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Nummer 143—38. Iaftrg SachMe Volkssettuns »yq«kü l >«l «MiMcher «<r»g»pr,!, «nch iiSg« «inM. « Vs, d»w. « Pf,, rrllz«rlo»« l.7»r NN» »t« Po» 1.70 olnschlledliq Postübonoolsunzsgobllhr, pyllgl!» « Ps,. Psft.B«ll«llgrId. »!ez«I-»rr. 10 Psg., S«nab««d. und 8«fttar»N«. » Psg. «bboftellungen mllst«, spSUstrn, ,In« kvoch« vor Adlons d« v«,ug«j«U schrlstllch Kim Villa, «!n,«gan,,n sol«. U»s«io r,Ig«i »llrf«, tolno »tdch,llun-k, uU,e,«une»«<». vorla^orl Dr««vo. «nzelginpttlso! dl, lspaltl-o » «m dl«!!« g«N« < Pszs, sl« Aomlllinan,«!,«, » Pf-. silll PlatzwOnsch« »n»«, »l, M« UP«», Schllsüettung: vk—ka.«., Pol!«l»ratz« 17. FtlNkuf k07U «. rioir Tilchilstofkll«, Dr«l «nd v,rla,r Sennanta vnchdnlck«r«l und v«rla, LH. ni» ». Winkl. VoNslskaz, 17, Filnrus »lOir, PostschtSr »kr. 107^ Pank; Sladldanl vl«»d«» »7717 Freilag, den 23. Juni 193» 3» Fall, oa, h»h«l«r Demo», verbot, «intielend« v«lrl«d» stdrungrn hat d«r B«t!«-«r «v«« Wribunglieltxnd« kln, Anlpillch«, fall, dl« geltun, In dischrSnttem Umsang«, o«r- spälel od«r nicht «ycheint. Trillltun-oort t» D««odd» Line arabische Protestschrift Vagi an Engländer foltern arabische Gefangene Unmenschliche Methoden in Palästina London, 83. Juni. Dse Arabisch« Bereinigung in Lon don veröffentlicht ein« Erklärung über di« schwere Miß handlung von Arabern durch die englischen Amtsstellen in Palästina. Die Araber sordern die Einsetzung einer unpartei ischen Kommission zur Prüfung ihrer Beschwerden. In der Denkschrift wird ausdrücklich erklärt, daß sämtliche Beschwerden und Beschuldigungen nur Fälle betreffen, die nicht durch jüdische Anschläge hervorgerufen worden sind. Dann wird eine große Zahl von Grausamkeiten und Brutali täten aufgezählt, die alle auf das Konto der Mandatsmacht England fallen: Gefangene wurden barfuß über Glassplitter getrieben, bis sie bewußtlos wurden. Anderen Gefangenen sei ein Draht um die große Zehe geschlungen worden, der immer enger gezogen wurde, bis die Zehe abgestorben war. Elektrische Armbänder seien gefangenen Arabern um die Hände gelegt worden, wobei die Stromstärke so dosiert wurde, daß die Betroffenen furcht bare Schmerzen litten, der erlösende Tod aber nicht herbei geführt wurde. , Die Veröffentlichung hält den britischen Behörden vor. daß Gefangene nach Mitternacht mit verbundenen Augen durch unterirdische Gänge In das Gefängnis von Jerusalem geführt worden seien, wo sie gefoltert wurden. Wenn sich einer dann noch weigerte, vor der britischen Polizei auszusagen, habe man ihn abermals in das Gefängnis gebracht. Gefangene, die nach der Folter ins Krankenhaus gebracht werden mußten, seien, nachdem sie sich wieder erholt hätten, einer zweiten Folter unterworfen worden. Die Opfer habe man ihren Verwandten und Freunden ferngehalten, damit diese deren Verstümmlungen nicht hätten sehen können. Einige der Gefangenen habe man nie wledergeschen. Wenn die Folterungen und Mißhandlungen vorüber seien, würden die Gefangenen in Jerusalem oder Akko ins Gefängnis gesperrt oder in ein Konzentrationslager ge bracht. Aber nicht allein einzelne Freiheitskämpfer wurden von den Briten in dieser unmenschlichen Art behandelt, sondern so gar die gesamte arabische Einwohnerschaft ganzer Dörfer. Die Denkschrift verweist auf die längst in der ganzen Welt bekann ten Durchsuchungsaktionen. bei denen die Engländer Häuser in die Luft sprengten, das Eigentum der Araber zerstörten oder plünderten und die Einwohner mißhandelten. Diese Mißhand lungen hätten sich selbst bis zum Mord an Männern und Frauen, die friedlich