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/luer Tageblatt e»,u,»»r»I»I durch unser» »et,n frei In» hau, monatlich », Pf,. «,I »«r ««fchSstolloU, ad- a.holt monatlich 5» pfa.u.wdchrnt- üch I» Pf,. »,I Lor Post dostollt un» selbst ad,«halt ,I«rt«lj»hrUch l.d» Mt., monatlich t» pfä. durch »ou »rl,str«,«r frei In» hau» »lortot» Ehrlich !.« Mk., monatlich 74 Pf,, «rfchrint tii,iich In »onMI«a,,stnn. t»n, mit stuonahm,»onSonn-un» r«t,rta,«n. Unser» Z«Itun,,auo» kr»,«r un» ftu,,ad,stellen, sowie alle Postanstalt«« un» drtestr«,»» nehmen destellun,,« ent,«,«». /lnzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentliche« Unterhaltungsbeilage r Muer Sonntagsblatt. »EU7WTW Eprechstuvö» -»» sträaktt», mit Musneh»» »re Vomtta-e »chmltta-s 4—4 Uhr. — r Cetzedlall ftuerrzgeblrge. Ier,st>»»h»r -s. *!«« Ä» stufaal!^»,!^ Snteratä -lir «»»«langt «t,gefo»ät» Wauuftrlp» tcm» Orwähe Nicht grlrlstrt «rrür». m-?uWn7A'»M!?^ Nr. 168. Freitag» äen 23. Zuli ISIS. io. Jahrgang. reisung Warfthaus. Zortfchreltenöe Umklammerung -er rufflsihea Heere. — Petersburg -e-rohtt — Glegrelche Kämpfe -er Mrme» -es Erzherzogs Joseph Zer-luau-. — Scheiteru aller Uollealjcheu Magriffe la -er vkertäglgea Schlacht lm Sörzlsihea. — Uuzufrle-euhelt mit -offtes Kriegs- fähruug. — Mmerlkas Mutwortuote au Veuhchlaa-. Die Eink >, Vie gropeu Mgrlklege im orten. Das ungeheure Ringen, das jetzt im Osten aijf der Front von 1560 Kilometer Läng» vor sich «echt, wird von einem schwedischen OMier in der schwedischen Zeitung Stock holms Dagblad als die gewaltigste strategische Umfassung bezeichnet, welche die Welt bischer erlebt hat. Im Norden wird diese ungeheure Maßnahme von der siegreichen Offensive Hindenburgs und im Süden von den verbündeten deutsch-österreichischen Heeren durchgeMhrt. Bon der Gegend nördlich Kurschany, an der Windau, wo General v. Below die Windau überschritten und Tuckum genoni- men hat, nimmt die Bewegung ihren Anfang. Bei Lublin versuchten die Russen noch vor wenigen Tagen den Vor marsch unserer Heere durch «in starkes Angebot von Macht mitteln zu verhindern, da sie die Gefährlichkeit der deutschen Vorwärtsbewegung erkannt hatten. Gleichzeitig mit den offensiven Bewegungen an den Flügeln setzten aber ans mehreren Stellen der Front heftige Mmpfe ein, die ein Verschieben russischer Truppenmassen von einem Punkt zu einem anderen verhindern. Die Offensive zwischen B ug und Weichsel unter der Führung des GeneraHeildmar- schall-, v. Mackensen war nicht weniger erfolgreich, als der Angriff auf dem entgegengesetzten JLügeL, da es den deutschen Truppen gelang, bei Krasnostow, westlich des Wieprz und südwestlich von Lublin, die russische Front er neut zu durchbrechen. Durch die Lage der Stadt Krasnostaw wenig südlich von Chvlm, dem wichtigen rckssischenl Gisen- babnlnotcmpunkt, erhält dieser erneute russische Durchbruch ein« erhöhte Bedeutung. Durch diese Angriffe, denen noch das Borgehen des Generalobersten v. Woyrsch gegen di« obere Weichsel hinzugerechnet werden mutz, ergibt sich «in einheitliches Vorgehen aus dieser gewaltigen Front, das in der gesamten Weltgeschichte bisher einzig da steht. Auch in diesem Micge haben wir schon Kämpfe von ungeheuren Frontlängen erlebt. Schließlich kann die Schlacht im Westei auch als ein