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Nr. 207 Freitag, am 5. September 1930 96 Jahrgang angen it des Der >e, de- eiser- m Ge- e ver- ck her- r Am- Me gewaltigen Orkanschä-en in San Domingo. London, 4. September. Der Schaden in San Domingo be trägt nach den ersten vorläufigen Schätzungen über 60 Milli onen Mark. Das amerikanische Mote Kreuz hat drahtlos dem amerikanischen Gesandten in Domingo 1S000 Dollar zur ersten Hilfe zur Verfügung gestellt und bietet weitere Gelder an, sobald es Über die Höhe -er notwendigen Beträge -unter richtet ist. In der Stadt ist kaum ein Haus verschont ge blieben. Waiz- gleich- lbahn- Form. Walze s Jn- gegeben. Seifersborf. Am kommenden Sonntag begeht die Kirch gemeinde Seisersdorf ihr Erntedankfest. Trotzdem das Wet ter während der grüßten Ernte viel zu wünschen übrig lieh, «u^lgenprett: vl« « Millimeter »re«, vetltzeU« !S Neichtpsennige Eingesandt und Neklamen X) NeichSpfennige 900 Verletzte — Furchtbare Schreckensszenen — Hungersnot Newyork, 5. September. Nach Meldungen aus Santo Momlngo. wird die Zahl der bei der wirbelsturmkatafirophe ums Leben Gekommenen auf ZOO, die der Verletzten aus SOO geschätzt. Die Stadt soll beinahe gänzlich zerstört sein. Die gesamte Armee wurde für die Rektungsarbelten auf- geboten. Vie Verbindungen der Stadt mit den übrigen Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. In vergangener Nacht war das Ther mometer bis auf 4" herabgesunken. Dippoldiswalde. Bor dem hiesigen Amtsgericht hatte sich gestern der Irisforscher Kurt Matthäus aus Oelsa zu verantworten, weil er seine beiden impspflichtigen Kinder trotz wiederholter amtlicher Aufforderung ohne gesetzlichen Grund von der Impfung fernhielt. Vom Gemeinderat Oelsa erhielt er deshalb eine Strafverfügung über 50 AM. Da gegen legte er Einspruch ein und beantragte gerichtliche Ent scheidung. In der gestrigen Hauptverhandlung wurde er kostenlos freigesprochen. Auf Grund ärztlichen Zeugnisses war der Termin zur Impfung des Kindes um ein Jahr hin ausgeschoben worden; der Strafbefehl war aber vor Ablauf Lieser Frist ergangen. — Der Arbeiter Bruno Weber, der Invalid Fritz Röthig und der Arbeiter Artur Otto, sämtlich in Lungkwitz, waren angeklagt, wiederholt aus Wäldern Holz und andere Bodenerzeugnisse zum Zwecke der entgeltlichen Veräußerung entwendet zu haben und erhielten deshalb Strafbefehle Weber über 16 AM., Röthig über 9 AM. und Otto über 14 Tage Gefängnis. Gegen diese Strafbefehle leg ten die Beschuldigten Einspruch ein. In der gestrigen Haupt verhandlung wurden Röthig und Otto kostenlos -freige- sprochen. Gegen den Angeklagten Weber wurde das Ver fahren abgetrennt und die Verhandlung vertagt, da sich noch weitere Erörterungen erforderlich machen. Dippoldiswalde. Vom Montag bis gestern wurde hier im .Goldenen Stern' an jedem Abend- von 8—11 Uhr ein Steuerbuchsührungskursus abgehalken, an welchem sich über SO Damen und Herren aus allen Branchen -beteiligtem Der Leiter des Kursus gab über eine regelrechte Buchführung allerlei Erläuterungen, für die alle Teilnehmer reges In teresse an den Tag legten. Der -Kursusleiter verstand es, auch an Hand von praktischen Ausführungen seine Teilnehmer zu fesseln