ihres Weges gingen, gesteigert. „Demütigung -er großen Demokratien" Italienische Urteile über die uferlosen Verhandlungen in Moskau „Moskau steigert den Vündnisprels" Mailand, 23. Juni. Die italienischen Blätter stellen fest, daß sich die Verhandlungen Englands und Frankreichs in Mos kau in Ufcrlosigkeit verlieren. „Popolo d'Italta" überschreibt seinen Londoner Bericht: „Bestürzung und Niedergeschlagenheit in London die Folge von Moskaus Ablehnung der englisch-fran zösischen Vorschläge. — Bittere Demütigung der gro ßen Demokratien". „Gazetta del Popolo" bringt die Schlagzeile: „London wird in Tokio gcdcmiitigt." „Corricre della Sera" schreibt: „Moskau steigert den Bündnis preis" und „Die Sowjets haben England eine neue Demüti gung zugefügt". „AoK unannehmbar" sagt Molotow Reuter sucht sich zu trösten London, 23. Juni. Aus Moskau wird berichtet: Der britische Botschafter Str William Seeds, der französische Botschafter Daggiar und William Strang haben sich am Don- ncrstagnachmittag um 17 Uhr in den Kreml begeben, wo ihnen Molotow die offizielle sowjetische Antwort auf die neuen französiscl)°britischcn Vorschläge überreicht hat. Die beiden Botschafter, die diese Antwort ihren Regierungen über mittelt haben, erwarten jetzt neue Instruktionen. Wie Reuter aus Moskau zum Kommnniguö über die Don nerstag erfolgte Ueberreichung der sowjetrussischen Antwort aus die letzten englisch-französischen Vorschläge meldet, soll Molo tow bei der Ueberreichung der Note dem britischen und dem französischen Botschafter mitgetcilt haben, daß auch die letz ten englisch-französischen Vorschläge für die sowjetrussischc Regierung noch unannehmbar seien. Das bedeute aber, schreibt Reuter, noch keinen Zusammenbruch der Verhandlungen. Es sei wahrscheinlich, daß die Ve'kandlnngen unterbrochen würden, bis neue Instruktionen vom Foreign Of fice und dem Quai d'Orsay in Moskau eingctrossen seien. Arankrelch-Spanien-Mommen wird ln Paris sabotiert Die Clique um Mandel am Werk Paris, 23, Juni. Action Francaise berichtet von neuen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der französischen Negie rung, und zwar diesmal wegen der Beziehungen zu Spanien. In seinem letzten Bericht vor dem Auswärtigen Ausschuß der Kammer habe der Außenminister, so schreibt das Blatt, kaum verhehlt, daß die Mehrheit der Regierung sich zu sammen mit Botschafter Marscimtt Petain über die Spanien politik im klaren sei. Finanzminister Reynaud und Kolonial minister Mandel widersetzten sich jedoch. Petain habe sich schon zweimal persönlich an den Ministerpräsidenten und den Außenminister wenden müssen, damit die Abmachungen zwischen Burgos und Paris sranzösischerseits loyal innegehalten würden. Die spaniscl>e Negierung brauche ihr in Frankreich deponiertes Gold zur Finanzierung ihrer Wiederansbauarbeilcn usw., was auch Bonnet, Daladier und jeder vernünftige Mensch einsehe. Aber die Clique um Mandel und Reynaud, insbesondere die Ta- bouis, ferner Pertinax, Pöri, Kerrilli.s, Burö nnd Drossolctte lPopulaires arlviteten verzweifelt dagegen. Nennand, der zu- sammen mit Blum schon für die französisch-italienische Feind schaft verantwortlich sei, sei ein Verbrecher. Daladier hal>e es aber nicht gewagt. Neynands Widerstand gegen eine Abliefe rung des spanischen Goldes zu brecl)en. Petain habe sich daraufhin --rrfönlich z' N'-,"aud begeben, der ihn sehr her ablassend im Finanzministerium empfangen habe. Pötain sei über das Ergebnis dieser Unterhaltung äußerst traurig gewesen. - Zivischenregelung der Autonomie des Karpathenlandes Budapest, 23. Juni. Eine heute ausgegebene