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- ^Lä S?^- .... mr vie v"» ., ^.-s,»,- erberen. Redaction und Expedition: Bahnstratze 3 (nahe dem K. Amtsgericht). 27. Jahrgang. Nr. 276. Donnerstag, den 29. November 1900. Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. Und Es der- schwörung sei durch die Wachsamkeit der Polizei der Schutzwache Lord Roberts entdeckt worden, heißt, etwa zehn Personen, meistens Italiener, seien haftet worden. Oertliches «ud Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, den 28. November. — In der Christ 0 ph 0 rikirche findet nächsten Sonntag ein Ki r ch e n - Co n c e r t statt, veranstaltet von Herrn Organist Pfannstiel und Frl. von Broke. Der Name des Organisten ist bekannt. Für diejenigen, die noch nicht Gelegenheit hatten ihn zn hören, seien unter den ungezählten Empfehlungen nur zwei hervor, gehoben. Der „Leipziger Concertsaal" schreibt: „Was Herr Pfannstiel, dieser geniale Mann, in seiner ans Wunderbare grenzenden Gedächtnißkraft, in dieser, trotz seiner Blindheit unfehlbaren Sicherheit an diesem Tage nach Ueberwindung großer Schwierigkeiten auf dem Marsche glücklich angekommen ist. Trotz Sandsturms und Kälte wurde der Tagesmarsch von 50 Kilometern brillant zurückgelegt; der Gesundheitszustand der Truppe ist ausgezeichnet. Die Boxer, sowie die Kaiserlichen Truppen sind südwärts abgezogen. Damit ist die Zu- rückdrängung der Chinesenbanden, die westlich von Pe king in bedrohlicher Räbe gestanden, also die Sicherung des Gebietes zwischen Peking und der äußeren großen Mauer im Westen gelungen. — Der bekannte Historiker Prof. vr. Hans Delbrück war, wie man sich erinnern wird, vor mehr als Jahres frist wegen einer scharfen Verurtheilung einer Regierungs maßnahme — es handelte sich um den Gesetzentwurf zum Schutze her Arbeitswilligen —, die er in den von ihm herausgegebenen „Preuß. Jahrbüchern" veröffentlicht hatte, im Disziplinarverfahren zu einem Verweis und einer namhaften Geldstrafe verurtheilt worden. Beide Strafen sind indessen im Gnadenwege aufgehoben worden, und zwar ohne daß von Professor Delbrück ein Gnaden gesuch eingereicht worden wäre. — Eine Protestversammlung gegen Kriegsgreuel in China findet nächsten Mittwoch im „Kreuzbräu" zu München statt. Frankreich. Paris, 27. Nov. Ueber den Empfang Krügers im Eiysöe berichtet der „Temps" folgende Einzelheiten: Krüger dankte für die warmen Sympathien, die er in Frankreich gefunden habe und sprach von dem ungerechten Kriege, den eine einstmals liberale Nation gegen ein kleines Volk unternommen habe, das seine Freiheit be halten wollte. Krüger schilderte dann die Greuel des Krieges, in welchem die Gebote der Menschlichkeit nur in den Reihen der Buren beobachtet wurden. Als der Dolmetscher diese Stelle der Ansprache übersetzte, unter brach ihn Präsident Loubet mit den Worten, der Krieg sei leider immer brutal. Krüger erklärte dann weiterhin, er sei sich der Schwierigkeiten seiner Mission vollauf bewußt und hege keine große Hoffnung auf die Hilfe der Menschen, er sei aber überzeugt, daß Gott aber eine gerechte Sache nicht verlaffen könne. Loubet, welcher aufs tiefste bewegt war, erwiderte, da» Unglück des Burenvolkes rühre