und ihnen alles unbedingt Nötige in Sachen der Steuererklärungen beizubringen. — -Kleine Umbauten haben die Garderobeoerhältnisse in -er .Reichskrone' und den Saaleingang ganz wesentlich-ver bessert. Durch Verlegen -es Waschhauses nach dem Keller sind an die bisherige Garderobe angrenzende Räumlichkeiten freigestellt worden. Sie erhielten entsprechende Einrichtung und große Schiebefenster nach der nun als Ankleideraum dienenden Garderobe. Dadurch ist eine rasche Garderobe- annahme und -abgabe, auch Sicherheit für die aufzubewah- renden Kleidungsstücke und auch mehr Bewegungsfreiheit der Saalbesucher beim An- und Ablegen Ler Ueberkleiüer ge wonnen worden. Windfangtüren nach der Gaststube und in den Saal ersetzen die früheren, Ml Türschließern versehenen Türen. Dadurch wird das störende Zuschlägen vermieden. Mit verhältnismäßig nicht zu hohen Mitteln ist eine ganz wesentliche Verbesserung geschaffen worden, für die jeder Saalbesucher der Besitzerin der Aeichskrone dankbar sein wird. — Die Ar-Ni-Lichtspieie bringen diesmal ein packendes Schauspiel .Liebelei' und natürlich das übliche große Beiprogramm. — Eine Unterstützung von 50000 Banden (Bolts- und Jugendschriften) stellt die Gesellschaft für Volksbildung (Berlin N. W. 40 Lüneburger Str. 2l.) aus der von ihr verwalteten Rickert-Stiftung unbemittelten Volksbüchereien, hie Mitglied der Eelellschaft sind, zur Verfügung. Von den gebundenen Büchern ist in der Regel der Einband zu ent schädigen, einige Bücher werden auch völlig unentgeltlich ab gegeben. Die Stiftung besteht seit 1903 und hat bis Ende des letzten Geschäftsjahres 9828 Büchereien mit 210183 Bü chern unserstützt. 3m letzten Geschäftsjahr allein wurden Bü cher im Werte von RM. 53 603.— an 699 Büchereien ab- tt wl? frische r, die naht. Die Arbeit des Landmaunes hört nicht Ms. Die Saat fürs neue Jahr muß hinaus gebracht werden. Aber auch die Hackfrüchte sollen noch eingsholt werden. Vorerst einmal Gott Dank und Ehre am Erntedankfest. Der Kirchenchor wird zum Gottesdienst am Nachmittag den Schöpfer dafür loben! — Unter Leitung von Lehrer Grunicke und Kunath haben die Oberklassen der Volksschule zu Seifersdorf am Mittwoch während des Nachmittags und Abends eine Pilz- und Pflanzenausstellung in der Schule zu Seifersdorf veranstaltet. Schon am Dienstagmorgen zogen die Kinder unter Führung je zur Hälfte nach Ler oberen und unteren Heide, ausgerüstet mit Körbchen und Messer (was vor allem betont sei, den Kindern wurde gelehrt, die Pilze sachgemäß zu schneiden, um den Pflanzenstock nicht zu zerstören), um -Mr die Ausstellung hierfür sämtliche in unseren Waldern vorkommenden genieß baren und giftigen ungenießbaren Pilze einzuholem Auch die in unserem Erzgebirge vorkommenden Gewürz- un-Tee- pflanzen wurden gesammelt. Die Ausstellung selbst erfor derte viel Arbeit und Mühe, wurde aber glänzend- ausge- baut. Sämtliche Sorten waren bezeichnet; auf das Vorkom men wurde hingewiesen. Diese Ausstellung wurde auch zu schulischen Zwecken verwendet. Die hieraus hervor gegangenen schriftlichen und Malarbeiken waren sehr gut und beachtenswert; waren auch die Pilznachahmungen aus Plafielina und Ton. Am auch auf die Gefahren beim Pilze- fuchen