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«, jWch« >«ü, »I» HffVffNPPN«-IPINrr M-V- I- '«In« !1ch«I«8^-8-»» «1. Jahrgang. Ai 1VL Sonntag, 18. April ISI7. Drahtanschrift: Nachricht« Frrnsprnhrr-Sommelnummrr: LS »LI. Nur für Rachtgrspriiche i 20011. KegvLrrrSet L8TS , , »tertNtltzrltch t» Dr«»»rn »,t p«bn-Iig«, Zutr«»un, <an Sonn- und M-n«n,«n mn «in. «al, , r» vr.. in den ««nt«, »,« M. »,l eiinnall«r Zustellung durch dl« Post r,ro M. lohn« ««stellet»). «,»»«,»,-P««>s«. Dt« «Inlpalti« Z-tl« le>»a « Stl»«n> »» Pst. «orpigo^ätz« und»nz«I,«n ln »kümmern nach »„n. und Aotorla,»» laut Tarif.—«urwtlriigtNustrilg- nur gegen voriuolir^hlung— BelegblatligPst Schriftlritung und Hauptgeschästrslell«. Marienstrah« »8,40. Druck u. Verlag von Lirpsch 4- Rrichardt in Dresden. Nachdruck nur mit deutlich« Ou«ll«nan»>de <.Dr,»d,er «achr.'t pelllst». — Unoerlongte Schriftstücke »erden nicht mes»«»ahrst Zsekisls KrlsLSLmisilisn. S °/o Vvulsekv ^sickssniviks unkündbar b>» 1V24 4'/-o/o NvieksscksIrsnwvisunLvn »d ISIS »uoloodor mit >10 bi» INS*/» SS >/» vr«sc>ner «ancßelsbsnk ^k1ivNL«s«IIsc1iaf1 Oslv» s, im klaube der Kaukmannsckatt, uuoitaro <Zo»Lbittt»»taIlan S«KI»«tAlkoE»»trKS 7 und SS. 2siekuiunFSN sowie Anmeldungen ^um Umtausch Älterer Krieggsnleiken in kieicks- sckatrsnweisungen neliinen wir bis r:um Contax, den Ib.^pril 1917, miltaxb1 vtir koslsnfrsi entgegen uncl sind ru jecler gewünsckten Auskunft gern bereit. Reue Mißerfolge der feindlichen Lssensive. IIS?r»»»st» »esamra.—rreiien» d.BIchthisea» ir.Lliftfieg. — U sriMiche Slugzeuge am 11. Avril abgeschoffe«. - knglaud aa» »le rusfischel» »evalatiaalre. — Lvvaßtla« irge» «illaar ASftaagtpISae. — Ne Besprechungen Im veutschen Hauptquartier. Her amtliche deutsche Kriegsbericht. iSmtlich.) Grobes Hanptq«»«rtter. 11. AprU 1917. Westlicher Kriegsschauplatz H«ere»ge»pp« Kronprkni Nnpprocht Nordöstlich von Arras «nd an der Scsr » e trat gestern eine Kampfpause ein. Beiter südlich, deiEroisillesnndBulleconrt. griffen die Engländer «ach heftiger Fenervordereitnng «ehrnuUs vergeblich an. Im Rachstob brachte« «nser« Truppen dem Feinde erhebliche «erlnste bei. Ans beiden Gemme« Ufer« stieben feindliche Kräfte ad««»« wieder «egen «nßere Stell«»»-« bei Et. O>««tin vor. Die Angriffe scheiterte« verlnftreich; der Genner lieb dort drei Offiziere «nd über rvv Man» gefangen in unserer Hand. Seit dem 7. Avril »erde« die innere« Stadtteile von St. Onentin in zunehmender Stärke von feindlicher Artillerie aller Kaliber willkürlich beschösse«. Instizpalaft. Kathedrale «nd Rathaus sind bereits schwer beschädigt. Heereogrnppe dentfcher Kronprinz »o« Soissons bis Reims und im Weltteile. der Champagne bekämpfte« sich die Artillerie« weiter mit ansierfter Kraft. Die Franzose« fegte» die historische« Banwerke von Reims dnrch Anfftellnng von Batterie« in ihrer Nähe der lSefährdnng dnrch «nser Wirknngsfener ans. Mehrfach wnrde« Borftöbe französischer Infanterie znrückgcschlagen. Heeresgruppe Harzog «lbrecht In de« Bogefe» holte« «nsere Stobtrupps am Plai«e»Dale SO Gefangene ans den feindlichen Gräben. An der ganze« Westfront, vornehmlich in den Kampf abschnitten. herrschte gesteigerte Fliegertätigkeit. Die Gegner »erlore« dnrch «nftangrisse am IS. April elf. am 19. April »iernndzwanzig Flngzenge und vier Fesselballon«. Ei» feindliches Fliegergeschvader «nrde über Danai ansgeriebe«. Die vom Rittmeister FrHr«. von Nicht Hose« geführte Jagdstaffel schob allein 11 feindttch- Flngzenge ad. »»« denen der Führer ». Leutnant Wolf 4 z»m