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Sächsische Elbzeiimg Sächsische Schweiz Tages,cilung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners dorf, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau. Porschdorf, Postelwitz, Prossen, Rathmannsdorf, Reinkardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähre, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsischen Schweiz Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung. Alma Hieke, Inh. Walter Hieke Verantwortlich: K. Rohrlappcr Anzeigenpreis (in RMK Die 7gcspaltene 35 mm breite Petitzeile 20 Pfg., für aus wärtige Auftraggeber 25 Pfg., 85 mm breite Reklamezril« 80 Pfg. Tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. — Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt. Anzeigenanirahme für alle in- und ausländischen Zeitungen Tageblatt für die LnkhLII di- Etlichen ^kanntmach-"»-- — Bontkonl?-: S»tipt,»l,»m, B»« SchtMdnu v zt»ei,»i<d<i. »» Sch-ndn- °—- «rlcheinl tiiglich nochm. » Uhr ^^"°"^bracht^SV P!g.."sür ^elÄll^bolrr ,«Is (In RM.) holbmrmaiuch n Produktionsnktteurrungen Lrh.hungen drr N":n7"M.'°,lKiEb-»°ttln Ä, Mchf-rr-r-n- °°- Ständige Wockenbeilagen: Las Leben im Bild I" kzk>-r-r Gewalt Streik Aussperrung, Betriebsstörung usw. berechtigt nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch auf Lieferung der Zeitung Richterscheinen einzelner Nummern infolge o-o»-» , - - Bad Sckandau, Sonnabend, den 18. Kni 1027 71. Kkrgang Die deutsche Delegation zum Konferenzende Genf, 17. Juni. Von feiten der deutschen Delegation wird heute nochmals nachdrücklichst allen Pressemeldungen cntgcgen- getrcten, nach Venen in Genf über eine antirussisch« Einheitsi front gesprochen worden wäre. Zu der Herabsetzung sdor Bc- satzungstruppcn und der Kontrolle der Ostschlcisungen wird er klärt, das; eine endgültige Regelung zurzeit noch nicht so weiß erzielt worden sei, um darüber Abschließendes sage» zu können. Zur Diskussion dieser Fragen wird sich in nächster Zeit noch Ge legenheit in Berlin bieten. Ma» dürfe jedoch annehmcn, datz die Frage der Ostbefestigungen endgültig geregelt werden könne. Es wird weiter mitgetcilt, Last während der Tagung eine Be ratung der Besatzungsmächte vorgesehen war, die infolge Briands vorzeitiger Abreise nicht mehr stattfindcn konnte. Abreise der Genfer Delegierten. Genf, 17. Juni. Im Laufe des heutigen Abends haben be reits zahlreiche Völkcrbuudsdelcgationen Genf verlassen. Auch Paul Boncour fährt heute abend noch nach Paris zurück, Dr. Stresemann dagegen verbleibt noch morgen zu einigen Be sprechungen in Eens und reist erst nm Sonntag früh nach Berlin Gkhlutz in Genf. Dir -15. Tagung des Völkcrbundratcö ist am Freiing nachmittag geschlossen worden. In der letzten öffentlichen Sitzung verhandelte der Nat vor allem über Flüchtlings- fragen und Danziger Angelegenheiten. Die Entscheidung über das polnische Munitionslager ans der Westerplatte bei Danzig wurde auf den September vertagt mit dem ausdrücklichen Bemerken, das, diese Entscheidung keinerlei Präjudiz für dcu im September zu fallenden Beschlust dar- stellen dürfe. In einer der letzten öffentlichen Sitzung folgenden Gcheimsitzung wurde die Priorität der Dan- zigcr Staatsanleihe vor der Danziger Hafcnanlcihc aus- gehoben. Dieser Beschluss hat zur Folge, dast nunmehr sofort nnt den Hafcnarbciten in Danzig begonnen