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HandeLs-ILiturr- Nr. 212 117. Iskrg die O raAe:Einip.24mmvr.mm-Zccie M.kä8>1 M. tz'IOvnn, s;ack»;ahluna cxlra: '.lurl.Mk. M M M au;w..zmcrcnt. M.lvooon. S onderpretlc: rzamilIcnan,.V.Pr«t'. ov,>i0NNsiniwNcni Pc>rio crrtchciui laol.i«wra«'ns. annec Moniag?. W M M M W M WWW Zeile'"!. ,N!)NO,(-icleücttN:iisan; orw.^aiur ii Sielicnongcb.'vv'. Höv. O-ewalr icylieytErsuN.au». rwrifNeir..GenLSNsU„Druckerei M N M A» E. M E Wt ^W< Mt Ä M A M K M MM z.ene w;-i'nnn. TteUcnact mm ,-rcileM.2ö0di>.anttl.Rekannim.Topve' Äeipi'g. ^ovanntsaosse 8 l^crnjpr. cusgespr. Sammel Nr.: 70811. MV VW V VV mm.!.MN«lOl»Ou^uswM2<>UOOO.Rett 72vimbr mm Z.M i00000.t.a,4w. dicrngeipr. 17089 1.El; ebenda u. in allen Silialcn Anzeigen-und .n;.6^0000.An.MndSan,.m.«alukaa>liscbI.Be,SSiedertz Nawlatz Ma*' Abonnemem-Annaymc; mich nimmttedeL Postamt Bestellungen an. n.TatcuvorsM.nnvcrbindl.vrsliN.-Qrt?cip;ig. VosischciN.Lcip; ZOOtl. ra» «eivziaer Ta««dl»tt -«tbiilt di- amtlichen A-ranntmachnn^-n d-s Boliz-iariilldinms Smrii«. einrernummer 20OO00 k/lsi^k kreilsg, cktzn 7. 8eptember 1923 ^Srn-/^ULFÄvS Oer neue Markverfall Lr. Leipzig, 7. September Das Problem des Tages ist heute die Errich tung einer neuen Zettel bank, die „wert beständige" Geldzeichen ausgeben soll. Das Er langen ist mehr als begreiflich. Als das Mini sterium Stresemann das Amt antrat, ging ein stosfnungsfrohes Aufatmen durch das Land. Die Erregung, die schon bedrohliche Formen an genommen hatte, legte sich fast mit einem Schlag. Die rasch ergriffenen Notnwßnahrnen, die Ord nung in die Staatsfinanzen bringen sollten, er weckten Vertrauen. Allgemein ward anerkannt, daß es unabweisbare Pflicht des einzelnen sei. auch die. schwersten Steuerlasten zn tragen. Der Gednnkc des Hilferdingschcn Programms, das; für große Reformen keine Zeit sei, vielmehr Schritt für Schritt vorwärts getastet werden müsse, um erst einmal festen Boden unter den Füßen zu fassen, wurde beifällig ausgenommen. Ganz richtig hatte Hilfcrding den Weg gezeigt, der dazu führen sollte: die Beherrschung des Devisenmarktes. Eine Regierung, die planmäßig Ordnung schaffen wollte, mußte den Devisenmarkt in ihre Hand bekommen und alles daran sehen, daß die Reichsmark nicht wie der auf die abschüssige Bahn geriet und ins Bodenlose stürzte. Es ist leider bisher nicht die nötige Energie ausgebracht worden, um dieses Programm auch tonseguenk durchznsühren. Dies zeigt sich schon darin, daß es bisher nicht gelungen ist, die vor wenigen Tagen noch stürmisch geforderte Aende- rung in der R c i ch s b a n k l c i t n irg durchzu- sehen oder doch wenigstens die Neichsbant zu veranlassen, die zur Verwirklichung des Hilfer dingschcn Programms geeigneten Maßnahmen zu treffen. Ja, van dem Rücktritte des Reichs- bankvrästdentcn nnrd heute gar nicht mehr ge- svrochcn. trohdem man weiß, daß das Rcichs- simrnzministerium und die Rcichsbant verschie dener, ja zum guten Teil entgegengesetzter An sicht darüber sind, was geschehen müsse. Irgend welche Kräfte, die ein Außenstehender heute noch nicht klar überblicken kann, müssen hier wohl am Werte sein, um den unmöglichen Zustand auf- rechtzuerhaltcn, in. dem eine der Ursachen des neuen Markversalles zu suchen sein dürfte. Eine andere Ursache ist unstreitig die Ruhr frage. Die Anforderungen, die an den Dc- vi'enmarkt gestellt werden, stammen zum guten Teile aus dem Rheinland. Der Ausweis über die Rcichsfinanzen von Ende August liegt noch nicht vor, fehlt doch sogar noch der Reichsbank- auswcis vom 23. August. Aber man hat aus dem Ausweise