Abftnrz brachte. vsstllcher Kriegsschanplstz. An einzelnen Frontstreeke» unterhielt di« rnssifche Ar tillerie lebhafte» Jener: die Borseldtätigkeit blieb gering. «azedonlsch« Front Nichts Neves. Der Erste Generglgnartiermeister. lW. T B.i Lndendorff. Ser Sntsteidnng entgegen! Und weiter tobt der Kampf. Bon neuem werfe» sich die rasenden Massei/dcr Feinde gegen die truhige Wehr, die unsere todesmutigen Helden mit ihren Leibern decken: von neuem versuchen sie die Zerschmetterung Deutschlands im Kampf der Massen und Maschinen. Und sie heben und verleumden, sic knechten und „befreien" weiter. Was ihnen bei dem tapferen, stolze» Griechcnvolk nicht gelang, beim „freien Amerika" haben sic's endlich erreicht, Brasilien leistet Gefolgschaft. — Die ganze Welt ist wider uns und unsere tapferen Bundesgenossen aufgcbote». Und doch: Roch nie warb Deutschland überwunden, wenn es einig war. Gewiß, die glühende Begeisterung der ersten Kriegsmonatc hat ernster Besonnenheit nnd fester Ent schlossenheit Platz gemacht. Die Not der schweren Zeit zeigt sich auch in der beschirmten Heimat mit finsterer Gebärde: wir haben Entsagen und Entbehren kennen gelernt. Auch poltttschc Wünsche regen sich wieder, politische Meinungs verschiedenheiten werden ausgefochtcn. Darin aber sind sich alle Parteien und alle Deutschen einig wie am ersten Tage, üast der münncrmordende Krieg weder von uns und unse rer Regier««»!, verschuldet und gewollt, noch dass seine Be- endig»»,, nach de», höhnisch abgelehnicn Friedensangebot in uiiscrcr Macht liegt. Also müssen «vir weiter standhaltcn und weiter kämpfen sür uns und unser deutsches Vaterland, bis die Feinde cinsehcn, dak sic uns nicht nicderzwingc» können, daß sic sich selbst zerfleischen, wenn sic nicht endlich den Frieden mit uns suchen, den sic doch so billig habe» konnten. „Bei absoluter Sicherheit aller Fronten verfügen wir heute über eine frei verwendbare Hceresrescrvc von einer Stärke und Schlagfcrtigkeit, wie zu keinem anderen Zeit punkte des Krieges, zur Abwehr wie zum Stoß an jeder beliebige» Stelle." So sagte Hindenburg vor wcnige» Tagen zur Kennzeichnung unserer unerschütterliche» mili tärischen Lage. Dieser Krieg ist aber nicht nur ein gigantischer Kamps der Massen und entfesselten Kräfte, er ist auch ein Kamps der gezügelte» Nerven «nd — der „silbernen Äugeln". Letz ten Endes wird die Partei den Krieg gewinnen und den Frieden erzwingen, -ic die stärksten Nerven hat und die ihre wirtschaftliche Kraft, -er wiederum die notwendigen Mittel zur Kriegführung entsprießen, am längsten bewahrt. „Das deutsche Bolk wird seine Feinde nicht nur mit den Waffen, sondern auch mit dem Gelde schlagen." So lautet ein Ausspruch Hindcnburgs. Und Ludcndorsf fügt dem hinzu: „Ich vertraue fest, daß das deutsche Voll seine Stunde versteht". Mit der gleichen Besorgnis, mit der die Feinde Hindcn burgs genialen Schachzug an der Westfront beobachtet haben, lauern sic nunmehr gespannt aus die 6. dcntschc Kriegs anleihe: denn sic wissen nur zu gut, ivic-vcrnichtcud ein gün stiges Ergebnis auf ihre kriegsmüden Volker wirken muh. Noch keine Kriegsanleihe versprach darum auf die Gesamt- lagc einen ähnlichen entscheidenden Einsluh, wie die jetzige, die bei gutem Ausgang die Friedensneigung und Friedcus- schnsucht unserer Gegner vielleicht mehr fördert, als eine von uns erfochtene siegreiche Schlacht. Denn noch immer hoffen sie, uns wenigstens wirtschaftlich nicdcrzwingcn z» können. Am Montag, dem 10. April, mittags 1 Uhr, wird die Zeichnung auf die 0. Kriegsanleihe