werden kann. Fu der voraufgcgangcnen Geheimsihung des Völker- bundrates richtete der Sekretär des Völkerbundes au den Nat die Anfrage, wie er sich zur Ernennung eines deutschen Mitgliedes in die Mandatskommission stelle, die als möglich im Budget für 1027 vorgeschcu sei. Die Anfrage ist der Mandatskommission überwiesen worden, an einer Erledigung im Sinne der deutschen Auf- sassung dürste nach der einmütigen Stellungnahme der Natsmitglieder nicht zu zweifeln sein. yeutr in veuksch-OskaMa. Von 0r. Walter Hagemann, z. Zt. Daressalam. Fürwahr, wir haben ein Recht, Kritik zu üben! Tangan jika, dieser „jüngste Teil des britischen Weltreiches", ist eine völlig deutsche Schöpfung, und alle Kolonialschuldmärchen, die zur Rechtfertigung der nunmehr erfolgten Besitzergreifung von britischer Seite aufgctischt worden sind, haben die Wahrheit nicht verdecken können, daß Deutschland in dieser seiner ehemaligen Kolonie ein Meisterstück überseeisclier Kolonisationsarbeit voll bracht hat, die selbst von den ehemaligen Gegnern immer ossener anerkannt werden mutz. Dcutsch-Ost-Asrika hat durch englische Schuld wirtschaftlich auf das schwerste gelitten. Nach der englischen Besetzung wurden sämtliche Deutschostafrikancr in ihr Vaterland abgeschobcn und enteignet und selbst die deutschen Missionen aus ihrem Wir kungskreis vertrieben. Die Versteigerung des deutschen Eigen- tums, in einer Zeit schwerster Weltkrisen unternommen, Kain einer Verschleuderung gleich und brachte die besten Pflanzun gen aus europäischem Besitz in die Hände von Asiaten. Die Ursache war eine zweifache: Zunächst gelang cs der Regierung nicht, das englische Grotzkapilal hcranzuziehen: cs war kolonial übersättigt und über das zukünstige politische Schicksal Tangan jikas im ungewissen. Zweitens hatte England den Indern Dcutschostasrika als Kolonisationsgebict versvrochen und mutzte es daher zulasscn, datz die indischen Kaufleute in den Kiisten- piätzcn deutsche Pslauzungcn und Unternehmungen in größtem Umsange aufkauslen. Für diese Inder bedeuteten die billig er standenen Pslanzungcn lediglich Raubbau, und Spekulations- Objektc. Dazu kam, datz die Baumwoll- und Gummipslanzun- gen infolge des Weltkrieges völlig unrentabel geworden waren und ebenso wie in anderen Weltteilen ihrem Schicksal überlasten wurden. Auf diese Weise haben es einige indische Großkauf- Icutc zu riesigen Besitztümern gebracht, wie jener Karimji Iivanji, der heute über hundert deutsche Pflanzlingen und 50 europäische Grundstücke in Daressalam besitzt. Alan geht nicht ganz fehl, Tanganjika heute als indische Kolonie zu bezeichnen! Neben Indern traten einige Griechen und Italiener als Käufer auf, während an Engländern nie mehr als 50 in der Kolonie produktiv tätig gewesen sind. Die hohe Zahl der anwesenden Engländer ist lediglich auf den grotzcn Apparat an Zivil- und Mililürbcamten zurüchzusührcn, der den verschrieenen deutschen Bürokratismus völlig in den Schatten stellt, ohne ihn nach all gemeinem Urteil an Leistungsfähigkeit zu erreichen. Die all gemeine schlechte wirtschaftliche Lage des Mandatsgebietes zeigt sich am besten in der Tatsache, datz die Ein- und Ausfuhr- , Ziffern aus Bruchteile ihres Vorkriegsstandes zurückgcgangcn sind. Infolge der an den Jahresberichten des Mandatsgebietes allgemein geübten Kritik sah sich die Negierung gezwungen, be sondere