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KWMWMTUM un-An^ger l «^chikU t»»«»«»»« »«ch-m»«,, — Am,s»rr»» »l. »U - Sey»U »»««. - «,mc<»dk,U°e»nt» 14. - »«U> Kot» ». Prt»«td«»r ZxxiiS'llk H-»k»stkt»-*i»stN«l. — »«,»0 «VH! Ich«». <k>s«»da»,e» »hx« VtMtptxrx»»», st«»«» !«»« »uf,«»«« Hohenstetn-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten «nd Neueste Nachrichten 73 HU Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen de- Amtsgerichts, Fiaa«H«unH am« des StadtratS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der unrllegende» Ottichas»«» r Mch»«r«I«nzr1ger für Hohensteiu-Ernstthat mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Gremsdorf, Bernsdorf, Msdorf. Langenberg, MeinLdorf, Falken, LangenchurSdorf Metchenbach, Callenberg, Grumbach, Lirschheim, Kuhschnappel, St. Egldien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rußdorf. «« ei»,«». -„u.. »ir» »« vr,n«»^ d» hiechx»»« ,«<>«111. 2m Y»L, HS»««« ^«»11 - Kr^, M» !»»-<,«> kg«»» »«l^i s仫,,,«« eari«»«» »» ?^k»«»e irtekrxxk > «»«. »tk Ne!t«»«ron, «Ulkchtimi« »,1 »n a» »K»«I an»» «»l»«xq »»1 »de« »«chlk ar»»« «»> Aeku», «»« »N «SL-ihlux« de» Bq»,«»ak«1. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich sttr di« Schristleitung Dr. Erich Frisch, siir die Anzeigen Ott» A«G Grundzahl für die kgejxa: ene Gi ^eiie ün, für die Reklamc/ile I5<>, für d>'aa>»>>-> 5'», Lch..ffckzahi 2^.(.b^- 247 Bezugspreis mLchenäich7Lü Millionen ei^ 22 1^23 W WW! 8Wgz W UN Me. * Zn Deutschlands schwerster Zeit haben sich Miffh «llig - eiten z w i s ch> e n. B ayernund dem Reiche herausgebildet, die düngend nach einer sofortigen Lösung verlangen. Wir geben iin Nachstehenden zunächst historisch di« Entstehung und Zuspitzung des KonMes - Die Neichsregierung hatte an Herrn von Kahl das Erfüllen gerichtet, den „A ö l k i s ch « n B e o b a ch i e r" z U verbieten. Als dies Kahr ablehnte, erfolgte das Ver bot durch den Rcichswehrministev selbst. Trotzdem erschien der „Völkische Beobachter" weiter. Nunmehr erteilte General von Treckt Herrn von Lossow den Befehl, das Verbot auszufprcchen und durchzusührcn. General von Los sow hat aber in einem offenen Telegramm an General von S«ckt die Ausführung dieses Befehls abgelehnt und zugleich auch für alle Zukunft die Ausführung jedes Be fehls verweigert, der ihn in einen Konflikt mit der bayrischen Negierung bringen könne. Nun- mebr eröffnete General von Sccckt dem bayrischen Wehr- kve skommandcur, dach er sein Vertrauen nacht mehr habe und seinen Abschied nehmen müsse. Das tat aber Herr von Lossow nicht, er wandte sich vielmehr an die oayrische Negierung und teilte dann mit, daß Minister präsident von Knilling sich mit der ReichqregPrung ins Be nehmen setzen würde. In dieser Nchtauchührung eines au Herrn von Lossow ergangenen Befehls erblickte die Heeres leitung, . eine Verletzung der Disziplinarpslicht des Gene - rals. Um di« Spannung zu beseitigen, begab sich Wehr- minstor Dr. Geßler nach Augsburg — er war früher dort Bürgermeister —< und hatte dort eine Unterredung mit dem Lo sow untergeordneten General v. Krefsenstcin. Bei dieser Unterredung soll nun Echter mit der Abrio g e - lung Bayerns v o jn Neichsgeldund Reichs- « isenbahn und dem Telegramm verkehr ge droht haben. Jedenfalls erblickte die bayrische Regierung in diesem Auftreten Geßlers «ine Provokation, die sie zu dec MideUnng an die Reichsregierung veranlaßte, daß