geschlossen. Um alle» denen, die sich der Tragweite dieser Entschc>dungsa»/eihc noch nicht in volle»» Matze bcwutzt waren, in letzter Stirnbc noch Gelegenheit zum Zeichnen oder zur Erhöhung ihrer Zeichnungen zu geben, bleiben am Sonntag, dem 1 ki. April, dem Nationaltag für die Kriegs anleihe. sämtliche Zeichnungs stellen ge öffnet. Zur Abkürzung all dessen, was uns bedrückt, zur Ab kürzung der Leiden und Opfer unserer Truppen, zur Er langung günstiger Fricdcnsbcdingnngcn «nüsscn «vir auch mit unserem Gelde kämpfen und siegen! Die grotze Schlacht im Weste«. Berlin, den 12. April 1017. Eine große Entscheidungsschlacht zwischen dein deutschen und dem französisch-englischen Heere ist im Westen in vollem Gange, wohl -ic grötztc nicht nur des gegenwärtigen Krieges, sondern aller Zeiten. Unsere auf -cm rechten Flügel nach Westen, auf -cm linken nach Süden, in der Mitte gegen Sttdwcsten gerichtete Front, die sich, nach Zurücknahme -er Mitte aus ihrer vorspringcndcn Winkcl- stcllung, ungefähr von Lens über ArraS, St. Oucnttn, La F«re, Soissons bis Reiins erstreckt, hat eine Länge von etwa 160 Kilometer. In -er feindlichen Front bilden die Franzosen den rechte», die Engländer den Unken Flügel. Während unsere Heeresleitung die Mitte vor Beginn de» seit langer Zeit vorbereiteten feindlichen Angrisfes zurück gezogen hat. ist der Kampf von unserem rechten Flügel stehenden Fußes angenommen worden. Er beginnt allen, Anschein „ach auf unserem linken Flügel in derselben Form. Die rückgängige Bewegung -er Mitte bat sich in den letzten Tagen verlangsamt, der Widerstand 'ihrer Nach huten sich verstärkt. Das verschiedenartige Verhalten der dir Front bildenden Heeresgruppen darf weder als will- türltch noch als uns vom Feinde aufgenökigt betrachtet werden. Jeder kundige Leiter einer Schlacht handelt nach vorbedachte,« Plane »nd verteilt ihm entsprechend die Rollen auf dir Unterführer und Truppen. Die Rollen gleichen einander nicht. Immer wird es haiiptiächltch darauf ankommen, zur rechten Zeit an entscheidender Stelle überlegene Macht zur Hand z» haben »nd zweckent sprechend einzusetzen. Um das z» lönnen. mutz der Feld- her», wenn er nicht übe, eine arotzc Ucbcrmacht verfügt, an minder wichtigen Stellen mit dem Einsatz von Krästrn sparsam sei», selbst wenn dadurch die Erfüllung der dort zu lösenden Ausgabe» erschwert wird und den beteiligte» Truppen große Opfer ouserlcgt werde» müssen. Er darf onch beim Entwurf seines Planes nicht vor der Möglich lest eines hier und da z» erleidenden Mißerfolges znrück- schrcckcn, sich in der Schlacht nicht durch Rachrichlrn über hier oder da ciiigctretene Schwierigkeiten der Lage oder über gar notwendig gewordenes Znrüctweichen irre machen lassen. Teilschäden werden wettgemacht, wenn an der ein scheidenden Stelle ein durchschlagender Erfolg erzielt wird. Selten ist eine Schlacht ohne Rückschlag, in »iiunterbrvche- nenr Siegeslauf oder in gleichmäßig scslem Stanöi'alten gewonnen worden, oft hat der Sieg hin und her geschwant!, che die letzte Entscheidung siel. Darin hat sich auch durch die Kriegstthruna mit M.il- tionenheeren weiter nichts geändert, als daß an die Stelle von Divisionen aus mehreren Korps bestehende Armeen, an die Stelle von einem Kilometer deren tun« bis zehn, an die der Stunden Tage getreten sind. Wenn die Durch sührung des Planes für die gegenwärtige Schlacht ersor derte, zwei Divisionen eine Ausgabe zu Hellen, die sie nach Nlkbrsach in diessm Kriege gemachten Erfahrungen voraus sichtlich nicht ohne schwere