ihn tief und der Heldenmuth, den die Buren zeigten, sei ein hohes Beispiel. Die Buren könnten in der Bewunderung und dem Mitleid der ganzen civilisirten Welt einen schönen Trost finden. England. London, 27. Nov. Der „Evening Standard" giebt unter Vorbehalt ein Gerücht wieder, wonach eine Ver schwörung zur Ermordung Lord Roberts' entdeckt worden sei. Etwa zwanzig Ausländer seien dabei betheiligt. Die Verschwörer hätten eine Mine gelegt gehabt, welche am letzten Sonntag, während Lord Roberts' in Johannes burg in der Kirche war, ausfliegen sollte. Die Ver- Berlin Dutsch?« Reick» ung der Denkschns^ Ausfk^°^ Beroch, gesetze w.rd auf Voeschs Anleihe- da sich voraussichtlich über v. Büsing abgesem so MM-N.N im ausgedehnte Debatte enttvin»?' ^rika eine lehr dch-ht. WM!,, MW d° L mannsordnung zu Ende r» r,^ ^'sathuiig Z di. wlr V-rpflichlMg d-r KMffmch«sch,M^^ zubruigender Seeleute, Slellem^ui im ^'m- leute, Abänderung secrechtttck,^ 9- Schiffs- ^tzduchi, ° m -'5'" d-d Volksp) führt aus, zu gehöre vor Allem zweierlei- 1^-0" ^enmnnsordnung noch mehr als in der Armee ohne satteste Disciplin ,m Sich„m„ d-, L Dem niGr-ch- 1 BuudesrMhsbfvollmächNqter für Bremen Di Pnmj legt Verwahrung gegen die Unterstellung ein, als ob der BundeSrath ans irgend welchen anderen als sachlichen Gründen Beschluss fasse und sich durch Rücksichten auf Großunternehmer beeinflussen lasse. - Abg. Schwartz (Soc.). Es erscheine fast besser, wenn es bei der alten Seemannsordnung sein Bewenden habe, denn die wenigen Verbesserungen, welche die Vorlage bringe würden aufgehoben durch gleichzeitige Verschlechterungen. Abg. Raab (Antis.) bemängelt, daß durch eine zu ausgiebige Zulassung der freien Vereinbarung beim Heuervertrag die besten Vorschriften der Seemauns- ordnung gleichsam durch eine Hinterthür wieder hinaus geworfen würden. Staatssecrelär Graf Posadowsky: Die Vorlage sei unverändert vorgelegt worden, weil diese schwierige Materie sonst noch einmal an den Bundesrath hätte gehen müssen. Die Statistik beweise, daß die Schiffrverluste bei unserer Handelsmarine im Vergleich zu anderen Ländern relativ klein seien. Im Dampfer verkehr ständen wir, was die Verluste anlangt, bei Weitem am günstigsten da, im Segelschiffsverkehr am zweitgünstigsten nach England. Redner erklärt es schließlich für nicht ausgeschlossen, daß eine Behörde ge schaffen werde, die dem Seemenschenleben näher stehe, als wie es mitten im Binnenlande möglich sei. — Hamburgischer Bevollmächtigter Dr. Burchard erwidert Lenzmann, daß der Bundescath als solcher in seiner Integrität gar nicht anzuzweifeln sei. Die neue See mannsordnung bringe den Seeleuten, was nur immer unter Rücksichtnahme auf berechtigte konkurrirende Interessen möglich sei. Abg. Kirsch (Centr.) giebt dem Abg. Lenzmann darin recht, daß nicht mehr so viel dem bundesräthlichen Verordnungsermessen überlassen werden dürfe. __ Abg. Raab vertheidigt gegenüber dem Senator Burchard die sich gegen den Rheder e, übrigens von Raab selbst geschriebene Broschüre. Er erinnert u. A. daran, daß im Vorstand der Seemanns- berufsgenossenschaft ein Mann sitze, der emma gesagt habe- Schiss verloren, Mannschaft leider gerettet. Und ein Schreiben des Gcnossenschaftsvorstandes sprech m?