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Punkt 6 wird von der Tagesordnung abgeseht, da die Er örterungen noch nicht abgeschlossen sind. Kenntnis nimmt man non der Einladung des Turnvereins .Frisch auf" zur Feier seines 20 jährigen Bestehens, verbunden mit Plahweihe am 19. und 20. August und von der Einladung zum Bezirks-Fcuerwehr-Berbandstage am 27. August. Weiter wird Kenntnis genommen von der Abrechnung über den Müllerschuldach-Umbau. Die Gesamtkosten betragen 144 422 Mark. Sie verringern sich um 4785 M. für das verkaufte Alt zink und enthalten auch 36 837 M. für nicht direkt zum Dach gehörige Arbeiten, die gleichzeitig, zum Teil im Dachraum, vor zunehmen waren. Durch frühzeitigen Ankauf des Schiefers und des Zinkblechs sind der Stadt nach fachmännischem Ausspruch 150 000 M. erhalten worden. Gleich dem Rat überweist man die Sache dem Finanzausfckuß wegen der Deckung, da die ur sprünglich vorgesehenen Mittel nicht reichen. Vem 29. 5. bis 31. 5. war eine auf einem Uebunasritt be findliche Reichswehr-Abteilung hier verquarkiert. Es handelte sich uni 6 Stabsoffiziere, 10 Hauptleute, 10 Unteroffiziere, 14 Mann und 30 Pferde. Da es nur wenige Leute waren und von der ReichSwehrrerwallung möglichste Zusammenlegung ge wünscht Ivar, legte man die Offiziere in die Gasthäuser, Änier- offiziere und Mannschaften in die Herberge zur Heimat. Lils Entschädigung schlägt der Ausschuß vor: Für einen Stabsoffizier 10 M„ für einen Hauptmann 8 M„ für einen Unteroffizier oder Mann 6 M. und für ein Pferd 3 M. Man bewilligt zwar vorläufig die entstehende Ausgabe von 664 M.. ersucht aber den Rat, von ter Reichswehr Uedernahne der Eesamtkostcn oder doch mindestens zeitgemäße Erhöhung des von dieser gewährten Berpfleggeldes zu erbitten, das z. B. für einen Mann ganze 9 Pf. und für ein Pferd 3 Pf. betrügt. (Vom Rrüstenden wurde angeregt, den Salz für Unteroffiziere und Mannschaften zu er höhen mit Rücksicht darauf, das; nicht die Gesamtheit mit der Einquartierung belastet worden ist, sondern nur ein einzelner, also die Herberge zur Heimat, die noch dazu an sich mit jedem Pfennig zu rechnen habe. Soweit Gasthäuser in Frage kämen, hätten diese ja jedenfalls an sich einen Ruhen von der Ein quartierung gehabt. Die Anregung hatte aber keinen Erfolg.) Bereits in einer früheren Sitzung wurde einmal davon ge sprochen und — irren wir nicht — auch Einverständnis damit erklärt, das; auch die hiesige Girokasse Personalkredit gewähren solle sauf Wechsel, gegen Hinterlegung von Wertpapieren, ins besondere auch kurfriftige Darlehen überhaupt). Sie sollen dem ortsansässigen ehrlich arbeitenden Gewerbe dienen. Etwa daraus entstehende Verluste trägt die Zentrale, wenn die Gewährung der Darlehne ordnungsmäßig, d. h. mit der nötigen Gewissen haftigkeit erfolgte, lieber diese Darlehen hat ein besonderer Ausschuß zu befinden, deni bestimmungsgemäß der Bürgermeister als Vorsitzender, der 1. Girokassenbeamte und 3 Einwohner an zugehören haben, als welche Skadtrat Schwind, Stadtverordneter Nitzsche und Kaufmann Standfuß gewählt w-rden. (Ungedeckter Kredit darf nur gewährt werden auf einstimmigen Be schluß des Ausschusses.) Der Zinsfuß für alle Kredite wird ab 1. 