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V68P6N in de»' Kk-eurlrinolie. Drescken, LoriuLberick, ckeri 24. November 1YOO, riackim. 2 Ilkir. 1 Or«;elvorspiel. 2. Joh. Seb. Bach: Cantate für Chor, Solostimmen, Orchester und Orgel in der Bearbeitung von Rob. Franz. (I. Theil.) (Die Soli haben gefälligst übernommen: Fräulein Luise Ltteriiiaii», Frau Julie Büchi-Fälirmann, Herr Eduard Mau» und Herr Georg Lchcuü. a) Sinfonia (Orchester-Vorspiel). ist Chor: Ich hatte viel Bekümmerniß in meinem Herzen, aber deine Tröstungen erquicken meine Seele. o) Arie: Seufzer, Thräneu, Kummer, Noth, ängstlich's Sehnen, Furcht und Tod nagen mein beklemmtes Herz; ich empfinde Jammer, Schmerz. ck) Recitativ: Wie hast du dich, mein Gott, in meiner Noth, in meiner Furcht und Zagen denn ganz von mir gewandt? Ach, kennst du nicht dein Kind? Ach, hörst du nicht die Klagen von denen, die dir sind mit Bund und Treu verwandt? Du wärest meine Lust und bist mir grausam worden! Ich suche dich an allen Orten, ich ruf', ich schrei' dir nach, — allein, mein Weh und Ach scheint jetzt, als sei es dir ganz unbewußt. s) Arie: Bäche von gesalznen Zähren, Fluthen rauschen stets einher. Sturm und Wellen mich versehren. Und dies trübsalvolle Meer will mir Geist und Leben schwächen, Mast und Anker wollen, brechen. Hier versink ich in den Grund, dort seh' ich der Hölle Schlund. k) Soli und Chor: Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, daß er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist. 3. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 652, 3. O Mensch, gedenk an's Ende, stirb stets den Sünden ab, gieb dich in Gottes Hände und fürchte nicht das Grab. Sei fertig alle Stunden, halt dich an Christi Blut; stirb du in Jesu Wunden, so ist dein Ende gut. V o v l e s n n g. 4. I. S. Bach: Cantate (2. Theil). §) Recitativ (Seele): Ach Jesu, meine Ruh', mein Licht, wo bleibest du? (Herr): O Seele, sieh', ich bin bei dir. (Seele): Bei mir? Hier ist ja lauter Nacht! (Herr): Ich bin dein treuer Freund, der auch im Dunkeln wacht, wo lauter Schalken sind. (Seele): Brich doch mit deinem Glanz und Licht des Trostes ein! (Herr): Die Stunde kommet schon, da deines Kampfes Krön' dir wird ein süßes Labsal sein. Ii) Duett (Seele): Komm, mein Jesu, und erquicke und erfreu' mit deinem Blicke diese Seele, die soll sterben und nicht leben und in ihrer Unglückshöhle ganz verderben? Ich muß stets in Kummer schweben, ja, ach ja, ich bin verloren! Nein, ach nein, du hassest mich! Ach Jesu, durchsüße mir Seele und Herze! (Herr): Ja, ich komme und erquicke dich mit meinem Gnadenblicke. Deine Seele, die soll leben und nicht sterben, hier aus dieser wunden Höhle sollst du erben Heil durch diesen Saft der Reben. Nein, ach nein, du bist erkoren! Ja, ach ja, ich liebe dich! Entweichet ihr Sorgen! Verschwinde du Schmerze! i) Soli und Chor: Sei nun wieder zufrieden, meine Seele, denn der Herr thut dir Gut's. Choral: Was helfen uns die schweren Sorgen? Was hilft uns unser Weh und Ach? Was Hilst es, daß wir alle Morgen beseufzen unser Ungemach? Wir machen unser Kreuz und Leid nur größer durch die Traurigkeit. Denk' nicht in deiner Drangsals Hitze, daß du von Gott verlassen seist, und daß der Gott im Schooße sitze, der sich mit stetem Glücke speist. Die Folgezeit verändert viel und setzet Jeglichem sein Ziel. L) Arie: Erfreue dich, Seele, erfreue dich, Herze! Entweiche nur Kummer, verschwinde, du Schmerze! Verwandle dich, Weinen, in lauteren Wein! Es wird nun mein Aechzen ein Jauchzen nur sein. — Es brennet und stammet die reineste Kerze der Liebe, des Trostes in Seele und Brust, weil Jesus mich tröstet mit himmlischer Lust. l) Schlnßchor: Das Lamm, das erwürget ist, ist würdig zu nehmen Kraft und Reichthum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. Lob und Ehre, und Preis, und Gewalt sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.