Volltext Seite (XML)
Staatsanzeiger für das Königreich Sachsen. Asitmeis« NebentlLttert Landtagsbeilage, Synodalbellage, Ziehungslisten der Berwaltung der N. G. Staatsschulden und der S. Alter-- und LandeS'ulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Lander-BrandversichemngSanstalt, VerkaufSlific von Hol-pflanzen auf den K. S. StaatSsorstrevieren. Nr. 21. Beauftragt mit der Oberleitung (und preßgesetzlichen Vertretung): Hofrat Doenges in Dresden. Freitag, 26. Januar abends s M7. Be-ugsprets: Beim Bezüge durch die Geschäftsstelle, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstallen 3 Mart bO Pf. vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint nur Werktags. — Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr. 212S3, Schriftleitung Nr. 14 374. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile 30 Pf., die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 73 Pf., unter Eingesandt 130 Pf Preisermäßigung auf GeschäftSanzeigen. — Schluß der Annahme vormittag- 11 Uhr. be- hat Nichtamtlicher Teil. fo die unbedingte Zustimmung jedes Deutschen ge für der doch sehen könnten, wie unerschütterlich, wie stählern der Siegeswille des Volkes bis hin zum letzten deutschen Mann und zur letzten deutschen Frau in uns ist, wie all die Entbehrungen und Nöte, die wir uns auferlegen müssen, willig von jedem im deutschen Volke ertragen werden, weil jeder weiß, daß es in diesem ungleichen Kampfe von Zehn gegen Bier um Leben und Wohlfahrt, um Ehre, Ansehen und Geltung dieser Bier geht! Die Einmütigkeit der Zustimmung zu den Worten in dem Erlasse unseres Kaisers vom 12. Januar an das deutsche Volk ist de. Zeuge. Bon all den Ausrufen, die Se. Majestät der Kaiser während dieses nun 30 Moi ate dauernden Ringens unserer Tapferen draußen gegen eine ungeheuere Übermacht uno des ebenso mannhaften Kampfes des Volkes daheim gegen den tückischen Aushungerungskrieg unserer Gegner an die Ration gerichtet hat, hat keiner Tie lvrz »er Vegi«» de» Druckes eiuqehendeu M eld««se» kessude« sich imf Seite 7 dieser Ausgabe. de« Zaren abermals sein SntlassungSgesuch unterbreitet. * DaS japanische Abgeordnetenhaus ist vom Kaiser aufgelöst worden. Dresden, 26. Januar. Mit festlichem Gepränge, mit lauten Huldigungen kann das deutsche Volk auch in diesem Jahre den Geburtstag Er. Majestät des Kaiser- nicht begehen. Aber es bringt dafür dem Schirmherrn de- Reiche- eine Gabe dar, die Ihm nichr gilt als äußerer Jubel: da- Gelöbnis, diesen Kampf um die höchsten Güter der Nation durchzuhalten bis zum Siege der Waffen Deutschlands und seiner Ver bündeten. Die Verblendung unserer Feinde wollte den Frieden nicht, den der Kaiser und die Monarchen der mit uns verbündeten Völker im Bewußtsein der bisherigen Waffenerfolge Deutschlands, Osterreich-Ungarns, der Türkei und Bulgariens ihnen a» boten, weil sie noch immer der trügerischen Hoffnung leben, das Kriegsgeschick zu ihren Gunsten wandeln zu können. Sie bes wichtigen die Kriegsmüoigkeit ihrer Völker durch Hinweise auf den dem> ächst erfolgenden militärischen und wirtschaft lichen Zusammenbruch der Mittelmächte. Daß sie Kaiser Karl hat sich inS Deutsche Hauptquartier geben. , Die französische Abgeordnetenkammer hat sich die Abhaltung einer a eheimsitzung zur Besprechung VorgLnge in Griechenland entschieden. * Der russische Minister deS Äußern Pokrowski Im Osten machten unsere Truppen auf beiden Aa