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Frankreich stößt vor ens en. be- Der Sech« mikr den Floltkodelkgirrtkii vrodtdorlndt unooe« portoor AorrooponSonto» Pari», SS. Jan. Der Gegensatz zwischen Frankreich «nd Italien scheint nach den sranzvfischen Berichten aus London sich immerschärser abzuzcichnen. Obwohl man nicht leugnen kann, daß die Konferenz bisher nicht vom Fleck kommt, behauptet man dort» baß wenigstens in den fran zösisch-englischen Besprechungen dieser Tage positiv« Arbeit geleistet worden sei. In Beantwortung des von dem Generalsekretär der Konferenz vorgelegtcn Fragebo habe die französische Delegation heute vormittag bcschlo eine Zweiteilung der Konferenzfragen zu antragen, und zwar: 1. Fragen der BerhandlungSmethoden, 2- Sondersragen. Rach de« Bericht d«S -Jonrnal de» Detat»" verlangt Tardten nabedingt, bah Frankreich den grösste» See» «ächten. als» England «ad Amerika, an di« Seite ge» stellt »nd nicht al» ein« Seemacht zweiten Range» behandelt «erd«. Dnrch »i« Erklärungen, die Tardte» »or de» Kon» seren, üb«, hie Bedürfnisse »er französischen Seerüstnng ab» g^e»«« dabo»s«t Krantraich sich selbst »nd de, «ettgegm» itder zebnntzg» und länne nicht »ehr »nrück. Die in London aufgetaucht« Behauptung, Tardte« babe dt« Beiziehung Gran dt» zu den französisch englischen Vorbesprechungen abgelehnt, wird hier bestimmt als unrichtig bezeichnet und den Italienern vielmehr vorgeworsen, dah sie sich in Schweigen hüllen und keinerlei Ziffern auch nur über ihre gegenwärtige Gesamttonnage angeben wollen. Tie „Agentur Radio" meldet dagegen aus Rom: Die dort maßgebenden Kreise hätten den Eindruck, bah die amerikanische Delegation di« Meinung der Italiener teile. ES gehe nicht an, die absoluten Sicher- heitsbedürsntsse jeder Macht als Grundlage für die Verhand lungen auszustellen. Darum habe auch Gtimson sich geweigert, bisher Angaben über die Bedürfnisse Amerikas zu machen, denn er sei ebenso wie die Italiener der Ansicht. »ea» die frauzSfische These, dass «an »ou de, abfvlnte» LicherheitSdedürsnisseu jeder Nativ» anSgehe, dnrch» dring«, dann »erde badurch der »tato, qua der »er, schiedeufte» Rüstungen i«S Unbegrenzt« »er, länger«, nnd dt« Konferenz gehe eine« sicheren Misserfolg entgegen. „Daily Telegraph" wirft unter der Ueberschrift: Herausforderung Frankreichs" Tardteu vor, durch seine Ablehnung der auf der Washingtoner Konferenz festgelcgten Lerhältniszahlen wolle er bie andere« Delegationen «tnfchüchter« und damit die natürlich gegebene BerhandlungSgrundlage zerstören. „Daily Telegraph" spricht dann die Befürchtung aus. Tardteu habe schdn einen Borsprung aus der Kon ferenz gewonnen und «» besteh« dt« Gefahr, das, er durch seine geschickte Taktik den Ton auf der Konferenz angebe und das» Macdonald aus Furcht vor einem Mißerfolg der Kon- sercnz vor Tardteu -urückweiche. Fortsetzung »er «tnzewesprechunger» London, SS. Januar. Im Laufe des Sonnabend fanden wiederum «ine Anzahl von Prtvatbesprechungen »wischen verschiedenen Vertretern der Flottenkonferenz statt. Die beiden wichtigsten hiervon waren eine Aussprache -wischen Tardteu und dem amerikanischen Vertreter Narrow sowie dem politischen Berater der französischen Abordnung Maisiglt mit dem amerikanischen Vertreter Gibson. Eine spätere Zusammenkunft zwischen Tardteu und Granbt gilt gleichfalls als bedeutungsvoll. Auf Grund ter letzten Besprechungen steht nun einwandfrei fest, daß die amerikanische Abordnung gegen den französischen Vorschlag, bie Verhandlungen auf der Grundlage der Festsetzung einer Gcsamttonnage zu führen, keine ernsten Etnwände mehr macht. Eine auf Grund der letzten Verhandlungen für Mon tag vormittag l» Uhr angesetzte Prtvatbesprechung zwischen den Lettern sämtltcher fünf Abordnungen gilt bisher dem Zweck, eine endgültige Tagesordnung festzusetzen. Lediglich die Verhandlungen Macbon alb» mit den Ber- tretern ber Dominien können den sonst unaufhaltsamen Sie» ber fron,»fischen Auffassung noch gefährden. Nach fast «tnwöchlger Konferenzbauer spricht die stärkste Wahrscheinlichkeit dafür, baß die Franzosen ihren Standpunkt innerhalb der Konferenz