Regie rungoverwahrung enthält die provisorische Regelung der Ver waltung im Karpathenland, die bis zur gesetzlichen Regelung der Autonomie dieses an Ungarn rückgegliederten Gebietes zur Anwendung kommt. Danach ernennt das Staatsoberhaupt auf Vorschlag des Ministerpräsidenten für das Karpathengeblet einen retcho- verweserlichen Kommissar und einen Oberberater mit dem Sitz in Ungvar. Eine aus acht Mitgliedern be stehende Kommission, deren Präsident der Oberberater ist, unterstützt den Kommissar als Reichsoerweser bei seiner Arbeit. Der Oberberater darf nicht Abgeordneter fein. Provinz Loruna ehrt den Caudillo Franeo Ehrenbürger aller Städte der Provinz Burgos, 23. Juni. Anläßlich der Reise des Caudillo durch die Provinz Coruna fand ini Rathause der Siadt Coruna ein feierlicher Empfang statt, bei dem der Zivilgouverneur die Er nennung des Generalissimus zum Ehrenbürger aller Orte der Provinz bekannt gab. Anschließend richtete der Caudillo unter ungeheurem Jubel der begeisterten Menge eine Ansprache an die Bevölke rung, in der er erklärte, daß Spanten nach jahrzehntelangem Klassenhaß zum Nationalbewusstsein zurückgefunden habe. Da» neuerstandene Spanien habe eine große Dankesschuld bei seinen Arbeitern abzulragen. die früher belogen und betrogen worden seien, während die sogenannten Arbeiterführer im Augenblick der Gefahr ihr Leben in Sicherheit gebracht hätten. Er, Franco, wolle keine stlersprechungen machen, aber es gebe viel und harte, aber ehrenhafte Arbeit und eine soziale Gerechtigkeit, die durch Arbeit Werte schaffe, damit alle ein würdüzes Leben führen könnten. Abschließend gedachte der Caudillo der spani schen Jugend, die ihr Blut vergossen habe als YKuveis dafür, daß eine Nation, die die Lüge des Kommunismus überwunden habe, niemals untergehcn werde. Italiener flüchten aus Französisch-Marokko Französischer Terror gegen nationalbewußte Italiener Rom, 23. Juni. Die Rückwanderung von IllN italienischen Familien aus Französisch-Marokko findet in den römischen Abendblättern stärkste Beachtung und wird in größter Auf machung als ein neuerlicher Beweis für die systcmatische n Verfolgungen, denen die Italiener in Frankreich, Tunis, Algier und Französisch-Marokko ausgesetzt sind, unterstrichen. Mit allen Mitteln wollten die französischen Behörden die Aus- land-Italiener zur Naturalisierung veranlassen, so daß diese sich gezwungen sähen, nach vielen Jahren aufopferungsvoller Pio nierarbeit nach Italien zuriickzukehren, um den ständigen nie derträchtigen Verfolgungen zu entgehen und ihre Nationalität bewahren zu können. Diese Methoden hätten jetzt, wie Agenzia Stefani in einem längeren Bericht aus Casablanca hervorhebt, auch in Appell der Volkstreue Zum Tag des Deutschen Volkstums am 24. und 25. Juni Das deutsche Volk in der Welt umfaßt heute hundert Millionen Menschen, und da die letzte Volks zählung festgestellt hat, daß innerhalb der Neichsgrenzen achtzig Mill onen Deutsche leben, wird es uns klar, daß heute jeder fünfte Deutsche eine fremde Staat - angehörigke t besitzt. Deutsche Menschen schufen in allcu Teilen der Welt Neuland, sie kamen als willkommene Siedler und Kalifleute. Die lebendige Verbindung zur Stammheimat haben die meisten von ihnen nie ganz verloren. Diese Verbindung zu erhalten und zu pflegen ist eine wichtige kulturelle Aufgabe. Wenn wir vom Deutschtum im Ausland sprechen, dann müssen wir zwischen den im Ausland lebenden Reichsdeutschen, den Volksdeutschen und den deutschsprechenden Angehörigen fremden Volkstums oder fremder Nasse streng unterscheiden Die Reichs deutschen im