Ufern Fortschritte. Ter Kaiser und sein Bolt. Zum 27. Januar. Zum drittenmal während des Krieges feiert das deutsche Volk sein s Kaisers Geburtstag. Noch immer in Wehr und Waffen, jeden Willen auf das gleiche ge- meins me Ziel gerichtet, stehen alle Deutschen um den Kaiser als ihren Führer geschärt. Er ist die Fahne, unter der sich das deutsche Volk gesammelt hat und den I gewaltigen K mpf um sein Dasein und seine Zukunft besteht. DaS ist so seit den Tagen des Beginns, als das Kriegsgewitter über Deutschlands Erntefelder heraufzog. Tas wird so bleiben bis zum siegreichen Ausgang und darüber hinaus, wenn Kaiser und Volk in unzerstörbarer Gemeinsamkeit wieder die Nck r des Friedens bestellen Damals, in jenen unvergeßlichen Augusttagen 1914, als noch keine Schlacht draußen geschlagen war, hat der Kaiser seinen ersten grvsten Sieg errungen, den sa önsten von allen: den Sieg über sein Volk. Damals hat er alle Herzen und Sinne mit einem Schlage erobert. Wie jede geschichtliche Persö lichleit, die über den Tag hinaus plant uno die Zukunft bereitet, blickte auch der Kaiser weit in die Zukunft voraus und sah das Schicksal Heraufziehen, in dem das junge Reich sich bewähren sollte. Mit unbeirrbarer Treue arbeitete er an seiner Aufgabe: das deutsche Volk stark und tüchtig zu machen, auf daß es in den kommenden Stürmen gestehen könnte. Sein Ziel war nicht m r die militärische, somern anch die sittliche Stärke des Volkes; er hielt nicht nur das von den Vätern ererbte Schwert blank uno scharf, er schuf nicht nur die Flotte, sein eigenstes und stolzestes Werk— er setzte zugleich auch die Arrest r- gejetze und die Erneuerung der deutschen Schule durch, um zwei seiner größten und segensreichsten Friedenstaten hervorzuheben. Als der Sturm losbrach, erkannte auf einmal das ganze Volk» wie treu und zielsicher der Kaiser immer für Deutschlands Zukunft gestrebt hatte. Ter Einschnitt durch den Krieg war so tief, daß die Friedenszeit fast in eine historische Ferne gerückt war und das Lebeusweik des Kai ers in seiner ganzen großen Bedeutung von allen iUeriehen werden konnte. Der Kaiser und sein Werk erschienen in einem ganz neuen Lichte, herausgehoben aus dem Streit des Tages, und Geschichte und Entwick lung gaben seinem Schaffen recht. Aus dieser Erkenntnis heraus gewann das deutsche Volk beinahe über Nacht ein unbegrenztes Vertrauen zu seinem Kaiser; er h.tte es bis dahin mit kluger Voraussicht geführt, und er würde es nun auch durch Not und Gefahr sicher hindurchbringen. Ter Kaiser aber räumte mit einer einzigen großen Hand- bewegung, damals in der bekannten Ansprache vom Balkon seines Schlosses, alles Trennende fort. Für alle de, tsche Zukunft bleiben die Worte bestehen: „Ich kenne „ , , keine Parteien mehr, ich kenne nur Deutsche!" Wie er funden, wie dieser. "Daß unsere Feinde sie doch selbst!^ Seele frei machte, daß sie rein und stark in die könnten die eberne Enti.HnsienNeii des große Gottesprüfung hmemgmge, so machte er auch ine ehen kö> nten, bt eher e Entschlossenheit des deutschen § „le seines Volkes frei, auf daß sie mit ihm den Sieges- Volkes zum Kampfe bis aufs äußerste, die me größer und Läuterungsweg beschreiten konnte. war als in dem Augei blicke, da wir erkennen mußten, Viel Schutt des Alltags, viel Fremdes und Unechtes daß sie unsere Bereitschaft zur Beendigung dieses mör- auch hatte sich während der langen Friedensjahre in der