sie jeden weterm Verkehr mit dem Reichswehrminister und Lem General von Seeckt ab lehnte. Daraufhin hat oer Neichswehnminister den General o. Lossow vom D ien st enthoben und seine V er a ds chie d'u'n g eingrlcitet. Mit der vorläufigen Führung der 7. Division des »Reichs - Heeres wurde der dienstülteste bayrische Offizier General- major Kretzi von Kre senstein beauftragt. Es fanden dann am Sonnabend weitere Verhandlungen zwischen Bayern Md dem Reichswehrminister statt, die sich jedoch abermals zerschlagen haben. Nach einer Meldung aus Mün chen legte am Sonnabend abend Herr v. Kahr Vertretern der Presse die Motive dar, dir die bayrische Negierung zu ihrem bedeutungsvollen Schritt veranlaßt haben. Er be- tonte dabei, daß sie jeden Separatismus un d Partilularismus weit von sich weise. Sie Hal.« ihre Stellungnahme für eine nationale Pflicht gegen den Internationalismus und Manismus; nicht gegen das Reich, sondern nur gegen das Vorgehen der Skichsregie- rung richtet sich dieser Schritt. Jetzt müsse zwischen deutsch und nichtdeutsch gewählt werden. Die bayrische Negierung kämpf« für den großen deutschen Gedanken. Es wurde sodann den Vertretern der Presse ein Erposce verlesen, das die Entwicklung der Angelegenheit Lossow seit ihren ersten Anfängen darlegte und an verschiedenen Stellen eine Korrektur der Darlegungen der Reichsregie- nmg bedeutet. Am Schluß wurden zwei Aufruse, die am Sonntagmorgen angeschlagen wurden, mctgcteilt, zu- niichst «in A u s r u f d e s G es a m tminist erium s. Er lautet: An das bayerische Volk! Reichswehrminister Dr. Geßler hat als Inhaber der vollziehenden Gewalt für Bayern zwar den militärischen Befehlshaber, aber keinen Zivilkommissar ernannt. Dadurch hat er das bereits vorher bestellte Staatskommissariat für Bayern anerkannt. Gleichwohl hat der Reichswehrminister den General von Lossow in einer Angelegenheit, die zwei- sellos zur Zugehörigkeit des bayrischen Gmeralkommissa - riats gehört, einen Befehl erteilt und hierdurch in die Polizeihoheit Bayerns eingegiriffen. Gene ral von Lossow hat sich in dcx hierdurch gegebenen schwie- eigen Lage in der loyalsten Weise mit der bayrischen Ne gierung in Verbindung gesetzt, die ihrerseits die Weiter behandlung der Angelegenheit nach der politischen Seit« für geboten erachtete Und die Rrichsregierung nachdrücklich auf die schweren Folgen einer etwaigen Maßrege- lung des Generals von Lossow hinwies. Gleichwohl hat das Ncichswehrministcrium die Angelegenheit rein militärisch betrachtet Und den General von Lossow seines Dienstes enthoben. Die bayerische Staatsregierung konnte diese Maßnahmen unmöglich himwhmen und hat daher im Interesse der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung in Bayern und zur W'ahrung der bayeri schen Belange bis zur Herstellung des Einvernehmens zwi schen Bayern und dem Reiche den bayrischen Teil der Reichswehr ihrerseits als Treuhänderin des deut schen Volkes in Pflicht genommen, den General von Lossow als bayerischen Landeskom ma n d a n 1 e n eingesetzt und mit der Wetterführung der bayerischen Divifl'on beauftragt. Das bayerische Volk wird diesen, auch in wohlverstandenem Reich sinteresse ge legenen Schritt, der zur Wahrung der Würde und des An- seiens Bayerns bereits gegebenen Sachlage unvermeidlich war, Verständnis entgegenbringen. Der zweite Aufruf ist ein Aufruf des General - stuatskommissars von Kahr. Er