im wesent. ltchen durchsetze«. Die Auswirkungen dieser Tatsache in den Einzelfragen muß selbstverständlich abgewartet werden. Vor Aeberrascklmoen Pari», 2S. Januar. Di« pessimistische Stimmung in der französischen Presse, dt« in den ersten Tagen ber Londoner Klottenkonserenz »um Ausdruck kam, ist bis jetzt nicht ge wichen. Im Gegenteil hat ber Wortlaut des Fragebogens, den der Generalsekretär der Konferenz in den Abendstunden de» »sonnabends an dt« Mitglieder der einzelnen Abord nungen verteilt hat, die bestehende Unsicherheit nur noch mehr unterstrichen. Für die am Montag znsammenbernfen« Vollsitzung er, «artet man in ber französischen Presse große Ueberraschungeu und ein erstes ofseaeö Auscinanderprallen ber verschiedenen Anschauungen. Ae InmMchen öoztMei, Paris, 3S. Januar. Der sozialistische Parteitag hat sich für dte Priortlät der Entschließung der Mehrheit ,Lebas>. be treffend bie Frage der Regierungsbildung, mit 2066 Man daten gegen 1507 Mandaten bei 8S Enthaltungen, also mtt SöS Mandaten Mehrheit, ausgesprochen. Diese Entschließung lautet gegen dte Beteiligung. Sn siM Mmdek sw IM MllliiMn Mark? London, 2L Januar. Der Mnauaznlntster von «ensund- land gab ln Bestätigung frü-ererMitteilunge« amtttch »«- kannt, daß dir neusunblänbische Negierung beabsichtige, La brador zu verkaufen. Für bas 120 000 Ouadratmetlen große Gebiet wird ein Preis von 120« Millionen Mark gefordert. Die Besitzrechte für Labrador waren erst im vergangenen Jahre durch den englischen Staatsrat endgültig Neufundland zugesprochcn worden, wodurch ein fast h u n d e r j ä h r t g e r Rechtsstreit sein Ende gefunden hatte. Srnfte FwischenWe in Bombay London, 2S. Januar. Bet ber Feier des indischen Unab- hängtgkettstageS in Bombay kam es zu einem ernsten Zwischenfall. 800 Freiwillige der Baumwollspinnerei, Arbeiter, dte sich aus den Kommunismus eingeschworen hatten, suchten bie Tribüne einer Massenversammlung zu stürmen. Dem Bestreben, die Kongreßfahne nicderzuholen und die rote Fahne an ihrer Stelle zu hissen, folgten schwere Auseinandersetzungen zwischen den Kommunisten und den Versammlungsteilnehmern, die so ernst wurden, daß bie auf der Plattform befindlichen Frauen, unter ihnen die Frau de» Präsidenten des indischen Nationalkongresses, Nrru, tu Sicherheit gebracht werden mußten. Wie o»S Kalkutta gemeldet wirb, hat die dortige Stadtverordnetenversammlung beschlossen, am Uuab, häugigkeitstag« die Flagg, der indische« Nationalisten zu hissen. Bei allen festlichen Gelegenheiten soll in Zukunft ebenfall» diese Flagge gesetzt werben. Der Bürgermeister forderte die Bewohner auf. den Beschlüssen des allindtschen Kou-- gress eS in Lahors zu gehorchen. Prim» t« River» fordert das Vertrauen »er Wehrmacht Matrid, 2«. Jan. In einem KommunIquS erklärt General Prtmo de Rtvera, er wünsche zu wissen, ob da» Regime der Diktatur »och immer auf da» Vertrauen und dte Unter stützung tzer Armee und des Volkes rechnen könne. Die Re gierung ermächtige die zehn Generalkapitäne, dte an der Spitze der Militärbezirke stehen, sich mit den Führern ber ihnen unterstellten Truppencinheiten zu besprechen und darüber Bericht zu erstatten, ob dte Diktatur noch das Ver trauen der Arme« und der Flotte besitze. Falls die» verneint werde, würden Primo de Nioera und die übrigen Mitglieder de» Kabinetts sofort dem König ihre Demission einretchen. Mol-eichauer über Haager Konferenz un- FLnanzreform Kriiie stlbfttnblgr Wttik olm grsmreNmmM :r heutigen zweite» Sitzung gung der Deutschen Volks- Dr. Moldenhauer das Berlin» 28. Januar. In der der ReichSange st elltenta Partei ergriff RclchSminister Wort zu einer Rede, in der er zunächst auf die Haager Ber Handlungen Bezug nahm: „Selten ist", so erklärte der Minister u. a.. „eine deutsche Delegation unter so ungünstigen Vorzeichen zu einer internationalen Tagung gefahren wie nach dem Haag. Uns fehlt« der Mann, der so großes inter nationales Ansehen hatte wie Dr. Stresemann. Wenig stens war günstig, daß aus der anderen Seite ein starker Dille zur Verständigung vorhanden war. Hier stand Tarbieu als ein Man«, der sich vom erste» Tage on ehrlich bemüht