über die Rcichsfinanzen am 2«. August gesehen, daß cs um die „Ordnung im Staatshaushalt" zunächst nicht sonderlich gut be stellt ist. Die schwebende Schuld des Reiches lzottc sich in der Zeit vom 10. vis 20. August uni 246,19 auf 303,47 Billionen Mark vermehrt, also mehr als verdreifacht, während das Steuerauf kommen trotz der am 15. August fälligen Zah lungen auf die Einkommensteuer im gleichen Zeitraum nur 1,77 Billionen Mark betrug. Man weiß, daß die Hauptursache der Vermehrung der schwebenden Schuld die Finanzierung des Ruhr- abwehrkampfes durch die Rotenpresse ist. Ls ist wohl auch nach dem 20. August nicht möglich gewesen, hierin eine Aendcrung zu schaffen: das scheint der neue Martverfall und die starke Dc- imenforderung aus dem Rhein lande zu besagen. Die Privatwirtschaft, die stets auf das Nächstliegende geht, glaubt den Ausweg in der Schaffung einer Zettelbank zu sehen, die unter Verzicht auf die Rotenpresse irgendein wertbeständiges Geld ausgebcn würde. Der Ruf nach einer solchen Notenbank ist um so verstand- kicher, als der neue Verfall der Mark mit un- heimlicher Schnelligkeit fortschreitet und unserer Währung ihre letzte Funktion, die des gesetzlichen Zahlungsmittels im Inland, zu rauben droht. Die Gefahr, die darin liegt ist ungelzeuer. Aber eben deswegen ist es notwendig, nicht bloß an das nächste Aushilfsmittcl zu denken, das für sich allein ungenügend ist, sondern austdiestlrsachcu des neuen Markversalles zurüückzugehen, deren Erörterung uns vor allem einmal der Zusammen tritt des Reichstages zu erfordern scheint. Es ist. wie uns dünkt, der Augenblick gekommen, wo es nötig ist, die Lage des Ruhrkampfes, wie nicht minder das Verhältnis zwischen Reichsregierung und Reichsbank im Schoße der Volksvertretung mit aller Offenheit zu bespre che». Die Zett, die noch jur.Bettung des Stoa- - tcs zur Verfügung stehen mag, ist zu knapp be messen, als daß cs noch erlaubt scin könnte, lebenswichtige Fragen auf d>c lange Bank zu schieben. Der OoSar 4S Millionen Dic Devisen-lnfordcrnngcn waren auch hcntc sehr hoch. Besonders grast, waren wieder die Order ans dem Rhein lande. Die Nmsahtätigkcit n»ar nur sehr gering; die Kurse werden zinneist nur in die Höhe gesprochen. Der Dollar schtc mit 33 Millionen ein nnd zog zeit weise bis 36,5 Millionen an. Bmtlich wurde er mit 33,2 Millionen notiert. Auch die grasten Aufträge erhielten heute die gleiche Quote zugeteilt, wie die klein- anfträqe. Nachbörslich zogen die Kurse rasch an. Der Dollar stieg im Rachmittaqs- verkchr bis ans 45 Millionen. Um die Ausgabe eines neuen Geldes Berlin, 6. September. (Eig. Tel.) Nachdem gestern die vom Reichsslnanzministerium und Roich-^virtschaftsrat eingchatten gutachtlichen A r n ß c r n n g c n liker die Wege, auf denen eine wertbeständige Rechnung nnd eine feste Währung erreicht werden kann, abgeschlossen sink, äuden heute im R e: eb s w i r t s ch a f t s rtz i n i st e r i u m Besprechungen stall, die eine Kodifizierung des Er gebnisses zum Zwecke haben. Mau hofft, noch im Lause des heutigen Tages zur Abfassung eines konkreten Vorschlages zu gc- laugcn, der entweder im Rahmen der Roichsbank oder unter Schaffung einer selb st an- digcn Stelle die Ausgabe und Sicherung eincs neusn wertbeständigen Geldes nnd die allmähliche Einführung der Goidrechnnng auf allen Gebieten verfolgt. z Lin Vevisen-Komnrifsar Berlin, 6. September. (Eig. Tel.) Das nalkslwrteiliche Platt „Die Zeit" bringt die Infor mation, daß außer einer verschärften Dcvifennot- vcrordnung, die in den nächsten Tagen heraus- koonncn soll, aller Wahrscheinlichkeit