derischen Blutvergießens als Zeichen beginnender Schwäche Seele angehäuft. Scho^ L Kaiser mit allen Kräften daran gearbeitet, das deutsche deuten! Wir müssten nicht dre Nachfahren Arndts und HoU deutsch zu erhalten oder vielmehr aus der deutschen Fichtes, nicht das heldische Volk sein, das immer und Nation erst wirklich ein deutsches Volk zu machen. Toch immer wieder im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende erst nach 26 Jahren, bei Kriegsausbruch, sah er sein Werk um seine Freiheit, um seinen Bestand überhaupt kämpfen gekrönt, durfte er die Genugtuung haben, daß seine Arbeit »»» mk uicht umsonst getan se«. In der Stunde der Entscheidung mußte, wenn unser Wahlspruch auf tue höhnische Ab- deutsche Kaiser ein deutsches Volk — das muß lehnung unsere-Fnedensangebotes seitens unserer Fe,nde ihn wunderbar froh und stark gemacht und muß ibm nicht dieser eine und einzige wäre: Siegen oder Sterben, seine u ngeheure Verantwortung erleichtert haben. In Aufstieg oder Untergang! So fühlt der letzte deutsche jener Stunde sind Kaiser und Volk eins geworden, und Mann, 1° die lebte den,Ich- F-au. D-i nn« und d°r st>°-.n-g-b»^ rr , . ... hindurch, m die sie gemeinsam hmemgegangen sind. Welt von neuem Friedenskaiser sem wollte, nun mag er Tas deutsche Volk hat im Kaiser immer mehr sich uns weiter Kriegskaiser sein bis zu dem Augenblicke, in selbst wiedergefunden, sein eigenes Wesen, seine eigene dem, so Sott will, wir den Frieden kraft unseres letzten beste und tiefste Kraft. Immer klarer hat es im Kaiser Sieges diktieren können. DaS ist da- Gelöbni-, da- wi. den Deut chen erkannt, der g-waffnet ist mit den stärksten s., d-m d-n «un,ch d-- *°»°n M S-m-m »-»urm-,« dardring-n I I dem Beispiel unsrer «Ster s-st und getreu, ernst und riNer- Bom Königlichen Hofe. Dresden, 26. Januar. Se. Majestät der König nahm vormittags die Borträge der Herren Ctaatsminister und des Kabinettssekretärs entgegen. Nachmittags ZH6 Uhr wird Allerhöchstderselbe der Feier aus Anlaß des Geburts tages Sr. Majestät des Deutschen Kaisers in der Aula der Technischen Hochschule beiwohnen. Dresden, 26. Januar. Se. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg wird heute nachmittag der Festfeier aus Anlaß des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisersin der Aula der Technischen Hochschule beiwohnen. lich, demütig vor Gott und kampfesfroh vor dem Feind" — das war die geistige Rüstung, mit welcher der Kaiser in den ^ampf zog, und dos ist auch die seines Volkes geworden. Wiederholt während des Krieges, in allen Stunden größerer Entscheidungen, hat der Kaiser sich an sein Volk gewandt, und immer hat er starke, einfache Worte gefunden, die wie Weckrufe in die deutsche Seele drangen und dort die letzten tiefsten Quellen aufspringen ließen. Un vergessen wird ihm das Bekenntnis bleiben, dis er in dem Brief an den Reichskanzler aus Anlaß des Friedens angebots aussprach: „Zu einer solchen Tat gehört ein Herrscher, der ein Gewissen hat und sich Gott verant wortlich fühlt und ein Herz hat für seine und die feind lichen Menschen." Und ebenso unvergessen wird ihm der heiße, heilige Zorn bleiben, der aus dem letzten Erlaß an das Volk aufloderte, als die Feinde unter Haß und Hohn seine ritterlich ausgestreckte Hand zurück gewiesen hatten. Beides war deutsch gedacht und deutsch gesprochen, ganz aus der Seele des deutschen Bo kes heraus. Heute dankt das