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Erscheint täglich 1 früh 6 V, Uhr. Liductto» uud Srprdtttoa Jvbanni-Zgaffe 53. >puMovdrii der Lkdcclien: Vormittags 10—12 Ubr. Nachmittags 4—6 Uhr. Annahme drr für dir näckft- iolarndr Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen vis 3 Uhr Nachmittags. an -oun- und Kr,tragen früh bis '/.st Uhr. 3« »rv Filialen für Zns-Aullabmk: Otto Klemm, UnivcrsitätSstr. 22. LouiS Lüiche.Kaihariuenstr. 1d,p. nur bis '/Z Uhr. Taaelila» Anzeiger. OrM für Politik, Lvcalgcfchichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage 15,25V. äioomuirutuprtt, viertelt- 4'/,Mk. tacl. Brnigerlohu ; Mt., durch du Post bezogen « Ml. Jede rinzelu« Nummer 8» Pf. velegexrmplar 10 Pf »ebilbrm für »xttabeilagen okne Postbesvrdernng »« Mt. mtt Postbefdrderung 4b Mk. Ivlrralr 4gefp. Bouratottz. 2«, Pf. Grüße« Schriften laut unf« -m PreiSverzerchiiiß.—Tadestarifchrr Satz nach höherem Tarif. Rlttmur» »»Irr d Lrb«tti«,»-rta> die Spaltzeile 4« Pf Inserat« find stet- an b. -rprdttle« zu send« — Rabatt wirb nicht gegeben. Zahlung pr»«i»tua«raiul<> oder durch Pofivorichutz M 312. Donnerstag den 8. November 1877. 71. Jahrgang. Gcwerbekammer Leipzig. Aerltag, dru 9. November 1877, Nachmittags 6 Uhr Affrmlltch« Gttzuug der Gewerbe kammer tm Saale der I LUrgerschuIe tu Leipzig. TageSordu »ng: 1) Lonstituiruvg der Kammer 2) Wahl deS Boi sitzenden, stellvertretenden LorfitzenLen >ud CaffirerS. 8) Zuwahl »ineS Mitgliedes. Die Gewerk«?»»»»»«». M. iNi»»«»«, stellvertretender Borfitzinder Bekanntmachung. In Folge deS Fwanz-Gesetze- vom 2 Juli 18?K in Verbindung mit tz. 2 der Ausführung-- Verordnung vom 6 Decemder desselben Jahre- znm Einkommensttuer-Iesrtz vom 22. Drcember r874 ist de» zweit« Leruut» der Gt»k»»,»e»Re«e» a» 1 *d»ve»»b«r dieses Jahre- mit dem dreifache» Betrage de» eiafache« Gteaersätze fällig, und werden die hiesigen Beitragspflichtigen hierdurch aufgeforderl, ihre Steuer de,trüge ungesäumt und spätesten- binnen 3 Wochen an die Stadtsteuer-Etnnahme allhier — Ritterstraße 1b, Georgenhalle — abzuführen, da nach Ablauf von 3 Wochen sofort die gesetzlichen Maßregeln gegen oie Säumigen erntreten müssen. Sechzig, de» 30 Oc'.ober 1877. De» Math de» Stadt Metpztg. vr. Georgt. Taube Bekanntmachung, die A«f»ahme schalpsttchtiger Kiuder t» dt« Be»et»tgte Arrtsch»!« det». Diejenigen Eltern, «eiche für Ostern 1878 um Aufnahme ihrer Kinder tu die Kreifchule bei »nS nach,»suchen gesonnen sind, haben ihre Gesuche von jetzt an biS spätesten- de» 17 dieses VlouatS auf de« Rathhause m der Schulexpedttion, 2. Etage. Zimmer Nr. 8, vormittags von S dt- 12 Uhr und Nachmittag- von 4 biS 6 Uhr persöaltch anzubringeu und die ihnen vorzu- legenden Fragen vollständig und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch gleichzeitig dt« Zeugntffe über da- Alter de- anzumrldcuden Kinde- und deu Impfschein vorzulegen. In die unterste Elaste der Schule können nur Kinder Abnahme finden, welche zu Ostern 1878 da- sechste Lrben-jahr vollendet und da- siebente noch nicht überschritten haben. Kinder, welche schon einige Jahre