nach heute schon von der Regierung ein Deviscnkommhsor er nannt wird, der mit besonderen Vollmachten aus gestattet sein soll. .! Griechenland und Italien Vorschlag einer Uniersuchungskommission London, ll. ScWembcr. (Eig. Tel.) Nach offiziösen Informationen der Margenblätter soll zwischen London und Paris im Laute des gestrigen Abends U e b e r e i n st i m m u n g darüber erzielt worden sein, daß in der heutigen Sitzung des Völkcrbundsrates zwei Vor schläge zur Lösung des italienisch-grie chischen Konfliktes cingedracht werden sollen: 1. Der Völkerbund soll die Botschaft er- konfcrenz beauftragen, auf griechischem Boden durch eine Kommission, die aus Ver tretern Englands, Frankreichs und Italiens be steht, die Vorgänge bei der Ermordung der ita lienischen Offiziere und die Verantwortlichkeit der griechischen Regierung seststcllen zu lasten. Auf Grund dieser Feststellung soll dann die Botschaftcrkonfcrenz den griechischenSchadcn- ersatz und die S L b n e l e i st u n q c n fcftsctzcn. 2. Der Pölkerbundsrnt soll die Frage der widerrechtlichen Vrsetznng Korfus er örtern und Vorschläge für die Räumung a»»s- arbcsten. In unterrichteten italienischen Kreisen verlautet hier, daß diese im wesentlichen französische Kom promißformel von Italien, soweit sic sich aus die Erörterung von Korfu bezieht, ab gelehnt wird. Sic stellt ober, wie in hiesigen diplomatischen Kreisen verlautet, das äußerste Maß des Entgegen- kommens dar, dos Frankreich und England Italien gegenüber zn erweisen in der Lage sind. Die Kabi nette von Paris und London mästen nämlich nicht nur damit rechnen, wie die englischen und franzö sischen Marinesachvcrständigen einstimmig bekundet haben, daß die dauernde Besetzung von Kors» für diese Mächte unerträglich wäre, sondern dic Möchi" der Kleinen Entente haben gestern abend au Frankreich und England eine Verbalnote gerichtet, in der sie erklären, daß, wenn der Völkerbund nicht in der Lage wäre, die notwendigen Maßnahmen. angesichts der Besetzung von Korfu zu e^grsifen, sic ihrerseits genötigt wären, aus dem Völker- bund auszutreten. Wenn die Mächte der Kleinen Entente nicht beachtet würden, müßten sie das Mitbcstimmungsrecht der Ententemächte in den Balkonfro.gkn ablehnen. Sollte Italien weitere Maßnahmen treffen oder seine Aktion in Griechen land ausdehuen. so müßten die Mächte der Kleinen Entente ihrerseits sich entschließen, militärische Maß nahmen zu ergreifen. Den Pariser Morgenblötkern zufolge hat der französische Innenminister den Sim- Pir -Frankreich nnr-po^e n. . Ein schweres Eisenbahn« Unglück Nrr O-Zug DriKin Hannover auf den O-Z«g Leipzig-Han nover aufgesahren — ^8 Tote, 13 Verletzte Hannover, Leptcmbcr. (Eig. Tc l.) Heute morgen um 4 Uhr ereignete sich bei Block Lostnvc in vcr Röhe von Hannover ein schwerer Ausammeuftott Vco D jugcs, vcr, von Berlin komme«!», Hannover in lder Nichtnnq Hamm verlädt, unk» veo ebenfalls in voller Hahrt befindlichen Il anges Dresden Hannnper Hamm, der Hannover ll> Minuten vorher verlassen hatte. Die beiden letzten Magen de- Dresdner Fuges wurden zerstört. Bis jehr sind 1 3 Tote nnd 13 Verletzte an- den Trinnmern hcrvorgcholt worden. Die Ursache des Unglücks ist noch nicht einwandfrei scslgestellt worden. Oer Hergang Der von Dresden nach Osnabrück—Mentheim (Holland) fahrende D-Znz hielt etwa 200 Meter vor der Vlockstellc Lehnde. Die Ursache, weshalb der D-Zug gehalten hat, muß erst die weitere Unter suchung ergeben. Ebenso ist es nicht bekannt, weshalb man in Seelze den Berlin—Kölner D-Zug, der 10 Minuten später die Station passierte, durch