9. auf 8 9L festgesetzt. Abermals beschäftigt sich das Kollegium mit dem geplanten Badehaus am Großen Teich. Der Bau-Ausschuß hat eine neue Planung hergestellt, wonach das HauS 9 Meter lang werden soll <4 Meter für jedes Geschlecht und 2 Aborte). Die Kosten hierfür sind mit 37 000 M. vorgesehen unter der Voraussetzung, daß der städtische Forst das benötigte Holz für 4000 M. (5 Kubik meter je 800 M.) liefert, was geschehen soll. Da die Stadt verordneten in ihrer letzten Sitzung den Wunsch aussprachen, die 19 000 M. des Etats möchten nicht überschritten werden, der Rat auch seinerseits die Kosten für zu hoch hält gegenüber dem, was damit erreicht wird, schlägt er vor, nur einen Abort und eine Breitwand herzustellen, die es verhindert, daß die sich Auskleidenden von der Straße aus gesehen werden. Nach längerer Aussprache beschließt man demgemäß. Die Wand soll mit Haken und zum Schutze der dort aüfbewahrten Kleider mit einem schmalen Dach versehen werden. Der Geldentwertung begegnend erhöht man die Abgaben von Lustbarkeiten an die Armenkaste. Sie sollen betragen slir öffentliche Tanzmusiken an regelmäßigen Tanzlagen (das sind die Sonn- und Feiertage) bis 12 Uhr 20 M., nach 12 Uhr bis 150 M.; für dergleichen an anderen Tagen 30 M. bis 200 M; für nichtöffentliche Tanzmusiken bis 12 Uhr 20 M„ nach 12 Ubr bis 300 M.; für Maskenbälle und Kostümfeste 50 bis 1000 M; für Musikaufführungen, Gesangsvorlräge usw., für Theater, Kino, Zirkus usw. 5—500 M. Die Höchstsätze kommen augen blicklich nicht in Anwendung, sondern sind auf die weitere Geld entwertung zugeschnikten. Die sonstigen Bestimmungen des betr. OrtsstatutS, wie Befreiungen usw., bleiben bestehen. Weiter werden die Haslkosten auf 20 M. täglich festgesetzt (bisher 4,35 M.). Auf daS Gesuch des Bezlrksschornsteinfegermeislers um Er höhung der Kehrlöhne bewiliigt man ab 1. 7. 500 Zuschlag zur Grundlaxe. (Zugrunde gelegt sind dabei zwei Gesellenlöhne von 1400 M. und ein Meistereinkommen von reichlich 2000 M. wöchentlich.) Ebenso erhöht man auf ein Gesuch des Krankenhaus verwalters das Bekösligungsgeld für Kranke (bisher 18 M.) ab ' 1. 7. auf 30 M-, av 1. 8. auf 36 M. und für Armenhaus- j bewohner (bisher 8 M.) ab 1. 7. auf 20 M., sowie die Kranken- . Haus-Verpflegkosten ab 15. 8. von 40 auf 80 M-, bei Einzel- j zimmer von 80 auf 160 M. Die Regelung der Beseitigung von Tierkadavern erfolgte : bisher in Uebereinstimmung niit dem Bezirk. DaS soll auch weiter geschehen. Man stimmt deshalb dem Vorschläge zu, daß - die Kosten für Abholung der umgestandenen Tiere usw. nfcht mehr von dem betroffenen Tierhalter getragen werden, sondern auf sämtliche Viehbesiher umgelegt werden, die nunmehr jähr lich für ein Stück Großvieh (Pferde über 3, Rindvieh über 2 Jahre) 1 M. und für ein Stück Kleinvieh 50 Pf. zu zahlen haben. Maßgebend ist die letzte Zählung. Betreffs der Kon fiskate soll es in Dippoldiswalde bei dem bisherigen Verfahren vlelben. . - c» »Ä Hierauf nichtöffentliche Sitzung. O^'MchcS M- EiichfiWes Dippoldiswalde. Das schlechte veränderliche Wetter der letzten acht Wochen hält, trotzdem die sieben Wochen nach dem Siebenschläfer nunmehr vorbei sind, leider immer noch an. Es scheint fast, als ob wir in diesem Jahre zwei- f mal Siebenschläfer gehabt hätten. Die Aussicht für den s morgenden Sonntag, an dem der Turnverein «Frisch auf" sein 20 jähriges Stiftungsfest sowie die Weihe seines Turn platzes abhaltcn wird, sind nicht die besten, wenn sich auch j in der jetzigen Zeit im Handumdrehen viel ändern kann. — Der Besitzer des Unglückshundes, Kaufmann C. Heyner, ' ersucht uns uni die Aufnahme folgender Zeilen: Zu dem j Unfall auf der Mühlstraße wird mitgeteilt, daß der Hund ! bellend an der rechten Seite des Rades gelaufen ist, ohne ! Rad und Radfahrer zu berühren. Der Besitzer des Hundes , bot dem Verunglückten Hilfe an, welche jedoch großer Schmerzen j zufolge abgelehnt wurde. Der Wunsch des Verletzten Herrn i Götting zu holen wurde entsprochen, indem der Frau Götting - die Mitteilung von dem Unfälle gemacht wurde. Schmiedeberg. Ein Radfahrer, am Freilag in Begleitung : einer Dame auf der Fahrt nach Hennersdorf begriffen, siel : in der Pöbelialstraße ohne äußere Veranlassung (Herzschlag) s tot vom Rade. Es handelt