läutet: Das »Reichswehrministerium hat versucht, dm bay- rif.lt n Landeslommandainten General von Lossow unter Drohungen gegen Bayern zur Abdankung zu zwingen. Di« Verwahrung der bayerischen Siaatsregierung hat der Neihswehrminisicr mit der sofortigen DiensteM- hevung des Generals von Lossow beantwortet. Bayerns Siaatsregierung und der Eeneralstaatskommissar wissen sich «ins. Mit allen Dewtschgcsinntcn werden sie eine solche Maßna-me ablehnen. Bayern betrachtet es als seine hei lige Pflicht, in dieser Stunde eine Hochburg des be drängten Deutschtums zu sein. Die bayrisch« Staatsregicrung hat deshalb im Einverständnis mit dem Eeneralstaatskommissar den General von Lossow mit der Führung des bayerischen Teiles der Reichswehr betraut. Bayern, Deutsche, bleibt treu der hehren Aufgabe, unserem deutschen Vaterlands die innere Freiheit wieder» zugeben. Neber den Standpunkt der Neichsregierung hört „W. T- B." folgendes: „Die muffte Maßnahme der bayrischen Negierung stellt zweifellos einen glatten B ruch d er Rei ch s Ver fassung dar. Es ist tief bedauerlich, dah «in« verantwortliche deutsche Landesregierung in einer Zeit schwerster außenpolitischer Not des Vaterlandes Sonder- wünfche und SoMderinteressen gegenüber der Gesanuhjit des Reiches durchsetzen zu sollen glaubt und damit dem Reich und der Reich srcgiettmg die Zusammen fassung aller Kräfte gegen den von außen kommenden Zer- storungswillen außerordentlich erschwert." Entspannung Eine Meldung aus Berlin vom Sonmag abend will wissen, daß in dem KonM eine entschiedene Ent. spann Ung ein getreten sei. Eine Neuvereidigung der Truppen der 7. bayerischen Division hat nicht stattgefun den und ist nicht geplant. Dem Vernehmen nach wird beabsichtigt, die verschiedenen, in letzter Zeit zutage getre» tonen gegensätzlichen Auffassungen zwischen dem Reiche und Bayern zum Gegenstand der Erörterungen in einer Sitzung des Reichsrater zu machen, um einen dem Jnterefst des Reiches, Bayerns und der übrigen Länder gerecht wer denden Ausgleich zu ermöglichen. Eine Erklärung der Neichsregierung. Di« Neichsregierung erläßt folgenden Aufruf: An dein Tage, an dem die deutschen Vertreter im Ausland den sümiliäM Mächten eine Erklärung über die außenpolitisch« Lage abgaben, um die Aufmerksamkeit der Welt auf die durch Frankreichs Verhalten geschaffene un erträgliche Not an Rhein und Ruhr hinzulenken, und in der di« Zusammenfassung aller Kräfte' mehr Äs je not wendig ist, um gegenüber dem äußeren Gegner fest zu bestehen, hat es die bayrische Staatsvegicvung für richtig «rächtet, «inen offenen Verfassen gss bruch und inner« Kämpfe im Reiche herbeizuführen. Der Ausgangspunkt dieser Kämpfe war die Entscheidung darüber, ob die militärische Disziplin, au!f dor jede Armee aufgebaut sein muh, auch im heutigen Deutschland Geltung haben soll oder nicht. Gerade die bayrische Regierung, die den Gedanken der Wehrhastmachung des Volkes wiederholt ver ¬ treten hat, müßte sich klar darüber sein, daß, die Aufrecht» cr.sLtung der Disziplin in der Armee die Grundlage jeder Wefwhätmach.mg ist und sein muff, gerade die bayrisch« R.g erung, die wiederholt in den Ausführungen des Eene- rakstMisivmmi'sars von Kahr die Bewährung des natio nalen Gedankens für sich speziell in Ausspruch nahm, müßte sich darüber klar sein, daff „national solu" vor allen Dingen heißt: in Zeiten der Not Geschlossenheit im Innern zu! bewahren