hat» die Dinge zur Lösung z« bringen. Trotzdem haben wir einen schwere» Kamps zu kämpfen ge habt. Aber bie Gegenseite hatte den Eindruck, wir gehen über die Grenzen des sür uns Erträglichen nicht hinaus. Ich habe in diesen Tagen die Notwendigkeit erkannt, Laß eine selb ständige Politik nur möglich ist. wenn man ge sunde Finanzen hat. ReichSstnanzmintsterium und RctchSbank sind aus eine ehrliche Zusammenarbeit angewiesen. Aus keinen Fall darf die finanzielle Unabhängigkeit der Reichsbank erschüttert werden. Wir sind zur Zeit dabei, dt« Grundzüge ber Finanzreform vorzuberetten, deshalb können Einzelheiten hier noch nicht mttgeteilt werden. Das Ziel der Sanierung der NetchSstnanzen muß Abdeckung der schwebenden Schuld sein. Ultimo Januar und ebruar ist gesichert. Darüber hinaus muß, wie ich auch im auShaltauvschuß auSgefübrt habe, noch Klärung geschaffen «neiden. Santerung und Kinanzresorm find nicht voneinand zu trennen. <- er Sine grosse Finanzreform mnss aber anch gelrage« sein von oem Verständnis der grosse» Massen. Ich deutsch« Volk hat Verständnis dafür, dass ker Wille nn» an» diese» Schmierigkeiten „«-«Ssührt. glande, das «nr eia starker ch habe dte absolut« Zuversicht, dass wir der Schwierigkeiten err werden. ES liegt bei uns, ob e« wieder aufwärts geht." In der Aussprache wies Reichskanzler a. D. Dr. Luther auf dte Zusammenhänge zwischen Kinanzresorm und BerwaltungSresorm hin. Da» Zentrum zum Kaagrr Ergebnis Berlin. 28. Januar. Der ReichSparteivorstand de» Zentrum» trat heute unter Vorsitz de» Prälaten Kaa» zu einer Sitzung zusammen, di« den ganzen Tag «ber anbauerte. Vormittag» wurden lediglich organisatorische Fragen erörtert. In ber Nachmittagssitzung erstattete Reichsminister Dr. Vtrth «inen eingehende« Bericht über dt« Haager Sr- gebntsse. Nach kurzer AnSsprach«. an der sich auch der RetchS- verkehkSmtnister Dr. Stegrrwalb un- ber Fraktion»- vorfltzen-e Dr. Brüning beteiligten, wurde folgende Ent schließung angenommen: „Der ReichSparteivorstand der bentsche« Zentrumspartet nahm in seiner heutigen Sitzung den Bericht de» RetchS- ministerS Dr. »irtss über da» Ergebnis der Haager verhandln»«« entgegen. Er sprach ihm und den anderen Ministern ber ZentrumSpartel den Dank der Partei au« für ihre unermiib- ltchen versuche, «ine den politischen Auffassungen ber Zen trumspartet entsprechende, den Lebenönotwendtgkeiten de» deutschen Volke» Rechnung tragende Lösung der im Haag zur Beratung stehenden Fragen zu finden. Der Retch^partet« Vorstand hat volle» Vertrauen, daß dte Zentrumsfraktion be» Reichstage» von den gleichen Voraussetzungen ausgehend unter Berücksichtigung der gesamtpoltttschen Lage ihre Ent scheidung treffend wirb." gm wetteren Verlauf ber Aussprache wurden bann Haupt- sächlich di« wirtschaftlichen und finanziellen innerpolttt» fchen Ans Wirkungen der Haager Beschlüsse erörtert. Zur Saarfrage nahm der Parteivorstanb folgende Entschließung an Vorstand ber Zentrumspartet begrüßt die Fortsetzung Pariser Verhandlungen zwecks Rückgliederung de» S gebiete». Er erwartet die restlos« polittfche ««» «trtschastltch« Rückgliederung de» Gebiete» in den verband de» Reiche», Prenssen» «nd Bayern». Dies« Rückgliederung ist eine wesentlich« Voraus setzung sür eine wahrhafte Verständigung zwischen Deutsch land und Frankreich. Entsprechend dem Willen der gesamte« Daarbevölkerung und den wiederholten Erklärungen de» Reiche» und der Länder Preußen und Bayern sind dte Ver handlungen über dte Zukunft de» Saarbergbaue- so z« führen, dass dte Gruben etnsckltessitch aller erschlossenen und nicht erschlossenen Kohlenfelber ln den uneingeschränk te n v «s i tz be» preußischen und bayrischen Staate» gelangen, vet der Regelung der zukünftigen HanbelSbeztehun- gen müssen bi« Lebensinteressen be» Saargebtete» «nd ber benachbarten deutschen Gebiete auf der Grundlage völliger Gleichberechtigung gewahrt werden." „Der ber aar- Der »exikenische Geschä erikanische Geschäftsträger eschlnß seiner Regierung me: Be, ^ konischen Mission in Geschäftsträger verlässt MoSka«. Der Mattt tet'te Sitwinow den mit, da» Personal ber wert« Moskau abzuberufen.