sich — so wird erzählt — um einen 30 Jahre allen Eisenbahn-Inspektor aus Heidenau. Nrcdsrstaueüdorf. Selbstmordgedanken zeigte hier ein : Hüsch, ein Sechsender, eine hier äußerst seltene Erscheinung, s Er kam am Hellen Tage Ende voriger Woche vom Frauen- s berge her über die Felder, übersprang die Hecke ap dem ain t Ortsansgauge gegen Oberfrauendorf gelegenen Steinbruck) j und stürzte, sich überschlagend, etwa 15 Bieter in die Tieje. ! Er hatte sich der Art verletzt, daß er abgestochen werden mußte. Das Tier, dessen Unterkiefer zerschmettert und dessen rechte Stange nicht mehr fest war, ist keinesfalls gehetzt oder verfolgt worden. Nehefeld-Zamchaus. Am Sonntag fand die Enthüllung des Ehrenmals für unsre Helden und die Uebergabe desselben an die Gemeinde statt. Von sinnigem Geiste entworfen, von Künstlcrhand ausgeführt, erhebt es sich am Aufgang zum Jagdschloß, nahe der Straße. „Den Toten zur Ehr, den Leben den zur Lehr, den Kommenden zur Nacheiferung", das ist der Spruch, der auf der Vorderseite eingemeiselt ist in weit hin sichtbarer Schrist, sodaß jeder, der die Straße dahinzieht, ihn lesen, auf der stillen Wanderung überdenken und ihn sich zum Leitsatz seines völkischen Tuns erheben kann. Möge von dem Fels der Heldengeist unsrer heiligen Toten auf uns und alle, die ihre Schritte vor ihm hemmen, herüberströmen, da mit wir dessen fähig werden, was sie getan: Unseres deutschen Vaterlandes Wohl höher zu stellen als unser Herz. Kreischa. In der letzten Gemcinderatssitzung wurde mit geteilt, daß die Gemeiudehaushaltpläne mit 1276 440 M. Einnahme und 1383 614 M. Ausgabe abschlicßen, während das Eemcindevermögen auf 490624 M., die Gcmeindeschulden aber auf 549 219 Bk. sich belaufen. Nadenau. Der Haushaltplan der städtischen Kassen schließt bei 4 873 323 M. Bedarf und 3 811398 M. Deckungs- Mitteln mit 1061 925 M. Fehlbetrag ab. Dresden, stm Hinblick auf den Wiederbeginn des Schul unterrichts und auf das verhängnisvolle Ucbcrhandnehmcn der Nonncnplage hat das sächsische Kultusministerium eine schon früher erlassene Verordnung erneut in Erinnerung ge bracht, in der folgende Maßnahmen zur Bekämpfung der Nonne empfohlen werden: Das schon jetzt bedenkliche Auf treten der Nonne in Sachsen, insbesondere in den an die Tschecho-Slowakel angrenzenden Bezirken, macht es er forderlich, daß sofort beim Erscheinen der Falter ein nach drückliches Sammeln in die Wege geleitet wird. Dies ist nur mit Zuhilfenahme der Schulkinder möglich. Falls hierzu die Notwendigkeit auftritt, und das ist vornehmlich in den Monaten Zull und August zu erwarten, werden die Bezirks- schulämtcr, sowie die Direktoren, bezw. Kommissionen der höheren Lchranslallen ermächtigt, zu genehmigen, daß auf Antrag der Forstverwaltung Schüler, die sich mit Zustimmung der Erziehungspflichtigen am Sammeln beteiligen wollen, vom Unterricht befreit werden, soweit dies unumgänglich ist. Es ist aber darauf zu achten, daß den Schülern bei ihrer j Tätigkeit Schuh und Schonung zuteil wird. Die Teilnahme von Bolksschülern hat sich auf Schüler der Oberstufe zu beschränken. Erwünscht wird es sein, wenn sich Lehrer frei willig in den Dienst der Sache stellen und durch Beauf sichtigung der Kinder an der Bekämpfung der Nonnen gefahr Mitwirken würden. Leipzig. Bisher schien das Leipziger Gebiet von der Nonnengefahr verschont. 