hinzuweisen, hatte man in Spiritus aufgesetzte Kreuz ottern und Ringelnattern aufgestellt. Am Abend wurde diese wirklich gute und zweckmäßige Pilz- und Pflanzenausstellung von Seifersdorfer Einwohnern sehr gut besucht, was darauf schließen läßt, daß es sehr angebracht war, einmal eine solche Ausstellung der Oeffentlichkeit zu zeigen. Glashütte. Am Mittwochabend versuchte Glaserober meister O. Beier, Dresden, M. d. R., in einer von der Orts gruppe Glashütte der Reichsparkei Les -rutschen Mittel standes einberufenen Versammlung die von der Reichstags fraktion Ler WIrk-schaftspartei geleistete Arbeit zu -skizzieren. Der Redner entwarf auf Grund seiner sechsjährigen -Erfah rung ein Bild von der anfangs schwierigen Stellung der schwachen Fraktion, -le fast immer im zähen Kampf mit fast allen Regierungsparteien Liese auf die Folgen einer verkehr ten Steuer- und Sozialpolitik aufmerksam gemacht und ge warnt habe. Heute sehe man die Folgen in Form einer un- , geheuren Arbeitslosigkeit und einer erschreckenden -Zahl still- - stehender Handwerksbetriebe. Es war schade, daß er, um Metter küp morgen Etwas wärmer und dabei Temperaturunterschied zwischen- Tag und Nacht vermindert. Anfänglich noch heiter, dann auch wolkig. Vorübergehend beim Eindringen eines Schwal les ozeanischer Luft verstärkte Bewölkung und strichweise auch etwas Argen möglich. Schwache bis mäßige Winde auS südlichen bis -westlichen Richtungen. 3VV Opfer der Wirbelsturmkatastrophe Tropensturm über Santo Domingo oebel.^ l dem t dey unter! r Hel-! f und! ihren-! niede-i eitern -preßt n Ar- nschtei Auf-! den! merk-j ehrten ver- oebel, ;at es lang en zu »lägen chläge ÄckeK hraui Werd mung durch meter konnte'alles, und^ch'in^chttch^ gutem Zu- ! den Zuhörern einen Blick auf die Haltung der Partei in den stände eingebracht werden. Selbst Las Grummet ist bis auf > Fragen -er großen Politik m Ganzen Efen zu jassen, auf wenige Ausnahmen restlos in Lie Scheunen untergebracht. ; die ermüdete ^emmbM Nun weht der Wind wieder über die Stoppeln, der Herbst konnte. Denn diese Arbeit in den Ausschüssen, das Ver-wen- , Versteigerung. Sonnabend, 8. September, vormittags 10 Uhr, sollen im ge richtlichen Versielgerungsraume photographische Platten, Papiere und Stative, 2 Herren- und 1 Damenpel,, 1 Herrenpelzjacke, 2 Pelzmützen, 2 Pelzfutzsacke öffentlich und meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. Newyork, 5. September. Ein Tropensturm von 180 Meilen Stundengeschwindig- keit hat die Stadl Santo Domingo heimgesucht und große Verwüstungen verursacht. Der Kabelverkehr zwischen Santo Domingo und den Vereinigten Staaten ist unterbrochen, so daß über die Ausdehnung des Schadens und über die Frage, ob und wievlete Menschenleben zu beklagen sind, noch keine Einzelheiten bekannt wurden. Vach Meldungen aus Havanna soll der größte Teil Santo Domingos ver wüstet sein. Dec Sturm hat jetzt den Weg nach Halft ge nommen. Entgegen den anfangs gehegten Hoffnungen, daß Kuba von dem Wirbelsturm nicht berührt werden würde, äußert das Observatorium von Belen die Befürchtung, daß so wohl die Bahamainseln wie auch Kuba bedroht sind. Der Sturm bewegt sich zwar nur mit einer Geschwindigkeit von 16 