gelassen hat, bevor der Hollnnd-D-Zug die Blockstelle Lehnde passierte. Als der Führer des Berlin—Kölner D-Zuges die Kanalbrücke, dic etwa l Kilometer hin- 1er der Station Sectze über den Kanal fuhrt, passierte, fuhr der Zug in leichtem Gefälle mit der vorgrschric- b »en Schnelligkeit; als der Führer dieses Zuges den aus Dresden kommenden Zug in der Dunkelheit ge wahrte, bremste er sofort, so daß der Zusammenstoß nicht mit voller Wucht erfolgte, sonst wäre das Un glück bedeutend größer geworden. Die Lokomotive des Berlin—Kölner D-Zuges fuhr ans den letzten Wogen des Dresdener Zuges und drückte ihn derart, daß dieser sich vollständig über den zweiten Wagen hinwcgschob, von dem nur noch das letzte Abteil stehen blieb. Das ganze Gestell des zweiten D-Zug-Wagens sitzt unter dem letzten Wagen. Alle Personen, die in diesem zu eiten Wagen ihren Platz hatten, sind gc- tötet oder verletzt worden. Verletzte gab es auch im letzten und im dritten Wagen. Bis Mittag sind >8 Tote nnd 13 Verletzte aus den Trümmern der Wagen hervorgcholt worden. Aus Hannover und anderen nahegelegenen Stationen trafen bald, nach- dem das Unglück geschel>en war, Hilssziigc mit Sani- tötspersonal ein, die sich um dic Verletzten bemühten. Sämtliche Verletzte sind Fahrgäste der dritten Klaffe, ebenso dic Toten. Bis mittag war man damit beschäf tigt, dic zusammengrschobcnen Wogen auscingnder zu bringen. Es ist nicht unmöglich, daß zwischest den Eisenteilen noch Tote eingeklemmt liegen. Die Gleis anlagen sind nicht beschädigt, so daß, wenn die Auf- räumungsarbriten beendigt sind, der Verkehr sofort wieder ausgenommen werden kann. Vorläufig wird der Beirieb über die Gütergleise geleitet. Die Namen der Toten Die Tote« des Lisenbachuuiigliicks sind in dic Leichenhalle des Krankenhauses I in Hannover ülvr- gefiibrk worden. Die Verletzten befinden sich in dem gleichen Krantcnhouse. Dic Schuldfragc ist noch nicht geklärt, offenbar trifft aber den Lokomotiv führer des I) Zuges 10 keine Schuld. Unter den Toten sind ermittelt: Kaufumnn Hans Prätz, Berlin, Dernbmgstr. 12, Kaufmann Heinrich Strauß, Frankfurt a. M., Gallnsanlagen 8, Kauf mann Kupfennann, Magdeburg, Kutscher Franz Stanik, Wien 3, Dianagastc 8, Kaufmann Erich Bolle, Berlin IV., Ticrgartenstr. 24, Zollassistent Franz Kubitsch, Meppen (Ostsriesland), I. E. P. van Kempen, Leyden (Holland», Oberkanonier Kraft wagenführer Friedrich Liese, 9. Kraftwngcnbattcrie Münster, Arbeiter Franz Schuhmann. Zwickau, Kauf- mann Hugo Kehlen, Berlin, A. Löbcl, Arenhcim (Hol- land), Klingclbcck 59, ti weibliche Tote, darunter zwei Holländerinnen sind noch nicht festgestellt. Außerdem befindet sich unter den Taten ein noch nicht ermittelter Angehöriger des Pcrkehrsbnndcs Gau X, Hannover, Gcwcrkschastshaus. Vas Erdbeben ver erste amtliche Bericht Loudon, 5. September. (E i g. Tel.) Gestern abend hat der japanische Botschafter in London eine» ersten amtlichen Bericht über Peking über den Verlauf des Erdbebens erkalten. Dieser Bericht wurde zwei Tage nach dem Erdbeben olnzesandt. Er läßt erkennen, daß alle von der euro päischen Presse geflissentlich verbreiteten und un kontrollierbaren amerikanischen Sensationsmeldungen unzutreffend gewesen sind. Der Bericht, der die ersten amtlichen Angaben über die Johl der Toten nnd Verletzten enthält, hat folgenden Wortlaut: „Um dic Mittagsstunde des l. September wurde Tokio nnd seine nähere Umgebung von einem swwerrn Erdbeben betroffen. Das kaiserUlbe Paar »nd der Prinzregent, die sich in den Bergen be fanden, sind nicht verletzt worden, dagegen sind die Prinzessin Ianafhera