2n den letzten Tagen sind aber auf Lindenthaler Flur von einem Spaziergänger Nonnen falter an Pappeln beobachtet worden. Chemnlh. Von einem Betrunkenen aus dem Zug gestoßen wurde eine Frau, die auf der Plattform des nach Annaberg abfahrenden Personeuzuges stand. Sie blieb bewußtlos zwischen den Gleisen liegen. Colditz. Eine wackere Tat vollbrachte der Postschaffner Schälich. Als er am Muldeufluß entlang kam, wurde er von Kindern angerufcn, daß ein Kind im Wasser treibe. Schnell entschlossen sprang Schälich in voller Kleidung ins Wasser und rettete das Kind. Nachträglich wurde sestgestellt, daß es der 5 jährige Knabe seines Kollegen war. Bad Elster. Seit Dienstag beträgt der Preis für eine Fahrt mit dem staatlichen Kraftwagen Bad Elster, Ort bis Bahnhof 15 Mark. (!). Elsterberg. Der hier abgehaltene Steinmüllertag war von 80 Namensvettern aus Sachsen und den angrenzenden Freistaaten besucht. Der Zweck des Zusammenschlusses soll in der Pflege des Familiensinnes, Auflebung der bestehenden Stiftungen, Unterstützung Hilfsbedürftiger zum Ausdruck kommen. Der nächste Familientag wird 1923 in Pausa stattfindcn. Schönberg bei Brambach. Am Donnerstag vormittag gegen 10 Uhr wurde hier der Leiter einer Bankfiliale in seineinDienstzimmer von zwei Unbekannten überfallen und mit einer Eisenstange zu Boden geschlagen. Dem Verbrecher sind etwa 300 000 Mark und eine braune Aktenledertasche in die Hände gefallen. Die Täter sind leider unerkannt entkommen. Man erfährt von dem Ueberfall noch folgendes: Die beiden Verbrecher kamen etwa Ori2 Uhr in das seit Pfingsten in Schönberg eröffnete Filial-Bankgeschäft der Firma Rein hold L Laukner in Brambach, um 18 Kronen wechseln zu lassen. Als der Bankbeamte, Namens Kratzsch aus Asch, das Geld wechseln wollte, schloffen die beiden die Türe zu. Während der eine dem Beamten die Pistole auf die Brust setzte, schlug ihm der andere mit einem scharfen Gegenstand auf den Kopf, so daß er bewußtlos zusammenbrach. Hierauf raubten die Eindringlinge den Gcldschrank aus, in dem sich etwa 300 000 Mark in Kronen und in deutschem Gelds befanden. Das Geld packten sie in eine dem Bankgeschäft gehörende Ledcr- tasche und verschwanden. Als der Beamte nach etwa zehn Minuten wieder zur Besinnung kam, machte er sofort der Behörde von dem Vorfall Mitteilung. Die Gendarmerie setzte auch unverzüglich alle Stellen in der Nachbarschaft, haupt- sächlich^enseits der Grenze, von dem Raubüberfall in Kenntnis. Der Bankbeamte Kratzsch, der eine nicht unerhebliche Wunde am Kopse davongetragen hat, erkannte von den beiden etwa 25 Jahre alten Menschen den einen wieder, der schon vor vier Wochen einmal in dem Bankgeschäft Kronen zur Um wechslung vorgelegt hatte. Man vermutet, daß sich die beiden auf Fahrrädern in der Richtung nach Brambach zu entfernt haben. Oelsnitz i. V., 17. August. Ein guter Fang gelang gestern abend auf dem hiesigen Bahnhof. Hier wurden ein aus Pilsen gebürtiger Mann und 38 Frauen festgenommen, die Waren im Werte von über 25 000 Mark bei sich hatten, welche sie nach der Tschechoslowakei ausführen wollten. Außer dem hatten sie noch viele Kronen bei sich. O- Auerbach. Durch ruchlose Hand ist das auf dem hiesigen Neumarkte stehende Kriegerdenkmal schwer beschädigt worden. Der Sockel des Obelisken zeigte zwei große Vronzereliefs, deren eines einen Sohn unserer Stadt, den Freiheitskämpfer Ackermann, an der Bahre seines fürs Vaterland gefallenen Freundes Theodor Körner zeigt, während das andere eine Szene aus dem Feldzuge von 1870 darftellt, deren Held gleichfalls ein Sohn unserer Stadt, der nachmalige Kriegs- Minister Edler v. d. Planitz, war. Das eine dieser Reliefs ist, jedenfalls in der Nacht, mit Gewalt losgewuchtet worden. Bei dem Versuche, das gleiche auch bei dem anderen zu tun, ist der Täter offenbar gestört worden. Man fand das erstere lose an den beschädigten Sockel angelehnt. Das zweite war noch mit ihm verbunden, aber auch schon beschädigt, weshalb es dann von einem hiesigen Schlossermeister voll ends abgenommen werden mußte. Löbau. Um die ausgeschriebene Bürgermeisterftelle sind 35 Bewerbungen eingegangen.