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Pfg" Jnsertronsgebuhren ^0 Pfg., N^'oe Rabatt. Raum für den Mehrmaliger Anfga-^^ Lugau, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Herinsdorf, Bemsborf, 27. Jahrgang. Dienstag, den 23. October 1900 Reg. II 1'3/00. gegenkam. — Auch die Stadt Ernstthal Grafen Clemens als einen wohlwollenden trachten. Der hiesigen Armenkasse ging mäßiger Jahresbeitrag zur Unterstützung konnte den Gönner be- ein regel bedürftiger Gemeindeglieder zu. Auch als Patrouatsherr der St. Trinitatiskwche, in welcher er eine eigene Capelle inne hatte, stand der Graf unserer Stadt nahe und hat manchem Einwohner von hier mit Rath und That zur Seite gestanden. Seit gestern, Sonntag, hat die Trinitatiskirche halbmast mit Trauerflor geflaggt. Von heute an wird während der Dauer von 3 Wochen Mittags von 12—1 Uhr Trauergelüute erfolgen. Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Nachmittags. — Zu beziehe» durch die Expedition und deren Austräger, sowie alle Postanstalten. Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 1 Mk. 25 Pfg. incl. der illustrirten Sonntagsbeilage. Redaction und Expedition: Bahnstraßc 3 (nahe dem K. Amtsgericht). Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. T a g e 4 e f ch r ch t e. Deutsches Reich. — Der Kaiser hat in Homburg am 16. Oktober 264 Mannschcften unserer in Ostasien weilenden Schiffe vom Steuermann und Oberbootsmannsmaat bis zum einfachen Matrosen und Schneidersgast das Militär- Ehrenzeichen 2. Klaffe verlieben. Es sind Mannschaften der großen Kreuzer „Hertha", „Hansa", „Kaiserin Au gusta", der kleinen Kreuzer „Irene", „Gefion" und des Kanonenbootes „Iltis". Während von den Krmze-n etwa der neunte bis zehnte. Theil der Mannschaften dekorirt wurde, sind alle Mannschaften des Kanonen- bootes „Illis" ohne Ausnahme dieser Auszeichnung theilbaftig geworden. 108 Unteroffiziere und Mann schaften des Kanonenbootes nahmen an den heißen Kämpfen vor den Takuforts theil, 100 sind dekorirt worden, die übrigen sind gefallen. Kapitän Lans und Oberlcutnant zur See Hoffmann-Lamalsch, Edler von Waffenstein, der nach der schweren Verwundung des Kapitäns Lans das Kommando über das Schiff über nahm, haben übereinstimmend gemeldet, daß alle Mann schaften im vollsten Maße ihre Pflicht gethan, und so tragen sie auch alle, vom Steuermann Schmidt und dem Feuerwerker Lenz ar: bis zum Schneidersgast Reisen und zum Schuhmachersgast Wübbeling die kaiserliche Auszeichnung. Nur dekorirte Mannschaften auf einem Kanonenboote, das dürfte in der Geschichte der deutschen Marine noch nicht zu verzeichnen gewesen sein. — Ein Unglückstag. Der Reichstag ist ^be kanntlich auf Mittwoch, 14. November, einberufen. Der Tag, Mittwoch, befremdet insofern, als der Reichstag Auf Blatt 6 des Genossenschaftsregisters, betreffend die Erwerbs- und Wirth- schaftsgenosfenschaften, ist heute die mittelst Statuts vom 9. Juni 1900 errichtete Genossenschaft Eonsnnlvcreitt für Hohenstein-Ernstthal UN- Umgegend, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht in Hohenstein- Ernstthal eingetragen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der gemein schaftliche Einkauf von Lebens- und Wirthschaftsbedürfnissen im Großen und deren Ablaß im Kleinen, sowie die Anfertigung und Bearbeitung von Gegenständen für Hauswirthschaft lind Gewerbe zum Verlauf. Die von der Genossenschaft aus gehenden Bekanntmachungen sind im Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt zu veröffent lichen und von zwei Mitgliedern des Vorstandes oder vom Vorsitzenden des Auf- sichtsrathes zu unterzeichnen. Das Geschäftsjahr läuft vom 1. October bis zum weiteren gemeinsamen Vaterlande diente sein Name zum Schmuck lind es ist nicht überflüssig, gerade jetzt daran zu erinnern, daß der nun Verewigte am kaiser lichen wie am Königshofe in Dresden por^ona Kiakissima war. Der evangelischen Gemeinschaft ge hörte er bis in den Tod an als ein durch christlichen Wandel und lautere Frömmigkeit bewährtes Glied, das jederzeit mit offenen Herzen und offener Hand be sonders den Armen und Nothleidenden hilfreich ent Nichlud Clemens, Graf und Herr von Schönburg-Glauchau Aus Glauch au kommt die Trauerkuude, daß am Freitag Nachmittag 5 Uhr 20 Minuten Se. Er laucht Graf Richard Clemens von Schönburg-Glauchau sanft entschlafen ist. Graf Richard Clemens war ge boren am 19. November 1829 als Sohn des Grafen Heinrich Gottlob Otto Ernst von Schönburg-Glauchau (geboren 14. September 1794, gestorben 12. März 1881) und der Fürstin Marie Clementine, geborenen Prinzessin von Schönburg-Waldenburg (geboren 9. März 1789, gestorben 1. Oktober 1863); er succedirte seinem Vater den 12. März 1881. Der nunmehr ver storbene Graf war Besitzer der Receßherrschaft Hinter- Glauchau, der Herrschaft Rochsburg und der Herrschaft Gusow mit