Ausland besitzen die deutsche Staatsange hörigkeit und entbehren damit nicht des starken poli tischen Schutzes des Reiches. Sie blecken meist auch nur einen Teil ihres Lebens als Kaufleute, Ingenieure oder Aerzte draußen, während die Volksdeutschen oft schon seit vielen Geschlechtern in geschlossenen Siedlungen oder auch verstreut im Ausland ansässig sind. Sie halten die Fahne des Volkstums oft unter härtesten Opfern an Gut und Leben hoch, müssen sich gegen Nssimilie« rungsversuche wehren und büßen oft die mutige Wei gerung, ihre Gesinnung zu verleugnen und ihre deut schen Namen zu ändern, mit schweren wirtschaftlichen und sozialen Schäden. Die deutschsprechenden Angehö rigen fremden Volkstums oder fremder Rosse dagegen höben mit deutschem Wesen nichts gemein: sie bedienen sich der deutschen Sprache nur als Umgangssprache. Die Volksdeutsche Arbeit, wie sie der „Volksbund für das Deutschtum im Ausland" sVDA) leistet und wie sie im „Tag des Deutschen Volkstums" nm 24. und 25. Juni sichtbaren Ausdruck findet, dient aus schließlich der kulturellen und stnmmesmäßigen Selbst behauptung der Volksdeutschen. Sie ist ein Kampf für die Erhaltung der deutschen Sprache und Schule im Ausland. Frei von politischen Aufgaben, pflanzt sie die Gewißheit einer unlöslichen Schicksals gemeinschaft in jedes deutsche Herz. Wir fühlen uns eins mit dem Deutschtum fremder Staatsangehörigkeit in Europa, mit den deutschen Volksgruppen in Polen — 1,2 Millionen Volksgenossen Kämpfen heute als stärkste deutsche Volksgruppe in Europa gegen den haß erfüllten polnischen Chauvinismus! —, in den baltischen Staaten, in Rumänien. Ungarn, Jugoslawien und in der Slowakei. Die Deutschen in Sowjetnch.land, die Volksgenossen an der Wolga — 1763 von Katharina II. als Siedler ins Land gerufen —, am Schmarren Meer, im Kaukasus und Wolhynien, haben uielleick^ das schwerste Los in Europa. In Uebersee, in Nord-, Mittel und Südamerika, in Asien. Afrika und Australien haben über zehn Millionen Deutschstämmige ihre zweite Hei mat gefunden. Dio Amerikadeutschen, vornehmlich im 18. Jahrhundert entstanden, spielen im kultm-'llen nnd wirtschaftlichen Leben ihrer Staaten eine große Rolle. Die Mittel, die am „Tage des Deutschen Volks tums" gesammelt werden, dienen rein kulturellen Zwecken. Der VDA will mit diesen Mitteln die Schu len der Volksdeutschen im Auslände unterstützen, ihre Kultureinrichtungen erhalten, begabte Deutsche an deutschen Hochschulen studieren lassen, will Bücher und wissenschaftliche Werke zu den Volksgruppen im Aus land schicken und damit alles Erdenkliche tun. um den Trennungsstrich zwischen Heimat und Deutschtum im Auslande nuszulöschen. Der Deutsche in der Heimat selbst aber soll, feder zu seinem Teil, zur Erfüllung dieser Aufgabe beitragen. Kein Akt der Mildtätigkeit ist es also, wenn wir am 24. und 25. Juni unser Scherf lein zur Sammlung des VDA geben, sondern Pflicht erfüllung. Französisch Marokko Formen brutaler Gewalt angenommen, da man mit Einschüchterungen und Druckversuchen verschiedenster Art nicht das gewünschte Ziel erreichte. Man wolle die Italie ner zum Beitritt In die Organisation der „Freunde Frank reichs" zwingen, deren Mitglieder im Kriegssalle In französi schen Munitionsfabriken arbeiten müssen. Auch „Giornale d'Italia" befaßt sich in Fortsetzung seiner Artikelserie über die Lage der Italiener in Frankreich unter der llcberschrtst „Die Vertreibung der Italiener" erneut mit den Verfolgungen, die alle jene Italiener treffe, die sich weigerten, ihr Vaterland zu verraten oder Ihre faschistischen Ideale zu verleugnen.