Schul- unterricht genossen haben, können, soweit noch Raum vorhanden, in die oberen Elasten der Schule ausgenommen werden Leipzig, am 2 November 1877 Der Sch«Ia«sfch»G de, Stadl veipztO. vr Panitz. Lehäert. Die zeither am vrandwez Nr. 12 be'egen gewesene Vierte Polizei-Bezirk-wache ist in da- ehemalige Aeitzer Tdorhaa« — Zeitzer Straße Nr. 28 — verlegt worden. Leipzig. am 6. November 1877. Da» Poltzetamt de» Stadt Aetpztg. vr. Rüder. Daegner, Secr. Tagesgeschichtliche Ueberiicht. Leipzig« 7. November. Zu dem Thema „Fortschritt-Partei und Socialdemokratie" schreibt man au- Berlin: Lus einem a« Sonntag abgehaltenen Parteitage der Fortschritt-Partei der Provinz Brandenburg bat Herr Eugen Richter einen fulminanten Ausruf zur Bekämpfung der Socialdemokcatie erlasten. ES unterliegt keinem Zweifel, daß in de» Auwachfen der socialtstischea Agitation die größte Gefahr für eine freisinnig-konstitutionelle Entwickelung unserer staatlichen Zustände ent halten ist Darum find auch alle Unbefangenen emig in der Ueberzeuguvg, daß ein möglichst enger Zusammenschluß aller liberalen Elemente niemals dringender geboten war, al- gerade jetzt Herr Richter aber ist anderer Meinung. Mit noch größerem Eifer und mtt einem zum Mindesten nicht geringeren Lufwavde an Haß bekämpft er neben der Socialkemokratie zugleich die national- liberale Partei, obgleich dieselbe — sie verfügt u» preußischen Abgeordnetevhause über eine fast dreimal so große Mitgltrderzahl wie die Kort- Iwritt-partei — die weitaus hervorragendste Repräsentantin de- freisinnigen Bürgerthum- ist. Zu welch' eigmthümlichm Ergebnissen diese Be fehdung »vier Umständen führt, zeigt folgmde- Beisptel Man erinnert sich, daß «rüge Zeit vor der letzten Reich«tag-wabl in Leipzig in ansae« sprochm feindlichem Gegensatz zur nationalliberalen Partei mit gewaltigem Geräusch eine „Fortschritts- Partei" gegründet wurde. Einer der damaligen Hauptwortführer dieser Partei, ein Herr Findel, zeigt jetzt in dem socialdemokratifchen ,.vorwärts" da- demvächstige Erscheinen eine- von ihm unter dem Titel: „Der Kamps wider die Socialbe- mokratie und die deutsche Fortschrittspartei" der- faßten „ketzerischen Votum-" an, welche- er selbst mtt den Worten charaktertsirt: „Die Schrift wendet sich gegen die Heulmeiern der sogenannten j „Ordnung-Partei" und vertritt die Ansicht, daß die deutsche Fortschritt-Partei und die Socialdemokratie gegenüber der an- drivgendeu Reactiov aus einander an gewiesen sind." Herr Findel und feine Broschüre sind politisch ohne Bedeutung. Aber sehr de- merken-werth ist, daß die herrliche vlüthe dtese- „krtzrilschen Votum»" einer jener forcttt» Partei- bilduogcn entsprossen ist, wie sie von Herrn Eugen Richter eigens zur Vernichtung de- National- liberali-mu- ins Leben gerufen oder wereigstm- ackettet wurden. Gerade in Leipzig bat Herr Richter da- Gewicht seiner eigenen Persönlichkeit eingesetzt, um der neugebackenen .Fortschritts partei" auf die Beine zu Helsen Jetzt muß er e< erleben, von einem feiner Helfershelfer der ..Heulmeierei" beschuldigt und belehrt zu werden, daß nicht io der Bekämpfung der