Platkow in Preußen, sowie des Rittergutes Netzschkau; königlich preußischer General-Major L la r-uito der Armee, Rechtsritter des Johanniter-Ordens und Mitglied des preußischen Herrenhauses. In erster Ehe war der Verewigte vermählt am 29. November 1856 mit Prinzessin Ottilie (geboren 3. Mai 1830, des verstorbenen Fürsten Otto Victor von Schönburg- Waldenburg Tochter, gestorben 3. November 1880), in zweiter Ehe am 26. Oktober 1886 mit Gräfin Ida Frieda, geboren 29. August 1864, des verstorbenen Baron Bernhard Fabrice und der Gräfin Ida von Schönburg-Wechselburg Tochter. Graf Clemens ist ohne Leibeserben verstorben. Seine Beisetzung wird Dienstag, den 23. d., in der Familiengruft des Schlosses Glauchau nach der mittags 1 Uhr beginnenden Trauer- seierlichkeit in der St. Georgenkirche zu Glauchau statt finden. — Das Hinscheiden des Grafen wird besonders in Glauchau, der Stadt, an der er mit ganzer Seele hing, und die ihm als wohlwollenden Gönner unge zählte Wohlthaten verdankt, die innigste Theilnahme wecken. Vereinigten sich doch, wie das „Gl. Tgbl." in seinem Nachrufe hervorhebt, in Graf Clemens treff liche Eigenschaften des Herzens mit hervorragender geistiger Veranlagung, ein tiefgehendes Verständnis; für die örtlichen Interessen mit leutseliger Theilnahme, die dem Gemeinwohl gewidmet waren. Edel, hilfreich und gut — das war der Wahlspruch seines Lebens. Wohl hat er auch selbst die Wechselfälle des irdischen Daseins erfahren, aber er ist sich selber und seinem menschlichen Empfinden immerdar treu geblieben. Vor Allem aber darf man auf die goldene Umrahmung, die sein Lebens bild umgiebt, die Worte schreiben: Er war ein deutscher Mann. Denn nicht sowohl dem engeren als auch dem Ln L.J Eik 13. M NN Wenn nicht wahr, so ist es doch ,chon erfunden, und es der Wissenschaft halber vier mUgetheüt — lieber einige äußere Vorgänge zum Kanfienvechsel schreibt der Berliner Mitarbeiter dec „Muman. N. N. Fu den letzten Monaten lauteren die Berichte uocr dcu Gesundheitszustand des Fürsten Hohenlohe äußerlt wider spruchsvoll. Gewiß ist aber, daß sich in diesem sommer leider immer häufiger die Perioden wiederhotten, in denen sich die Gebrechlichkeit des Alters stark fühlbar machte. Vor Allem stellten sich wiederholt langan- dauernde Alhembeschwerden ein, die einen beängüigenden Grad annahmen. In solchen nicht vornu-zusehenden Augenblicken machte sich die schwere Lau der 81 Jahre in längerer Nachwirkung auf das ganze körperliche Be finden "des Reichskanzlers geltend. (Auch vor einer zu nehmenden Schwerhörigkeit des Kanzlers w rd berichtet.) Als Fürst Hohenlohe in Homburg die Einberufung des Reichstages für den 14. November durchgesetzt hatte, mochte er sich wohl vergegenwärtigen, daß in den zu erwartenden stürmischen Debatten der Reichskanzler in erster Linie dem Reichstage Rede und Antwort zu stehen habe. Un dazu reichten ferne p'iMchen Kiäste nicht aus. Schon in den letzten Sessionen verursachte seine geringe parlamentarische Schlaafertigkeit die peinlichsten Szenen. Es war eine eigenthümliche Erscheinung, daß ihm, der unter vier Augen des Wortes und der Form des Ausdruckes in vollendetem Grade mächt g war, selbst vor einer kleineren Versamnüuna die Rede und das Gedächtniß völlig versagten. Jeden Verehrer des Fürsten überfiel das Gesühl der Angst und fast des Milinds, wenw der Fürst Hohenlohe im Reichstage oder Landtage das Wort ergreifen mußte. Ec that dies auch manch mal entweder verfrüht oder verspätet, was den peinlichen Eindruck nur noch erhöhte. Aus allen diesen rein äußer lichen physischen Momenten läßt sich der schnell in Hom burg gefaßte Entschluß zur Bitte um seine Entlassung, der im Widerspruch mit seiner hier vor seiner Abreise geäußerten Absicht stand, erklären. Die Unterstellung daß seine Demission eine „Flucht vor der Verantwor tung" sei, wird den um das deutsche Vaterland so hoch verdienten Mann auf's Schmerzlichste berühren. Die Natur war eben stärker als sein Wille." . echen Auslassungen des neuen Reichs ¬ kanzlers Grafen von Bülow gilt dem Andenken des verewigten ersten Kanzlers des Reiches. Den in Sieaen ^r Enthüllung des Bismarckdenkmals versammelten Siegener Burgern, die ihm den Landesqruß Glückauf" L Reichskauzleram.r/^ und , ^?em Telegramm geantwortet: Ihnen 30. September. Die Haftsumme E sich betheil.g^ Die höchste Zahl der Gesthaftsanth , f Schundes sind Oswald Gr»etz ist auf drei bestimmt. Die Mitglieder or-^ Wiltenserr ar n g und Hermann Müller, Beide wenn sie durch . und Zeichnungen sind für die Gmch, s ) f . . für die Genossenschaf Vorstandsmitglieder erfolgen. P"., ^i- Zeichnenden beigefügtwerdr Weise, daß der Firma die Unterschritt^ Gerüchts Jedem gestattet. Einsicht der Liste der Genoßen 'st " den Dmßtst Serfling. »El!?" sm HslMslm-EniWal, Mrlmmtz, GcMls ° - LH 25 Pfg. B°i e bis V-rm. Nr. 246