einheitliches Gefüge angesehen wer den. Aber hier sind es immer einige kleinere Abschnitte, die in das' Ringen einbezogem werden, während aus dem übrigen Teil der Front Ruche herrscht oder Kämpfe statt- rindsn, die nicht im direkten Zusammenhang mit den Vor- gängen an anderen Stellen stehen. Auch im Osten haben wir schon gleichzeitige AiMUe an mehreren Stellen erlebt und Kämpf« gesehen, die über Riesensvonten von mehreren hundert Kilometer Länge .sich ausdehnten. Da» gewaltige Schauspiel der Vorwärtsbewegung der gesamten Front von Kurschany bis Krasnostaw, von dem nördlichen Lauf der Windau bis zum Bug, bietet sich zum ersten Male dar, gleichzeitig nach einem und demselben Ziele strebend. Bor die'em Riesenkörper steht das russische Heer, das auff allen Teilen der großen Front in der letzten Zeit geschlagen wurde und sich jetzt kramphaft der gewaltigen Umarmung zu ent ziehen verbucht, von der es bedxoht ist. Die Rollen sind end gültig vertauscht. Früher versuchte da» russische Millionon- heer unsere tapferen, aber kleinen deutschen und österreichisch ungarischer. Scharen zu umarmen und zu erdrücken. Jetzt ist das russische Heer, nachdem alle dahingehenden Versuche an der Ueberlegenheit unserer Truppen gescheitert sind, der Gefahr der Umfassung ausgesetzt. Der Vormarsch der Deutschen auf Marschau. Laut Kölnischer Zeitung betont der militärische Mt- arbeite« vom Thristianiaer Movgenblad in einer Bespre chung über die große Bedeutung und die schwerwiegenden Folgen des Vordringens der deutschen Truppen bi» zur rus sischen Stellung bet Blonie-Evojek, Mit jedem Tage werde es klarer, daß die Russen baldigst genötigt sein werden, Warschau auszugeben, wenn sie sich nicht ebner Katastrophe auosetzen wollten. Die Ausgabe Warschaus be dinge aber auch die Aufgabe de« starken Blonte« Grojekstellung; die politischen Folgen des Falles von Warschau seien unberechenbar und sicher von größter Bedeutung für dm Ausfall de» ganzen Kriege». vedrohung Petersburg». Aus Petersburg wird gemeldet: Rustkoje Slqwo schreibt zensuriert, datz «in« Bedrohung von Petersburg nicht mehr zu leugnen sei. Die UniverMt Dorpat wurde auf Befehl der Regierung geschlossen and in da» Innere Rußlands verlegt. Neue «»»schrettung« in Petersburg. Die Krakauer Nowa Reform« meldet indirekt au» Petersburg über neue Gr » esse in der Wiüorgsr Bor ' ver «mcke lstle-tveri»» v»> beste! SrvZe» hauptquartlrr, L3. ^«U vor«. Vrftltchr» Kriegsschauplatz. tztMg« ü»»llg«»e»e»»llgUNt de» Feinde, nördlich und nordwestlich Souchez wurden lldtztwltst». In der Lhampazn« unternahmen wir in der Legend Perth», umfangreich» Sprengungen und defttzlt» di» IrichterrLnder. Zm Priester walde nacht» «i> ttlnurSsistder Vorstoß. Zn den vögelt» dauerten die Rümpfe fort. Lin ftlllä- Ilcher Kugelst gegen di» Linie Ltngekopf-Banenkopf nördlich von Münster ward» nach hefttgrm Nahkampf« vor und in -rn Strllon-en der Bayern und Mecklenburger Jäger »irßchgt- lchl»gt». r Gfstztere und «« Alpenjäger wurden dabet gt- t»»ge» genommen. Auch am Reichrackerkops griffen di« Franzosen tstolglo» an. Bei Metze,al warfen wir sie au» »in», vorgeschobenen Stellung di« wir, um Verlust« zu vermeiden, planmäßig wieder räumten. In Erwiderung der mehrfachen Beschießung von Thtau- eourt und anderer Ortschaften zwischen