Anstrengungen zu seiner Förderung zu unternehmen: hervorzuhcbcn ist Bewilligung cim!r Anleihe von 5 Millionen Pfund. Diese Anleihe sowie die Rückkehr der deutschen Ost afrikaner haben die Wirlschaftsverhältnisse des Mandatsgebietes von Grund aus verbessert! Als am 1. Juli 1025 Tanganjika durch den Abschluß des deutsch-englischen Handelsvertrages sür Deutsche wieder ge öffnet wurde, kehrten viele „alte Afrikaner" wieder au ihre Arbeitsstätte zurück, um den Wiederaufbau des Verlorenen in bescheidenem Umsnnge zu versuchen. Aber der Anfang war unendlich schwer. Die indischen Pflanzungsbesitzcr erinnerten sich plötzlich, welche Werte ihre verwilderten Pflanzungen dar- stcllten, und forderten von den deutschen Kauslustigcn das Zehn- b s Zwanziqfache ihres Erstchungsprciscs. So mutzten sehr viele Deutsche iviedcr auf Neuland zu roden beginnen wie vor einem Menschenalter, als sie jung in die Kolonie kamen, oder sie mutzten sich damit begnügen, als Pslanzungsleiter aus ihrem ehemaligen Eigentum im Dienst eines Asiaten zu arbeiten So beschäftigt der genannte Iivanji heute nicht weniger als 10 Dutsch- auf fein--. Pflanzungen! Auch eine grotze Anzahl von deutschen Handelsgesellschaften hat ihre Arbeit wieder aus- genommen, so die „Magara", die Deutschostafrikanische Handcls- gescllschast, die vor dem Kriege an der afrikanischen Ostküste führend war. Deutsche Techniker und Prospektoren sind wieder hinausgegangen, und auch deutsche Maschinen finden wieder ihren Weg nach Ostafrika. Die Zahl der Deutschen wird heute au! unaelabr SOO geschätzt, davon befinden sich etwa 100 im Für eilige Leser. . KtU liegen hier die Resultate der diesjährigen Anmel- düngen in die oberschlesischen Schulen vor. Nach den Berichten der polnischen Blätter sollen sich in die polnischen Schulen ange- mekdet Huden in Kattowitz-Stadt 72N aller schulpslichtigcn Kin der gegenüber 02^ im Vorjahre, im Kreise Kattowitz .>1^ gegen über 75in Königshütte 7226 gegenüber 81^. * Der Danziger Flieger Lehrer Schulz ist gestern nachmittag auf dem Danziger Laugsuhrcr Flugplatz mit seinem Segelstug- zcug „Marienburg" abgcstürzt. Die Maschine wurde .zer trümmert. Schulz erlitt Hautabschürfungen und eine leichte Ge hirnerschütterung. * Der Danziger Volkstag nahm gestern bei der Verabschiedung des Staatshaushaltes die von den Regierungsparteien ringe- brachtc Entschließung an, nach der der Senat alles tun solle, da mit die polnischen Munitionsladungcn im Danziger Ha,cngcbict aufhörcn. Sozialdemokraten und Kommunisten lehnten die Ent schließung ab. * Der Rcichspartcitag des Zentrums ist für den 3. Juli nach Berlin -inbcrusen worden, um u. a. die neuen Gesetzesvorlagen, insbesondere das Reichsschulgcsctz, zu beraten. Die Verhand lungen über die Vereinigung der bayrischen Volkspanci mit dem Zentrum wurden einer besonders gebildeten Kommission zwecks weiterer Beratung übergeben. Tanaa'nstrikt. -.e Hasenstadt Tanga, dtc Ihre Bedeutung völlig einacbttkt batte, beginnt wieder auszublühcn. und die Handels, r stcrn inen eine au,steigende Linie. ' Schwere Mißerfolge sind nicht ausgcblieben. Die crsahre. ncn Ostasrikancr mussten erkennen daß sich die Aerhältnissc eit der deutschen Zeit völlig verändert haben. Vor allem die NcntabiMät der Landcsprodukte. Zwar steht dcr Sisal wie bisher an der Spitze dcr ostasrikanischcn Erzeugnisse und er. Bel aus dem