Verluste zu lösen vermochten, so bedeutet das erfolate Eintreffen dieser Voraussicht, io bettagenswert cs ist, für de» wahrscheinlichen Verlaus und Ausgang der Schlacht doch nicht mehr, als naher »nie! übrigens ähnlichen Verhältnissen schwere, non einem oder zwei Regimentern erlittene Verluste. Wir sehen sa auch ans den gestern und heute cingegangenen Nachrichten, dah den Engländern trotz des bei Arras am crnen Angrisislagc. erzielten Erfolges der beabsichtigte T» > <h ö r » äi nicht gelungen ist. Er wird ihnen daher vermutlich so wenig glücken, wie unseren Feinden bisher alle gleichartigen Vei- suche. Halten wir uns daraus gesagt, daß wir im Verlause der Schlacht unvermeidlich noch häusiger niieisienliche Nachrichten über den Verlauf von Teilhandlnngen er halten werden, und lassen wir uns dadurch in nnierer Zn verficht aus den glücklichen Ausgang der T ch l a cht nicht beirre», zumal nicht durch die trügerischen Nachrichten, die von unsere» Feinden verbreitet werden. Wir Imlun nach dem bisherigen Verlaus der Ereignisse doch wahrlich allen Anlaß, unseren unvergleichlichen Truppen und ihre» Führern zu vertrauen. Hindenburg hat den Plan zur Schlacht entworfen und leitet sic oder steht dem >iniier. wen» er sic persönlich leitet, als Ratgeber zur Seite! » v. B l » „« c, General der Ins. z. T. ——i-—----- » Französische Kommentare über die Schlacht bei Arras. Tic französische Presse hcsatzt sich in spaltenlangen Kommentaren mit der Schlacht bei Arras und tnüisit im allgemeine» n» die englische Offensive große Erwartungen. Trotzdem fehlen auf Grund der früheren Erfahrungen die überschwenglichen Siegcsfanfaren, mit denen das trau- zösischc Volk bei Beginn der Sommcschlacht betäubt wurde. Der Militärtritikcr des „Figaro" erklärt, daß die eng lische Offensive einen günstigen Verlaus nehme, daß aber nicht jeden Tag die gleichen Erfolge wie am ersten Tag er wartet werden dürften. Man müsse daher daraus nur bereitet sein, daß sich der c » ali i che Vv r m a r i ch n n r langsam vollziehe. Die englische Onensive iei gut vorbereitet worden, das dcntschc Heer au der Wesinonl sei gegenwärtig Gegenstand des furchtbarste» Angrisses seil der Marncschlacht. Elömenceau zu der Schlacht bei Arras. kl. Clc'-rncneeau schreibt: Tic Schlacht bei Arras gleicht der lctztjährigen Sommcschlacht. Was man in den Neberi raschungen der ersten drei Tage nicht erreichen konnte, das wird man ka » in in drei Ni o n a t e n erreichen. Eine selbständige englische Ossensine tönnE nur Erfolg haben, wenn ans alle» Ironien gleichzeitig angegriffen würde. Die französischen Ernteauosichtcn. „Petit Parisicn" schreibt, die große Kälte, die sei« ein, gen Tagen in Paris herrsche, verursache, große Lorgc wegen der E «n t c a u s s ich t c n , besonders in Süd frankrcich, wo der Schaden außergwöhnlich groß sei. ld'LVt Der Kstzlenmangel in Frankreich. Luvncr Blätter melde», daß alle Wäschereien Lnon. infolge Kohlenmangrls den Betrieb ein st eile n mußte n. sW. T. B l Sämpfe in Marokko. Lnoner Blätter melden aus Marakesch, daß eine mobile Truppe von Marakesch am 21. Mär, von Tizint nach Uja» vormaschiert ist, das von El Tuba «nit MIO bi» «ltloo Anhängern besetzt gehalten wurde Nach mehrstündigen schwierigen Kämpfe» winden die StrUnlige» der Marokkaner von de» Franzosen gesiürmt und Man besetzt. Die Bevölkerung des Gebietes nnteiw.n' sich. Die Anhänger El Tuvas zogen sich nach Süden zinn.l Ihre Verluste sollen Ml Tote übersteige». Die srnnzosiiche» Verluste werde» nicht bckaiiiitgcgebc». sW. T V.»