Socialdemokratie, synvern im Zusammengehen mtt derselben da- Heil für die Fortschrittspartei zu finden fei. Wir dächten, e- fei das eine recht lehrreiche Beleuchtung der Staat-kuust de- Manne», der. wie man sagt, die „deutsche Fortschritt-Partei" heutzutage gleich einem Diktator beherrscht. In der allgemeinen Verathuvg de- Staat-- hau-hall-«tat- im preußischen Abgeordneten Hause yal der Abg vtrchow »ei Erörterung der Frage, ob nicht im Reiche an den Au-gaben für »ilitairische Zwecke gespart werden könne, «örtlich Folgend^ gesagt: „Wir sind nicht blind, meine Herren, gegen vre Gefahren, welch« die Verhältnisse de- Au-lande- darbieten, aber wir können »icht glauben, daß Deutschland auf die Dauer sich gedeihlich entwickeln könne, wenn die mtlitairischev Anforderungen nicht bloß Perms- nent stehen bleiben, sondern von Jahr zu Jahr wachsen in demselben Maße, wie e» irgend emem unserer Nachbarn etwa gefällt, diese ober jene Waffengattung bet sich stärker zu entwickeln E- »ag ja fein, meine Herren, baß im Lugenbltcke die Artillerie in Frankreich zum Beispiel unge wöhnlich gut entwickelt ist, aber daß wir unsere Artillerie de-halb auch sofort in derselben Weise entwickeln müßten, da- halte ich nicht für ebenso nothwendig. Wäre r- aber nothwendig, so könnte ich darauf aufmerksam machen, daß in Frankreich die CavaUerie sehr schlecht entwickät ist, und ich würde Vorschlägen, machen wir doch einmal ein paar. Eürassierregimevter weniger." Herr virchow ist also in erster Linie der Ansicht, daß eS ohne Ge fahr sei, wenn unsere Artillerie weniger gut, al- die französisch«, entwickelt wäre. Will «an ihm da- aber nicht zugeben, so ist er wenigsten- der Mei nung. daß wir den Vorsprung, welchen unsere Ca- vallerie vor der fravzöfischm besitzt, freiwillig auf geben, unsere Lavallerie auf deu schlechteren Stand der französische« herunterschrauben sollen. Man weiß, welch «tschädende Rolle die Artillerie im deutsch, französischen Kriege gespielt hat. Frankreich hat die schlimme Erfahrung beherzigt, und alle Anzeichen sprechen dafür, daß, bliebe Deutsch land ruhig auf der bisherigen Stufe stehen, bet einem künftigen Feldzüge das Berbältuiß da- um gekehrte. die französische Artillerie der deutsche» überlegen sein würde. Herr vtrchow findet dies unbedmklich, unbedenklich inmitten einer Weltlage, die sich tm Haudnmdreheu aus einer friedlichen in eine kriegerisch« verwandeln kann! Herr virchow spricht the'.lweise in der Mehrzahl; er scheint also voran- zn fetzen, daß feine Fraktion der von ihm dargelegten Anschanung beipfiichte Sollte witntch die dentsche Fortschritt-Partei über die wichtigsten Fragen der Wehrhaftigkeit de- ReicheS mit derselben genialen Gewissenhaftigkeit nrtheilen, wie Herr virchow? Die veerdianng de- General - Feldmarschall- Grafen v. Wrang el hat am Dien-tag tu Stettin unter größter Bethetlignvg der Be völkerung und der Garnison stattgefnuven. Den Inhalt der Rede, die der Generals»per in- teudeot Büchsel beim Leichenbegängniß Wrangel'S m Berlin hielt, giebt die „Nat. Zig ' folgender maßen wiever: Noch am selben Tage, als der Freund starb, so