europäische» Markte, besonders auf dem deutschen, oute Preise Dagegen sind an dic Steile von Baumwolle und Gummi Erdnutz und Cocos getreten, ferner stellen Kaffee und G rcide einen'ständig wachsende.. Teil der Ausfuhr dar. Vor allem aber mutz heute mit der Geldherrscimst der Inder gc- rechnet werden, deren kaufmännische Gepflogenheiten wesentlich andere sind als dic dcr Europäer. Dcr starke Minenexport Katangas beginnt sich aus der Zcntralbahn immer stärker bc- merkbar zu machen. Dic Bahn von Tabora zum Viktoriasee acht in diesem Jahre ihrer Vollendung entgegen, ebenso ist die Auslührung »-cs Nyassabahnprojcktes in Bälde zu erwarten. Die Usambarabahn hat bekanntlich im Weltkriege eine Vcr- binduna mit dcr Unandabahn erhalten, sodaß heute die Erzeug, niste dieses Bezirkes zum großen Teil über Membasta statt über Tanna geleitet werden. Die Weiterführunn der Usambara- bahn bis nach Arusha, dem Mittelpunkt des reichen Pflanzungs- ncbictcs wird in diesem Jahre vollendet. Die Konkurrenz Niembastas macht sich nach Vollendunn dcr dortigcn grotzcn Hascnanlagcn immer mckr fühlbar. . _ . Ferner hat Dcutschostasrika dadurch eine grotze Verande. rung erlitten, datz die volkreichen und bestbcbautcn nordwcst- lickzen Eingcborcncnbczirke von Ruanda und Urundi nach dem Kriege dem belgischen Konnostaat zugeschlancn wurden: damit verlor Tanganjika zwei Fünftel seiner Bevölkerung und orei Fünftel seines Viehbestandes. Außerdem wurde dcr Kionga. Zipfel an Portugal abgetreten, jenes Mündungsgebict des Ro- wumaslusseo. dcr die Grenze zwischen Mozambiguc und Deutsch, ostasrika bildet. ' Die politische Zukunst Tanganjikas licgt im Dunkeln. Zu wiederholten Malen hatten dcr Gouverneur Cameron und dcr brttische Kolonialsckrctär erklärt, daß an eine Rückgabe Deutsch- ostasrikas nicht zu denken sei. zwar handle es sich um ein Man- dat, aber um ein ewiges! Auch scheint cs in der britischen Ab. sicht zu liegen, ein großes Britisch-Ostasrika mit Tanganjika als Mittelpunkt und Sansibar, Kenya und Nyassaland als Pro- vinzen zu bilden. Die Einführung britischer Freimarken mit dem Kopse des Königs von England im Januar dieses Jahres ist ein Symbol der endgültigen Besitzergreifung. Wie dem auch immer sei, uns ist dic Möglichkeit gegeben, wirtschaftlich zurückzuerobcrn, was wir militärisch verloren haben, und im Wiederaufbau Deutschostafrikas einen neuen Beweis kolonialer Befähigung zu erbringen. ab. Auf Wunsch Dr. Stresemanns wird das Kabinett noch im Laufe des Montags seinen Genfer Bericht cntgegcnnchmen. Der Völkerbundsrat wird am 1. September in Genf wieder zufammentrcten. Dic Nöllerbundsvcrsammlung wird zum 5. Scptcmber cinbcrufen. Oeuischenverhastungen in Rußland? Keine neue Note an Polen. Nach einer aus Moskau in Berlin cingelanfenen Meldung sollen vier oder fünf Dentsche in Moskau ver haftet worden sein. Unter den Verhafteten sollen sich ein Dr. I örns und ein E r n st Th » cdc befinden, dic übrigen Namen sind nicht bekannt. Dic Inhaftierten werden dcr Spionage beschuldigt und sind ins Gefängnis der G. P. U., dcr Nachfolgerin dcr Tscheka ans politischem Gebiet, übergcführt worden. Wie man in Berlin hört, hat das deutsche Aus wärtige Amt sofort eine Anfrage wegen dieser Angelegen heit an die deutsche Botschaft in Moskau gerichtet. Vor einiger Zeit «st bekanntlich der deutsche Kommuuist Dobbert mit dcr Beschuldigung