und Sünderwünsche und S-onderintercssen da hinter zurückzustellen. Mit dem vom EeneraLstaatskommissar von Kahr in di« Ocfstnilichxüt geworfenen Gedanken des Kampfes gegen den Marasmus hat die in Rede stehende Fssage gar nichts zu tun. Der Chef der Heeresleitung und der Reichswebrmini- stcr Hainen bei ihrem Kampfe für die Autorität in der Reichswehr lediglich für diese Idee, nicht für irgendwelche parkipontische Einstellung gekämpft.. Das gleiche gilt ron dec Neichsregierung, die sich bis zum Aeußerslcn bemüht hat, durch weitestgehende Ausnutzung von VkrstäckLigungs- mvgibchkeitcn jeden Bruch zu vermeiden. Mit Entschie denheit und Entrüst u n g weist die Neichsregierung den Versuch des Generaistaatskommissars zurück, die Ent scheidung der bayrischen Siaatsregierung als den Kampf einer nationalen und christlichen Weltanschauung gegen eine marristisch-inkrnationale Einstellung hinzustdlen. Er ist unerhört, wenn in der Zeit, in der die Reichsregierung die Krat des ganzen Voltes zur Erhaltung des Deutschtums gegen Len französischen Ver nichtun gs w kllen braucht, der Generafftaatskommis» sar glaubt, Lie Brandfackel der Zwietracht in das deutsch« Völl dadurch hinwersen zu können, daß er davon spricht, es handle sich letzten Endes um die Frage „Hie deutsch oder uchtdeutsch". Es gibt innerhalb der ReichÄcegierung und iunerhalv der »Millionen von Volksgenossen, die hinter ihr stehen, niemand, der dm Kampf, um den es sich Han- deckt, anders als unter deutschem Gesichtspunkt ansieht. Im Kampfe um die Erhaltung der Neichscinheit fordern wu alle Deutschen auf, den Erregern der Zwietracht ent- gegcnzulretcn, im. Kampfe für das einzige was uns gegen- über der uns angedrohten Vernichtung des deutschen Vol kes geblieben ist: für das Deutsch« und für di« deutsch« Einheit, WllifW Skk rWM WM in Aachen. Eine Meldung der Belgischen Telegraph«n-Agentur b» sagt, daß Sonntag früh 4 Uhr alle öffentlichen Gebäude der Stadt Aachen von den Separatisten besetzt worden seien, ohne daff die Schutzpolizei »Widerstand ge leistet hätte. Weiter wird gemeldet, daff eine Kund gebung der sogenannten vorläufigen Regierung der Be völkerung Lebensmittel und Arbeit zusichere. Man nelM« an, daff die Separatisten sich zunächst nach Norden n» die belgisch« Zone wenden würden, sodann wahr scheinlich in die englische und französisch« Zone. Wie es scheint, hat bei d«m Putsch, der sich zurzeit auf Aachen beschränkt und in keinem anderen rheinische« Ork« Unterstützung gesunden hat, Belgien sein« Hände im Spiele. Wenigstens wußte der ^Brüsseler „Psuple" schon am.Sonnabend zu melden, daff am Sonn tag in Aachen die Ausrufung d«r. rheinischen Republik vor sich gehen werd«. Keine deutsche Verbalnote. Mehrere Zeitungen berichten, daff die deutschen dtplo - matischen Vertreter in den europäischen Hauptstädten und in Washington angewiesen worden seien, den fremden Negierungen «ine Verbalnote zu überreichen, in der Mit aller Deutlichkeit die Gafahren der franzö sischen Politik erörtert würden und dem Minister- Präsidenten Poincaree di« Verantwortung für die Zukunft überlasstn werde. Diese Meldung beruht, wie uns von untcttichteter Seite mitgeteilt wird, auf einem M ißvcr» ständnis. Eine Verbalnote zur Ueberreichung an di« fremden Regierungen ist an die deutschen Missionen im Ausland nicht gesandt worden, wohl aber sind dies« be- auftragt worden, auf di« ernst« Lage hinzu- weisen.