Maa» und Mosel nahm unser« Artillerie gestern ?0»t t Mo»ll»> llllttk ptlltk. Unser« slitgtk griffen da» Bahndreieck von St. hilair« in der Lham- pagn« an and zwangen feindliche Flieger zum Rückzug. Auch auf di» Rasim» von Leradmer wurden Bomben abgeworfen. Bei einem Luftkampf über Lanslan» wurde rin feindliche» Kampfflugzeug vernichtet. Gastlicher Kriegsschauplatz. In fillklllllk folgen wir dm nach Osten weichenden Ruffen unter fortgesetzten Rümpfen, bei denm gestern -»»0 Erlangen» gemacht uns Drei «rstdsttze, viele M«»ltl»»nv»gen und viel» Feldküchen erbeutet worden. Segen den Narew und di» ürllMlllWpMtNiMg voll lvrrscba« schoben sich unsere Armeen näher heran, vor Rozan wurden da» Volk Ivlllllltz und da» ivtkil tllVgi mit dem Bajonett gt»t>N»t, in letzterem wurden »Vo Gefangen« gemacht. Nächtliche Ausfälle au» Nowo-Geor« gi«w»k mißlangen. Sü-Sstlicher Kriegsschauplatz. Da» kvtstllktt lltk llitlchstl von Janowiec westlich von Kaztmierz bi» Vranica ist VS» stillste gtslllldttt- Im Daldgeläude südöstlich von Koziniec wird noch mit russischen Nachhuten gekämpft. üwltedt» wtlckttl Ullst llug gelang e» den verbündeten Truppen den rllkt» llilstirltllllst ätt Stglltk» an verschiedenen Stellen »U dltcht» und ihn dort zum ststcistllgt ru rwingr». Die dlutigr» verlune strk stuffr» sind llllßtrgtstSdllli» do». G-erste Heeresleltuug. vllgtßovl und ßarnllil-pf liegen 2 4 km nördlich von Münster, Sküllle» 10 km südlich Iwangorod. I , I stabt, wo sich deutsche Fabriken befinden. Auch französische Fabriken wurden Vollständig ausgeraulbt. Verleg»«, der russische« Residenz? Di« Rowoje Wremrja spricht nmerding» wieder davon, «» möge di« Residenz au» Petersburg n a ch dem In n e rn Rußland» verlegt werden. Ms Gründe Mr die Matz- regel gibt da« Blatt die strategischen Wirkungen des rus sischen Rückzuges an. Russische StugestLndnitze. Sämtlich« Kopenhagener Blätter -ringen «in von der russischen Zensur zugelassene» Telegramm, wonach die Russen et «gestehen, datz ihre Fronten mehrfach durchbrochen sind, der allgemeine Rückzug der russischen Ar meen unabwendbar ist. Mn Toll der Armeen be finde sich bereit» im Rückzug. war«, di« Nuss« verlier«. Zwei Artikel in der Rjjechch befassen sich Mi der ent setz lichen Ln« issenhett undLeilna-mlositz- leit der russi schen Bauern dem Kriegs gegenüber, was al» Ursache der Niederlage hingestellt wird. Deutsch- .land zeige, zu welch großartigen und unglaublichen.Ergeb nissen nm.i kommen könnte, wenn die ganze Bevölkerung organisiert sei. Das deutsche Beispiel müsse dringend der Nachahmung empfohlen werden. Da» ganze Geheimnis sei, daß da» gesamte Volk von einem Willen zum Stege durch- drung-n sei. Alle Berechnungen von Sachkennerin, daß Deutschland nach Ablauf von zehn Monaten völlig erschöpft sein würde, hätten sich als völlig irrig erwiesen. (M.T.B.) Eine neu« faustdicke russische Unwahrheit. Aus dem Großen Hauptquartier wird geschrieben: Nach einer Mitteilung in den Baseler Nachr. entblödet sich der russische Generalstab nicht, folgende Meldung zu perbveiten: Oesterreichische Soldaten de» 6. Korp», die in den ersten Tagen des Juli in der Gegend von CHiolm gvsangengsnom» men wurden, versichern, daß die Deutschen ist Raww-Rurika nordwestlich Lemberg 8000 russisch« vefastge«« füsiliert