.). Um 3 Uhr war die Abstimmung beendet, und die Schrift führer begannen mit der Zählung. Um 3,15 Uhr verkündet der Alterspräsident das Ergebnis der Wahl. Don den 4S3 Abgeordneten haben 447 ihre Stimme abgegeben. Di« abso lute Mehrheit beträgt also 224. Es haben erhalten der Abg. Löbe (Soz.) 231 (lebhafter Beifall), der Abg. Wallraf 112, der Abg. v. Kardoff (D. Dpt.) 51 Stimmen. Die übrigen Stim men sind zersplittert. Der Alterspräsident stellt fest, daß Löbe damit schon im ersten Wahlgang zum Präsidenten des Reichstages gewählt ist. Löbe nimmt die Wahl an. Abg. Löbe nimmt dann, mit lebhaftem Beifall von der Mehrheit begrüßt, sofort den Präsidentensitz ein und dankt für das ihm durch die Wahl bewiesene Vertrauen. Im Gegen- satz zu früher sei jetzt auch das Amt des Reichstagspräsidenten zu einem Kampfobjekt der Parteien geworden. Der Präsi dent ist aber, so fährt der Redner fort, in dem Augenblick, wo er sein Amt antritt, zu voller Unparteilichkeit gegenüber allen Parteien verpflichtet. „Diese Unparteilichkeit gelobe ich hier mit." (Beifall.) „Dazu gesellt sich die Pflicht, die Minder- beiten zu schützen. (Rufe bei Len Kommunisten: Mit Hilfe der Polizei.) Der Schuß der Minderheiten ist nur möglich, wenn die volle Arbeitsfähigkeit des Reichstages gesichert und seine Würde gewahrt ist. Ich werde bemüht sein, diese Arbeits fähigkeit und Würde des Reichstages zu wahren und erbitte dazu Ihre Mitarbeit." Der Präsident erinnert dann an die großen Aufgaben, die dem Reichstage bevorstehen, an die Wirtschaftsverhandlungen und an die Aufwertungsfrage. Er gedenkt zum Schluß der verstorbenen Abgeordneten Dr. Dü ringer ,(D< Ppt.),und Mallewiß (Dtttl.) un- Mmt ihre Der-, dienste. Der Präsident legt scharfen Protest gegen die unge rechtfertigte Besetzung des deutschen Landes ein und schließt nist einem Dank an den Alterspräsidenten und den bisherigen Präsidenten Les Reichstages, der vor Schwierigkeiten gestan den habe, wie noch nie ein Reichstagspräsident.. Es folgt dann die Wahl der drei Dizepräsiden- ton. Abg. Schulz-Bromberg (Dntl.) schlägt im Namen der Deutschnationalen Dolkspartei den Abgeordneten Graef- Thüringen zum 1. Vizepräsidenten vor. Da die Kommunisten gegen die Wahl durch Zuruf Einspruch erheben, muß Zettel- wähl erfolgen. — Bei der Wahl zum 1. Vizepräsidenten wur den 444 Stimmen abgegeben. Davon waren 48 ungültig und 47 unbeschrieben. Auf den Abg. Graef- Thüringen (Dntl.) entfielen 247 Stimmen, auf Dr. Bell (Ztr.) 116, auf Thäl- mann (Kom.) 28. Zersplittert waren 5. Einer lautete auf Adolf Hitler (Heiterkeit.). Der Abg. G> aef - Thüringen (Dntl.) ist damit zum 1. Vizepräsidenten gewählt und nimmt die Wahl an. Präsident Löbe teilt ergänzend mit. daß im ersten Wahlgang noch Stimmen erhielten: Thälmann (Kom.) 35, Graf Westarp (Dntl.) 11, Fehrenbach (Ztr.) 5, Kahl (D. Vpt.) und