deutsche Volk dem Kaiser für alles, was er an ihm getan hat. Es dankt ihm für seine Friedensarbeit, die es in ihrer ganzen Bedeutung erst jetzt erkannt hat, und es dankt ihm für seine lange schwere Kriegsarbeit, die er Tag für Tag neu für alle auf sich nehmen muß. Das Volk weiß: der Kaiser leidet wie ein jeder von uns, nur noch viel tiefer und schmerz licher; der Kaiser kämpft wie ein jeder von uns, nur noch viel schwerer nnd tapferer; der Kaiser bereitet den Sieg wie der letzte unter uns, nur noch mit einem un endlich viel stärkeren Millen, weil er für Millionen siegen muß. Das alles weiß das Boll und da»kt es ihn:, bis in die kleinste Hütte, bis in den letzten Winkel des Vaterlandes hinein. Ein deutfcher Ari eiter war es, der während des K ieges vom Kaiser die schönen, ehr fürchtigen Worte gesprochen hat: „Er ist grau geworden; wenn der Krieg zu Ende ist, dann werden wir wieder einen weißhaarigen Kaiser haben, wie nach Einund- siebzig." Dem Kaiser gebört heute die Liebe seines Volkes, die ihm feine schwere Last tragen hil t. Ter Kaiser gedanke lebt, gespeist aus neuen tiefen Quellen, die überall aus den Seelen aufgesprungen sind. Tie Operationen des Alpentorps vom Roten-Tnrm-Paß bis Titu. ii. Die Kämpfe um den Roten-Turm-Paß. Aus dem Großen Hauptquartier wird uns geschrieben: In den letzten Togen der Schlacht bei Hermanstidt leitete der Feind zur Ent astung der umklammerten 1. Armee einen Offensivstob seiner 2. und Nord-Armee aus dem Fogaraser Gebirge und nordöstlich ein. Während im Goergeny - Gebirge der Angriff abgeschlagen wurde, mußte auf dem Südflügel eine österreichisch - ungaris*! e Kavalleristivision dem Druck nachgeben. General v. Falken hayn entschloß sich sofort zu neuem Angriff. Unmittelbar aus der Umfassungs- und Angriffsoperation bei Hermaim- r>adt wurden die Hauptkräfte der 9. Armee in nordöstlicher Richtung abgcdreht und zum Vorstoß gegen den ver folgenden linken Flügel der rumänischen 2. Armee auf die von Hermannstadt nach Fogaras und Echäßburg (Szegesvar) führenden Straßen angesetzt. Dem Alpenkorps fiel die Aufgabe zu, mit den in der Verfolgung auf den Roten - Turm - Paß begriffenen und dem Korps nun unterstellten Teilen der 9. Armee beiderseits des Passes bis auf den Gebirgskamm vor zustoßen und die Sicherung nach Süden in allgemei ner Linie Streflesci—W.sthang des Surul zu über nehmen. Während des herrlichen Kampf- und Siegeszuges der Armee Falkenhayu durch den Geisterwald nach Kronstadt rang das Alpenkorps in erbitt rten Gc- fechten um die steilen Höhen östlich und westlich des Passes. Zwei Brennpunkte hoben sich in den nun folgenden Tagen schwerer Kämpfe he vor: Westlich des PosseS: Die Höhenstellungen in Linie Mt. Murgasu (1763)—D. Badului (1531). Östlich des Alt: Die Angriffe zur Gewinnung des Gebirgskammes westlich des Surul. Am 1. Oktober erneuerte der Feind seine bis dahin ver geblichen Angriffe gegen die Linie Caineni—Mt. Robu, während auf den von Süden heranführenden Bahn- und Straßenlinien neue Kräfte im Anmarsch waren > nd auch im Rücken unserer Stellungen versprengte Abteilungen sich nach Süden durchzuschlagen versuchten. So griff in der Nacht vom 2. zum 3. Oktober ein feindliches Bataillon mit Teilen einer Kolonne aus den Waldungen nördlich dc- Badului unsere CicherungSa'teilung plötzlich im Rücken an. Nach heftigem Kampf und unter Verlust von 100 Gefangenen entkam ein Teil dieses Bataillons