sagte der Redner, habe er von ihm einen Brief er halten mit drr »vstchrift: „sofan nach meinem Tod« zu öffnen". I» diese» Briefe bat er mich, ihm nach seine« verscheiden ein« «lein«, kur»«, ehrlich« Leichenrede zu halten, aber ohne all« Schmeichelet. DaS «erde er thun, fuhr Redner fort, nach Pflicht and Gewissen, und um die» voll und ganz ihua zu können, wolle er seiner heutigen Red« keinen biblischen Text unterlege«, sondern ins volle Leben hioeingrrifen. wie es diesem großen Todtru gezieme Der Geistlich« gab dam» eia kurze», kräftige» Bild von dem Leben und Wirke» Wränget'»; er wie» auf dm kau« dem Kaabmalter entwachsenen Jüngling hi», der mtt TodeSumßb de» vatemand« seine Kräfte zur Verfügung stellt«, auf sei«« hervor ragende Theilnahr»» an dm KreidntSkrieg«, und dm späteren Feldzüge». Er gedacht« ferner der Verdienst« de» verporderen M die Reorganisation der Arme«, und zeigte da- dm verblichenen im Scrise der Familie, io sei' Wirken aas humauem und religiöse« Gebiet«, in,k r sprichwörtlich gewordenen wohl- thumdra Are— .^chkert. Der Aeldmarschafl Wrang«! war ehr Mener Manu; nicht allein, weil er ein so hohe» Aller «rächte, al» darum, «eil sich viele merk- würdige Gegeniitz« in seinem Eharakter zufammm- saudm. Seiaer unbeugsam en Streng« i« Soldaten- dimfi gegenüber trug er etnm überaus milden und wodlthätigen Sin». Ellr treuer Diener de» Kaiser«, war er doch zugleich der populärste Mann vyltn«. ja ganz Dmtschland».. Ob er wohl »st i» Volke seine urwüchfig« Originalität zeigt,, so wvhnte doch in fernem Innern ein tiefer hgellsn Emst. Da- trat so recht an de» November tage de- Jahres 184». an welchem er mtt aroß«, Truppeumacht t» verli» tinzog, za Tage. Als chm damals von allen Seite» zu seinem Erfolge Glückwünsche dargebracht wurden, da lautet« seine Ant wort: „Nicht mir gebührt die Ehre, sondrru allein Gott dem Herrn! Al« ich heut« Morgen in de, Krüh« zur Thal autzog. da Hab« ich «ns dm Kuiern dm H«ra um seraeu Segen anaerusm." Und da« war dabei sein« böchst« Freud«, daß ihm da« Werk gelang, ebne erneu Tropfen vlnte« zu v«,gießen. Di« Lieb« zn in sein Herz geschrieben. — so sprach er einst in zu kritisier», sondern nur „g bei dem königlichen Hause war „Wir find nicht dazu da" einer Lersammlung — „um zn thun, wa« un« unser König bestehlt " So perfoni stritten sich in ihm di; edelsten Eigenschaften de» Menschen, Ehrbarkeit, Gehorsam und Treue. Wir aber dttten »ott, daß er dem Kaiser alle Zeit so treue Diener und Soldatm gebe, al» e< der Heimgegangene Frldmar- schall war!" In der bayerischen Abgeordneten kammer wnrde am 8. Novbr. der Antrag Herz, betreffend die An fhe bn ng deranßerdentschen Gesandtschaften, abgelehnt. Ja der vor- auSgegaugeuen Debatte hatte Minister von Pfretfchner die Ernennnng von Gesandten al- ein markante- Recht der Krone bezeichnet »nd dm weg» ein« Uebereiostimmnug zwischen de« bayerisch« nud dem dentscheu Gesandten ae- Lnßertm Zweifel» gegenüber erklärt, ein bay-rischer Gesandter habe nur nach den Instructionen der bayerischen Regierung z, handeln, die Retch-trene der letzter« fei aber zur Genüge bekannt Der vom