Stundenmeilen weiter, aber das Zentrum dreht sich mit einer Geschwindigkeit von über 100 Meilen, so daß man mit schweren Schäden und auch den Verlust von Menschenleben, namentlich im Nordteil von Orient« und im Südteil von Guatanamo und Santiago, rechnen müsse. Tellen de« Landes find unterbrochen, Drücken zerstört ü die Straßen unpassierbar. Die Bezirke Djevaviua, Dua und San Carlos bilden gleichfalls einen TrümmerhaH Das Städtische Irrenhaus wurde dem Erdboden macht, und zahlreiche Geisteskranke, die un vonaekommen waren, rannten ln der Stadt wild umher, fi« schließlich vom MiliÄr wieder eingefaugen wurden. Z die Gebäude d« Zeitung „La Oplnlon" wurden —" Reaierungsbeamle und -le Zeitungen appellieren cm Hilfe Amerika«, da fich Hungersnot bemerkbar macht. Havanna (Kuba), 5. September. Aach Meldungen kleinen Znsel und Guadet« le», dle Radli Len für Hilfe- und Auskunftsuchende bei Regierungsstellen und Behörden (er nannte hierbei feine VermittettStigkett im Reichsarbeitsministerium -für Lie GkeÜe-nvermittler, Lie durchs Aenderung im Arbeikslofenverftcherungsgesetz ihrer Existenz beraubt werden sollen), hat die Mitglieder der Fraktion stark! in Anspruch genommen, aber auch manchen Erfolg erringen lassen. Er nahm zu allen schwebenden Problemen Stellung und rechtfertigte das bisherige Verhaften der Fraktion gegen über Len aus Ler Versammlung laut werdenöen Angriffen und versprach, in -Zukunft die Interessen des Mittelstandes noch energischer im Parlament zu vertreten, sofern Lie kom mende Mahl einen Mandatszuwachs bringt. — Vor zwei Jahren war hier ein Mensch beobachtet wor den, -er an jenen sexuellen Verirrungen leidet, Lie man mit! Exhibisio-niSmus bezeichnet. Neuerdings hat ein hiesiger Ziegenbesitzer in seinem etwas abseits -er Stadt gelegenen Stalle die Feststellung machen m üssen, daß mit Lem Tier So domie getrieben worden ist. Man glaubt, Lie beiden Fälle in Verbindung bringen zu müssen, un- der Polizei wird dar über Mitteilung gemacht werden. Dresden. 2m Organ des Sächsischen Gemeindetager werden folgende Aenderungen in der Krankenversicherung bekanntgi ^ben: Die Verordnung zur Behebung finanzieller, wirtschaftlicher und sozialer Notstände vom 26. Juli 193V (Reichsgesetzblatt TeU I Seite 311) ändert im 2. Titel dw 4. Abschnittes das Recht und Verfahren in der Krankenver sicherung. Hierzu ist besonders aufmerksam zu machen auf die Ausführungen über das Krankengeld in Ziffer 2d. Danach darf die Krankenhilfe nicht von der vorherigen Be zahlung der Gebühr für den Krankenschein und den Rezeptschein abhängig gemacht werden. Die Krankenkasse kann vielmehr eine rückständige Krankenschein gebühr durch Anrechnung aus das Krankengeld einziehen. Das gleiche muß auch für die Heilkostenbeteiligung gelten. Die Bezirksfürsorgeverbände haben somit keine Veranlassung, in Fällen, in denen ein Versicherter nicht in der Lage ist, die Kranken- und Rezeptscheingebühr zu zahlen, aus Mitteln der öffentlichen Fürsorge einzugreifen. . .„.-'M-!»!»—!— »'" xi,,,,,,,,,,,,,, Bezugspreis: Für einen Monat Ü.LN UM mit Zutragen, einzeln« Nummern l, «»ich«, pfenni«« :: Demelnbe - Verbands - Dirokont» Nr. 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