des Verrats ver haftet und alsbald hingcrichtct worden, seine Frau und sein Kind wurde«« «ach Sibirici« verschickt. Die Vor- stellllnge« des deutsche,« Auswärtigen Amtes wurden da hin beantwortet, daß Dobbert inzwischen die russische Staatsangehörigkeit erworben habe und deshalb keine Verantwortung vor Dentschland gegeben sei. Auch ein Hamburger Kapitän namens Berner wnrde vor kurzen« unter ähnlichen Anschnldigungcn in Petersburg verhaftet und wird fcstgehalten. * Der Telcgraphcnagentur dcr Sowjetunion wird offiziell mitgetcilt, daß dic Meldnng, wonach dic Sowjet- regierung beabsichtige, an die polnische Negierung eine n e n e Note nbzuscnden, ohne die Antwort der pol nischen Negierung auf die jüngste Sowjctnote abzu- warten, nicht der Wahrheit entspricht. Ferner wird amtlich gemeldet, die von der Auslands presse wiederholt verbreitete Meldung über die Vcr- Hängung de" Kneosznstandcs über Moskau und Lenin- grad, über Mobilmachung in dcr Ukraine nnd angebliche Massenrepressalien in verschiedenen Städten der Sowjet union seien Erfindungen. Jeder Grundlage entbehrten die Meldungen von der Erschießung weiterer 28 Offi ziere in Moskau sowie von Massencrschicßnngcn in Wladiwostok, Tscheljabinsk, Tiflis Charkow nnd anderen Städten. Urteilsmilderung im Falle Kowerda. Warschau, 17. Juni. Die Frage dcr Milderung des Ur teils gegen Kowerda ist auf einige Zeit hinausgeschobcn worden. Amtlich heißt cs, dies sei darauf zurückzusühren, daß der Staatspräsident sich auf eine mehrtägige Reise nach Dublin und Paris begeben habe. Zani schwer erkrankt. Warschau, 17. Juni. Heute waren hier Meldungen ver breitet, daß der polnische Offizier Jani, der in Minsk verhaftet worden ist, hingerichlct sein sott. Das Außenministerium teilt soeben mit, daß diese Gerüchte falsch sind. Vielmehr ist Zani schwer erkrankt und befindet sich in sehr bedenklichem Zustande im Minsker Krankenhaus. Die russisch-polnische Spannung. Warschau, 17. Juni. Wie aus Moskau gemeldet wirbst wirrde im Nat der Volkskommissare i» einer apßerordcntlichcn^ Sitzung beschlossen, bis auf weiteres leine Note an die polnische! Regierung zu richten, bis Noscngolz aus Warschau zurückgekchrt sei. Noscngolz soll erst über bc» Prozeß Bericht erstatten. Außer-' dein beschloß der Nnt dcr Volkskommissare, dic polnische Regie»! rung zu benachrichtigen, daß die Soivjctrcgicruiig nicht imstande sei, einen neuen Gesandten nach Warschau zu schicken, da das milde Urteil gegen Kowerda leine genügende Garantie für dic^ persönliche Sicherheit des Sowjctgcsandtcn biete. Dies würbe eine verkappte Form des Abbruchs der diplomatischen Bezie hungen zwischen Sowjctrußland und Polen bedeuten. Ein Enadcngesnch dcr 32 ehcmaligcn russischen Offiziere. London, 17. Juni. Wie hier verlautet, sotten die durch die E. P. U. in Minsk zum Tode verurteilten 32 ehemaligen russischen Offiziere ein Gnadengesuch cingcreicht haben. Mächte-Lntervention in Belgrad. Belgrad, 17. Juni. In diplomatischen Kreisen wird dem heutigen Besuch des sranzösischcn Gesandten in Belgrad, Darbe, beim Außenminister Dr. Marinkowitsch große Bedeutmig bci- gemcsscn. Man glaubt, baß bei diesem Besuch Darbe aus An ordnung seiner Regierung das Terrain für eine gemeinsame Intervention dcr Mächte in Bclgräd vorbereitet. Dieser ge meinsame Schritt dcr Mächte soll spätestens in einem vis zwei Tagen erfolgen. s