Abg. vr Mittler znm Etat de- königlich« Hause- »ud de- Ministerin«- d«S An-wärltgeu gestellte Antrag ans Streichung de« Disposition«- soad- wnrde nach längerer Debatte mit 73 gegen 68 Stimmen angenommen. Bon der Position für Orden wnrden, de- Widerspruch- de- Mtutster- v Pfletschner ungeachtet, nach dem Anträge d«S AuSschuste- 2000 ^ gestrichen. Ja München wurde am 6. November da-zu Ehren Senefelder'S errichtete Denkmal ent hüllt. Der Maler Herweg« hielt die Festrede. Oberbürgermeister Erhardt dankte im Namen der Stadt. Der Regier»»gSpräfident, der Polizei- Präsident Feilitsch, die städtischen Behörden »nd ein zahlreiche-Publicum wohntm der Enthüllung-- seier bei. Im österreichischen Abgeorduetenhanse wnrde am 6. November die Interpellation, be treffend die Anerkenunng der Altkatholtken al» selbstständige Religion-- Gesellschaft, von dem Cultn-mtuister v. Slremaye dahin beantwortet, daß. da die Altkatholtken erst am IS. Oktober d. I. eine die gesetzlich« Luerkmunug betreffend« Erklärung abgegeben hätten, da- Ministerin« erü am 18. Oktober in der Lage gewesen sei, die Anerkennung der altkatholtschen Religiovs-Gesell- schaff anspisprechm nud die Eoustttuirnug alt- katholischer Enltn-grmetndeu in Wen, Warn«, vors «nd Ried zu l>mehmtgm. — Ja Beantwor- tnng der Interpellation wegen der tu Ungarn erfolgen Beschlagnahme von Schiene» erklärte der Har.dHminisler v. Ehlnuvcky: Die öster reichische Regierung habe sich beetlt, bet der Unga rischen Regstrung Schritte weg« der Aushebung der Beschlaiipahme z» thnu. Die ungarisch« Re- Schienen für Krim-oontrebaude ae. alt», jedoch ans ein Eerttstcat der rumänischen egiernog h^, wonach die Seht«« für rumä nische Eifeub« nm bestimmt gewesen, die Schimm- sendukig wiei, zr frei gegebm. Die priucipielle L»-trag»og l^e Krage, ob Schien» al- Suez«- eontrebaude «huschen sei», fei von Seit» der Reaiernng« oljäebahut worden. Nach emer Meldung der „Ageuce HavaS" bat die Eombtoatiozt eine« von Pouyer-Ouertter zu bildend» E«-bine<- bisher zu keinem Ziele ge führt; da- Eab rrt vom 17. Mai werde de-halb wahrschnolich v/»: die Kammern treten, »m seine Politik und dte Hcte seiner verwaltnug z» *«- theidiaen. ... 'A Aus dem europäischen Krieg-schanplatze liegt in der Sttuatiou be^.Plewua »ach wie »or die Entscheidung, »udP»m dortig» Vorgängen, selbst wenn sie MN yktne Reeogne-cirungen und Fonragtruugm bektestm, wiro da- allgemeine Interesse entqegengl vrcht. Trotz der russischen Äerntrnng »nd beacht fällt es jedoch un geheuer schwer, de 4 Antritt der Eutfcheidnag auch nur ans hinaus Vorhersagen. Riemand weiß uä» 8rc und wahrscheinlich auch im russischen Hauptquartier nicht, wie e- in Plerova selbst bestellt sst. Ein ans die L»«sage von gefaagmen türkischen Osflcterm gegründeter Bericht der „P. C " sagt z»ar, „daß e- mtt dem moralisch» Zustande der türkischen Armee in Plewna nicht mehr znm Best» bestellt sein soll Die irregulär» Trnpp» «nrren über ein» ihr» PlünderungSgelüstea wenig znsagevd» Festung«krieg, der.Gcsundhert-zustan» soll erbärm lich »ud die Verpflegung eine kan« mehr al- nothdürstige fein. Z, einem