Dr. Hoefle (Ztr.) je l. Zum 2. Vizepräsidenten wird durch Zuruf der Abg. Dr. Bell (Ztr.) gewählt, zum 3. Vizepräsi denten Dr. Rießer (D. Dpt.) Auf der Tagesordnung steht dann die Beratung der kom munistischen Anträge, betreffend die Haftentlassung der kommunistischen Abgeordneten. Abg. Fehrenbach (Ztr.) schlägt vor, diese Anträge ohne Debatte dem Geschäftsordnungsausschuß zu überweisen. Damit sei den verhafteten Abgeordneten am besten gedient. Sollten die Kommunisten auf einer Diskussion bestehen, dann wir- er beantragen, den Gegenstand von der Tagesordnung abzuseßen. Abg. Koenen lKom.) hält eine kurze Begründung für notwendig. Auf die Frage des Präsidenten erklären die Kom- mu nisten, daß sie auf die Degründungsrede nicht verzichten wollen. . - Der Präsident schlägt vor, die nächste^ Sitzung am Don- nerstag nachmittag 3 Uhr abzuhalten mit der'Tagesordnung: Klein« Vorlagen, Anträge der Deutschen Dolkspartei auf Re- Vision der Geschäftsordnung. Abg. Graf Westarp (Dntl.). Angesichts des eklatanten Vertragsbruches hinsichtlich der Räumung der Kölner Zone könne von weiteren Handelsvertragsverhandlungen/ mit Frankreich nicht die Rede sein. Da» jetzige Kabinett habe nicht bi« Befugnis, noch Entscheidungen zu treffen, die der künftigen Regierung vorgreifett würden. Der Redner bean tragt, auf die Tagesordnung -er nächsten Sitzung die Ent gegennahme einer Regierungserklärung zu setzen. Reichsaußemninister Dr. Stresemann erklärt, daß auch die in Demission befindliche Regierung die unbedingte Pflicht Hätte, di« Note Der Außenminister erki tigen Ausschuß Ausku das größte Gewicht da: stehenden schweren Eni, des Reichstage» ausspricht. «-»«dtetwepiti P n »L s-s-a-su»« 11). «Mitin» »1 »r »k » »m> KM« PM. ««»la—»U>» X», ««,»«1» 1»». str »k »0 mo» KM« »»U.L«I»oUi«tl, «5, vm»«»!»»« »»Nrftmitz. »»«chkk»»«»! «es. Senkt» k^tr—a»i»t»> ««, »Md. WWmWecmg ml MMM SimlsMeii«. Donnerstag, den 13. Januar lS2S, von vorm. ^10 Uhr an, in d«r Bahnhofswirtschaft zu Annaberg. Klötze: 14946 fi 7—17 em, SH m lang nlit 437,19 fm; 1623 fi 7—12 cm, 3H in lang; 1172 fi 13—15 cm, 3H-4,9 m lang; 836 fi 16—22 em, SH—4,6 m lang; 83 fi 23—29 am, 3,3—4,0 m lang; 4 fi 30/pp, SH —4,9 m lang, insgesamt 249,97 fm. SYS bu 7—12 em, 3,6—4,6 m lang, 16,71 fm; 117 bu 13—13 vm, 3,0—5,0 m lang, 7H5 fm; 49 bu 16—22 cm, 3,9—5,6 m lang, 5,14 fm; 5 bu 2S/pp em, 2,9—4,9 m.. lang, 9,84 sm. Einzelhölzer in den Abt. 6, 8, 11, 13, 19, 29, 33, 36, 39, 41, 48, 45, 46, 51, 52, 53, 56, 39. — Derbstangen : 3491 fi 8—9 cm, 197 fi 19-12 cm, 6 fi 18—13 cm mit insgesamt 75,59 fm. Durchforstungen Abt. 6, 18, 29, 85, 39, 41, 46, 51, 52, W. — Reisstang « n: 28145 fi 2 cm, 19 459 fi 3 vm, 14 869 fi 4 cm, 3329 fi 5 cm, 4325 fi 6 cm, 3339 fi 7 cm. Durchforstungen Abt. 13, 29, 35, 39, 41, 48, 45, 46, 51, 52, 53. Forstamt Reudorf. Forst kaffe Schwarzenberg. Nr. 7.,