und Komin, sowie der Prinz Monokasa getötet worden. Die Geschäfts- betriebe von Tokio sind vollüändig zerstört und die kaiserlichen Palast«' teilweise er- hcblich beschädigt. Der. japanijche Haj Ht noch der alten Hauptstadt Kioto verlegt worden. Von don zehn Stadtbezirken von Tokio sind sechs vollständig zerstört worden. Drei sind unbeschädigt geblieben nnd ein Teil des vierten ist noch bewohnbar. Zer- stört sind dic Gebäude der Ministerien des Innern, der Finanzen, des Kultus und der Eisenbahn. Dao Polizeipräsidium nnd das Arsenal sind verbrannt, sowie annähernd 200 000 Häuser. Die Zahl de«' Toten nnd Verletzten beträgt zusammen in Tokio rund I50t>00; in Pokohoma ist unmittelbar noch dcni Einsetzen der Springflut ein großer Brand aus gebrochen, der fast die gesamte Stadt zerstörte. Die Toten nnd Verletzten in Yokohama betrugen sainmeu rund IOOOOO. In dem Bezirk von Tokio »ud Yokohama herrsch» großer Mangel an Leb-N'»- mittcln und Wasser, was zum Belogerungsziistani Anlaß geizeben hat. - ! Das neue sovanische Kabinett ist gestern aus Furcht vor weiteren Erdbeben nicht in einem der Paläste, sondern ans einem freien Platz in der Nähe "n Tokio feierlich ver eidigt worden» nnd zat seine erste Sitzung im Freien obgehalten. Die japanische Regiernug hat die Mobilissc^ung des I. und 2. Geschwaders der Flöte-- ungeordnet nnd hat durch Notverordnung jede Preissteigerung unter -schwerste Strafe gestellt. -t' «> Vas Schicksal der deutschen Kolonie Berlin, 0. September. (Eig. Tel.) Auch Keule liegen hier noch keine vollständigen Nachrichten über dic deutsche Botschaft in Tokio, dic Kon- ' si'Iatc und die deutsche Kolonie in dem von Erdbeben betroffenen Teilen Japans vor; doch ist inzwischen genicldet worden, daß die deutsche Botschaft ver hältnismäßig gering beschädigt ist. Nur ein Nebengebäude ist niedergebrannt. Es ist fraglich, ob sich Teile des Personals am Sonnabend nachmittag außerhalb der Geschäftszeit in der Botschaft selbst be funden haben. Botschafter Dr. Sols mit seinen Angchörigcu war jedenfalls nach dem nahe gelegenen Seebad Zamakura nach seiner Sommer wohnung gefakren, und es fehlen von dort joglich« Nachrichten. Der Kanzler Schmidt von der Botschaft »ist jetzt in Kobe ringetroffen beim dortigen Konsulat. Scin Kollege Schulz befindet sich im Gebirge, ebenso wie der Botschaftsrat Trautmann mit seiner Familie und zwei anderen Damen von der Botschaft, die in Karnicawa gerettet sein dürsten. Auch der Generalkonsul Thiel aus Schantai, früher Botschaftsrat in Tokio, der sich mit seinen An gehörigen zur Zeit in Japan befindet, war während des Erdbebens im Gebirge. Endlich ist vom General konsulat iu Vokohaina der Pizckonsul Sell als ge- rettet gemeldet worden. -Von allen übrigen Rit gliedern des Generalkonsulates fehlt noch jede Nachricht. -Berlin, 8. September. (Eig. Tel.) Nach einem im Berliner Auswärtigen Amt eingetroffeuen Tele gramm aus Kobe meldet die japanische Presse, daß der deutsche Botschafter in Tokio, Dr. Sols, mit seinen Kindern gerettet ist. Die Gattin des Botschafters befindet sich zurzeit in Deutschland. Pari», 6. September. (Eig. Tel.) Aus Brüssel wird gemeldet, der Minister des Acußeren hat gestern abend ein Telegramm des belgischen Generalkonsuls iu Kobe erkalten, der mittcilt, daß der belgische I Gesandte und seine Familie-, sowie der belgisch« Konsul und die Konsulatsbeamten der Kat»» strophe entgangen sind. OoUsr in 8erUn 3mtL.1KMe!kur3: 332VVOVO1AK. »merllwniMer Keiamartzt * SoackEikalzes cleL I- ? Oalrltzurxe Vordörre Vorkaeie ' Vsritül I a. v ««^ui, o 0M0OZ z^zrr zz; I ^m»lei-ct