Dnrchbrnch soll» die Artillerie- und die Trainbespauunnam beinah« gänzlich fehl», da die Pferde weg» Mangel- an Fourage f» sehr hrrabgekommen sind, daß täglich eine Anzahl derselben «l> dienstuntauglich g«. schlachtet wirb. Ln verwnudetm soll es 10.000 gebm »rrd ihre Behandlung ist nach Lu-sage der bei Teltsch in russische Gefangenschaft geratd-nen englisch» Lerzt- eine jämmerliche ES fehlt an Lerzte», an Spitälern, Medicammt», kurz an Alle«, so daß die Mehrzahl der verwundet» ohne Pflege dahin stecht." Die Lu-fagm von Ge fangen» und Deserteur» sind freilich nur darauf berechnet, durch allerlei dem Feinde angenehme Uebtrtreibnogm die eigene Lage zu erleichtern Doch sprechen andere änßerliche Anzeichen ent schied» dafür, daß sich O-man Pascha in keiner gut» Sttnattoa befind» kann, wie sich kein Lr- »eecorp- der Welt in Plewna wohl befind«, könnte, da alle für ein wirkliche» verschanztes Lager uothwmdiam Vorkehrung» skr da- Sani- tätß- «ud Berpfleg-wes» von etwa 40.000 Sol dat» »nd 10,000 Einwohner» dort fehl» müssen. E» wird ohne Zweifel an Proviant für Menschen und Thtere et» fühlbarer Mangel herrschen, »nd. e- kann, ganz abgesehen von türkisch» Einrich tung» , für Kranke nud verwundete u»r ganz unzureichend vorgesorgt sein. Die Bewegung» der serbischen Armee nach der Grenz« dauern fort, ohne daß hieran- aus eine bevorstehende Aktion Serbiens z, schließen wäre. Znm Theil handelt es sich nur n« eine Ablösung der au der Grenze stehend» Miliz- brtgaden. — Die in Belgrad anwesend» Ehes- der bosnisch» Insurgent» verlang» von der serbisch» Regierung die Ernennung eine» neu» Oberbefehlshaber-. Ei» russisch«- Telegramm au- vogot vom 5. Rovemb« meldet: Geste» beritt Kaiser Alexander die rnsstschm Positionen jmseit- des Wldflnsses, der Empfang des Kaisers durch die Trupp» war ein Seher- mthnfiastischer. Tetebea wurde am 31. Octob« dnrch d» Alügeladjulaut» Oberst Orloff genommen. Dank dem vom Major Beater meisterhaft ansgewählt» Puvcte, wo der Angriff erfolgte, kostete der Stur« «ns nur t To dt», 4 verwundet« und 14 L»u- tufiontrte Es wurde nur eine die Stellung beherrschend« Redont« mtt Stur« genommen, die übrig» veffstignng» wurdea von deu Türke ohne Kamps geräumt. Di« Türk» floh» aus Gebtrg«psad» nach Karlowo »ud Orkhante. Die Tüiken zählt» 800 Man» «gulatrer Infanterie »nd 160 Mann regnlairer Lavallerie nud ver- lorm 100 Manu an Todte». Ihre verwundet» führt» sie ans 100 Wag» mtt sich. Der von den Ruff» 4>ei Hassan-Kaleh ae- sang»« L»rr«sp»ud»t de- „Daily Telegraph" hat die überraschende Entdeckung gemacht, daß dir Rust» sich der thättgm Loterstützung preußi - scher Ossietere — was auch von den Türk» angenommen wirb — erfreu», und zwar, weil er t» russisch« Lag« Os stetere gesehen, die genau solch« rothe Müh» trag», „wie fie von den prenßtsche» Kürassier« getragen »erd»." (II k) Ueber den Kamps in de, Gegend von Erzeru« meldet mau der „Presse" aus Tiflis: 6 Bataillone, die aus der Straße von vatum nach «r^rnn, am Kuß« des Damandagh, südwestlich vou Torruw, «ugekommen war», stad von der von Oltt noch Erzeru» vorriickmde» rutfisch» Abtheiluug »r-