ßa?L über die Unfallv^ Staatssekretär Graf Posadowsky. Ich wirklich ge- Schreiben nicht; dasselbe wurde, wei Redner schrieben ist, so bedeutsam sim, d Raab bitte, es mir zur Verfügung zu f . . „ eine thut dies.) - Die Vorlage geht f°danu Commission. „ . Telegramm aus — Die „Köln. Z>g- Krasen Bork daselbst Kalgan, wonach die Colonne des Grafen —— Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf darüber kam, b-ri-dM - D-s „MM-lüch- <Or,.l!M°!- Wiedergabe dieses sch ff war in jeder Weste von Reubke) durch Herc^ Leistung in vollendet; seiner scheren „ die noch g^ß-Nig-r- Liszt's Pcophetenphantasie rech, Loncert- in Reubke's Stück wmd.g a- - fängerin Fil- v. i r^mbe- E — Uro-: d:^ Viehzählung im u-d ^.-Zaristische Bureau des Kgl- (olgende Angaben : In wenigen MiE>—gelammten ^,v7,^'n^"Lundesrathsbeschluß vom 17. - f»" ermitteln wird. Die Volkszählung dient nur wissen schaftlichen und staatswirthschaftlicheu Interessen, das Zählungsmaterial darf aber nicht zu Steuerzwecken irgendwelcher Art verwendet werden; es ist auch seitens der am Census betheiligten Beamten als Amtsgeheimnitz zu betrachten. Neben dem hohen wissenschaftlichen Interesse, daß die Zusammensetzung der Bevölkerung nach Geschlecht, Alter und Familienstand, das ferner die Herkunft, Staatsangehörigkeit, Muttersprache usw. der Bewohnerschaft eines Landes bieten, für die Volks- zählungsergebniffe speciell in Deutschland auch unent- behrliche Grundlagen zur Feststellung der Matrikular- beiträge der einzelnen Bundesstaaten an das Reich und zur Abrechnung mit den Einzelstaaten über die Reichseinnahmen; ebenso ermöglichen sie die Feststellung des gesetzlichen Bestandes an Reichssilbermünzen und Scheidemünzen ans Kupfer und Nickel. Die Reichs invalidenversicherung schätzt nach den Ergebnissen der Volkszählung ihren Bestand an Versicherten und an der Hand der Altersklassenstatistik ihre finanziellen Erforder nisse für Invaliden- und Altersrenten; dem Volkswirth und Socialpolitiker ermöglicht die Volkszählung den Bedarf der Bevölkerung an Fleisch und Brot zu be rechnen und unter Zuhilfenahme der Erntestatistik die nothwendige Einfuhr der unentbehrlichen Lebensmittel zu schätzen, ferner den Verbrauch an Bier, Wem, Brannt wein, Kaffee, Thee, Zucker usw. pro Kopf der Bevölker ung zu ermitteln. Auch um viele sociale Einrichtungen den gegenwärtigen und den kommenden Bedürfnissen anzupassen, sind die Kenntniß der Volkszahl und ihres Wachsthums, sowie der Zusammensetzung der Bevölker ung nach Alter und Geschlecht unentbehrlich. Da die Zählung den Bestand am 1. Dezember ermitteln soll, ist für die Aufzeichnung der in der Nacht vom 30. November bis zum 1. Dezember Geborenen und Ge- storbenen entscheidend, ob sie die Mitternachtsstunde erlebt haben. Mithin sind die vor Mitternacht Ge- borenen uno die nach Mitternacht Gestorbenen einzu- ttagen Nen und besonders wichtig für die gewerbliche ^hatlgkett der Bevölkerung ist auch die Frage nach dein Arbeitsorte neben dem Wohnorte. Auf die Zuverlässia- keit der Antworten ist ein ganz besonderes Gewicht zu legen. Neben der deutschen Volkszählung soll om 1 ihrer näheren Beschaffenheit -„ „n O. r ^"Esichtigung