haben. Sie fügten bei, daß die al» Verstärkung «ingetroGenen Soldaten einen großen Friedhofs gesehen haben, wo alle diese Hingerichteten bestattet waren. G» wäre unangebracht, an eine von so niedriger Gesinnung zeugende Veröffentlichung auch nur ein Wort der Widerlegung zu v^chwandm. (W.T.B.) «er plündert in Frankreich? Exeelsior vom 7. Juli 1818 brachte folgende Notiz: Im Lauf; de» vergangenen März wurde in Verfolgung ge wisser Tatsachen bei Frau Proust in Paris Haussuchung üb gehalten. Dian sand Gegenstände verdächtigen Ursprung», vor allem zwei Ordonnanzrevolver samt Futteralen, alte Fayencen und Leinenzeug. Zur Verantwortung gezogen, erklärte die Frau Proust, daß ihr all da» von ihrem Manne, Adjutant Leim 70. Derritorialregiment, übermittelt worden sei, der dir Fayencen aus dem Schloß von Ecouen, wo seine Abteilung untergebrocht war, genommen habe. Gin Haft befehl wurde sofort gegen den Unteroffizier, der zur Front abgegangen war, erlassen: der Unteroffizier aber verübte, sobald er sich entdeckt sah, Selbstmord, indem er sich Awei Kugeln in den KM schoß, unter Beteuerung Heiner Un schuld. Seine Frau erschien gestern vor dem «Kriegsgericht unter Anklage der Mitschuld am Diebstahl durch Hehlerei. Rach dem Plaidoyer wurde Frau Proust fteigesiprochen. — Der Excelsior nennt da» einen dramntischen Ver. fall. Wir nennen es eine neue Bestätigung der bereit, genugsam erhärteten Tatsache, dahdiefranizösischen Soldaten im »igenen Land« plündern. Vorbereitung de» französische, Volke» auf de, russische, Zusammenbruch. Die Pariser Presse erklärt allgemein, der russische Rückzug sei ein wohlgedachtes strategisches Manö ver, aber kein Sieg der verbündeten Armem. Die KaO des russischen Heeres sei ungebrochen. Es sei letzten Endes gleichgültig, ob die Schlachtfont weiter noch Osten verlegt werde; denn die Russen feien bereit, bei der erst« Gelegen heit wieder offensiv vorzugehen. Di« RAumtung größerer Gebiete und Städte, wie Warschaus, habe weiter keine Be deutung. Charakteristisch Mr di« Auffassung der jftanzösischen Presse sind die Auslassungen der Information, welche schreibt: Die Deutschen und die Ocherreicher wissen genau, daß ihre Stege, wenn sie die Russen nur zurückdrüngen, mehr scheinbar als wirklich find. In dieser Meis« haben die Russen Galizien geräumt, ohne geschlagen worden zu sein. Ihre Armeen find immer noch intakt. Deshalb unternehmen die Deutschen und die Oesterretcher heute einen kühnen letz- ten versuch, die russische Front in Unordnung zu bringen, zu «rreitzen und die Stücke Einzeln zu schlagen. Aber die russische Stellung ist beut« besser denn je. Wenn das deut sche Manöver nicht gelingt, schon die Deutsch« einem furcht baren Unglück entgegen. — Di« französische Presse führt schließlich au», der Hauptzweck der deutsch« und österreichi schen Offensive sei der, durch Nivdeyzwingung der russischen Trupp-n Kräfte für große Operationen in Frankreich frei- zubokommen. Gin solcher Gtsvlg werde dm deutschen und österreichisch-ungarischen Waffen sicher nicht beschiedm Vein, w«il üben die russische Arm« nur zum' Rückzugs veranlaßt, aber nicht geschlagen werden,könne. (W.D.B.) Gin englisch« Urteil wer di« Lag» im Ost«. Daiib) Telegraph schreibt über den deutschen Marsch auf Warschau: Der Gedanke, datz die Deut-